körperlich Grenzen setzen, Liebe und Erziehung

  • wie ein leerer Blechnapf beim 2. Knurrversuch scheppernd neben ihm auf dem Boden gelandet ist. Und dann war das Thema erledigt.

    Das ist ein kurzer Schreckreiz.... keine körperliche Gewalt, als das es später bezeichnet wurde

    Maulkorb, Leine, Training.
    Dauert, bis er lernt auf andere Weise zum Ziel zu kommen, aber jeder Hund lernt nach denselben Lerngesetzen wie jedes Säugetier.
    Umkonditionierung erfordert viel Arbeit und dauert. Lange. Passt nicht jedem. Leider.

    Da nehme ich doch noch mal meinen Rüden als Beispiel. Der hat mich im Schlaf gebissen. Wie hätte ich das denn nach deiner Theorie lösen sollen? Ich hätte ihn ja isolieren oder festbinden müssen, wenn ich schlafe. Ich hätte nämlich immer im Unterbewusstsein, er sei noch nicht "fertig" und irgendwas ist.


    So habe ich das am selben Abend geklärt und konnten uns nachher gut in die Augen schauen. Und er hat auch danach jede Nacht bis zu seinem Tod bei mir im Bett geschlafen. Das hat er sehr geliebt, ich übrigens auch.
    Ich hatte auch danach niemals ein komisches Gefühl.... es war alles geklärt, nichts stand zwischen uns.

    Das ist genau so ein Beispiel, in dem ich nicht die Notwendigkeit sehe, mich mit Gewalt durchsetzen zu müssen.

    Ich empfinde den Blechnapf wie gesagt nicht als körperliche Gewalt, ansonsten bin ich in dem Punkt inhaltlich recht nah bei Dir huch, wer hätte das gedacht :lachtot:

    Gerade im engen Zusammenleben geht es um Respekt, Vertrauen, Freundlichkeit, Wohlwollen, um Kompromisse und Rücksichtnahme. Auch im Zusammenleben von Hund und Mensch.

    Eben.... aber von beiden Seiten. Gelingendes Zusammenleben ist keine Einbahnstraße.

    Bei den Hunden von denen hier ja ursprünglich die Rede war bin ich auch eher der Meinung wie Hummel, Murmelchen und Helfstyna.

    Ich wurde einfach übersehen :( HUHU Samita, hier bin ich :winken: :flucht: war jetzt nicht wirklich ernst gemeint

  • Und das sehe ich z.B. voellig anders.Sowas korrigiere ich nicht bei meinen Hunden und gleich 3x nicht koerperlich.

    Ich merk grad, dass das ggf. falsch verstanden wird/werden kann.
    Ich beziehe mich mit meinem 'sehe ich voellig anders' auf die Korrektur fuer's knurren!
    Ich meine damit nicht die Aussage, dass eine richtige Korrektur fuer den Hund klarer ist als zig halbherzige ;)

  • Ich persönlich empfinde nicht, dass man einem Hund aus normaler Sozialiserung (also ohne Trauma, nicht vom Vermehrer oder Shelter ohne Deprivationsschaden, ohne Vorgeschichte), körperlich deckeln und unterodnen muss. Führung JA, absolut, Konsequenz und Souveränität - JA. Aber einen Junghund massiv körperlich angehen, weil er zb beim Raufen mal die Zähne zeigt - nein, ich denke schon, dass man das souveräner lösen kann und sollte. Bei mir hinterlässt das schon einen sehr schalen Beigeschmack.


    Ich will damit niemanden angreifen oder behaupten er sei inkompetent / böse / gewalttätig seinem Hund gegenüber, wir kennen uns alle "nur" virtuell.


    Körperliche Interaktion im Sinne von Gewalt haben für mich nur dann eine Berechtigung, wenn der Hund nicht in der Lage ist eine andere Art von Kommunikation zu verstehen und bleiben das allerletzte Mittel der Wahl - aber zum "Wohl des Hundes" - auch wenn sich das jetzt kurios liest. Die Lebensqualität vom Hund, aber auch im Zusammenleben mit mir sollte die Hauptfrage sein. Hat der Hund mehr davon, 1x knackig korrigiert zu werden wenn er mich das nächste mal ohne Vorwarnung löchert, oder hat der Hund die höhere Lebensqualität wenn er auf lange lange Zeit isoliert wird / angebunden / gesichert / in seinem Stress gefangen bleibt, ecc. . um positiv mit ihm zu trainieren?



