körperlich Grenzen setzen, Liebe und Erziehung
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Aus dem Affekt reagieren wird aber - so habe ich es verstanden - auch von niemandem angeprangert. Es ging da ja eher um Schläge als Erziehungsmaßnahme.
Ne Anekdote hab ich aber auch ^^ Ich hab als 10 jährige meinem Foxterrierjunghund ins Ohr gebissen ( ) als er nach mir geschnappt hat. Ohne drüber nachzudenken, einfach aus dem Bauch raus. Er hat es nie wieder gemacht, meine Mum hat heute noch eine Narbe von ihm am Finger... Wir hatten "trotzdem" ein sehr gutes Verhältnis, ich war aber sowieso die einzige, auf die er gut gehört hat.
Aber natürlich eine ganz andere Hausnummer als ein Hund, der bereits gelernt hat, dass Zähne einsetzen Erfolg hat.
Genau das hatte ich als Kind auch bei unserer damaligen Katze gemacht . Die hat mich auch nie mehr gebissen und kam aber trotzdem immer freiwillig zum Kuscheln zu mir. Okay ich weiche vom Thema ab, hab aber keinen Hund und diese Ohr-Variante kannte ich zu gut
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Erziehung bedeutet mich, bewusst und kontrolliert Einfluss nehmen. Affekthandlungen sehe ich eher als Kollateralschaden an, insofern ich nicht vorher klar wusste "aha so will ich in der Situation reagieren" und ichhabe dann aus Affekt exakt so reagiert.
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Wenn auf eine Aktion des Hundes prompt eine angemessene körperliche Maßregelung erfolgt finde ich das völlig in Ordnung und das mache ich auch selbst.
Mein Riesenschnauzer hat als Junghund massiv die Ressource Futter (alles außer seinen Napf) verteidigt weil er bis zum 5. Monat mit einigen seiner Geschwister zusammengelebt hat und da einfach leer ausgegangen wäre wenn er nachgegeben hätte. Er hätte auch zugelangt wenn ich so blöd gewesen wäre hinzugreifen, da bin ich mir sicher.
Er hat das Prinzip tauschen gelernt und dass ihm hier nichts weggenommen wird, mit der Zeit hat sich das auch entspannt.
Aber eines Tages hatte er etwas potenziell Gefährliches im Maul, wollte nicht tauschen und ich musste es ihm schnell wegnehmen bevor er schluckt. Da hat er massiv gedroht und in der Sekunde die er brauchte um zu überlegen ob er einfach weiter fest hält oder ob er los lässt um mich wegzubeißen hat er von mir eine Ohrfeige bekommen, dass es nur so schepperte, untermalt von einem Brüller.
Er gab mir das Teil, dass sich im Nachhinein als ungefährlich herausstellte, wurde gelobt und danach gab es zwischen uns beiden nie wieder ein Problem in diese Richtung.
Ich tausche immer noch und wenn er nicht drauf eingeht fasse ich hin und nehme ihm das ab, was er gerade hat. Findet er blöd, aber er würde nicht mehr auf Konfrontation gehen und es war nie wieder nötig körperlich zu werden.
Außerdem ist er mit Kauzeug inzwischen total entspannt und bringt es mir wenn er damit fertig ist, damit ich es wegräumen und Hund Nr.2 es nicht bekommt.
Wäre er mit seiner Drohung damals durchgekommen bin ich sicher, wir hätten noch sehr lange große Probleme mit der Ressourcenverteidigung gehabt und es hätte sich vermutlich noch auf andere Dinge ausgeweitet.Die zweite Situation war mit 9 oder 10 Monaten. Wir waren beide auf dem Boden und haben gerauft, da hat er es übertrieben und plötzlich hatte ich seine Zähne im Gesicht. Als ihm klar wurde was er da gemacht hatte fing er sofort an zu beschwichtigen aber weil alles so schnell ging habe ich ihn in dem Moment schon weggetreten und er flog durch den Raum, wieder begleitet von einem Brüller.
