Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 3

  • Wir haben das natürliche Sterben und sterben lassen verlernt. Tieren fällt es glaube ich auch schwer loszulassen, weil sie ihre Besitzer nicht allein lassen wollen.

    Sorry aber was ist das denn für ein Schmus?! Wir haben das "Sterben lassen" verlernt, weil man heutzutage nicht mehr unbeteiligt zuschaut, wie ein Hund erstickt oder anderweitig langsam qualvoll verendet sondern rechtzeitig euthanasiert? Ist dir also ein langer Leidensweg für den Hund lieber, so als toller Lernprozess? Zurück zur Natur? Hast du schonmal einem erstickenen Hund zugeschaut?

  • Wir haben das natürliche Sterben und sterben lassen verlernt. Tieren fällt es glaube ich auch schwer loszulassen, weil sie ihre Besitzer nicht allein lassen wollen.

    Sorry aber was ist das denn für ein Schmus?! Wir haben das "Sterben lassen" verlernt, weil man heutzutage nicht mehr unbeteiligt zuschaut, wie ein Hund erstickt oder anderweitig langsam qualvoll verendet sondern rechtzeitig euthanasiert? Ist dir also ein langer Leidensweg für den Hund lieber, so als toller Lernprozess? Zurück zur Natur? Hast du schonmal einem erstickenen Hund zugeschaut?

    Keine Ahnung was du da jetzt reinterpretierst/getriggert wurde


    Edit by Mod: Net(t)iquette!

  • Edit by Mod

    Ganz im Ernst..ich verstehe diesen "Natur-Euphemismus" nicht. Nun willst du ja nicht mehr antworte, dein gutes Recht, aber ich kann nicht nachvollziehen, was "wir" (wer soll das überhaupt sein..die Gesellschaft? Hundehalter? Hundehalter welchen Jahrzehnts?) verlernt haben sollen.

    Aus Tierarztpraxen kommt sehr sehr häufig die Rückmeldung, dass eben zu lange gewartet wird mit der Euthanasie. Mehrere Bekannte und Freundinnen sind durch solche wirklich wöchentlich stattfindenden Erfahrungen in ihren Praxen total belastet. Häufig wird der absolut todkranke Hund dann nochmal zum "Verabschieden" mitgenommen und den Tierärztinnen ist klar, dass sie ihn nicht mehr wiedersehen und er qualvoll zu Hause verendet.

  • Ich glaube, da liegt ein Missverständnis von dragonwog vor, wenn ich mir das Zitat im Kontext ansehe:

    Sterben ist ja ein Prozess. Ich glaube es ist für viele Menschen u.a. so schwer aufgrund a) lebenserhaltender Maßnahmen inkl. Zwangsernährung ( wenn man die Leute einfach aufhören lässt zu essen und zu trinken, wenn sie wollen, haben sie deutlich weniger Schmerzen) wodurch das Sterben sehr erschwert und hinausgezögert wird. b) Weil viele Angst haben und nicht loslassen können.

    Wir haben das natürliche Sterben und sterben lassen verlernt. Tieren fällt es glaube ich auch schwer loszulassen, weil sie ihre Besitzer nicht allein lassen wollen.

    Sterben ist in unserer Gesellschaft tatsächlich weitgehend vom Leben entkoppelt worden. Und das hat nix damit zu tun, dass man Tiere (inklusive Menschen!) einfach mehr oder weniger lange und qualvoll verrecken lässt, und dabei zusieht. Ganz im Gegenteil: man erhält mit viel medizinisch-technischen Aufwand am Leben, was eigentlich gehen will.


    Es geht SanchPanza nach meinem Verständnis nicht um das unsägliche "natürlich sterben" (verrecken) zu lassen ohne was zu tun. Sondern um das "nicht loslassen können", bei dem dem sterbenskranken Tier eine Wunderkur nach der anderen zugemutet wird. Das Tiere nicht loslassen könnten, war tatsächlich sehr unglücklich formuliert, gemeint dürfte sein, dass ein Hund mit tiefer Bindung an den Halter spürt, dass DIESER nicht loslassen will, und daher Schmerzen und Leiden versteckt.


    So zumindest hat sich das für mich gelesen.

  • Ich hab bisher 3 Tode miterlebt.


