Der Hund muss weg?!

  • Hallo Liebe Hunde Community,


    ich habe derzeit ein gravierendes Problem mit meinem Hund und meiner Familie und brauche dringend einen Rat.
    Ich bin mit Hunden aufgewachsen und kenne es nicht anders, meine Frau hatte ebenfalls einen Hund während Ihrer Kindheit.


    Vor knapp 3 Jahren hat sich ein älteres Ehepaar einen Hund gekauft. Viel zu groß weshalb schnell klar wurde die können ihn nicht halten, müssen ihn abgeben.
    Meine Frau und ich haben uns damals entschlossen den Hund bei uns aufzunehmen.
    Wir gingen mit Ihm zur Hundeschule, lernten mit Ihm die einfachen Kommandos.
    Es handelt sich hierbei um einen recht großen wilden Hund. Klar ist, er ist Wild, er ist Jung und er braucht Auslauf.


    Etwa ein halbes Jahr nach der Anschaffung des Hundes wurde meine Frau Schwanger.
    Ihr erster (und leider letzter Impuls) war: "Der Hund muss weg".
    Ich war dagegen. Einen Hund jetzt wieder weggeben? Niemals! Es ist ein Lebewesen, teil der Familie!
    Wir geben ihn nicht ab wie einen alten Stuhl, der nicht mehr bequem genug ist.


    Meine Frau strafte Ihn mit Abneigung. Kein Wort des Lobes. Er kann bis heute nichts richtig machen, er macht pauschal alles falsch. Er stört quasi durch seine Anwesenheit.
    Ich bin der einzige der mit dem Hund Gassi geht.
    Jetzt ist es so dass ich aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit oft lange unterwegs bin. Der Hund ist also tagsüber allein.
    Meine Frau kommt zwar mittags nachhause, beschäftigt sich aber nicht mit Ihm.
    Wenn ich abends nachhause komme wartet er Sehnsüchtig auf mich. Dann aber noch große runden gehen ist einfach nicht drin. Ich gehe mit Ihm, esse, dusche und lege mich hin, Zumindest auf das Sofa.


    Unser Sohn ist mittlerweile 2 Jahre alt und die beiden kommen gut miteinander aus. Der Hund könnte niemandem etwas tun.


    Der Hund spaltet diese Familie leider zunehmend in 2 Parteien.


    Ich kann und will nicht immer sein Fürsprecher sein. Ich will nicht der einzige sein, der mit ihm raus geht, der ihn wertschätzt.
    Ich will auch mal meinen Hobbys nachgehen und mal mit Freunden wegfahren ohne sofort ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.


    Fakt ist. Der Hund hat es hier nicht optimal.


    Was also tun? Ich habe den Hund während meines Urlaubs meinem Bruder gegeben. Er gefällt Ihm so gut, dass er Ihn gleich behalten hätte, wenn er mehr Zeit gehabt hätte. Das ist aber leider nicht der Fall.
    Nun ca. 2 Monate später war ich wieder im Urlaub und mein Bruder hatte den Hund erneut eine Woche. Es hat ihm so gut gefallen, dass er ihn nun noch eine Woche nimmt.


    Nun kommt der Knackpunkt: Mein Bruder hat einen Bauernhof in der Nähe aufgetan auf dem er 4000m² Grund hat um sich auszutoben.
    Wenn ich das möchte kann er quasi direkt von meinem Bruder dorthin. Die neuen Besitzer lernen ihn morgen mal vorsichtig kennen.


    Was tun? Soll ich Ihm ein neues besseres Leben schenken und Ihn dort in gute Hände geben?
    Soll ich mich überhaupt verabschieden? Das wäre sicher für beide Seiten eine sehr traurige Nummer. Vielleicht ist es auch das beste sich gar nicht erst zu verabschieden.
    Aber wie sehr leidet der Hund unter der Trennung? Leidet er überhaupt oder vergisst er mich schnell, wenn er es dort gut hat?
    Soll ich Ihn wieder zurückholen und noch 10-15 Jahre in diesem Umfeld Leben lassen?


