Reitbeteiligung- Alles rund zum Thema Reitbeteiligung und Meinungen
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Hallo! Ich bin ganz neu hier, aber da ich auch eine relativ neue RB habe und aktuell mit der Aneinandergewöhnung von Hund & Pferd beschäftigt bin, hat es mich gleich mal in die Pferderubrik verschlagen.
Ich habe viele der Erfahrungsberichte hier gelesen und finde es interessant, wie regional abhängig das scheinbar ist. Bei uns (München Süd/Ost) ist es schwer, eine gute RB zu finden, das ist zumindest meine Erfahrung als suchende Reiterin, und viele Pferdebesitzerinnen bestätigen mir das. Die wenigen Besitzer, die ihre Pferde inserieren, ersticken in hunderten von Anfragen, und am Ende kann es natürlich nur eine werden.Ich hatte immer wieder mal sporadisch RBs, weil ich einfach (noch) nicht den Schneid habe, mir ein eigenes Pferd zu kaufen, mir "nur" Unterricht aber irgendwie auch nicht reicht, ich will auch das Drumrum, das Beziehung aufbauen, das sich in ein Pferd und eine Aufgabe hineinfuchsen und mit dem Pferd gemeinsam wachsen. Eben "ein Pferd" haben, und das Pferd "hat" einen selbst dann ja auch als Bezugsmenschen. Das geht nur sehr begrenzt in der regulären Reitschule.
Ich habe bisher sehr gemischte Erfahrungen gemacht, weil ich anscheinend irgendwie ein Händchen dafür habe/hatte, mich auf die Falschen einzulassen. Angefangen bei kurzen, aber denkwürdigen Jugendexperimenten auf nicht umgeschulten Trabern und Galoppern, von denen die meisten mittlerweile vermutlich schon lange in der Wurst sind, weil ihre 18-jährigen Besitzerinnen sich den Beritt nicht leisten konnten über schissige Besitzer, die ihr kreuzbraves, völlig geländesicheres Pony nicht ins Gelände lassen wollten und einen zu jahrelangem Reiten auf dem Platz verdonnern wollten (Halle gabs auch nicht), bishin zu Pferden, die einfach so stumpf und faul waren, dass einem der Spaß völlig vergangen ist und man sich im schlimmsten Fall noch rückwärtsentwickelt hat.
Zwischendurch hatte ich mein Glück auch auf einer Warmblutstute versucht, die mir für meinen Geschmack eigentlich zu träge war, aber ich war etwas verzweifelt und wollte es versuchen, denn alles andere hat soweit gepasst. Sie hatte leider dann massive Rangordnungsprobleme mit so ziemlich allem, was auf zwei Beinen daherkommt, und die Besitzerin wusste sich nur mit engen Ausbindern und pfeifender Peitsche zu helfen - das war mir als zarte Jugendliche eine Nummer zu groß und zudem nicht mein Stil.
Vor einigen Monaten hatte ich gerade die letzte Schlaftablette - eigentlich eine vielversprechende Araberstute - nach 6 Monaten Ausprobieren frustriert gekündigt und hatte mich eigentlich auch damit abgefunden, dass ich die nervenaufreibende Sucherei jetzt einstelle. Aber dann sah ich noch eine neue Anzeige, die mich interessierte, und dachte mir, och, der schreibst du jetzt noch, und wenn sie dir absagt, kannst du dir die Beurteilung "war stets bemüht" verleihen und wieder zu den wöchentlichen Reitstunden zurückkehren.
Aber - sie hat nicht abgesagt, und 2 Wochen später, genauergesagt im Dezember 2018, hatte ich eine famose Reitbeteiligung auf einem 10-jährigen Traberbuben, der seit einem Jahr von der Bahn ist, sehr gut umgeschult wurde und jetzt klassisch Dressur geritten wird - ich bin sehr glücklich mit dieser Fügung, und ich hoffe, dass es viele Jahre hält mit uns.
