muttergebundene Kälberaufzucht

  • Man hilft nur den Tieren, wenn man sie unterstützt, wenn man DIE Art der Landwirtschaft und Milchwirtschaft unterstützt, die unterstützungswert ist.

    Ich denke auch eher in diese Richtung, sehe das Ganze aber als ein multifaktorelles Problem, deshalb gehört für mich der bewusste und reduzierte Konsum von tierischen Lebensmitteln einfach dazu.


    Alle Weideflächen stehen nicht mehr zum Anbau zur Verfügung.

    Dabei darf man aber nicht vergessen, dass mache dieser Weideflächen dem Anbau mangels Bodenpunkten nie zur Verfügung stehen würden.
    Viele Flächen sind deshalb Weideflächen, weil sie anders gar nicht zu bewirtschaften wären. Und Weideflächen können auch eine wichtige Bedeutung für den Natur- und Artenschutz haben.

    Das sie lecker sind ist klar, aber es hätte für alle nur Vorteile, wenn darauf verzichtet würde.

    Landwirtschaft ist im Grunde eine Symbiose zwischen Menschen, Boden, Pflanzen und Tieren. Wenn alles passt, stellt das einen sich selbst unterhaltenden Kreislauf dar. Ganz auf landwirtschaftliche Nutztierhaltung zu verzichten, würde einen fetten Riss in diesem Kreislauf darstellen.


    Aber dieses heutige Extrem der zunehmend industrialisierten Landwirtschaft ist ebenfalls weit von diesen Kreisläufen entfernt, mit all den Konsequenzen für uns alle.
    Ich (!) sehe die Lösung nicht in einem kompletten Verzicht - aber in einem deutlich reduziertem Konsum von tierischen Nahrungsmitteln. Dann wäre das auch mit Ökolandbau schaffbar.

    Man kann nicht die ganze Welt verändern, aber jeder selbst kann bewusst einkaufen und so seinen Beitrag leisten.

    Ja, so sehe ich das auch. Je nach Umfeld sind die Möglichkeiten, die man hat, sehr unterschiedlich, aber tun kann jeder was.

  • wird es aber nicht, wird es NIE werden! das eine Illusion, an sowas zu glauben. Genauso wie nicht auf Fleisch verzichtet wird. Die meisten kaufen tatsächlich Billigfleisch in Riesenmengen ein zu Tiefstpreisen. Ohne darüber nachzudenken. Milch und Eier genauso.Aber es gibt Gott sei Dank immer mehr Menschen, die sich Gedanken machen um landwirtschaftliche Erzeugnisse, um das Wohl der Tiere. Und die ihren Konsum einschränken, und darauf achten, WAS sie kaufen. Menschen, die Verantwortung übernehmen mit ihrem überlegten Konsum.


    es ist aber schon klar, dass Angebot und Nachfrage auch irgendwie zusammenpassen müssen, oder? Sonst funktioniert das nicht.
    Wenn morgen jeder nur noch Erzeugnisse aus "guter" Haltung nachfragen würde - wie/wo würde das denn erzeugt werden? Da ist doch @Nathy das beste Praxisbeispiel dafür, dass über Verzicht überhaupt erst realistische Mengen angeboten werden können.
    Ich würd mich freuen, wenn man das Ganze nicht immer so eindimensional betrachten würde. Ist ja doch so, dass die Leute, die bewusst auf Tierprodukte verzichten und damit die Nachfrage danach verringern, mittelbar dazu beitragen, dass das Angebot sich qualitativ verbessern kann. Hat mit nachgefragten Mengen zu tun.


    und im Übrigen drehst du das große Rad genau so wenig wie ich. Beide verzichten wir auf Erzeugnisse aus MTH. Du wählst deine Alternative, ich meine. Aber die lächerlichen 2-4 % nichtkonventionelle Erzeugung haben auch nicht mehr Anteil an der Entspannung der Situation in der Intensivtierhaltung als die lächerlichen paar Veganer... Biomilch aus ethisch vertretbarer Erzeugung ist im Endeffekt genau so ein Nischenprodukt wie vegane Alternativen. Im ganz großen Stil KANN sich das nicht durchsetzen.

  • und im Übrigen drehst du das große Rad genau so wenig wie ich. Beide verzichten wir auf Erzeugnisse aus MTH. Du wählst deine Alternative, ich meine. Aber die lächerlichen 2-4 % nichtkonventionelle Erzeugung haben auch nicht mehr Anteil an der Entspannung der Situation in der Intensivtierhaltung als die lächerlichen paar Veganer...

