körperlich Grenzen setzen, Liebe und Erziehung
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Ich denke, nach wie vor, es kommt drauf an, aus welcher Intention der Hund handelt.
Als der Hund meiner Freundin um sich gebissen hat, weil er durch einen anderen Hund extrem verunsichert war, habe ich ihn aus der Situation geholt und ruhig auf ihn eingewirkt. Eine Strafe und körperliche Gewalt wäre da sinnlos gewesen...Der Goldie meiner Tante biss jedoch, wenn ihm etwas entzogen werden sollte. In meinem Fall ging es um Zuwendung. In allen drei Situationen, wurde er gestreichelt und ich wollte dann diese Zuwendung abbrechen und gehen, bzw. wurde er weggeschickt.
Beim letzten Mal gab es dann einen drüber. Mehr nicht... aber es war Signal genug, dass er nicht über mich verfügen kann.
Im weiteren Verlauf war es für ihn ok, wenn ich bestimmt habe, wann er gestreichelt wird und wann nicht.
Allerdings weiß ich auch, dass er noch weitere Menschen gebissen hat. Im Nachhinein gehörte dieser Hund gesichert, wie schon geschrieben. Aber in unserem Verhältnis gab es nie wieder Probleme. -
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Hi
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Das ergänzt sich grad so wunderbar
Inwiefern?
Das mit "nicht kennengelernt hat" bezieht sich auf Menschen, die verurteilen, weil sie noch nie so einen Hund hatten.Und das " mit an die Wand stellen" daß man, wenn es soweit kommt, schon die Ansätze verpasst hat.
Ist immer sehr sinnvoll, wenn man einfach unmotiviert mehrere Sätze zusammen würfelt, gell???
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Das ist ja ein interessanter Thread.
Es gibt nicht nur Situationen, in denen das nötig ist, sondern es gibt auch Hunde, die man unterordnen oder deckeln muß.
Mein letzter Terrier war so ein Kaliber und zwar direkt von Anfang an, vom Welpenalter an. Respekt vor Menschen fehlte ihm total.
Im Alter von drei Monaten hat er uns schon gezeigt, daß man seinen Körper nicht anfassen darf; sprich Zecken oder Kletten entfernen, war nicht erlaubt. Dann wurden die Zähne gezeigt und auch richtig zugebissen.
Das hat er bei mir zweimal versucht, verhauen hab ich ihn nicht, aber geschüttelt wie ein Sofakissen.Mit 3 Monaten?
Mich hätte es natürlich auch sehr erschreckt, wenn mein Welpe mich beißt/tackert
Aber mit 3 Monaten hat das für mich eher mit fehlender Impulskontrolle / mangelnder Beziehung (man kennt sich ja zu diesem Zeitpunkt maximal 4 Wochen) / der Hund "kennt" Zeckenentfernen einfach noch nicht und hat Angst - oder mit einer Mischung aus all dem zu tun, als mit einem ernsthaft "bösen" Hund, der gedeckelt werden muss...
Bzw. mit dem man nur so arbeiten und zusammenleben kann.
Ich denke, da hat man bei einem Welpen noch ganz, ganz anderen Chancen und Möglichkeiten.Gerade bei Terriern finde ich, dass man genau mit diesem "Deckeln" den Grundstein zu richtigem Problemverhalten legen kann.
Nicht muss, aber kann.Und mit dem "Nachgeben" haben es die meisten Terrier ja nicht so...
Heißt, wenn der Terrier richtig und ernsthaft einsteigt, dann dreht sich die Gewaltspirale in der Erziehung sehr schnell immer höher.Deshalb würde ich immer versuchen, das eigentliche Problem herauszuarbeiten und dann gemeinsam und gewaltfrei mit MIT (statt gegen) dem Welpen daran zu arbeiten. Könnte ich bestimmt in vielen Fällen nur mit professioneller Unterstützung, das mag ich gar nicht abstreiten.
Viele Grüße
Sandy -
Ich weiß es ging hier ursprünglich um einen ganz anderen Typus Hund und da geh ich auch damit konform ich möchte nur noch kurz auf das knurren bei einem "normalem" Hund eingehen. Also keiner der jetzt Aggression fest in seinem Repertoire hat.
So war das eine Konversation und für alle eine gute Lösung und das Privileg Entscheidungen zu treffen über seine eigenen Grenzen gebe ich meinem Hund gern - insofern ich es kann und die Situation möglich macht - so lange mein Hund von mir gesetzte Grenzen aber auch akzeptiert ohne mich zerledern zu wollen.
Murphy knurrt auch, wenn ihn jemand streichelt und er das nicht will. Er knurrt auch mich an, wenn Herrchen ihn grad streichelt und andersrum oder er knurrt auch Henry an, wenn ihn jemand von uns streichelt und Henry ihn trotzdem anstupst.