Mit dabei im Rundum-Glücklich-Paket sind zwei gute Trainerinnen, bei denen die Besitzerin und ich regelmäßig Unterricht nehmen, ein tolles Ausreit- und Spaziergehgelände, Platz, Halle, zünftige, bodenständige Miteinsteller, die regelmäßig gemeinsam ausreiten und unterwegs im Biergarten einkehren...ich fühle mich dort zwischenmenschlich und reiterlich gut geparkt und kann mich wirklich nicht beschweren.Hier in der Gegend zahlt man für 2x pro Woche zwischen 80 und 160 Euro. Ich zahle 100 und finde das angemessen. Ich darf auch mal dreimal kommen, mache keine Stallarbeit und habe flexible Tage.
Und obendrein darf ich bei Interesse mit dem Buben zu Kursen, Jagden und Turnieren fahren. So einen Schatz muss man gut hüten.
Das war jetzt mal der Abriss von mir persönlich. Generell ist mir bei einer RB wichtig, dass ich mich reiterlich weiterentwickeln kann. Eine reine Ausreit-RB ohne Unterricht wäre z.B. nichts für mich. Ich muss nicht immer reiten und mache auch regelmäßig Bodenarbeit oder gehe mal nur spazieren, aber insgesamt brauche ich einen roten Faden, wo es hingehen soll, und einen guten Trainer, der mir über die Finger schaut. Ich habe seit über 20 Jahren regelmäßig Unterricht und Kurse mit verschiedenen Pferden und will mir dieses Niveau einfach erhalten, zu meinen Gunsten und vor allem zu Gunsten des Pferdes, das mich herumtragen muss.
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Generell ist mir bei einer RB wichtig, dass ich mich reiterlich weiterentwickeln kann. Eine reine Ausreit-RB ohne Unterricht wäre z.B. nichts für mich.
Das ist auch etwas, was ich sehr gut finde, wenn man sich mit dem Pferd zusammen weiterentwickeln kann und der Besitzer soweit Vertrauen in die neue RB hat, das auch zuzulassen.
Ich hätte auch einen Haflinger- Punto Mix haben können, der allerdings in der Halle scheinbar immer mal Blödsinn macht, weshalb ich eher ins Gelände gehen hätte sollen und Unterricht mit dem Sturkopf nicht möglich gewesen wäre.
Hätte ich die Quarterstute nicht angeboten bekommen, wäre er es wohl trotzdem geworden, aber nun, mit regelmäßigem Unterricht dabei und viel freier Hand hab ich halt das andere, besser ausgebildete Pferd gewählt, und ich merke, wie es mich selbst weiterbringt, mit ihr zu üben und Neues auszuprobieren, zb Trail oder Geschicklichkeitsübungen.Ist letztlich auch Typsache, ob man lieber den kreuzfaulen Schlawiner mit den gelegentlichen 5 Minuten- Überraschungen reitet oder das Cowboypferd, das einem ab und an zeigt, wo man reiterlich noch Justierungen vornehmen muss und die Hilfengebung unvollkommen ist und das einen manchmal anschaut, wenn man was Neues ausprobiert, mit diesem Blick, so "Echt jetzt?!" .
Hat beides seinen Reiz und kommt drauf an, wo man selbst hin will.
Hier gibt es viele jugendliche Mädels, die gern im Gelände rumheizen und dann ein klatschnasses Pferd auf die Weide stellen, das wollen viele Pferdebesitzer verständlicherweise nicht. Erwachsene Reitbeteiligungen, die mit Verstand und Verantwortungsgefühl gesegnet sind, gibt's hier wenig, die kaufen sich lieber gleich ein eigenes Pferd, da die Einstellkosten von 300- 400€ überschaubar sind, wenn man nicht allzu hohe Anforderungen und Vorstellungen (Halle, Führmaschine, Springplatz, Solarium, Pferdestaubsauger, Service in allen Variationen) hat.
