körperlich Grenzen setzen, Liebe und Erziehung

  • Die Beschreibung der Situation war im anderen Thread:

    Danke :bindafür: aber auch daraus kann ich die Situation nicht rauslesen :ka:
    Erlernte Hilflosigkeit?



    Ich dachte, ich hätte Marks Geschichte oft genug erzählt, dass sie präsent wäre.
    Bei Interesse kann ich sie, wenn ich später nach Hause komme, gern noch einmal hier nieder schreiben, im Moment fehlt mir die Zeit.

    Find' ich megalieb, merci vielmal!
    Sorry dass ich das nicht präsent habe.
    Ich nehm' auch einen Link und alle die's interessiert, bestimmt auch :bindafür:




    All die beschriebenen Situationen sind - für mich zumindest - klar, logisch und nicht fremd.
    Der Hund der an meiner Nase hing so ganz spontan weil blöd, kriegte auch eine gescheuert. Affekt und einfach auch Selbstverteidigung. Das klickere und wattebausche ich auch nicht - in dem Moment.
    Nachher dann aber schon.


    Der Hund, der seine Zähne schon an meinem Hals hat weil der das so kennt vom Herrchen und der findet das gut, dem knalle ich keins. Weil mich das nicht rettet.
    Der Hund, der zähnefletschend "seinen" Schrank verteidigt vor dem ich grad stehe, dem scheuer ich auch keins. Das löse ich anders.



    Jeder hat so seinen Film im Kopf.
    In meinem Kopf - ich habe viel Gewalt an Tieren erlebt und erlebe sie noch, zu oft und schlichtweg als Normalität - ist "Schläge in der Erziehung" nicht sich im Affekt wehren oder halt neudeutsch managen.
    Das ist = ich gehe mit voller Absicht und Willen zum Hund um ihn eins zu scheuern / ihm weh zu tun, weil der das braucht und weil das normal ist.
    Diese Hunde hatte ich dann auch bei mir, weil eben das nicht funktioniert hat.


    Mit den Hunden die ich von klein auf habe, bin ich viel ...unkomplizierter. Da ist eine Körperlichkeit gar kein grosses Thema.


    Ich will hier auch gar nicht nerven :ka: 'tschuldigung :ops:

  • Keiner hier sagt, dass Schlaege in der Erziehung Sinn machen! Keiner!




    Btw. selbst in Situationen in denen es mAn gerechtfertigt ist und ich es auch machen wurde/getan habe, finde ich persoenlich es aetzend. Es ist und bleibt (hoffentlich!) eine absolute Ausnahme in absoluten Ausnahmesituationen!

  • Bei den 'blutigen' Geschichten hier kommt es einem so vor, als würde das zwar oft funktionieren und dann 'für immer' geklärt sein - aber nun ja, man hätte ja - gerade wenn man weiß um den Charakter des Tieres - auch einen Maulkorb benutzen können um sich erstmal zu sichern - klar, von nem Korb können auch Verletzungen kommen - aber wohl eher erstmal kein Armverlust o.Ä. .


    Man kann natürlich auf 'Kampf' gehen - aber es gibt z.B. auch Menschen, die einfach Ruhe ausstrahlen und an denen das Gefletsche etc. vorbeigeht - erst Recht, wenn der Hund eben eigentlich gesichert ist - und das so manchem Hund auch den Wind aus den Segeln nimmt.


    Ziel ist doch, den Hund da aus einem Tunnel zu bekommen.
    Manchmal könnte es vermutlich funktionieren, mit eine 'wischen', aber es würde eben vielleicht auch anders funktionieren. Evtl. hat man aber keine Lust 6 Monate oder mehr zu trainieren.
    In unserem Leben gibt's ja auch so Momenten, die uns geprägt haben, an die wir denken. Ob es nun eine Situation war, oder jemand, der was schlaues gesagt hat... ein Gefühl... - das wird bei Hunden nicht anders sein, nehme ich an.


    Also wenn z.B. der Aggrohund nie 'kontra' bekommen hat in irgendeiner Weise, bzw. nie gezeigt bekommen hat, was eigentlich eine gute Handlung wäre - dann wird er natürlich überrascht sein, wenn da auf einmal jmd. ankommt und ihm volle Paroli bieten kann.


    Ich bin mir auch sicher, dass es viele Hunde gibt, die 'aggro' sind und die immer wieder ne Backpfeife/Ohren ziehen bekommen - die sind dann irgendwie hoffentlich 'in Schach' gehalten, das war's dann aber.


    Aber angenommen z.B. mein Hund würde jetzt jmd. anbellen, der zur Tür reinkommt - was auch schon passiert ist(mit eher nach vorne gehenden Tendenzen)- dann weiß ich nach dem 1. Mal doch, dass das sein kann und beginne da zu managen.
    Entweder man trifft sich draußen und geht gemeinsam rein - oder an wirft mit Leckerlies umsich, weg vom Besuch... etc. etc.
    Das, was ich z.B. vom Schäferhund da mitbekommen habe - warum kann er überhaupt noch an der Tür stellen - da würde es vermutlich auch keinen Unterschied machen, wenn besagte Person jetzt mit Einkaufstüten um sich schlägt.
    Je nach Aggressionsgrund kann es das noch schlimmer machen - denn 'Besuch' ist dann 'zu Recht' etwas zum Aufregen.


