körperlich Grenzen setzen, Liebe und Erziehung

  • Genau das ist beim Menschen das fatale... er kann es noch so sehr wollen.... er kann sich nicht anders verhalten. Das ist Trauma

    Darüber kann man diskutieren. Es gibt dennoch ein Unterschied zwischen Mensch und Hund.
    Ich finde es halt nicht zielführend Menschenpsychologie ins Spiel zu bringen.

  • Genau das ist beim Menschen das fatale... er kann es noch so sehr wollen.... er kann sich nicht anders verhalten. Das ist Trauma.

    Du gehst davon aus, Traumatherapie (unabhängig davon, ob professionell oder nicht) ist von vorne herein zum Scheitern verurteilt?



    Ich finde es halt nicht zielführend Menschenpsychologie ins Spiel zu bringen.

    In diesem Falle schon, denke ich. Zumindest wenn man davon ausginge, man könne nichts, aber auch absolut nichts dagegen machen.


    Das würde für viele Hunde das AUS bedeuten ... (und für Menschen auch).

  • Du gehst davon aus, Traumatherapie (unabhängig davon, ob professionell oder nicht) ist von vorne herein zum Scheitern verurteilt?

    ich bin Traumapädagogin..
    Natürlich funktioniert Therapie langfristig. Das übrigens sowohl bei Menschen, als auch bei Hunden. Und da neurobiologisch im Hirn dasselbe passiert, kann man das natürlich vergleichen.

  • Natürlich funktioniert Therapie langfristig. Das übrigens sowohl bei Menschen, als auch bei Hunden.

    Sag ich doch ... und genau darum ging es.

  • Ich kann mich besonders an eine Situation erinnern, in der ich körperlich härter zu einem Hund war, als ich es sonst je bin. Da hatten wir Stuten und Fohlen auf die Weide getrieben, und die Herde stand noch am Holzzaun und plauderte mit uns. Plötzlich schoß der Jagdterrierrüde meiner Freundin los, packte ein zwei Tage altes Fohlen hart an der Nase, die es durch den Zaun gesteckt hatte, und fing an zu schütteln.


    Da habe ich, ohne auch nur einen Moment nachzudenken, den Hund nicht nur furchtbar angebrüllt , sondern auch mit der Longierpeitsche zugeschlagen, die ich vom Treiben noch in der Hand hatte, und zwar richtig hart. Der Terrier ließ dann zum Glück auch sofort los, das Fohlen mußte aber trotzdem genäht werden.


    Ich wüßte auch ehrlich gesagt bis heute nicht, was wir da sonst so schnell hätten machen sollen. Der Terrier hat's übrigens kein Stück übel genommen, sich aber sehr gemerkt. Von da an genügte eine warnende Stimme, um ihn von solchen Spielchen abzuhalten.

  • ... aber worum geht's jetzt genau in diesem Thread eigentlich?
    Ich habe es leider immernoch nicht ganz verstanden.

    Ehrlich gesagt, bin ich auch stark verunsichert, worum es geht :ka:

  • Ehrlich gesagt, bin ich auch stark verunsichert, worum es geht :ka:

    ich denke es geht darum ob körperliche Strafe einen Platz in der Erziehung hat


    Und ob ein Hund den Menschen dann noch lieben kann.

  • Ich hab immer das Gefühl (bei meiner bisherigen wenigen Erfahrung), dass es bei der Erziehung des Hundes (nicht selten auch bei Menschen) bestimmte Scheidepunkte gibt, wo es jetzt drauf ankommt, wie man reagiert.
    Die Hunde sind jung, probieren aus, gucken wie sie ihren Willen durchdrücken können. Sei es ein ressourcenbezogener Punkt oder einer, der schön das Ego pusht.
    Sachen nett auftrainieren ist eine Sache, die unbedingt sein muss. Die andere Sache ist die, unerwünschtes Fehlverhalten im Ansatz abzuwürgen.
    Wie man da einwirkt, hängt vom Hund ab. Bei dem einen recht ein leises "eh eh", beim zweiten reicht ein Brüller und es gibt auch Typen, wo man ganz stark über Körperpräsenz (Raumeinnahme usw) oder sogar über anfassen gehen muss.


    Mein Ziel ist es immer die Eingriffe möglichst niedrig zu halten und die Grenze dabei einzuhalten, aber auch den Druck direkt wieder zu nehmen, wenn der Hund kooperiert, und ihm nicht zuletzt zu zeigen, was gewünscht ist.
    Natürlich ist es einfacher einem 12 Wochen alten selbstbewussten Welpen, der zB sein Kauzeug verteidigt, zu zeigen, dass er das nicht zu tun braucht, als einem 35kg schweren 3 jährigen Schäferhund, der bisher immer Erfolg mit seiner Strategie hatte. Bei dem Welpen lenke ich ihn kurz ab, nehm den Knochen und halte ihn zum Kauen hin. Solche kleinen Interaktionen kann ich mit dem erwachsenen Hund natürlich nicht ohne weiteres tun. Wenn sich das erstmal so hochschaukelt und so lange aneinander gerieben wird, dass es jede Sekunde knallen kann, sind das etablierte Strategien, wo es seit Ewigkeiten falsch läuft.
    Ich persönlich finde deswegen Welpen einfacher als einen Hund, der schon gelernt hat, was er tun muss (notfalls sich im wahrsten Sinne des Wortes durchbeißen).
    In der Erziehungswissenschaft heißt das heutzutage "Mikrointerventionen". Auf dieser Basis kommt es gar nicht erst zu solchen Akkumulationen.

  • Ich dachte, es geht darum ob "richtig vertrimmen" einen Platz in eurer Hundeerziehung hat.

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