Der Malinois - kategorischer Ausschluss für Anfänger?

  • Therapie (wobei da ja ganz stark die Frage was genau und wo ausgebildet und in welchem Umfang) und Agi wird schwer. Das steht sich halt voll im Weg. Gerade wenn man wirklich was reißen will

    Da sehe ich ähnlich. Ein Sporthund ist kein Therapiehund.
    Man sollte sich also vorher überlegen, was einem wichtig ist.
    Will man einen gelassenen, freundlichen Therapiehund, braucht man einen Hund mit hoher Reizschwelle und wenig Trieb.
    Möchte man ambitioniert auf gewissem Niveau Hundesport betreiben, braucht man Trieb und Reizoffenheit.


    Will man ein wenig Spaß-Training und ein wenig Begleithund bei der Arbeit, passt sicherlich ein Labbi.
    DER Sporthund für die üblichen Sparten wird das aber eher nicht.

  • An einen Therapiehund werden komplett andere Anforderungen gestellt als an einen Hund im Agi oder ähnlichem.


    Da braucht´s ruhige und gelassene Hunde, die in sich ruhen und auch bei atypischen Bewegungen oder Lautäußerungen nicht hochdrehen oder auch bei der Physiotherapie als Motivation dabei sind oder eben im Bett des Patienten liegen und ihm ganz simple Berührungsreize liefern.


    Etwas, das bei den gängigen Sporthunden eher selten zu finden ist.

    Ich glaube, dir ist nicht bewusst dass es verschiedene Einsatzorte gibt..... die TE arbeitet in einer Wohngruppe für Jugendliche. Vermutlich bewegen die sich recht normal.


    Ich habe einen DK aus Jagdleistungszucht (das sind die, die in die Schlittenhunde eingekreuzt werden, damit die schneller sind) und der ist auch Therapiehund

  • Hallo


    Da du ja aus Bocholt kommst , kannst du ja mal gerne bei uns zum zuschauen kommen.


    Ich selber trainiere Mo die Jugendgruppe und Donnerstags die Anfänger und Fortgeschrittene Gruppe.
    Wir sind der AFM Bocholt - Agility Fun and More


    Viele Grüße
    Melanie

  • Ich habe jetzt nicht alles durch gelesen, das spielt aber denke ich nicht so die Rolle.


    Bislang hatte ich 3 Hunde, vorher viele Pflegehunde, ich würde also sagen, ja ich habe seit über 15 Jahren Hundeerfahrung.
    Würde ich mir deswegen einen Mali zutrauen? Nein


    Warum?


    Er passt einfach nicht in mein Leben.


    Ich habe eine DSH Hündin aus LZ. Sie hat alles, was das IPGler Herz begehret UND bringt einen klaren Kopf mit.
    Damit passt sie gut in meinen Alltag, in mein Leben. Wir können Sport machen, wir können pausieren, ich kann sie mit in den Urlaub nehmen.


    Durch den IGP Sport habe ich viele Malis kennen gelernt.
    Tolle Sporthunde, würde es "nur" um Sport gehen, ja, dann würde ich mir auch einen Mali zu trauen, diesen Auszubilden und zu führen. Aber nicht im Alltag. Bislang durfte ich nur 2 Malis kennen lernen, die so klar im Kopf waren, das ich jeder Zeit gesagt hätte: den würde ich mit heim nehmen, der würde Sport und Alltag meistern.


    Es gibt Malis, die lassen sich im Alltag super führen, aber man braucht das Gespür für diese Rasse.
    Was schon oft betont wurde, das sind Spezialisten!


    Es gibt tolle Malis, keine Frage.
    Sicher gibt es auch Menschen, die als Anfänger dazu in der Lage sind, einem Mali gerecht zu werden, aber nach meiner persönlichen Einschätzung her, trifft das nur auf einen Minimalen Prozentsatz von Anfängern zu, die sich für diese Rasse interessieren.


    Ich kann jedem nur raten, wer sich wirklich für einen Mali interessiert, sucht euch VOR dem Kauf einen geeigneten Hundeplatz. Lernt dort die Arbeit mit den Hunden kennen. Dort sind meistens Leute, die sich ein bisschen mit der Genetik auskennen, die euch bei der Auswahl der Züchter helfen können.
    Ein Verein ist ein Team und ein Team hilft sich, auch wenn ihr noch kein Hund habt.