Es gibt auch eine Menge Selbstversorger hier, die einfach ein Stückchen Land pachten, einzäunen und dann da in Eigenregie ihre 2, 3 Hoppedeis halten.
Ausreitgelände ist hier soweit das Auge reicht vorhanden. -
Hier gibt es viele jugendliche Mädels, die gern im Gelände rumheizen und dann ein klatschnasses Pferd auf die Weide stellen, das wollen viele Pferdebesitzer verständlicherweise nicht.
Und bei uns wird zu 80% nur sowas gesucht. Also von den Pferdebesitzern, da es das Pferd anscheinend richtig trainiert und die Person ja zum "reiten"/"auslasten" kommen soll und nicht eine halbe Stunde schritt zu reiten.
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Und bei uns wird zu 80% nur sowas gesucht. Also von den Pferdebesitzern, da es das Pferd anscheinend richtig trainiert und die Person ja zum "reiten"/"auslasten" kommen soll und nicht eine halbe Stunde schritt zu reiten.
echt? Krass...
In einem Stall, in dem ich vor Jahren war, gab es auch einen Haufen junger Mädels, so um die 15 Jahre alt, die da ein und aus gingen und mit den Pferden im Gelände rumgepeest sind, als gäbe es kein Morgen... ich war einmal in so ner Gruppe dabei, danach nie wieder ist mir viel zu gefährlich, die Mädels gaben immer Vollgas, auch den Berg runter, über Wurzeln, Schotter, vor Kurven, an unübersichtlichen Stellen... und dann das nasse Pferd aufs Paddock gestellt, schnell was abgemistet, die Hälfte liegen lassen, schnell weg zur nächsten Verabredung... da hatten manche Pferde 2- 3 RBs, das war schon etwas wie "Das Pferd als Sportgerät" - nicht meine Welt
Bin ganz froh, von dem Stall da weg zu sein
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In meinem Dorf gibt es einen Stall, der hat erst letzten Monat alle drei Pferde durchgewechselt bzw. umgetauscht weil sie beim nach Hause reiten IMMER durchgegangen sind weil die Kinder da immer galoppieren wollten, wussten die Pferde irgendwann war halt für die reiter nicht mehr witzig, da eine Hauptstraße zu überqueren ist.
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In meinem Dorf gibt es einen Stall, der hat erst letzten Monat alle drei Pferde durchgewechselt bzw. umgetauscht
umgetauscht? Also verkauft?
Sowas finde ich schlimm, die Leidtragenden sind halt immer die Tiere
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umgetauscht? Also verkauft?
Sowas finde ich schlimm, die Leidtragenden sind halt immer die TiereNein, einem Händler gegeben und der hat ihnen dafür 3 gleichwertige gegeben.
Sowas gibt es hier bei uns leider sehr oft, das Tier muss funktionieren, auch wenn der mensch den fehler macht.
Was korrektes reiten ist wissen hier enorm viele Menschen nicht, schaut halt schön aus wenn das Pferd den Kopf oben hat und den Rücken durchdrückt.
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Was korrektes reiten ist wissen hier enorm viele Menschen nicht, schaut halt schön aus wenn das Pferd den Kopf oben hat und den Rücken durchdrückt.
Ich finde sowas ganz schlimm, vor nem Jahr hatte ich mal Leerlauf und zur Überbrückung eine Zehnerkarte im Reitstall in der Nähe gekauft... da gab es eine Fuchsstute, vom Gebäude her Arabertyp/ Vollblüter, die immer so durch die Halle lief, wie eine Giraffe... das war furchtbar anzuschauen, vor allem, wenn da Kinder drauf saßen, von der Gesundheit ganz zu schweigen... in einer Stunde hatte ich sie mal unterm Sattel, ein wandelndes Pulverfass, total gegen die Hand, und am Ende ging sie mal 2, 3 Galoppsprünge am Zügel, was mit dem Worten gelobt wurde "Die kriegt sonst nie jemand an den Zügel"... ich leider auch nur mit viel Kraft und Treiben, so, wie es NICHT sein sollte
War eine gruselige Erfahrung, die Reitstunden dort
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Oh ja, mit viel Kraft und Treiben reiten - das kenne ich auch. Bzw eigentlich nicht, denn ich praktiziere es nicht.
