körperlich Grenzen setzen, Liebe und Erziehung
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Du unterstellst also anderen HH, daß sie sie einen Welpen nicht richtig einschätzen können?
Mal ganz allgemein... Es gibt so viele Hundehalter, die ihre Welpen völlig falsch einschätzen bzw. Nicht einschätzen können, weil sie mit dem typischen Welpenverhalten schlichtweg überfordert sind. Grade im DF ist doch jeder 2. Thread ein "Hilfe, mein Welpe ist Aggressiv"-Thread.
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Aber naja, genauso viele Leute gibt's denen ein positiver Bestärkungsweg mit dem Hund genauso gut tun würde - statt eben dem Hund anders dauernd 'zu zeigen, wo's langgeht'.
Ich denke, es gibt allgemein einfach sehr viele Hundehalter, die nur ein Bruchteil - wenn überhaupt - der heutigen Hundeerziehungsinfos verinnerlicht haben - und was es eben bedeuten KANN, einen Hund zu haben.
Und dafür muss ich sagen - läuft's aber noch erstaunlich gut da draußen in der realen Welt. X-D
Ein Hoch auf die genügsamen Hunde... . >_> (Und die Flexileinen...)
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Zum Knurren:
MMn wird in dem Zusammenhang immer vergessen, dass es auch andere Verhaltensweisen gibt, die ein Hund statt zu Knurren, wenn ich an seinen Napf will, zeigen könnte.
Er könnte deeskalierende Signale senden, er könnte schauen, was ich mit dem Napf eigentlich machen will (Stichwort Vertrauen), er könnte meiden, er könnte sogar starren oder eine Lefze heben (Was ich beim Futter aber auch korrigieren würde, besonders bei einem großen Hund).
Ich bin, soweit ich mich erinnere, noch nie von einem meiner eigenen Hunde angeknurrt worden, wenn ich den Napf nochmal wegnehmen wollte, weil zb was gefehlt hat.
Ich spreche den Hund an, streiche ihm kurz an der Flanke entlang und drücke ihn weg von mir. Dann sage ich zb "geh ab" und der Hund nimmt die Nase raus aus dem Napf. Ich lange hin und nehme den Napf weg, der Hund folgt mir wedelnd, lässt seinen Napf natürlich nicht aus den Augen, ich tu was rein, stelle es wieder hin und wende mich ab.Keinerlei Grund zum Knurren
Ein Hund, der zb aus dem Shelter kommt und gelernt hat, um Futter kämpfen zu müssen, den würde ich anders behandeln, da würde ich die Konfrontationzumindest anfangs vermeiden, soweit möglich, würde aber trotzdem eine entsprechendes Echo folgen lassen fürs Anknurren und überlegen, woran das lag und wie ich damit in Zukunft umgehen will.
Es gibt Hunde, die wollen eine Konfrontation, die sind so gestrickt, und wenn ich mich beim Füttern nicht drauf einlasse, dann darf ich eben nächstens nicht die Pfoten abwischen oder das Halsband anfassen. Und da bin ich persönlich an einem Punkt, wo ich nicht nachgebe.
Ein Hund, auch wenn er Schlimmes erlebt hat, kann anders auf mein vorsichtiges Anleinen reagieren als mich anzuknurren oder abzuschnappen.
Er hat immer die Wahl, und er trifft die Entscheidung, wie er reagiert, zu einem Großteil vor dem Hintergrund dessen, was schon in der Vergangenheit gut funktioniert hat.
Hatte er mit dem Schnappen oder Knurren Erfolg, wird das beibehalten. Setze ich dem eine Grenze und hat er damit einen Mißerfolg, muss er sich was anderes überlegen, zb Zusammenarbeit im Idealfall Viele Hunde beschwichtigen nach einem Rüffel und wollen wieder gut sein und Schönwettermachen. Und da geh ich natürlich sofort drauf ein, das fördere ich. So lernt der Hund, dass es sich lohnt, wenn wir beide eher meiner Meinung sind (Außer die tickenden Zeitbomben, die wir hier im Thread auch schon geschrieben bekommen haben... denen ist im Zweifel egal, was ich will und da muss immer gemanagt werden, bis sie sterben. So einen Hund hatte ich nie und werde ich hoffentlich auch nie haben )
Ein Hund muss mMn händelbar sein, ohne dass ich befürchten muss, dass es immer gleich zu einer gefährlichen Situation kommt. Etwas Frustrationetoleranz sollte er lernen dürfen.Unser Kleiner, der inzwischen beinahe 11jährigeTerriermix, hat zb anfangs geknurrt, wenn ich seine Pfoten anfassen wollte oder das Halsband anlegen wollte, sowie beim Bürsten.