  • Wie seid ihr denn an euren ersten Hund gekommen? Wodurch habt ihr gemerkt welcher Hund zu euch passt? Wie seid ihr an die Sache herangegangen? Woher weiß ich welchen Quellen ich vertrauen kann (die Leute auf dem Hundeplatz oder befreundete Hundehalter haben oft unterschiedliche Meinungen)?
    Ich dachte, dass ich mit meinem Wunsch nach kognitiver und physischer Beschäftigung mit meinem Hund, der Möglichkeit zum Hundesport, einer Größenvorstellung und auch möglichst mit kürzerem Fell mit der Schäferhundfamilie schon zumindest in die richtige Richtung geblickt habe. Wenn dies noch zu schwammig ist stellt sich mir grad die Frage wie ich die Sache denn dann angehen soll? Die hundeschule bieten ja auch Beratungen zum Hindelang an. Wäre es sinnvoll das anzunehmen? Kommt es mehr auf das Individuum und weniger auf die Rasse an?

    ich hatte erst mal die Hunde anderer Leute Gassi geführt, in Pflege genommen, und da war vom Dackel bis zur Dogge alles dabei. Dadurch hab ich den Alltag mit Hund doch recht gut kennengelernt und für mich war damals schon klar, daß ich nie nach einer Rasse suchen würde, sondern eben nach "meinem" Hund, und die sind im Tierheim ;-)
    Für den ersten eigenen Hund war meine Vorstellung: Groß, schwarz, Rüde, wild, nicht kurzhaarig. Und den fand ich dann auch im TH.


    Tja, wie merke ich, daß ein Hund zu mir passt. Ich bin da nicht sehr anspruchsvoll, ich nehm sie wie sie kommen, wenn ich ehrlich bin. Mit Chilly, meinem jetzigen einen Hund, wollte ich durchaus etwas sinnvolles machen, Fährten, Dummytraining. Nur hat er null Lust dazu, also lass ich es eben.


    Manches stellt man sich auch einfach toll vor, aber mit meinem ersten Hund war ich damals dann zb in einer Rettungshundestaffel bin hin zur Prüfung. Man hat dann zwar einen 'tollen Hund', der eine sehr wichtige Aufgabe erfüllen kann, aber dafür steht man auch jedes WE irgendwo mit anderen Leuten in der Pampa und trainiert usw. So wirklich meins war das dann doch nicht und ich war gar nicht so traurig, daß mein Hund letztendlich die Prüfung nicht bestanden hat, da nicht schußfest.


    Wenn man einen Hund hat mit einer gewissen Grundbegeisterung, mit dem man gewisse Dinge machen KANN, aber es auch kein Thema ist, wenn man das dann bissl schleifen läßt, dann ist das ein Riesenunterschied zu einem Hund, mit dem man das machen MUSS.


    Warum sich am Anfang des Hundelebens gleich so stressen? Warum ein Mali, der ja irgendwie jetzt der Modehund schlechthin wird leider, nur weil der krasse Dinge tun kann.
    Freude an meinen Hunden hab ich auch ohne all diese krasse Sachen. Ich habe Hundeparkhunde, sprich, ich kann problemlos in den Park fahren, wo auch andere Leute mit ihren Hunden gehen, ohne daß ich ständig Schweißausbrüche bekommen müßte. Ich kann auch problemlos hier durch unsere Wohnanlange gehen, Bonnie ist zwar ein Angsthund, aber die 100 Meter gehen schon mal, und sollte tatsächlich eins der kleinen Kinder mal zu nahe kommen, dann ist das blöd, aber für das Kind nicht lebensgefährlich. MIr ist das wichtig, freundliche Hunde zu haben, wo ich nicht ständig aufpassen muß, daß nicht irgendwer zu Schaden kommt. Möchte ich nicht.


    Meine Hunde steigern meine Lebensqualität und deswegen habe ich ja Hunde.


    Lass Dir erst mal Zeit mit dem Mali, du hast ja evtl mehr Hunde in Deinem Leben und dann auch die Erfahrung und kannst manches besser einschätzen. Im Tierheim/Tierschutz warten so unendlich viele Hunde, da ist garantiert einer mit dabei, der das erfüllen kann, was Du suchst.