Anfangs war ich auch geschockt das mein Hund mich anknurrt aber es ist nichts schlimmes dran er kommuniziert nur. Er mag es einfach nicht so viel betatscht zu werden und fertig. Sobald die gemeinte Person die Finger von ihm lässt hört er auf zu knurren. Wenn Herrchen aufhört zu streicheln, darf ich ihn auch streicheln. Ich gehöre nicht zu den Wattebauschwerfern aber die normale Kommunikation sollte man einem Hund schon lassen, warum sollte er nicht sagen dürfen das es ihm zu viel ist? Wie soll er es sonst ausdrücken?Er akzeptiert trotzdem gesetzte Grenzen, ich akzeptiere aber auch Situationen die ihm zu viel werden. Er tanzt mir trotzdem nicht auf der Nase herum und ich hab sogar das Gefühl das er weitaus kooperativer geworden ist seit wir das verstanden haben.
Murphy hat auch Knochen plötzlich ziemlich heftig verteidigt. Ein Trainerin meinte da ich soll mir einen Stuhl nehmen und ihm den beim nächsten mal an den Kopf klatschen. Hab ich nicht gemacht, ich habe ihn vom Knochen abgerufen und dann durfte ich ihn nehmen und weglegen. Fertig. Mittlerweile ist es auch kein Problem mehr einfach hin zu gehen.
Ich wollte da aber wie gesagt jetzt nur auf dieses eine Thema eingehen.
Bei den Hunden von denen hier ja ursprünglich die Rede war bin ich auch eher der Meinung wie Hummel, Murmelchen und Helfstyna.Ich denke wie bei allem braucht man auch einfach ein Feingefühl für den jeweiligen Hund und die jeweilige Situation.
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Aber mit 3 Monaten hat das für mich eher mit fehlender Impulskontrolle / mangelnder Beziehung (man kennt sich ja zu diesem Zeitpunkt maximal 4 Wochen) / der Hund "kennt" Zeckenentfernen einfach noch nicht und hat Angst
Nee, hatte nichts mit mangelnder Impulskontrolle/Erziehung zutun, der war einfach so. Ein absoluter Teufelsbraten durch und durch, der vor nichts Angst hatte.
Der hat sich schon als Welpe benommen wie ein erwachsener Hund, da war überhaupt nichts welpenhaftes an ihm. Die Leute haben ihn immer für einen erwachsenen Welshterrier gehalten, aber nicht für einen Airedalewelpen.War ja nicht mein erster Hund und auch nicht mein erster Terrier. Ich konnte schon ganz gut einschätzen, was ich da an der Leine hatte.
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Ein Trainerin meinte da ich soll mir einen Stuhl nehmen und ihm den beim nächsten mal an den Kopf klatschen.
Was ist das denn für eine
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Nee, hatte nichts mit mangelnder Impulskontrolle/Erziehung zutun, der war einfach so. Ein absoluter Teufelsbraten durch und durch, der vor nichts Angst hatte.Der hat sich schon als Welpe benommen wie ein erwachsener Hund, da war überhaupt nichts welpenhaftes an ihm. Die Leute haben ihn immer für einen erwachsenen Welshterrier gehalten, aber nicht für einen Airedalewelpen.
War ja nicht mein erster Hund und auch nicht mein erster Terrier. Ich konnte schon ganz gut einschätzen, was ich da an der Leine hatte.
Ich will Dir wirklich nicht zu nahe treten - aber wenn man einen Welpen als "absoluten Teufelsbraten" oder wie weiter als " so ein Kaliber und zwar direkt von Anfang an, vom Welpenalter an. Respekt vor Menschen fehlte ihm total" einschätzt, dann könnte es auch sein, dass man mit diesen Vorurteilen einfach eine "selbsterfüllende Prophezeiung" lostritt.
Wenn ich mit so einer Einstellung an die Erziehung dran gehe, handle ich doch anders, als wenn ich erst einmal davon ausgehe, dass ich einen lieben, braven Hund vor mir habe, den ich einfach die Welt noch ein bisschen erklären muss.
Mit 3 Monaten hatte übrigens noch kein Welpe vor mir Respekt - weder Lexi noch Lucy noch andere Welpen aus dem Freundeskreis.
Aber warum sollten sie auch?
Da werden die Menschen als Spielpartner gesehen, je nachdem, wie "weit" der Welpe bereits ist, muss die Beißhemmung noch erlernt werden usw.Trotzdem wurde aus all diesen "respektlosen" Welpen im Laufe der Zeit tolle Hunde.
Wie gesagt - es mag natürlich Ausnahmen geben.
Aber die Wahrscheinlichkeit, dass man einen Welpen hat, gegen den man sich mit 3 Monaten unbedingt mit Gewalt durchsetzen muss, halte ich für sehr, sehr gering.
In meinen Augen schafft man sich dadurch viel mehr Probleme, als man dadurch evtl. löst.Deshalb würde ich in einem solchen Fall immer nach einer gewaltfreien Lösungsmöglichkeiten suchen.