    Die ganze Situation macht mich wirklich sehr traurig und den Hund wahrscheinlich auch.
    Ich freue mich über eure Meinungen und möglicherweise auch ein paar Handlungsempfehlungen.

  • Hunde kommen mit sowas klar. Sie denken nicht über die Vergangenheit nach. „Ok, dann wohne ich jetzt halt hier.“


    P.S.: Bist du sicher, dass der Hund die Wurzel des Übels ist? Oft entlädt sich am Haustier was, das gar nichts mit ihm zu tun hat. Nur so als Denkanstoß. Du musst darauf nicht antworten.

  • Ihr habt euch gemeinsam für den Hund entschieden und plötzlich kommt seitens der zweiten Person nur Abneigung gegen den Hund? Grundlos, gab es keinen Zwischenfall nix?


    Wenn dem so ist und der Hund tagein, tagaus spüren muss dass er in seiner Familie ungewollt ist, geb ihn lieber ab. Hunde leben im hier und jetzt, er wird sich schnell an sein neues Zuhause gewöhnen.

  • Ich würde ihn, sofern sich die Familie auf dem Bauernhof als hundegeeignet erweist, abgeben. Es wäre dem Hund gegenüber sehr ungerecht, wenn er sein weiteres Dasein bei euch fristet - zumal du deiner Frau mit dem gemeinsamen Kind auch noch unter die Arme greifen musst. Da ist dann erst recht keine Zeit für den Hund da.


    Hunde sind Opportunisten. Natürlich wird er erstmal verwirrt sein, warum du und dein Bruder nicht (mehr) da sind, aber erfahrungsgemäß dauert es nicht lange, bis der Hund die neue Familie ins Herz schließt. Gerade wenn er 4000 m² "Revier" hat, auf denen er frei rumlaufen kann, wird er dich schnell "vergessen". Ist der Bauernhof denn überhaupt eingezäunt? Wie soll der Hund auf dem Hof gehalten werden - mehr als Hof-/Wachhund oder als Familienhund?

  • Nur noch mal zum Verständnis.. deine Frau straft den Hund nun schon seit fast 3 Jahren mit Abneigung? Und jetzt, nach so langer Zeit, wird dir auf einmal klar, dass du den Hund auch nicht mehr willst, weil er dich zu sehr einschränkt? :???:


    Das hätte man sich doch echt vorher überlegen können.
    Gib den Hund dahin ab, wo er wirklich willkommen ist und schau bitte ganz genau, dass es ein Für-Immer-Zuhause wird und er danach nicht noch weiter wandert.

  • Ich würde ihn, sofern sich die Familie auf dem Bauernhof als hundegeeignet erweist, abgeben. Es wäre dem Hund gegenüber sehr ungerecht, wenn er sein weiteres Dasein bei euch fristet - zumal du deiner Frau mit dem gemeinsamen Kind auch noch unter die Arme greifen musst. Da ist dann erst recht keine Zeit für den Hund da.


    Hunde sind Opportunisten. Natürlich wird er erstmal verwirrt sein, warum du und dein Bruder nicht (mehr) da sind, aber erfahrungsgemäß dauert es nicht lange, bis der Hund die neue Familie ins Herz schließt. Gerade wenn er 4000 m² "Revier" hat, auf denen er frei rumlaufen kann, wird er dich schnell "vergessen". Ist der Bauernhof denn überhaupt eingezäunt? Wie soll der Hund auf dem Hof gehalten werden - mehr als Hof-/Wachhund oder als Familienhund?

    dort sind 2 Kinder. 10/16 Jahre alt. Das Grundstück ist eingezäunt. Ich denke er würde es da sehr gut haben

    Ich würde ihn, sofern sich die Familie auf dem Bauernhof als hundegeeignet erweist, abgeben. Es wäre dem Hund gegenüber sehr ungerecht, wenn er sein weiteres Dasein bei euch fristet - zumal du deiner Frau mit dem gemeinsamen Kind auch noch unter die Arme greifen musst. Da ist dann erst recht keine Zeit für den Hund da.