Ich hab jedes mal sein Knurren mit einem "Ey!" korrigiert, ein Zulassen der Berührung aber auch sofort lobend bestätigt. Der Hund hat im Laufe des letzten Jahres gelernt, dass es keinen Grund gibt zu Knurren, denn ich behandle ihn fair, vorsichtig und sanft, wenn er kooperativ ist (zb beim Bürsten), Knurren toleriere ich nicht. Ab und an, wenn ein Knoten im Fell wehtut, hebt er kurz die Letze und winselt etwas, das lasse ich durchgehen, nehme es zur Kenntnis, rede freundlich mit ihm und achte noch mehr darauf, ihm nicht weh zu tun.Meine Korrektur des Knurrens hat mMn also dazu geführt, dass der Kleine sich noch besser und williger anfassen lassen hat als vorher, er hat mich bisher noch nie gebissen (im Gegensatz zum Vorbesitzer).
Mir scheint auch, dass er sich umso enger anschließt, umso klarer die Grenzen sind, die ich ziehe und umso deutlicher mein Wille ist, sie durchzusetzen. Das gibt ihm Sicherheit und Halt.Ich sage nicht, dass mein Weg der allein selig machende ist, aber so ist es bisher bei uns ganz gut gelaufen
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Selbstverständlich geht nur ein sehr kleiner Teil dieser Hunde all the way down und setzt am Ende die Zähne gegen die eigenen Besitzer ein, aber die Zwischenstufen findet man in allen Nuancen kreuz und quer.
Und dieser Typus Hund braucht dann keinen langsamen Vertrauensaufbau, kein Zeigen und Benennen, keine Bindungsaufbaustärkung, sondern sie brauchen konsequente Grenzen und klare Führung.Aber das scheint einigen hier nicht in den Kopf zu gehen.
@Lorbas dann war Henry auch schlimm er hat sogar mit 8 Wochen schon mit den Hinterbeinen gescharrt nach seinen Geschäften
Meine Tierärzten von früher, die auch Hunde gezüchtet hat, hat mir mal gesagt, daß sie schon bei einem paar Tage alten Welpen sieht, wie der mal wird.
Und ja man kann auch schon bei einem 8 Wochen oder 3 Monate altem Welpen bestimmte Charakterzüge erkennen. -
In der Praxis sieht es leider sehr sehr oft komplett anders aus.
Bloß nicht einschränken, bloß nicht stressen, bloß nicht strafen (und damit meine ich nicht schlagen).
Da wird dann mit Privattrainer Stunden lang der Eiertanz um die heilige Kuh vollführt und es ist ja schon verpönt, einfach mal die Wahrheit auszusprechen, dass nieman dem Hund irgendwann etwas zu leide getan hat.
Zu sagen, dass ein Hund auch einfach mal blöd tun kann, weil er es halt kann und nicht weil ihn irgendein böser Mensch vorher verdorben hat, ist in vielen Erziehungsphilosophien komplett verpönt.Wir haben aktuell auch wieder einen solchen Burschen im Training.
Junge mit 15 Jahren hat LZ DSH bekommen, als Begleithund und Hund jetzt 13 Monate lässt daheim alle stramm stehen. Würde ich morgen mit dem Hund hier in die Hundeschule gehen und bei seiner Reaktion auf Hund und Mensch nicht zustimmen, dass der Hund Angst hat oder bestimmt schlechte Erfahrung machen musste, sondern einfach nur sagen, dass er eine sich selbst zu wichtig nehmende, verzogene kleine Arschkrampe ist, die man mit einer deutlichen Ansage (und wenn man ganz böse sein will, einem Ruckler an der Leine am breiten Lederhalsband) zur Raison bringen kann, weil er sofort nachgibt, wenn ihn jemand an seine Grenzen erinnert... ja da würde der Punk gut abgehen.Bitte nicht als Provokation verstehen - das ist wirklich eine ganz ernst gemeinte und nicht wertende Frage, bei der mich Deine (eure) Einschätzung interessieren würde, weil ich ja mit einem Terrier einen ganz anderen "Hundetyp" habe:
Glaubst Du, dass es in dem von Dir geschilderten Fall (also mit dem Jungen DSH des 15jährigen Jungen) insgesamt nie mit "nur nett" geklappt hätte?
Ich gehe z.B. zu bestimmt 80% auf die Spielaufforderungen von Lucy ein - aber wenn ich ein leises "mhm" oder "jetzt nicht" murmle, dreht Lucy ab und akzeptiert das auch, weil sie weiß, dass ich jetzt definitiv nicht spielen werde.
Würde sie mich dann bedrängen, würde ich sie wegschicken oder selbst aus dem Raum gehen.
Dafür muss der Hund sich natürlich wegschicken lassen, das Wegschicken muss erst aufgebaut werden, funktioniert natürlich noch nicht gleich beim Welpen usw. - das ist mir schon klar.Aber das war jetzt nur ein Beispiel dafür, dass es bei mir sehr wohl auch Grenzen gibt, aber nicht im Sinne von körperlich maßregeln bei Nichteinhaltung usw.
Wäre es Deiner Ansicht nach möglich, dass der von Dir oben genannte Hund mit diesen Grenzen ein "nicht verzogener" Hund geworden wäre?
Also haben nur die komplett fehlenden Grenzen den Hund zum "A***-Hund" gemacht, oder denkst Du, dass auch "liebevolle" Grenzen nicht gereicht hätten und der Hund wirklich von Anfang an "harte" Grenzen benötigt hätte?