Auch das war nie wieder ein Thema.Ich habe einen Hund der seine Grenzen kennt und sich innerhalb derer völlig entspannt bewegt, sich mir ohne jegliches Meideverhalten nähert - er bekommt keinen Stress wenn Kauzeug im Spiel ist und wir können immer noch eng kuscheln oder miteinander raufen. Er genießt meine Nähe und zuckt bei schnellen Armbewegungen nicht zurück.
Die körperliche Maßregelung war in diesen Momenten völlig logisch und gerechtfertigt für ihn und deshalb war das auch kein Problem und unserer Beziehung hat es definitiv nicht geschadet.
Im Gegenteil- er weiß, dass ich meine was ich sage und mich durchsetzen kann, dadurch kann er sich mir vertrauensvoll anschließen.Anders wäre es natürlich wenn ich mir gezielt vorgenommen hätte ihn mal richtig einzuordnen und ihn ohne Zusammenhang verprügelt hätte. Sowas ist natürlich völlig inakzeptabel.
Mein Zwergschnauzer hat übrigens noch nie massive körperliche Maßregelung durch mich erfahren weil es zum einen nie nötig war und weil er das auch nicht vertragen würde. Bei ihm würde ich seine Welt ins Wanken bringen und das Vertrauen in mich zerstören, selbst wenn es in dem Moment gerechtfertigt wäre weil er ein ganz anderer Typ Hund ist.
Der wird maximal verbal geschimpft und weggeschubst, das ist aber schon das höchste der Gefühle.Es ist also nicht nur eine Typsache des Halters ob man "sowas" kann, sondern vor allem abhängig vom Wesen des Hundes.
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Der Goldie meiner Patentante hat mich zweimal, innerhalb einiger Monate gebissen. Offensichtlich um mich zu Maßregeln. Er kannte nur einen recht rauen Umgangston und kam mit meiner Art wohl nicht zurecht. Ich war damals noch recht jung und unser eigener Hund wurde komplett anders behandelt. Ich bin immer sehr zurückhaltend mit dem Hund meiner Tante umgegangen, ganz anders als seine Besitzer
Als der Hund das dritte mal an mich wollte, habe ich ihm im Affekt ziemlich feste eins übergezogen. Zum Glück war der Spuk damit vorbei. Er war danach nie wieder aggressiv mir gegenüber.
Aber das war wirklich nur Glück. Die Sache hätte ziemlich schnell kippen können. Das weiß ich heute sehr genau. Damals habe ich einfach gehandelt...
Daher empfehle ich so etwas auch NICHT für jedermann...
Dieser Hund hätte im Nachhinein einfach gesichert gehört, wenn jemand zu Besuch war. Es war eine unverantwortliche Situation! Der Fehler lag ganz klar bei seinen Besitzern, nicht bei dem Hund.Der Hund einer Freundin biss aus Angst um sich, wenn er absolut verunsichert war. Da wären Schläge natürlich kontraproduktiv...
Daher schrieb ich weiter oben, dass es natürlich auch auf die Intention des Hundes ankommt.Wie gesagt, ich heiße es nicht gut, einen Hund zu schlagen. Unsere Hunde wurden anders erzogen, haben andere Schlüsse im Laufe der Jahre gezogen...
da reichte ein klare Ansage, es musste nie körperlich werden! Da bin ich sehr dankbar für. Aber ist wie bei allem. Es gibt kein absolutes schwarz/weiß...Ich hoffe, es kommt jetzt nicht falsch rüber. Ich gehe im Normalfall sehr liebevoll mit den Hunden in meinem Umfeld um...
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Wer grundsätzlich mit Zwang und Druck erzieht, bekommt irgendwann die Quittung, die ihm sicherlich nicht schmecken wird...
In der Kindererziehung ist bekannt, dass Kinder extrem strenger, strafender Eltern die Neigung zu Lügen und Heimlichkeiten entwickeln (statt Einsicht in den Sinn der Regeln). Und wer schonmal mit einem bockenden, heulenden Kind an den Hausaufgaben saß weiß, dass es keinen Sinn macht, da jetzt ewig weiter zu machen, bevor sich nicht alle wieder entspannt haben. Was genau würde es jetzt bringen, das Kind zu schlagen?
Bei ausschließlich über Zwang ("nicht getadelt ist Lob genug") ausgebildeten Hunden reden viele dann über "Prüfungsschläue". Der Hund kapiert mit der Zeit, dass der HF in Prüfungen keine Zwänge anwenden kann und stellt die Mitarbeit ein oder arbeitet schlampig...
