Begegnung mit einem Teacup Hund?

  • Hallo ihr Lieben,


    mir ist immer noch ganz mulmig zumute und daher hoffe ich auf Input und Austausch zu dem Thema von euch.


    Ich war gerade noch einmal eine Runde mit meiner Hündin draussen, als uns ein Mann und 3 kleine Kinder und etwas noch viel Kleineres an der Leine entgegen gekommen sind. Das Tier hatte gefühlt die Größe einer Ratte und ich war erst unsicher, um welches Tier es sich überhaupt handelt.
    Vorsorglich bin ich schon auf die Wiese ausgewichen, Hundebegegnungen sind nicht Malas Stärke. Bzw. Ist ihre überschwängliche Liebe für andere Hunde so gross, dass sie schon gerne mal so wirkt, als ob sie das Gegenüber zerfleischen möchte.
    Als sie näher gekommen sind, konnte ich sehen, dass es sich nicht um ein Frettchen oä. handelt, sondern um den kleinsten Hund, den ich jemals gesehen habe. Teacup Welpe möglicherweise? :omg: . Der arme kleine Hund hat vor Angst gejault und wurde von dem kleinen Kind mitgeschleift. Ich war dadurch wahrscheinlich aufgeregt und habe Mala noch besser gesichert als sonst - und sie hat sich dadurch auch noch mehr reingesteigert.
    Sie hatte ein normales Halsband und Geschirr an und ich hatte kurz Angst, dass sie sich herauswinden würde. Ich konnte sie dann aber festhalten und schlussendlich beruhigen.


    Aber was wäre gewesen, wenn sie sich herausgewunden hätte?


    Kann ein "regulärer" Hund einen Hund in Teacupgrösse rechtzeitig als Hund identifizieren? Was wenn nicht? Was wenn der Hund denkt es ist eine Katze / Hase / Maus?


    Ich habe vor ein paar Tagen ein kommentiertes Video zu einem Vorfall in der Schweiz gesehen, wo ein American Straffordshire Terrier einen Zwergspaniel zu Tode gebissen hat Link zu Bild-ähnlicher Zeitung dazu.
    Hier wurde versucht, diesen Vorfall soweit möglich zu deuten und die Erklärung war, dass der Staffordshire den Zwergspaniel möglicherweise nicht als Hund, sondern als Beute wahrgenommen hat.
    Und während ich mir darüber die Tage noch Gedanken gemacht habe, finde ich mich heute in einer potentiell ähnlichen Situation und merke, dass mir hier arg Wissen fehlt.


    Über eure Meinungen und konkreten Einschätzungen würde ich mich freuen. Denn ich weiss absolut nicht, was passiert wäre, wenn Mala sich heute befreit hätte :mute: . Und ich weiss auch nicht, was passiert, wenn der kleine Wurm einem der unzähligen ungesicherten Tutnixe der Gegend begegnet :tropf:

  • Kommt auf den Hund an.
    Manche Hunde kippen sehr schnell in Jagdverhalten , nutzen nichtmal mehr die Nase und sind nur im "Jagdfieber" und töten wenn sie können.
    Bei einigen kann sowas im Spiel kippen.


    Da muss man seinen Hund einfach einschätzen und lieber Vorsicht walten lassen.
    Weil wenn es mal soweit ist wird es echt brenzlig.

  • Das ist in der Tat ein Risiko. Egal ob freundlich oder nicht freundlich, so eine Begegnung mit solchen Winzlingen kann selbst ohne böse Absicht tödlich enden.


    Ich hab einen Hund mit 8kg und einen mit 10kg und passe regelmäßig auf einen mir 4kg auf. Dieser 4kg Hund ist für mich die absolute Untergrenze.
    Ich weiß selbst aus vielen schlechten Begegnungen, wie blöd solche Situationen sind. Oftmals wird man auch nicht ernst genommen. Bevor Nr2 kam, war ich am Ende doch recht unentspannt beim Gassigehen. Es hat mir teilweise gar keinen Spaß mehr gemacht.


    Einen Bulbus Prolaps habe ich auch schon mal gesehen, vom "netten Spielen".


    Es bleibt nur, seinen Hund da fern zu halten und gut zu sichern, damit da nichts passiert.

  • Ich kann Deine Gedanken nachvollziehen und teile sie, ehrlich gesagt.


    Wenn Oliv ein Eichhörnchen oder eine Maus sieht, will sie hinterher und Mäuse hat sie auch schon erwischt.


    Man kann nur hoffen, dass der Hund evtl. am Geruch den Artgenossen erkennt und stoppt. Aber wenn der Jagdimpuls schon im vollen Gange ist, würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen, dass die Hunde den Winzling nicht zumindest packen. Und das reicht ja wahrscheinlich schon für schwere Verletzungen oder Schlimmeres.


    Kann man nur hoffen, dass die Eltern die Kinder nicht allein losschicken, will mir gar nicht vorstellen, wenn da was passiert.

