Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 3

  • Danke, dass ich hier auch jammern darf. In meinem Umfeld heisst es immer nur "Ja aber die is doch eh Uralt und hatte es gut bei dir, die muss halt auch mal sterben".

    Manche Leute sollten nachdenken bevor sie den Mund aufmachen.


    Ich wünsche dir und deinem Hund alles Gute.

  • Unbedingt hier jammern! Wo sonst ist es besser als in einem Umfeld mit lauter Leuten in der selben Situation - wer‘s nicht kennt tut sich schwer mit Verständnis, wie bei fast allem.

  • Sprich oder weine dich hier aus. Wir verstehen dich alle und können deine Gefühle gut nachvollziehen :streichel:

    Menschen, die einem in so einer emotionalen Phase so wenig empathisch entgegentreten, sind schwierig zu ertragen.



  • Omma hat das ganze WE viel gehustet, auch Nachts. Heute gings ihr so schlecht, dass ich Schmerzmittel geben musst.

    Das war in etwa der Zeitpunkt, wo ich meinen Hund habe gehen lassen, also Husten mit deutlichem Unwohlsein und dann auch Atembeschwerden. Er hat bis zum letzten Tag gefressen und ist munter in die Praxis gelaufen, und ist bis zur letzten Stunde auch durch die Gegend gedüst. Erstickungsgefahr hat trotzdem bestanden, daher find ich persönlich das "der Hund zeigt es" und "wenn er nicht mehr frisst" kritisch.

  • Oh, okay, ich weiß leider nicht, was deine Hündin hat, aber bei Bestehen einer Erstickungsgefahr würde ich das vielleicht auch anders bewerten.

    Für mich sind immer ein paar Zustände ausschlaggebend, die ich meinem Hund nicht zumuten wollen würde. Das sind vor allem:

    - starke, nicht mehr kontrollierbare Schmerzen

    - anhaltende Luftnot oder drohende Erstickung

    - schwere Demenz u.ä. (da dies mit Angstzuständen einhergeht)

    - drohendes Verbluten durch nicht mehr behandelbares Tumorleiden


    Da wir leider schon einige Dramen erleben mussten und das, wenn´s irgendwie geht, vermeiden wollen, lassen wir unsere Hunde im Zweifel lieber ein bisschen früher gehen als zu spät. Am schönsten wäre es ja eigentlich, wenn der Hund in einem Zustand von Angstfreiheit und Zufriedenheit geht. Seinen Hund aber ohne echte akute Notsituation gehen zu lassen, ist unglaublich schwer und kostet viel Kraft. Vielleicht sprichst du, falls noch nicht so richtig erfolgt, ggf. nochmal mit deinem TA über möglich zu erwartende Szenarien, um besser entscheiden zu können.


    Aber da man spürt, wie wichtig dir deine Hündin ist, wirst du bestimmt zur richtigen Zeit die richtige Entscheidung treffen.

  • Ich denke der Zeitpunkt ist da, wenn man viel darüber nachdenkt, ob das Haustier noch glücklich ist.

    Ich habe bei Benni 1,5 Wochen lang mir fast gewünscht, dass er "endlich" einschläft von alleine (auch Terrier). Und da war mir klar, dass es so nicht weiter gehen kann.

    Ich habe dann einen Termin für eine Woche später fürs Einschläfern gemacht (auch wenn die Tierärztin da recht geschockt von war) und genau an dem Abend wurde es so schnell schlechter, dass wir ihn haben gehen lassen müssen.

    Und ich würde es immer wieder so machen bzw. Sogar ein paar Tage eher aus heutiger Sicht.

  • Also ganz so würde ich es nicht sehen - ich z.B. denke alle naselang darüber nach ob der Hund eigentlich glücklich ist, einfach weils in meiner Natur liegt und er ja nichts sagen kann. Das war aber schon immer so, also altersunabhängig.


    Nicht mehr behandelbare Schmerzen, krasse Demenz oder auch eine starke und dauerhafte Bewegungseinschränkung wären Gründe, ja. Aber das ist so sehr individuell dass man da aus der Ferne schwer was sagen kann.


    Bisher hatten wir mit all unseren Hunden diesbezüglich eher Glück - die wurden halt immer älter und langsamer und lebten sozusagen einen entschleunigten Alltag mit, manche bekamen Medikamente, manche nicht (vor allem mit Schmerzmitteln wäre ich da großzügig, auch wenn’s Lebenszeit verkürzend wirken kann) und irgendwann wurde es entweder auf einmal rasant schlechter, der Hund frass nicht mehr oder wollte nicht mehr aufstehen, da war klar: jetzt ist es soweit.


    Das ging dann aber von einem Tag auf den anderen und es war kein Zweifel möglich.

    Der Tierarzt hat dann nur noch quasi etwas nachgeholfen, damit es keine Quälerei wird…


    Oder sie starben von selbst hochalterig an Altersschwäche, das gab es auch.


    Ich bin vermutlich jemand der eher keinesfalls zu früh einschläfert, könnte der Hund jetzt aber nicht mehr aufstehen oder hätte anderweitig wirkliches Leid wäre der Moment tatsächlich sofort da.

  • Jetzt habe ich so viel rumgelabert und bin garnicht zu dem Punkt gekommen um den es mir eigentlich ging…


    also, ich glaube die Frage der Fragen ist: mach ich‘s für den Hund oder mach ich‘s für mich?

    (egal ob einschläfern oder weiterbehandeln)


    Wenn man diese Frage wirklich reinen Herzens ganz klar mit „ich mache es für den Hund“ beantworten kann ist es richtig.

  • Bei Masha ist mein Plan, sie gehen zu lassen, wenn sie von alleine gar nicht mehr hochkommt. Dass man alten Hunden beim Aufstehen aus dem Körbchen hilft, auch mal die eingeschlafenen Beine abstreicht und durchmassiert - geschenkt. Mach ich gerne, und in aller Regel kann Masha dann auch wie gewohnt durch ihren Garten wuseln. Nur wenn sie auch vom Boden nicht mehr alleine hochkommt, finde ich, ist ihre Lebensqualität schon sehr eingeschränkt. Weil man ihr dann einfach nicht mehr helfen kann. Natürlich kann man sie mittels Tragehilfe beim Laufen unterstützen, aber sie ist schon immer so ein selbständiger, gerne unabhängiger Hund gewesen, dass ich nicht denke, dass ich ihr damit einen Gefallen tun würde.

  • Das Hepadure gibt es auch bei Masterhorse. Da ist es günstiger, aber genau der gleiche Inhalt.

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