Aufgrund von Aufregung usw. kann natürlich jede Prüfung in die Hose gehen.
Ein Hund, der Spaß an der Arbeit empfindet, wird aber beständiger und länger Leistung zeigen und das Risiko, dass er (sofern gut ausgebildet) einem in der Prüfung die Mittelkralle zeigt, ist deutlich geringer. Weil er grundsätzlich gern auf den Platz kommt und nicht beim Einparken auf dem Hundeplatz schon in den "Ach-Du-Scheiße, das wieder"-Modus verfällt. -
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Wenn man hier von gezielten "körperlichen Grenzen" als Erziehungsmittel redet (und eine Reaktion im Affekt ist für mich kein Erziehungsmittel), von was reden wir hier?
Wo fängt das an und wo hört es aus?Das unterscheide ich auch ganz klar. "Körperlich Grenzen setzen", als Reaktion, in einer Notsituation oder im Affekt, oder baue ich Erziehung generell auf körperliche Gewalt auf. Letzteres sollte kein Erziehungskonzept sein, aber es bleibt in diesen Ausnahmesituationen ein Mittel, welches unbestreitbar eine erzieherische Wirkung entfaltet ("Erziehung" selbst ist erst einmal weder positiv, noch negativ. D.h., auch eine üble Erziehung ist eine solche, nur halt keine gute).
Also müsste man m.E. klar abgrenzen, von welchem Erziehungskonzept man spricht. Denn das Konzept ist das Ganze, ein Mittel kann schlimmstenfalls (s. diesen Menschen aus CH) sogar zum Konzept verkauft werden oder aber nur für einen akuten Ausnahmefall eingesetzt werden (das muss man dann halt erfragen, erklären). Sprachlich kann man das nicht mit einem Wort abhandeln, denke ich.
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warum nicht?
genau darum
Erziehung bedeutet mich, bewusst und kontrolliert Einfluss nehmen.
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Immerhin wird keiner behaupten können, eine Aufgabe besser bewältigen zu können, wenn dabei z.B. ein cholerischer Chef hinter einem steht und ausrastet... Und was ein mieser Chef für das Arbeitsklima/die Arbeitsfreude bedeutet, weiß sicherlich jeder erwachsene Mensch? Innere Kündigung, Frust, Angst, Wut und mangelndes Vertrauen...
Doch, es gibt sie, diese Menschen, die das von sich behaupten und m.E. auch so fühlen.
Man kann es vll. am einfachsten mit dem Stockholm Syndrom (Identifikation mit dem Aggressor) vergleichen -
Erziehung bedeutet mich, bewusst und kontrolliert Einfluss nehmen. Affekthandlungen sehe ich eher als Kollateralschaden an, insofern ich nicht vorher klar wusste "aha so will ich in der Situation reagieren" und ichhabe dann aus Affekt exakt so reagiert.
dass man eine situation vorher nicht komplett planen kann, bedeutet ja nicht, dass man nicht bewusst handelt in der situation.
man, also ich zumindest, habe ja schon ein klares ziel vor augen, wie das ganze endet...ist doch bei ganz vielen dingen im training so. ich nehme mir mal als beispiel vor, meinem hund sitz beizubringen. klar hab ich als plan, dass der hund nachher sitzen soll und wähle als ersten weg, keks in die hand, finger über den hund führen, hoffen dass hund sich hinsetzt. funktioniert normalerweise. so...setzt hund sich aber nicht, sondern hüpft, geht rückwärts...das plan ich doch nicht vorher...da reagiere ich dann halt drauf. hüpft hund, warte ich entwerder bis er wieder unten ist und halte den keks tiefer, geht er rückwärts versuche ich die übung an einer wand zu machen usw. aber ich male mir doch nie alle eventualitäten und meine vorgehensweise auf alle davon aus..und selbst wenn, findet hund bestimmt noch welche, die ich nicht bedacht habe. -
Nein, eben nicht per se Wahl der Erziehung.
Sondern kaputter Hund soll repariert werden.
Das ist im Kontext hier ein Unterschied.
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