muttergebundene Kälberaufzucht
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Wie viel Zentner Lebensmittel landen im Schnitt pro Kopf und Jahr in der Tonne?
Auch passend dazu: Das Futtergemüse für Rinder und Ponys. Das wird ja nich als Futterobst/Gemüse angebaut, sondern stammt aus dem Obst- und Gemüseanbau für Menschen. Was da als "Futtermittel" abgewertet wird, sind Rote Bete, Äpfel, Möhren, etc. die einfach nur nicht der DIN entsprechen. Zu gross, zu klein, zu krumm. Da ist nix dran, gut, an manch einem Apfel ein Dötscher, aber wohl eher vom Transport.
Es wird noch nicht mal akzeptiert, dass es grosse und kleine Äpfel gibt. Oder dass man einen Apfel essen kann, obwohl da eine Dötschstelle dran ist. Das ist doch zum Haare raufen.
Da denkt man als teilweiser Selbstversorger einfach völlig anders - weil man das alles unmittelbar vor Augen und den Bezug dazu hat und eine mühsam erarbeitete Möhre nicht wegtut, weil sie nicht der DIN-Größe entspricht.
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Also ich war im Bioladen und da gibt es Milch von "Dennree". Kennt das jemand? Die scheinen aber nur auf das Bio-Siegel wert zu legen.
Erstaunt war ich, das der Liter Milch von dieser Firma 99cent - 1,09€ kostet. Aus der Milchtankstelle hier kostet sie 1,30€.
Da geh ich lieber zur Tanktstelle.
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Also ich war im Bioladen und da gibt es Milch von "Dennree". Kennt das jemand? Die scheinen aber nur auf das Bio-Siegel wert zu legen.
Erstaunt war ich, das der Liter Milch von dieser Firma 99cent - 1,09€ kostet. Aus der Milchtankstelle hier kostet sie 1,30€.
Da geh ich lieber zur Tanktstelle.
Dennree ist Denns. Also ein reiner Biolebensmittler. Wie REWE oder Kaufland, nur rein auf Bio fixiert. Was anderes haben die nicht.
Ist also die Eigenmarke, wie "Ja" -Produkte. Wo die ihr Zeug herbekommen, keine Ahnung. -
Also ich war im Bioladen und da gibt es Milch von "Dennree". Kennt das jemand? Die scheinen aber nur auf das Bio-Siegel wert zu legen.
Erstaunt war ich, das der Liter Milch von dieser Firma 99cent - 1,09€ kostet. Aus der Milchtankstelle hier kostet sie 1,30€.
Da geh ich lieber zur Tanktstelle.
was für ein Bio Siegel ist den drauf ?
Dann kuckst du bei Wikipedia (wenn's wieder geht) und du hast die Haltungs Bedingungen.
Die Liste bei Wikipedia ist echt super -
In Deutschland scheint Milch günstiger zu sein. Die Bio Milch im normalen Supermarkt in Ö kostet 1,25€, im Glas ( ist jetzt neu) 1,75€. Im Bioladen vom regionalen Milchbauern mit Pfandflasche kostet sie 1,70€.
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Hallo,
Zum Thema muttergebundene Kälberaufzucht:
Da das Interesse da war, wie ein solches System funktionieren kann, habe ich mal hier den Ablauf auf unserem Betrieb zusammengefasst. @Chris2406
Ich selbst führe seit knapp 3 Jahren mit meinem Mann einen Bio-Milchviehbetrieb im Vollerwerb. Wir sind BIO-AUSTRIA-zertifiziert, haben also strengere Auflagen als "normale" EU-Bio-Betriebe. Unser Betrieb ist seit 1994 auf Bio umgestellt. Wir haben insgesamt 22 Milchkühe, davon 12 Fleckvieh- und 10 Grauviehkühe. Als Haltungssystem haben wir saisonale Abkalbung mit Mutter- bzw. später Ammengebundener Aufzucht.