Ich denke, mein Standpunkt zu Gewalt wurde ja schon deutlich - aber meine Frage ist hier wirklich nicht wertend gemeint, sondern mich würde einfach wirklich nur Deine persönlich Meinung / Einschätzung dazu interessieren.
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Unser Kleiner, der inzwischen beinahe 11jährigeTerriermix, hat zb anfangs geknurrt, wenn ich seine Pfoten anfassen wollte oder das Halsband anlegen wollte, sowie beim Bürsten.
Ich hab jedes mal sein Knurren mit einem "Ey!" korrigiert, ein Zulassen der Berührung aber auch sofort lobend bestätigt. Der Hund hat im Laufe des letzten Jahres gelernt, dass es keinen Grund gibt zu Knurren, denn ich behandle ihn fair, vorsichtig und sanft, wenn er kooperativ ist (zb beim Bürsten), Knurren toleriere ich nicht. Ab und an, wenn ein Knoten im Fell wehtut, hebt er kurz die Letze und winselt etwas, das lasse ich durchgehen, nehme es zur Kenntnis, rede freundlich mit ihm und achte noch mehr darauf, ihm nicht weh zu tun.Meine Korrektur des Knurrens hat mMn also dazu geführt, dass der Kleine sich noch besser und williger anfassen lassen hat als vorher, er hat mich bisher noch nie gebissen (im Gegensatz zum Vorbesitzer).
Hhhm, also ich bin mir nicht sicher, ob Du tatsächlich das Knurren korrigiert hast oder mehr durch die Bestätigung und durch vermehrte Umsicht/Vorsicht, das Aushalten positiver belegt hast (vll. mehr zufällig statt denn gewollt).
Denn eigentlich bist Du etwas arg spät dran, wenn Du erst reagierst, wenn Dein Hund knurrt. Dem Knurren gehen in der Regel einige andere, zumeist subtilere Beschwichtigungssignale voraus und versucht sich zu entziehen. Dann kann man schon gegensteuern.
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Auch wenn jetzt gleich wieder kommt und sagt 'Nein, nein, nein, das gibt es nicht!' - ich habe hier einen Hund der den Konflikt sucht und dabei Spass hat. Und weiter?
Und nein...der Hund wird bei mir nicht korrigiert, wenn er mich anknurrt. Es gibt evtl. eine Reaktion von mir (in Form von 'Bist du dumm? Halt die Backen und fress weiter du Depp!') oder aber ich nehme es hin und arbeite dann in aller Ruhe dran (je nach Hund und Situation). In Ausnahmefaellen kommt ggf. ein Korb drauf und der Hund muss es aushalten. Aber eben nur in Ausnahmesituationen.
Ich sehe keinen Grund meinen Hund fuers knurren zu korrigieren! -
Also haben nur die komplett fehlenden Grenzen den Hund zum "A***-Hund" gemacht, oder denkst Du, dass auch "liebevolle" Grenzen nicht gereicht hätten und der Hund wirklich von Anfang an "harte" Grenzen benötigt hätte?
Ich kann zwar nicht für Helfstyna antworten, aber dir meine Sicht der Dinge schreiben.
Komplett fehlende Grenzen können einen entsprechenden Hund zum Ar... werden lassen.
Ein Hund muß merken und akzeptieren wo seine Grenzne sind.
Läßt man alles durchgehen und zeigt auch noch, daß man Angst vor ihm hat, wenn er knurrt, kann man einpacken.Übrigens hat mich nie einer meiner Hunde angeknurrt wenn ich in die Nähe seines Napfes gekommen bin.
Ganz einfach weil ich meine Hunde in Ruhe gelassen habe, wenn sie gefressen haben.
Trotzdem hätte ich jedem, jederzeit den Napf wegnehmen können. -
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Also haben nur die komplett fehlenden Grenzen den Hund zum "A***-Hund" gemacht, oder denkst Du, dass auch "liebevolle" Grenzen nicht gereicht hätten und der Hund wirklich von Anfang an "harte" Grenzen benötigt hätte?
Ich bin mir nicht sicher, dass ich verstehe, was du mit harten Grenzen meinst.Aber gerade im Gebrauchshundsektor bin ich persönlich der Meinung, dass es in vielen Fällen einfach nicht reicht, sich zu entziehen und die Interaktion abzubrechen.
Ob es in diesem Fall so gewesen wäre, dass es vielleicht ausgereicht hat, kann ich nicht sagen. Ich kenne den Hund erst, seit die Situation am Rande der Eskalation wandelt. Ich weiß nicht, wie er als Welpe war und ob da ein "nein, jetzt nicht" gereicht hätte und man ihn sich durch falsche Lässigkeit und Inkosequenz über die Monate stark gemacht hat oder ob der schon von klein auf der Typus war, der bis an die Grenze ging, um zu sehen, was passiert.
Fakt ist, der Hund hätte mehr Grenzen und Konsequenzen gebraucht. Wie diese hätten aussehen müssen, damit er sie akzeptiert, kann und will ich im Rückblick als Außenstehender nicht beurteilen.
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