  • Ich glaube, dir ist nicht bewusst dass es verschiedene Einsatzorte gibt..... die TE arbeitet in einer Wohngruppe für Jugendliche. Vermutlich bewegen die sich recht normal.
    Ich habe einen DK aus Jagdleistungszucht (das sind die, die in die Schlittenhunde eingekreuzt werden, damit die schneller sind) und der ist auch Therapiehund

    Was ist ein Therapiehund? - therapiehundeteam-altenbekens Webseite!


    Therapiehund - was tut der?


    Definition tiergestützter Therapie



    so das, was meiner Meinung nach einen Therapiehund auszeichnet und was sein Aufgabengebiet ist.

  • Ich bin wirklich gespannt darauf, was so alles deine Wünsche und Anforderungen an einen Hund sind. Dann kann man dir auch besser einen empfehlen. Es ist auf jeden Fall klasse, dass du dich VOR der Anschaffung informierst :bindafür:


    Hier mal die Fragen, die wichtig sind, um dir eine Rasse empfehlen zu können:


    - Größe
    - Gewicht
    - Fell (dazu gehört auch: wie viel Pflegeaufwand darf es sein (häufiger Baden, föhnen, bürsten, schneiden und dafür nicht haarend oder lieber nur abrubbeln und den Schmutz wegsaugen und dafür viel haarend? :D - wie viel darf der Hund haaren, willst du nur hier und da Haare finden oder in deiner Unterwäsche, im Kühlschrank etc. und trotzdem mindestens einmal täglich staubsaugen?)
    - Jagdtrieb (wäre es ok für dich, wenn du den Hund niemals ableinen könntest, weil er sonst jagen geht? Oder lieber ein Hund, der keinen Jagdtrieb hat? Die mittlere Variante sind kooperative Rassen, die mit Erziehung zumindest teilweise freilaufen können)
    - Verträglichkeit mit Hunden (wäre es ok für dich, deinen Hund nur angeleint und mit Maulkorb zu führen, weil er sonst alles schreddert, was ihm begegnet? Oder doch lieber den neutralen Hund? Oder sogar den alles liebenden Hund?)
    - Verträglichkeit mit Menschen (s. o.)
    - Schutztrieb (wäre es ok für dich, wenn dein Hund dich vor anderen mit Einsatz seiner Zähne schützen will und du beispielsweise auf dem Bürgersteig deine beste Freundin nicht umarmen kannst, die du zufällig triffst?)
    - Was willst du mit dem Hund machen an Auslastung? Wie viele Stunden täglich? Wenn Hundesport: Wie oft pro Woche willst du mit ihm auf den Hundeplatz, bei jedem Wetter?
    - Soll dein Hund dich begleiten? In der Freizeit? Zur Arbeit?


    Wenn ich was vergessen habe, gerne ergänzen :smile:

  • so das, was meiner Meinung nach einen Therapiehund auszeichnet und was sein Aufgabengebiet ist.

    Eine Freundin von mir hat zwei Windige aus Spanien.... Angsthunde.... und sie arbeitet mit diesen traumatisierten Hunden mit traumatisierten jungen Erwachsenen... es ist unglaublich, wie Hunde und Menschen voneinander profitieren, was sie über sich selbst lernen.... ich arbeite völlig anders, aber es ist ergreifend und berührend dabei zuzusehen und zuzuhören... ich hab da häufig die Tränen in den Augen


    Tiergestützte Arbeit ist so unterschiedlich und so vielfältig, wie die Hund-Mensch-Klient Teams, die sie tun.


    Von reizoffenen Hunden können Kinder und Jugendliche genauso viel lernen, wie von etwas stumpfen. Der Mensch muss wissen, was er da tut.

  • Zum Thema Therapiehund: Das sind tatsächlich die Retriever sehr beliebt. Ich habe selbst einen Labrador der ausgebildeter Schulhund ist. Er is fast fünf Jahre alt und macht seinen Job 1a.


    Mein English Springer Spaniel Hunter wiederum wäre für diesen Job wirklich nicht geeignet. Er ist zwar erst 10 Monate alt, aber er ist was die Triebigkeit und Arbeitsfreude anbelangt jetzt schon ganz anders veranlagt als Newton. Für ihn wäre der Schulalltag absolut nichts. Dafür ist er viel zu wuselig und reizoffen. Da müsste nur mal ein Ball quer über den Schulhof fliegen... Da hätte er Spaß mit... :mrgreen-dance:


    Also für einen Therapiehund wäre ein ruhiges Gemüt und eine hohe Reizschwelle definitiv von Vorteil.

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