BH Prüfung - Motivation des Hundes

  • Hallo Leute,


    in ein paar Monaten steht unsere (Labrador 1 Jahr+) BH Prüfung bevor. Wir haben bisher eine Welpenprüfung super bestanden. (Mit ein paar Stückchen Käse :P)
    Mein kleiner Großer ist schlau und er kann alle nötigen Kommandos (und mehr).


    Das "Problem": es ist noch alles Leckerli und Spieli basiert - was soweit ich weiß, bei der österreichischen BH Prüfung nicht erlaubt ist.
    Wenn ich mit ihm spazieren gehe und ihm seinen Lieblingsball in Aussicht stelle wäre er bei weitem der beste Hund im Kurs - ich bräuchte nichtmal eine Leine. Beim Kurs am Platz selbst,
    weiß er aber, dass er nach ein paar Übungen (auch wenn ich den Ball halte) sowieso nicht spielen darf. Deshalb läuft zB das Fussgehen
    nicht mich fixierend und beliebig lange wie bei uns daheim sondern: 2 Schritte "ach guck da liegt ein Ast", "da riechts aber super", "der Vogel sieht aber interessant aus" ab. ;)


    Ich hoffe ihr versteht was ich meine. Er könnte die Prüfung mit allen Punkten bestehen aber genauso gut komplett durchrasseln. ;)


    Ich schaffe es (noch) nicht, ihn mit Lob, streicheln und motivierenden Worten (meine Nachbarn müssen denken ich bin bekloppt, wie ich im Garten rumsinge) für die "Arbeit" selbst zu motivieren. Hat jemand Tipps für mich, wie ich ihn mehr dafür begeistern kann?

  • Übt ihr denn auf dem gleichen Platz wo die Prüfung abgenommen werden wird?


    Streicheln finden die meisten Hunde im Sport semigeil - eher sogar noch blöde.
    Vielleicht macht es Sinn Lobworte als sekundäre Verstärker zu etablieren, damit der Hund bei Laune bleibt.
    Der Trick ist eigentlich dem Hund beizubringen, dass es am Ende ja das Spielzeug geben KÖNNTE (und das über variable Belohnung etc. pp.) und die Hinweise darauf, dass es garantiert nix Gutes am Ende gibt, zu löschen.

  • Klingt schlicht nach falsch aufgebaut.
    Offenbar wurde der Hund nicht für die Übungen bestätigt, sondern durch die Übungen gelockt.


    Ich würde einen großen Schritt zurück machen und nochmal neu aufbauen, damit der Hund lernt, dass er der aktive Part in der Arbeit sein muss.

  • Da war die Belohnung viel zu schnell abgebaut.


    Wir machen die BH am Samstag, ich kann dir ja mal erklären, wie wir die Belohnungen ausgeschlichen haben.
    Am Anfang gab es für jeden richtigen Schritt Futter.
    Also Grundstellung - Futter. Ein Schritt - Futter. Ein Schritt - Futter. Eine Drehung - Futter. Dabei verbal loben, wenn es Futter gibt.
    Als das bombensicher geklappt hat, wurde mal ein Schritt ausgelassen.
    Also Grundstellung - Futter. Ein Schritt, zwei Schritt - Futter. Ein Schritt, zwei Schritt - Futter. Grundstellung, Drehung - Futter. Und weiter loben, auch wenn das Futter weg blieb.
    Und auch das immer wieder bis zum Erbrechen wiederholt.
    Und nach dem Schema über Wochen die Futtermenge reduziert, bzw eher die Anzahl, die Menge blieb identisch, die hat er dann halt als Belohnung in größerer Menge bekommen.


    Wir mussten experimentieren zwischen Spielzeug und Futter, wechseln je nach Anforderung (Wohnzimmer zuhause ist anders als Fußgängerzone) dann auch Wert der Belohnung steigern

  • Wieso wird nicht angepasst bestaetigt? Meine Hunde duerfen sehr wohl spielen zur Bestaetigung. Halt mit mir und keine halbe Stunde. Aber wenn das *ihre* Art der Bestaetigung ist, dann bekommen sie das.. :ka:


    Btw. ich bestaetige IMMER! Zwar variabel, aber es gibt kein Training (und auch keine Pruefung) bei dem ich nicht bestaetige (in der Pruefung halt wenn wir vom Platz unten sind)

  • Nein, leider eben nicht. Möglicherweise könnte ich das aber mal organisieren. Sodass da mal ein paar Positive Verknüpfungen entstehen. Vorher ist keiner da und nach der Stunde kommt gleich der nächste Kurs. Macht das Sinn oder würde das die Ablenkung eher verstärken?


    Streicheln ist vielleicht übertrieben, dass sie da keine Fans sind, besonders am Kopf weiß ich. : ) Eher ein wenig Körperkontakt.


    Also die Methode wäre: MIt Belohnung scharf machen - komplettes Training - nachher mit ihm Spielen?
    Im Garten geh ich mit ihm 1-2 Minuten zB 10 Meter Fuss, leg ihn Platz usw.. und dann spiel ich mit ihm. Dann gehts weiter. Aber am Platz geht das ja nicht, deshalb verliere ich ihn dann recht schnell.

  • Nein!
    Methode ist dem Hund beibringen, dass er der aktive Part ist. Er manipuliert seinen HF durch Aktivitaet dazu die Bestaetigung rauszuruecken.
    Und dann wird variabel bestaetigt!

  • Fragen wir mal anders - was machst du, wenn er die Aufgabe abbricht und in der Gegend herum schnüffelt?
    Lockst du dann mit Futter oder Spielzeug? Dann bist du aktiv, nicht der Hund

  • Meine Hunde werden ihr Leben lang im Training mit Futter oder Beute bestätigt und laufen nur in Prüfungen ohne.
    Die Kunst dabei ist, variabel zu bestätigen und eine positive Erwartungshaltung erzeugen zu können, die der Hund auch auf Durststrecken durchhält.


    Ich rate daher zu
    Variabler Bestätigung
    An Spannung, Stimmung und Spaß arbeiten
    Anspruch und Konzentration langsam steigern
    Nie stupide Schema laufen und kurz und knackig üben


    am Besten mit jemandem, der auf Dein Timing und Deine Art zu führen achtet...

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