Wir sind einer von den "altmodischen" Betrieben, da wir 1. Stiere haben, und 2. geschlossen sind, dh. dass alle Kälber, auch die männlichen, am Hof bleiben.
Durch die saisonale Kalbung läuft das Leben eines Kalbs also so ab:
Im März (meist um den 15., plus minus eine Woche) wird gekalbt. Da haben wir dann auf einen Schlag 25-30 Kälber (Unsere Kühe neigen zu Zwillingsgeburten ). Ab Anfang April kommt die ganze Mannschaft auf die Weide. Die Kühe werden 2 mal täglich gemolken, Die Kälber bleiben die ersten 3-4 Wochen bei den Müttern in der Herde. Mitte April werden alle Tiere von den Müttern getrennt. Gewöhnlich geht dies relativ geräuschlos von sich. Bis die Kälber 12 Wochen alt sind, gehen sie jedoch nach jedem melken zu den Kühen. Dann werden einige Ammenkühe ausgewählt. In weiterer Folge gehen nur noch die Ammenkühe zu den Kälbern und werden von ihnen ausgesaugt.
Alle Tiere bekommen Weidegang, den allerdings getrennt.
Im Alter von 6 Monaten (September/Oktober) werden alle nicht für die Zucht bestimmten Jungtiere entweder vermarktet oder geschlachtet. Das Fleisch kommt auf die Märkte oder wird weiterverarbeitet (Speck/Wurst). Die Milch wird zu etwa zwei Teilen an eine Molkerei geliefert, einen Teil verarbeite ich selbst zu Käse usw.Das hier war natürlich nur ein Weg. Für uns passt das System so sehr gut, wir können davon leben, den Tieren geht es gut, die Nachfrage ist da. Bei Fragen gerne stellen!
lg -
Vielen Dank @sunshine-paws für den ausführlichen Bericht. Darf ich fragen wo in Ö du zu Hause bist und kann man deine Milch irgendwo direkt beziehen? Oder liefert ihr an Molkereien mit dem Bio Austria Siegel? Hab auch schon gehört, dass dieses Siegel strengere Auflagen als andere Siegel hat. Bioland soll auch streng sein, oder?
Ich habe Fragen zu eurer Aufzucht. Würdest du sagen, dass es für die Kälber besser/ artgerechter ist, wenn sie ein paar Wochen bei den Müttern bleiben? Die Trennung ist dann nicht traumatisch?
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Ich habe Fragen zu eurer Aufzucht. Würdest du sagen, dass es für die Kälber besser/ artgerechter ist, wenn sie ein paar Wochen bei den Müttern bleiben? Die Trennung ist dann nicht traumatisch?
Mein Mann hat sich vor ein paar Wochen in Dänemark einen Betrieb angeguckt, der seit Januar muttergebundene Kälberaufzucht betreibt.
Das ganze allerdings im größeren Stil, 340 Kühe, Biobetrieb.
Die ersten 2 Tage bleiben Kalb und Kuh komplett separiert von den anderen, die Kühe werden in diesen 2 Tagen überhaupt nicht gemolken.
Danach kommen sie mit 6-7 anderen frisch abgekalbten Kühen zusammen in eine Gruppe, die Kühe werden ganz normal 2x tgl. gemolken, werden allerdings nie ganz ausgemolken, so dass genügend für das Kalb übrig blieb.
Nach drei Wochen kommen die Kälber zu den Ammenkühen.
Diese Kühe werden überhaupt nicht gemolken sondern sind rein für die Aufzucht der Kälber da.
Bei diesen Kühen handelt es sich um welche, die "negativ" beim melken aufgefallen sind, sprich drei strichig sind, langsam melken, schlechte Strichplatzierung haben, ansonsten aber eigentlich gut Milch geben und unauffällig sind.