Ich kann aufgrund einer Krankheit nicht lange viel Kraft auf den Zügel auswirken, reite also meist mit sehr rudimentären bis keinerlei Kraft - heißt die Zügel hängen durch. Was beim Westernreiten recht praktisch ist.
Ich hatte während des Studiums englische Reitstunden genommen, S-Dressur-Sowieso Reitlehrer und auch das Pferd, dass man mir zuteilte. Ich dachte nach 2 Minuten, mir fallen die Arme ab, so sehr hing der mir auf dem Zügel. Und ich sollte auf Geheiß des Trainers „Gegenhalten und immer schön kräftig treiben“ :/ Ich bin sicher kein Profi, aber wenn das schönes Reiten, dann mag ich nicht mehr.Fahre aber mittlerweile Kutsche und hab das reiten aufgeben.
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Oh ja, mit viel Kraft und Treiben reiten - das kenne ich auch. Bzw eigentlich nicht, denn ich praktiziere es nicht.
Ich kann aufgrund einer Krankheit nicht lange viel Kraft auf den Zügel auswirken, reite also meist mit sehr rudimentären bis keinerlei Kraft - heißt die Zügel hängen durch. Was beim Westernreiten recht praktisch ist.
Ich hatte während des Studiums englische Reitstunden genommen, S-Dressur-Sowieso Reitlehrer und auch das Pferd, dass man mir zuteilte. Ich dachte nach 2 Minuten, mir fallen die Arme ab, so sehr hing der mir auf dem Zügel. Und ich sollte auf Geheiß des Trainers „Gegenhalten und immer schön kräftig treiben“ :/ Ich bin sicher kein Profi, aber wenn das schönes Reiten, dann mag ich nicht mehr.Fahre aber mittlerweile Kutsche und hab das reiten aufgeben.
Diese Erfahrung hab ich auch gemacht, weil ich einige Jahre in eine Reitschule bin, in der FN-Dressur geritten wurde. Ich reite seit je her Gangpferde, die meistens eher impulsmäßig geritten werden, und war einfach neugierig und wollte mich weiterentwickeln, mal sehen, wie sich ein fliegender Wechsel oder auch eine Piaffe anfühlt unter einem weit ausgebildeten, ausbalancierten Pferd und so weiter... Ich habe sehr viel gelernt, aber richtig Spaß hatte ich selten. Es war äußerste körperliche Arbeit vonnöten, um diese schiffsähnlichen Pferde eingerahmt und in Schwung zu halten. Es war keine schlechte Reitschule, die Trainerin war gut und fair und die Schulpferde verblüffend fein und rittig. Also sie liefen dann schon, und das nicht schlecht, aber sobald man irgendeine Hilfe wegnahm, fiel das ganze Pferd auseinander und wurde immer langsamer. Man stieg ab und war, ebenso wie das gestählte Pferd, in Schweiß gebadet.
Da bin ich nach ein paar sehr lehrreichen, aber doch endlichen Jahren gerne wieder zurück zu meinen Gangpferden, wo der Zügel auch mal springt und der Schenkel auch mal weg kann. Die meisten Gangpferde würden dieses Pensum an Druck ohnehin gar nicht vertragen, oder mit wildem Gangsalat quittieren.
Meine neue RB wird ja nach klassischer Dressur geritten (Marc de Broissia) - mit der Grundidee, dass der Reiter den Rahmen einmal vorgibt, die Hilfen dann zurücknimmt und das Pferd ihn beibehält, auch ohne, dass man ständig zwackt und zwirbelt. Das Pferd denkt noch selbst. Ich finde das sehr erfrischend. -
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