    Ich bin durchaus bereit anzuerkennen, dass es Hunde gibt die man nicht mit positivem Training von ihren gewohnten Erfolgsmustern abhalten kann bzw. wo die einmalige Korrektur mehr Lebensqualität schenkt als montaelanges Training, aber das dürfte doch wirklich die absolute Minderheit sein, nicht der Ottonormalwelpe - egal von welcher Rasse wir sprechen.

  • Das mit der fehlenden Konsequenz leuchtet mir nicht ein.
    Es hat doch immer negative Konsequenz- negative Strafe halt, Entzug von Angenehmem. An die Leine Müssen, Maulkorbtragen, kein gemeinsames Spiel- das negative Verhalten hat spätestens beim nächsten Mal keinen Erfolg mehr, weil Präventivmaßnahmen ergriffen wurden.
    Dazu kommt schlechte Laune etc. (ich gehöre nicht zu den Leuten, die in allen Situationen mit freundliche Stimme aufwarten können) usw.
    Ohne Alternativen beizubringen, wie man auf erwünschte Art zum Angenehmen kommt, funktioniert das natürlich nicht, das wäre nur Präventivmanagement und kein Training.

  • @hasilein75 klar bin ich auch deiner Meinung :nicken: wie konnte ich dich nur vergessen xD


    @Lorbas dann war Henry auch schlimm er hat sogar mit 8 Wochen schon mit den Hinterbeinen gescharrt nach seinen Geschäften :hust:


    Wer mich kennt weiß das ich die letzte bin die mit Wattebäuschen wirft aber so Sachen würde ich einfach anders behandeln.

  • Da nehme ich doch noch mal meinen Rüden als Beispiel. Der hat mich im Schlaf gebissen. Wie hätte ich das denn nach deiner Theorie lösen sollen? Ich hätte ihn ja isolieren oder festbinden müssen, wenn ich schlafe. Ich hätte nämlich immer im Unterbewusstsein, er sei noch nicht "fertig" und irgendwas ist.
    So habe ich das am selben Abend geklärt und konnten uns nachher gut in die Augen schauen. Und er hat auch danach jede Nacht bis zu seinem Tod bei mir im Bett geschlafen. Das hat er sehr geliebt, ich übrigens auch.
    Ich hatte auch danach niemals ein komisches Gefühl.... es war alles geklärt, nichts stand zwischen uns.


    Hab die Story ja schon im anderen Thread gelesen gehabt...


    Mal von den härteren Fällen abgesehen wo evtl. Fehlende Erziehung oder oder oder mit reinspielt, darf man aber auch eines nicht vergessen,


    Es gibt Hunde (in dem Fall jetzt mal grad speziell Jagdhund) die darauf selektiert sind eigenständig zu denken und zu handeln. Und die Hinterfragen dann auch öfters gern mal...


    Was soll man da tun? Sich gemeinsam hinsetzen und das Problem ausdiskutieren? Kekse rein werfen und abwarten das der Hund zu kugelig ist zum weglaufen?


    Manchmal hilft da in dem Fall eine ordentliche Unterwerfung, danach ist gut und evtl weitere Sachen können danach in angriff genommen werden wenn denn nötig.


    Manche sachen kann man im vorfeld erzieherisch lösen, was mach ich aber wenn der Hund das Verhalten nach Jahren auspackt oder von jetzt auf gleich?


    Denn mal Deckeln oder einmal ordentlich Unterwerfen kann der Hund eher ab als wenn ich Monate dutzidutzi mache und es damit wahrscheinlich eher noch verschlimmer