Viele Grüße
Sandy -
Und das ist der Schlüsselsatz.Den möchte ich für alle ganz ganz deutlich hervorheben.
Die meisten Hunde packen zu weil sie sich einfach irgendwann wehren.
Das ist der Unterschied.Aber ich verstehe das so, dass es eben um genau diese Hunde (die sich wehren) eigentlich hier nicht geht.
Hier geht es doch um die Hunde, die gelernt haben, dass sie schalten und walten können, wie sie wollen, weil es nie eine negative Konsequenz hatte, oder?Bekannte von mir hatten sich einen Rotti zugelegt, als Welpen. Zuckersüß und herzig, wie Welpchen nunmal sind. Welpchen wurde betüddert und behütet und wurde Junghund. Ein sehr selbstbewusster Junghund. Schlief im Bett und auf dem Sofa und hatte den Himmel auf Erden. Ernsthafte Probleme fingen an, als Junghund es doof fand, wenn beim Füttern noch jemand in der Nähe war (Abstand 2ca Meter). Also wich man auf größeren Abstand aus. Fand Junghund cool und stärkte sein Ego. In Folge bestimmte er, dass zukünfitg niemand in der Küche zu sein hat, wenn er sein Futter fraß. Ansonsten gab es bitterböses Rottigrollen und Zähnefletschen. Natürlich gab es darauf auch keine Korrektur, der Hund "kommunizierte ja nur". Letztendlich war es so, dass der Besitzer das Futter in der Küche hinstellte und quasi durch die Terassentür in der Küche nach draussen "flüchten" musste, der Hund bestand darauf, dass sich niemand im Erdgeschoss aufzuhalten hatte, während er fraß. (Da die Leute eine offene Küche mit türlosem Durchgang zu Flur und Wohnzimmer hatten, war das halt alles Hundegebiet.)
Letztendlich haben sie sich Hilfe geholt, ich weiß, dass die erste Sitzung ziemlich heftig gewesen sein muss (für Rotti und Besitzer), was im Detail abgelaufen ist, weiß ich aber nicht, es muss aber einmal richtig gescheppert haben. Die Besitzer haben - gottseidank - gelernt, soweit ich weiß, gab in Folge keine weiteren Probleme mit dem Hund. Sie haben aber lange daran/dafür arbeiten müssen.
Was ich damit sagen will: derjenige, den sie zur Hilfe geholt haben, hatte hier "die Ar...karte" gezogen. Der war auch entsprechend sauer und hat nur gesagt: Das wäre alles nicht nötig gewesen, hätte man von Anfang an maßvoll auf das Verhalten des Welpen reagiert. "Schuld" war hier schlicht der Besitzer. Ausbaden musste es der Hund. -
Deshalb kommt es ganz stark auf den Hundetyp an. Bei Henry würde ich ganz anders reagieren wenn er mich anknurrt, wenn ich ihn streichle und ihm was nicht passt einfach weil er vom Typ her sehr sicher ist und eher der Kontroletti.
Trotzdem würde ich ihm keine knallen sondern ihn nur weg schicken.
Ich finde bei manchen Schilderungen hier fehlt mir einfach die Verhältnismäßigkeit.Bei einem 3 Monate alten Hund fährt meine Hand einmal schnell an sein Maul aber den schüttle ich nicht wie ein Sofakissen.
Auf viele Diskussionen lass ich mich gar nicht ein, weil ich das nicht nötig habe. Es ist als würde mich ein Kleinkind provozieren da reagiere ich auch nicht mit derselben heftigen Reaktion wie bei einem 17 jährigen.
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Ich will Dir wirklich nicht zu nahe treten - aber wenn man einen Welpen als "absoluten Teufelsbraten" oder wie weiter als " so ein Kaliber und zwar direkt von Anfang an, vom Welpenalter an. Respekt vor Menschen fehlte ihm total" einschätzt, dann könnte es auch sein, dass man mit diesen Vorurteilen einfach eine "selbsterfüllende Prophezeiung" lostritt.
Du unterstellst also anderen HH, daß sie sie einen Welpen nicht richtig einschätzen können?
Das war auch nicht mein erster Welpe! Er war einfach dominant und respektlos dem Menschen gegenüber. So benehmen sich Welpen normalerweise Menschen gegenüber nicht. Und normalerweise setzen sich Welpen beim Pieseln in die Hocke. Dieser Hund hat als Welpe schon im Stehen gepinkelt, mit vier Monaten hat er das Bein gehoben. Das sind alles so kleine Feinheiten, auf die man auch beim Welpen schon achten kann.
Ach ja; dieser Hund hatte ausserdem einen enormen Schutztrieb. Der hätte meiner Meinung nach nie an Privatpersonen abgegeben werden dürfen.
Mit Artgenossen gabs dafür überhaupt keine Probleme. -
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