    Als Halter sollte man ihn dann doch sichern, MK drauf, Hausleine dran, Türtraining machen.
    Man kann doch z.B. kurz anrufen, bevor man die Wohnung betritt, der Hund kann dann gesichert werden.
    Das ganze kann natürlich noch positiv verknüpft werden - oh, wenn ich so festgemacht werde und jemand reinkommt, bekomme ich den leckeren Hundeschmaus serviert.
    Erstmal für ein positives Gefühl sorgen, dann parallel dem Hund zeigen, dass man selbst Gäste gerne einlässt(z.B. mit eben draußen treffen, Gast geht zuerst rein, man selbst mit Hund danach - damit er sieht - "Welcome")


    Das sollte sich natürlich auch auf den Alltag erstrecken, denn vermutlich ist das ja dann in dem Fall nicht nur das 'Fremde reinlassen', sondern auch das 'Fremde akzeptieren' in der Wohnung in vielen Kleinigkeiten.


    Ich denke aber hier im Thread sieht es auch niemand so, dass mal eine Scheuern die allerbeste Wahl für alles ist.


    Natürlich kennt XYZ jmd., wo das geklappt hat - aber es gibt vermutlich auch oft genug Leute, bei denen es nicht so war.


    Ich denke man kann schon was 'körperlich' austragen - aber mit Schmerzen für beide Seiten muss es ja nun auch nicht unbedingt verbunden sein... .
    Auch hier ist vermutlich einfach Management der größte zu bewältigende Faktor.

  • Manchmal isses irgendwie anstrengend..


    Ja man kann einen MK auf den Hund packen. Ja man kann auch erstmal gewisse Situationen vermeiden bzw. sich langsam rantasten.
    Wenn man denn weiss wie der Hund tickt.
    Ich habe an keiner Stelle gelesen 'joa..der Hund zog ein, man wusste exakt wann er wie ausloest und es war von Anfang an klar, dass der verdroschen wird. Weil anders geht es nicht!'.
    Ich lese auch nicht, dass jemand nen Hund verhaut, weil der fletscht.




    Und nein. Mein Hund hat keine gefeuert bekommen, weil ich ja nur keine Lust habe 6 Monate lang zu trainieren. Das wird ja gerne mal indirekt unterstellt. Wird dadurch aber nicht wahrer ;)



    Und nu bin ich hier wieder raus. Aus Erfahrung denke ich, dass man sich hier nur um Kreis dreht/drehen wird =)

  • Hmh..ich weiss nicht, wen du jetzt meinst :ka:

    Im anderen Thread gab es die starke Tendenz von Einigen, dass das "sehr wahrscheinlich" auf die harte Tour ausdiskutiert werden müsse- was sich anhand der Beschreibung einfach nicht eindeutig ergibt. Das muss sich jemand anschauen, Jemand, der nicht imVorfeld überzeugt ist, dass es das braucht.


    Meiner Ansicht nach kann der Hund genauso die TE mit der Abwesendheit seines Herrchens verknüpft haben - "seit die da ist, ist er weg und macht kaum noch was mit mir" der erzieherische Ansatz dafür wäre eben ein grundlegend anderer.

  • Diese Schritte sind bei uns alle danach passiert und bei der Auseinandersetzung trug unser DSH Maulkorb, sonst wäre mein Vater wohl nicht mehr. Die Wunden waren eine Platzwunde am Kopf und ein Finger war aufgerissen, durchs hängen bleiben vom Maulkorb.


    Wenn das anziehen eines Maulkorbs lebensgefährlich wird, dann macht man kein Tür Training. Wenn das bloße anwesend sein, den Hund rasend macht, dann schmeiße ich keine Kekse, interessieren den Hund dann eh nicht mehr.
    Du musst einen solchen Hund, erstmal dazu bringen, auf einem Level anzukommen, bei dem er bereit ist, dir überhaupt zuzuhören. Wir reden hier von Hunden, die Menschen und deren managen und führen nicht (mehr) dulden. Und in unserem Fall damals, nicht mehr wahrnehmbar, gewarnt hat. Unser Hund hatte gelernt, dass er mit Angriff sich alles vom Leib halten kann und um so heftiger er sofort loslegte, umso schneller verschwand der Mensch, der Hund, das Tier wieder.


    In den 10 Jahren bei uns, hatte dieser Hund, das bestmögliche Leben. Er ging gassi, durfte sogar an der Flexi laufen, er bekam ein Ventil geboten, er verletzte niemanden mehr, er wurde mit zwei Hunden vergesellschaftet, er lebte neben und mit einer Familie und er hat sein Leben nicht eingesperrt verbracht. Er vertraute wenigen Menschen wieder und in seinem letzten Lebensjahr (er war da fast 13 Jahre alt) durfte er, ohne Sicherung im Wohnzimmer liegen beim fernseh schauen und mein Vater kraulte ihn.