  • Ich denke, ein großes Problem bei der Diskussion ist, dass in vielen Köpfen festsitzt, dass ein Hund nur dann aggressiv wird, wenn er unsicher ist oder im früheren Leben misshandelt wurde.
    Bei Schäferhunden aus zweiter Hand treffe ich immer wieder auf die feste Überzeugung, der Hund benimmt sich so, weil er früher bestimmt geschlagen, misshandelt, vernachlässigt, etc wurde, nur darum benimmt der sich so.
    Hatten wir ja auch erst vor ein paar Monaten hier im Forum einen Fall, wo die USerin der felsenfesten Überzeugung war, der Hund sei in der Ausbildung misshandelt worden, weil sie sein Verhalten so anormal fand.
    Dass das bei diesem Typus Hund schlicht das Ergebnis ist, wenn man da zu nett und inkonsequent ist, können sich viele einfach nicht vorstellen, die sich nicht wirklich mit dieser Rasse auseinandergesetzt haben.
    Denn in den überwiegenden Fällen lautet die Diagnose da nicht "misshandelter Hund" sondern schlicht "unerzogene Arschgeige".


    Selbstverständlich geht nur ein sehr kleiner Teil dieser Hunde all the way down und setzt am Ende die Zähne gegen die eigenen Besitzer ein, aber die Zwischenstufen findet man in allen Nuancen kreuz und quer.
    Und dieser Typus Hund braucht dann keinen langsamen Vertrauensaufbau, kein Zeigen und Benennen, keine Bindungsaufbaustärkung, sondern sie brauchen konsequente Grenzen und klare Führung.
    Und auch hier wieder in den wenigsten Fällen ist das dann die Schüssel auf den Schädel, aber es kann durchaus mal der gewaltige Anpfiff oder auch bei Zeiten der Rempler sein, um scih Platz verschaffen.


  • Und dieser Typus Hund braucht dann keinen langsamen Vertrauensaufbau, kein Zeigen und Benennen, keine Bindungsaufbaustärkung, sondern sie brauchen konsequente Grenzen und klare Führung.

    Für mich entsteht Vertrauen und Bindung aus konsequenten Grenzen und klarer Führung. Das getrennt voneinander zu nennen klingt ja so als wär das eine mit dem anderen nicht zu vereinbaren :???:
    (Z+B wäre für mich ein Werkzeug was man optional drauflegen könnte ...)

  • Ich denke, ein großes Problem bei der Diskussion ist, dass in vielen Köpfen festsitzt, dass ein Hund nur dann aggressiv wird, wenn er unsicher ist oder im früheren Leben misshandelt wurde.

    Das sehe ich auch sehr problematisch. Mangelnde Führung, sich selbst überlassen, alles erlauben, keine Grenzen geben stellen in meinen Augen aber ebenso eine Misshandlung darf wie Schläge. Beides nicht schön für den Hund.

  • Für mich entsteht Vertrauen und Bindung aus konsequenten Grenzen und klarer Führung. Das getrennt voneinander zu nennen klingt ja so als wär das eine mit dem anderen nicht zu vereinbaren :???: (Z+B wäre für mich ein Werkzeug was man optional drauflegen könnte ...)


    In der Praxis sieht es leider sehr sehr oft komplett anders aus.
    Bloß nicht einschränken, bloß nicht stressen, bloß nicht strafen (und damit meine ich nicht schlagen).
    Da wird dann mit Privattrainer Stunden lang der Eiertanz um die heilige Kuh vollführt und es ist ja schon verpönt, einfach mal die Wahrheit auszusprechen, dass nieman dem Hund irgendwann etwas zu leide getan hat.
    Zu sagen, dass ein Hund auch einfach mal blöd tun kann, weil er es halt kann und nicht weil ihn irgendein böser Mensch vorher verdorben hat, ist in vielen Erziehungsphilosophien komplett verpönt.


    Wir haben aktuell auch wieder einen solchen Burschen im Training.
    Junge mit 15 Jahren hat LZ DSH bekommen, als Begleithund und Hund jetzt 13 Monate lässt daheim alle stramm stehen. Würde ich morgen mit dem Hund hier in die Hundeschule gehen und bei seiner Reaktion auf Hund und Mensch nicht zustimmen, dass der Hund Angst hat oder bestimmt schlechte Erfahrung machen musste, sondern einfach nur sagen, dass er eine sich selbst zu wichtig nehmende, verzogene kleine Arschkrampe ist, die man mit einer deutlichen Ansage (und wenn man ganz böse sein will, einem Ruckler an der Leine am breiten Lederhalsband) zur Raison bringen kann, weil er sofort nachgibt, wenn ihn jemand an seine Grenzen erinnert... ja da würde der Punk gut abgehen.

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