  • Ich denke auch, das ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Marley hat bisher noch jeden Kleinhund als Hund wahrgenommen, aber wir sind auch noch nie einem Teacup-Welpen begegnet.
    Meine größere Sorge wäre allerdings, dass ein Großhund ganz ohne böse Absicht so ein Kleinteil mal ernsthaft verletzt oder sogar tötet, weil er es über den Haufen rennt oder ungünstig mit der Pfote draufpatscht. Die Gewichtsverhältnisse sind da einfach so unterschiedlich, da kann's für den Kleinhund ganz ohne Jagdverhalten gefährlich werden.


    Gut, dass du deine Hündin halten konntest. Mir wäre auch nicht wohl gewesen an deiner Stelle.

  • Ich denke ja, kleine Hunde (und dafür braucht es nicht mal Teacup) können von entsprechend veranlagten Hunden als Beute angesehen weren. Manches geht über Sozialisierung, anderes über Gehorsam/Umorientierung bei Jagdreizen, aber wenn entweder/oder fehlt und da was quiekendes Kleines losrennt, das ist sicher für so einige Hunde Beute.


    Ich bin mir auch nicht völlig sicher, ob das einen Hund im letzten Schritt interessiert, ob das Gegenüber doch kein Kaninchen/Eichhörnchen ist, sondern ein anderer Hund. Ich glaub, dieses: man darf nie-nicht einen Argenossen töten haben Hunde nicht zwingend.


    Meinen Hunden fällt im Zweifelsfall der Himmel auf den Kopf, wenn sie ein Eichhörnchen jagen. Also ja, auch, wenn sie das bei einem quietschenden Mini-Hund versuchen. Das ist eintrainiert und ist für mich das einzige, was mir extrem wichtig ist (auf Grund der Wohnlage eher bezogen auf Wild, als auf Kleinhunde).


    Wir haben einen so richtigen Winzling im Bekanntenkreis (zum Vergleich: Faye wiegt 4,5kg und ist selbst echt zart, der Mini-Yorkie aber nur gut 2kg...). Die Shelties dürfen Kontakt haben, aber die wirklich nette Joey nicht, die braucht sich ja bloß mal falsch bewegen und es gab mal einen Mini-Yorkie... So richtig winzige Hunde finde ich sehr grenzwertig im Alltag. Ich würde mich kaum vor die Tür trauen...

  • Ich passe bei diesen Winzlingen höllisch auf, obwohl mein eigener Hund auch nur siebeneinhalb Kilo wiegt. Aber sie ist nun mal ein Jäger und Rüpel vor dem Herren, und da will kein Risiko eingehen.


    Bei dem winzigsten Hund, dem wir bisher begegnet sind, einen ballspielenden und dabei lauthals kreischenden, geradezu unvorstellbar kleinen Rattler, hat sie allerdings unerwartet reagiert: Das schreiende Ding war ihr so unheimlich, dass sie einen Riesenbogen geschlagen und schleunigst das Weite gesucht hat. Konnte sie offenbar überhaupt nicht einordnen.

  • Ich habe ja selbst einen Yorkie also Zwerghund, allerdings einen „großen“ Vertreter seiner Rasse. Er ist dennoch wirklich klein.


    Ich habe vor kurzer Zeit einen HH mit etwas sehr Kleinem auf der Wiese getroffen. Ich dachte wirklich es wäre ein ganz kleines Kaninchen. Als wir näher kamen, erkannte ich, dass es ein sehr kleiner Hund war. Sowas Kleines habe ich noch nie gesehen. Selbst als ich Casper mit 10 Wochen holte, war er größer.


    Casper hat den Hund allerdings klar als Hund identifiziert. Der HH sagte mir jedoch, dass er seinen Hund nicht zu so großen Hunden wie meinen lässt :emoticons_look: , da er sich im Spiel verletzen könnte.


    Ich war auch wirklich schockiert wie klein Hunde mittlerweile sein können. Dagegen sind selbst Yorkshire, Chihuahua etc große Hunde.

  • Ich finde "der Hund dachte, der andere Hund wäre eine Ratte/Hase/Katze" im Fall des Falles eine ziemlich doofe Ausrede.
    Als ob es dann weniger schlimm wäre. Damit wird die Schuld einfach von sich geschoben.
    Und selbst wenn es eine Ratte oder ein Hase oder eine Katze gewesen wäre.... ist es dann weniger schlimm, wenn der Hund es getötet hat?

  • Ich finde so kleine Hunde auch absolut gruselig.


    Da sind ja gleich zwei Gefahren:


    Wird das Mini-Wesen als Hund erkannt? (Nastro hat recht starken Jagdtrieb - das würde ich NIE wagen).


    Und wenn: Schafft es der "große" Hund, seine Motorik so anzupassen, dass er nicht versehentlich drauf tritt.


    Ich kann dich gut verstehen, hätte genauso gehandelt - bei mir ist alles unter 3(?) Kilo absolut tabu. Da lasse ich keinen Hund hin. Ohne Ausnahmen.

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