Diese Kühe sollen auch wieder ein eigenes Kalb bekommen, danach aber einfach weiterhin als Amme fungieren.Der Landwirt erzählte, dass die Erfahrungen zeigen, dass die Kühe nach der Trennung ca. 2 Tage wirklich ihr Kalb suchen.
Die Kälber hingegen überhaupt kein Problem mit der Trennung haben und die Ammen sofort akzeptieren und auch dort saufen.Was sich bei dieser Aufzucht zeigt ist, dass die Kälber viel früher anfangen Raufutter zu fressen.
Das ganze spart natürlich unheimlich Arbeit ein und natürlich kommt so eine Aufzucht den Kälbern unheimlich entgegen und wird sich positiv auf die spätere Entwicklung und auch Milchleistung auswirken.Wir finden diese Art der Aufzucht unheimlich interessant (und das als stink normaler, konventioneller Betrieb )
Allerdings nichts, was sich von heut auf morgen umsetzen lässt aber definitiv etwas, was wir weiter, als Langzeitprojekt, verfolgen werden. -
Hallo,
Vielen Dank @sunshine-paws für den ausführlichen Bericht. Darf ich fragen wo in Ö du zu Hause bist und kann man deine Milch irgendwo direkt beziehen? Oder liefert ihr an Molkereien mit dem Bio Austria Siegel? Hab auch schon gehört, dass dieses Siegel strengere Auflagen als andere Siegel hat. Bioland soll auch streng sein, oder?
Ich habe Fragen zu eurer Aufzucht. Würdest du sagen, dass es für die Kälber besser/ artgerechter ist, wenn sie ein paar Wochen bei den Müttern bleiben? Die Trennung ist dann nicht traumatisch?
ich komme aus Oberösterreich, Raum Steyr/Kirchdorf.
Wir liefern grundsätzlich nur an die Schlierbacher Molkerei, einfach, weil wir die Rohmilch nicht verkaufsfertig aufbereiten können. Stichwort Rohmilchrisiko. Das Geld für eine richtige Verarbeitungsanlage ist schlicht und ergreifend nicht da.Zu Bioland habe ich keine Erfahrungswerte.
Zur Aufzucht:
Fakt ist: Die Kälbergesundheit hat sich deutlich verbessert. Sie saugen weniger untereinander, sind ausgeglichener, die Gruppen sind harmonischer, durch den gemeinsamen Weidegang ist auch das spätere Alpen kein Problem. Früher hatten wir oft ratlose Kälber, die die Wiese mit großen Augen angeglotzt haben: "Und was soll ich jetzt damit?"Die Trennung erfolgt problemlos, da mehrstufig. Kälber und Kühe können sich durch angrenzenden Auslauf sehen. Die Kälber haben ja immer noch eine "Milchbar" und antworten daher den Müttern nicht bzw. wenig, wenn diese rufen. Dadurch geben diese es bald auf.
Bei diesen Kühen handelt es sich um welche, die "negativ" beim melken aufgefallen sind, sprich drei strichig sind, langsam melken, schlechte Strichplatzierung haben, ansonsten aber eigentlich gut Milch geben und unauffällig sind.
Diese Kühe sollen auch wieder ein eigenes Kalb bekommen, danach aber einfach weiterhin als Amme fungieren.Ja, genau so halten wir es auch. Dazu sind Grauviehkühe einfach gute Ammen, dh. sie lassen fremde Kälber problemlos saugen. Anfangs hatten wir zu diesem Zweck zwei Stück in der Herde. Mittlerweile ist es fast die Hälfte. Die Rasse überzeugt uns einfach, auch wenn ich mir das Aufgeben der Fleckviehzucht nicht vorstellen kann, allein schon wegen den besseren Absatzmöglichkeiten.
lg
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Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten. Finde das Thema sehr spannend! Vorallem aus der Sicht der Landwirte/Bauern ... da bekommt man direkte, ehrliche Antworten.
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