    Man muss mit solchen Hunden bei einer Basis anfangen und diese Basis geben einige wenige Hunde, nicht einfach so her.


    Nach der Konfrontation hat mein Vater Jahre an triggern, Problemen mit dem Hund trainiert. Mit beutebelohnung, mit Futter Belohnung, mit Geduld, Zeit und Ruhe. Aber erstmal musste er einen Fuß in die Tür bekommen.


    Lg

  • @Gammur stimme ich dir zu außer bei:




    Wenn das bloße anwesend sein, den Hund rasend macht, dann schmeiße ich keine Kekse, interessieren den Hund dann eh nicht mehr.

    in eurem fall mag das so sein, ist mir aber so zu pauschal ausgedrückt. hab ich auch schon gemacht, allerdings nicht im direktkontakt. hund bei uns im TH, wurde nur geschiebert...
    da haben wir tatsächlich nach kurzem vorherigen testen (dabei kam raus, dass er eben erwartete, die entsprechende antwort auf sein verhalten zu kriegen) nur davor gesessen und wurst geworfen...klar, gefressen hat er die erst, als wir weg waren...belohnung war in dem fall eher, dass wir uns entfernt haben, sobald er kurz aufgehört hat im gitter zu hängen.
    da wars halt sinnvoller, ihn "aus dem konzept zu bringen" indem eben nicht so agiert, wie er es gewohnt war und einfach nett war, egal was von ihm kam. auch das geht...sicher nicht bei allen und ohne gitter dazwischen völlig undenkbar, aber je nach typ auch durchaus ein weg.
    mehr so als allgemeine info, nicht auf den hund deines vaters bezogen.

  • :fear:


    Klar, jetzt wird alles auf 'seine' Extrembeispiele umgemünzt.
    Darauf habe ich mich überhaupt nicht bezogen.


    Ich habe aus dem verquorrenen Zitaten aus dem anderen Thread bisher nur rausgelesen - der Hund kommt an die Tür und KANN die Freundin stellen.
    Alleine DAS sollte schon nicht möglich sein - da würde auch keine volle Tüte ins Gesicht vom Hund helfen(was hier ja irgendwo glaube ich auch schon mal geschrieben wurde).


    Dem Hund die Möglichkeit überhaupt zu nehmen - bzw. die Möglichkeit sich überhaupt aufzuregen als Trigger ist doch nochmal was völlig anderes. Auch da kann man den Hund 'auf einen Level' bekommen, wo er NOCH klar denken kann.


    Ich würde z.B. jetzt nicht - egal bei was - die allerschwerste Situation für meinen Hund stellen, von der ich weiß, dass es nicht funktionieren wird und dann gibt's das Match.


    Ich habe den anderen Thread nicht gelesen, vielleicht wurde da auch die Freundin schon in ihre Einzelteile zerlegt... keine Ahnung.
    Ich bezog mich auf die Situation - Hund kann überhaupt zur Tür und da was kontrollieren - das sollte schon mal nicht möglich sein.


    ICH für MICH würde z.B. IMMER den Weg wählen wollen ohne 'vertrimmen'. (Ausgenommen Affekt - Hund dreht mich gerade durch den Fleischwolf o.Ä. - aber da siegt dann vermutlich auch einfach der Überlebensinstinkt)
    AUCH, wenn ich ja selbst ein Beispiel gebracht habe, wo es offenbar gut funktioniert hat und wo ich mich ja wie gesagt schon darauf vorbereitet hatte, dass es bei jedem Hund vermutlich so kommen kann.


    Geht es hier eigentlich nur um Aggressivität dem Menschen gegenüber? Denn es gibt ja auch z.B. genug Leute, die den Hund als Kugelstoßgerät o.Ä. verwenden, wenn er andere Hunde anpöbelt - das ist dann ja auch nicht mehr Affekt o.Ä., sondern dauerhaft körperlich schmerzhaft angehen.


    Geht's darum eigentlich auch - oder ausschließlich um Hund vs Mensch?


    Als ich fragte, worum es geht - ich dachte jetzt, es ging darum, ob es einen Platz hat oder nicht?


    Die Antwort ist vermutlich - bei manchen ja, bei manchen nicht, bei zum Glück den meisten muss man darüber gar nicht erst nachdenken.


    /edit: Achso - wenn das Anziehen eines MK lebensgefährlich ist - wie ist dann überhaupt ein 'Zusammenleben' möglich, frage ich mich da - wieso ist der Hund dann überhaupt jemals ohne MK unterwegs(?)... . Oder ging's jetzt um den Hund überhaupt aus nem Zwinger im TH zu bekommen und n MK anzulegen?


    Und - natürlich werfe ich keine Leckereien, wenn der Hund nicht darauf reagieren kann.


    Aber vielleicht könnte er es noch, wenn vor der Tür zunächst mal niemand ist, sondern einfach, wenn der Hund da vorbeigeht.(Die Leckerchen immer schön weg von der Tür)
    Dann, wenn es klingelt, aber niemand kommt.
    Dann evtl. wenn einfach jemand hinter der Tür steht, nicht reinkommt.
    Usw. usw. - man fängt ja nicht bei 180 an.

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