    Hunde sind Opportunisten. Natürlich wird er erstmal verwirrt sein, warum du und dein Bruder nicht (mehr) da sind, aber erfahrungsgemäß dauert es nicht lange, bis der Hund die neue Familie ins Herz schließt. Gerade wenn er 4000 m² "Revier" hat, auf denen er frei rumlaufen kann, wird er dich schnell "vergessen". Ist der Bauernhof denn überhaupt eingezäunt? Wie soll der Hund auf dem Hof gehalten werden - mehr als Hof-/Wachhund oder als Familienhund?

    Nur noch mal zum Verständnis.. deine Frau straft den Hund nun schon seit fast 3 Jahren mit Abneigung? Und jetzt, nach so langer Zeit, wird dir auf einmal klar, dass du den Hund auch nicht mehr willst, weil er dich zu sehr einschränkt? :???:


    Das hätte man sich doch echt vorher überlegen können.
    Gib den Hund dahin ab, wo er wirklich willkommen ist und schau bitte ganz genau, dass es ein Für-Immer-Zuhause wird und er danach nicht noch weiter wandert.

    ich will ihn nicht abgeben. Ich kann mich nur nicht komplett alleine um ihn kümmern. Zu zweit wäre das etwas anderes.
    Selbstverständlich war das auch mein Gedanke. Es muss seine letzte Station sein.

  • Das hätte man sich doch echt vorher überlegen können.

    Woher in Gottes Namen hätte er wissen sollen, dass seine Frau sich das besser hätte vorher überlegt und ihn mit der Betreuung völlig im Stich lässt? Man kann auch seinem Ehepartner immer nur vor die Stirn schauen und nicht dahinter.


    Die Entscheidung, den Hund aufzunehmen und sich gemeinsam darum zu kümmern, war eine partnerschaftliche Entscheidung, die von einer Seite unangemeldet aufgekündigt wurde.


    Und es ist nicht so, dass er jetzt den Hund abgeben wollte. Sondern auf einmal hat sich eine super Möglichkeit ergeben, dass der Hund ein Zuhause haben könnte, von dem andere Hunde nur träumen können. Und nicht einmal in die Hände von Unbekannten, sondern ein Familienmitglied, der Bruder. Dass man dann überlegt, vor allen Dingen, weil der Bruder den Hund schon sittet und so toll findet, das würde ich als vollkommen normal empfinden. Zumindest dann, wenn ich meinen Hund liebe und sehe, er hätte es woanders viel, viel besser, würde vor allen Dingen voll und ganz akzeptiert (niemand, der ihn ablehnt, sie spüren das).


    Liebe heisst nämlich auch, gehen lassen zu können. Und ich gehe davon aus, gäbe es diesen Zufall nicht, würde der TE jeden Tag weiter sich brav und alleine um seinen Hund kümmern, so wie er das jetzt seit Jahren schon tut.


    Also ich würde es tun @niemitz und zwar sofort.

  • @Anju&co was ist denn mit dir los?



    Ich denke auch dass abgeben hier die beste Alternative wäre, auch wenn ich nicht verstehe was deine Frau dazu gebracht hat so mit dem Hund umzugehen.

  • Alternativ käme vielleicht ein Dog Sharing zwischen dir und deinem Bruder in Frage?
    Ein Bauernhofleben passt auch nicht zu jedem Hund aber sicher wäre eine Abgabe an gute Leute besser als der momentane Zustand...
    Deine Frau klingt erschreckend herzlos, muss ich ja mal loswerden. Eine Alternative wäre noch eine Fremdbetreuung tagsüber- wenigstens ein paar Mal in der Woche.

  • Wenn die Leute und das Umfeld passt, es besser ist als bei euch in der Familie, lass ihn ziehen, Hunde sind flexibler als wir Menschen uns das eingestehen wollen.


    Alles Gute für alle Beteiligten und vor allem ein tolles Leben für den Hund!

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