    Soche Dinge sind wie Walnuss-Bäume pflanzen - bis zur Ernte muss man Geduld aufbringen können.
    Auch, wenn man nicht adhoc Ergebnisse sehen kann, halte ich es für wichtig, dran zu bleiben und da ist jeder wichtig, der sein Konsumverhalten ändert.


    Allein die Umstellung eines landwirtschaftlichen Betriebes auf BIO kann bis zu 3 Jahren dauern.

  • Wenn sich alle umstellen würden, würde halt einfach nicht jedes Produkt immer verfügbar sein. Wäre ja nicht schlimm.


    Ich finde es aber eine leichte Ausrede, dass man durch nachhaltige Landwirtschaft nicht alle ernähren kann und daher bringt es nichts, Produkte aus diesem Bereich zu kaufen.

  • Ich glaube, wenn wir schon Milch kaufen, werd ich diese zukünftig beim Milchautomaten kaufen.
    Der wird vom regionalen Milchbauern täglich frisch beliefert.


    Wir brauchen wenig Milch, da kann ich das auch so machen. Auf Käse und Co kann und möchte ich einfach nicht verzichten, aber angeregt durch diesen Thread werd ich mich damit mehr auseinander setzen.

  • Ich würde es nicht dramatisch finden, wenn nicht ständig alles verfügbar wäre. Bei meinem Käse/Milch-Nachbarn gibts auch nicht immer jeden Käse...dauert eben seine Zeit.


    Das ist sicher ein Problem "unserer" Zeit, alles ist permanent verfügbar, billig ist es auch noch...wieso dann verzichten?! Leider!
    Aber ich bin über jeden(!) einzelnen froh, der seinen Konsum überdenkt und bewusster konsumiert, besonders was die tierischen Lebensmittel angeht.
    Obs dann vegan, vegetarisch oder so wie ich (das Wort fällt mir gerade nicht ein |) :pfeif: ) ist, ist egal....hauptsache bewusst!

  • Und nächste Woche, werd ich mal im örtlichen Biomarkt vorbei schauen was die an Milch haben.


    "Leider" wohnen wir in der Stadt, hier komm ich an keinen Direktvertrieb ran wo ich mir alles ansehen könnte. Rohe Eier beziehe ich eh über meine Mama und meinen Vati, die wohnen ländlich. Eier gelten dort noch als Währung und die Hühnchen haben definitiv ein erfülltes Hühnerleben. Aber mit Milch funktioniert das nicht, aufgrund des Bedarfs und der Lagermöglichkeiten.


    Honig essen wir nicht, wenn doch geb ich gern das Geld für ein Glas beim Imker aus.

  • Ich lerne zur Zeit in einem konventionellen Betrieb.


    Es gäbe einiges zu verbessern, ja.. aber um sich das leisten zu können müssten die Milchpreise um einiges steigen.


    Zur Einstiegsfrage (hab nicht alles gelesen) .. Bei uns werden die Kälber auch direkt von der Mutter getrennt, denn haben sie einmal angefangen zu pietzen so bekommt man sie schwerer an Flasche/Nuckeleimer gewöhnt.

  • Ein Aspekt der bei diesem und ähnlichen Themen mMm immer zu kurz kommt ist das Stichwort Lebensmittelverschwendung.
    Wie viel Zentner Lebensmittel landen im Schnitt pro Kopf und Jahr in der Tonne?


    Ich hab mich selbst vor einiger Zeit dabei erwischt, dass immer mehr unverzehrt übrig blieb, weil schlecht geplant, zuviel gekauft, doch keinen Bock drauf etc.. Aber Hauptsache bio eingekauft.. :roll:
    Das ist doch völlig absurd. Was ich damit meine, wie schon jemand schrieb, es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern viele kleine individuelle Stellschräubchen!


    Ich glaube da sollten grade Menschen die "billig" einkaufen und argumentieren sie könnten sich Bio, regional oder sonstwie nachhaltig nicht leisten, mal Bilanz ziehen. Wenn man das Geld was man wegschmeißt stattdessen in Qualität investieren würde wäre wahrscheinlich schon viel getan.
    Aber da beißt sich vielleicht die Katze in den Schwanz. Was nichts kostet ist nichts wert, zumindest nicht genug um es vor der Verschwendung zu retten. :ka:

  • Das ist ja mein Vorsatz dieses Jahr... nicht mehr wegzuschmeißen.


    Bisher 2 Zitronen und ungefähr 200 gr gekochte Linsen.

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