    2x klassischer natürlicher Sterbeprozess mit schneller, flacher Atmung über Stunden (ich glaube beide Male über 12 Stunden). Einmal wars ok/annehmbar und beim zweiten Mal hat sich im Lauf der Zeit immer mehr Schleim angesammelt (ist durchaus normal im Lauf des Prozesses) sodass ich immer mehr Angst bekam, dass er erstickt.

    Vorher ging es ihm katastrophal schlecht mit unfassbaren Schmerzen. Man hätte ihn definitiv früher einschläfern sollen, der Besitzer wollte abwarten.


    Einer ist durch Einschläferung gestorben, das war definitiv der schönste Tod. Wir hatten aber auch das Glück, dass es absolut eindeutig an der Zeit dafür war (es gab also keine Zweifel bzgl richtig/falsch) und andererseits war der Moment zu annähernd 100% perfekt. Eine halbe Stunde früher wäre es unnötig früh gewesen und eine halbe Stunde später wäre die Lage vielleicht gekippt und es wäre zu spät gewesen.



    „Gezeigt“ dass es soweit war hat es übrigens nur einer von den dreien. Sie waren alle in schlechtem Zustand am Ende. Diesen einen ganz bestimmten Blick hatte nur einer von dreien und als er diesen Blick hatte war es eigentlich schon viel zu spät und man hätte ihn dann innerhalb von 1 Minute einschläfern müssen weil er da so extreme Schmerzen hatte.


    Ich würde definitiv nicht mehr darauf warten dass es mir das Tier zeigt sondern anhand des Zustandes entscheiden. Das wäre hier in allen drei Fällen die weitaus bessere Wahl gewesen.

  • Danke, naijra . Ja, so ungefähr, außer

    Das Tiere nicht loslassen könnten, war tatsächlich sehr unglücklich formuliert, gemeint dürfte sein, dass ein Hund mit tiefer Bindung an den Halter spürt, dass DIESER nicht loslassen will, und daher Schmerzen und Leiden versteckt.

    Ich habe das mit dem Loslassen tatsächlich genau so gemeint, wie ich es geschrieben habe und glaube, dass Tiere u.a. deshalb oft eingeschläfert werden müssen.

    Ich weiß nicht, wo jetzt der Affront ist. :ka:

    Und ich habe absolut keine Lust mich so dumm von der Seite anmachen zu lassen, weil jemand meine Ansicht nicht in den Kram passt oder seinem Weltbild nicht entspricht. (Nicht auf dich bezogen).

  • Die Frage, wann der richtige Zeitpunkt ist, beschäftigt mich auch schon in Bezug auf „wieviel Tabletten, medizinische Behandlung“ ist vertretbar - warum hab ich ihr soviel Spaß vorenthalten, weil die Nierenwerte mal schlecht waren? Hätte ich gewusst, dass da noch ein Osteosarkom kommt, hätt ich es anders gemacht...

    Man kann‘s nicht wissen aber manchmal muss man auch dem Spaß vor medizinischer Möglichkeiten Vorrang geben - vor allem, wenn Frau Hund dann schon so alt ist.

    Ich habe sehr viel Angst davor, den richtigen Zeitpunkt zu verpassen oder aber hinterher mir Vorwürfe zu machen, dass es zu bald war... Mandy ist mein erster Hund, zufällig bei mir gelandet, da ist’s nochmal schwerer, glaube ich.

    Bestimmt werde ich Euch brauchen - auch wenn dieses Thema selbst hier, in diesem geschützten Raum, kontrovers behandelt wird.

    Danke Euch für‘s zuhören und da sein, das hilft mir viel :smile:

  • „Gezeigt“ dass es soweit war hat es übrigens nur einer von den dreien. Sie waren alle in schlechtem Zustand am Ende. Diesen einen ganz bestimmten Blick hatte nur einer von dreien und als er diesen Blick hatte war es eigentlich schon viel zu spät

    Ich finde auch, wenn die Hunde das so eindeutig zeigen, ist der Zeitpunkt einzuschreiten schon überschritten. So lange habe ich nie gewartet bei meinen Tieren.

    Meistens weiß man ja schon lange vorher, daß die Tiere krank sind und kann sie genau beobachten.

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