Plötzliche Aggression und Ungehorsamkeit

  • Ich bin einfach enttäuscht. Ich war mir so sicher, dass er, wenn wir das erste Jahr gut überstehen ein ganz normaler Hund wird. Er war mein perfekter Begleiter, immer an meiner Seite, super leinenführig, Rückruf klappte 100%.


    Als hätte ich sich ein Schalter umgelegt.

    Hab es denn ein prägnantes Erlebnis, einen Auslöser, irgendwas, was die Verhaltensänderung begünstigt haben könnte?


    Mein schon gestorbene Schäferhündin war nach einem Umzug zb plötzlich mit allen fremden Hunden unverträglich, besonders mit Weibchen. Von da an ging nix mehr, und wir haben uns dann nach reiflicher Überlegung einen Zweithund angeschafft, damit sie nicht auf Hundekontakte verzichten muss und das so stehen lassen. Gassi gab es nur noch allein oder in menschlicher Gesellschaft, aber ohne Hund, Besuche zb im Biergarten mussten extrem gut gemanaged werden und wir haben extrem am Gehorsam gearbeitet, damit sie jederzeit kontrollierbar und auf mich bezogen ist.


    (Wobei ich dir als Ersthundehalter mit einem Akita keinen Zweithund empfehlen möchte, weil diese Hunde eh Einzelgänger sind.)


    Schau, was für den Hund am stressfreisten machbar ist, und wenn du dem Hund kein Leben bieten kannst, in dem er weitgehend zufrieden und entspannt sein kann (Stadthunde sind Akitas jetzt auch nicht direkt), dann überleg dir das mit der Abgabe.
    Es ist keine Schande, an seine persönliche Grenze zu kommen und die Notbremse zu ziehen, wenn es nicht anders geht.

  • Ich kann verstehen, dass für die TE gerade eine Welt zusammenbricht. Heute morgen hier angemeldet mit dem Wunsch ein paar Tipps zu bekommen und wenige Stunden später ist ein Lebenstraum geplatzt. Das muss auch erstmal sacken, glaube ich.
    In so einem Fall tut die Wahrheit ganz schön weh.


    Setz dich mit deinem Hund in die Ecke und heul ne Runde und dann noch eine. Und dann bist du erwachsen und rufst mal Akita in Not an und erzählst denen mal das ganze.
    Für dich wären das 10 Jahre in denen du nicht leben kannst, wie es dir gefällt.... für deinen Hund sein ganzes Leben.

    Diesen Gedanken hatte ich auch gerade formuliert - und dann nochmal die letzten 1,5 Seiten nachgelesen...... und siehe da, hasilein75 hat aber genau das geschrieben, was ich sagen/ausdrücken wollte:


    Die TE wollte nur ein paar Tipps zur Hundeerziehung - und dann wird ihr ziemlich fix geraten, den Hund abzugeben. Das ist sehr schwer zu verdauen und das vernünftig sacken zu lassen dauert einfach länger als nur ein paar Stündchen.

  • Es ist anstrengend. Mein Hund wiegt fast 50 kg, ich wiege 55 kg. Länger als 10 Minuten halte ich dieses Gezerre kaum aus, ohne dass mich die Kraft verlässt :/

    Wenn ich das lese... ich habe einen Leinenrambo bei ähnlicher Gewichtsverteilung, ja, das ist anstrengend. Aber das ist es mir doch wert? Meiner würde durchdrehen, wenn ich ihn nur zehn Minuten rauslassen... Entweder fahren wir raus in Wald und Wiese oder wir gehen schon mal zu untypischen Zeiten (06 Uhr morgens, 22 Uhr abends), wenn ich keine Lust auf Gezerre habe. Zudem habe ich doppelte Sicherung am Geschirr, einmal Zugstopp und einmal vorderer Ring (Brustring) am Geschirr. Kommt mir jemand entgegen, drehe ich halt um. Bin auch schon 20 Minuten nur hin und her gelaufen, weil immer einer mit Hund kam.
    Zerrt der Hund allerdings während des gesamten Spaziergangs, dann ist es kein primäres Problem mit Artgenossen, sondern mit der Leinenführigkeit. Die kann man gut trainieren. Jules steigt nur bei Hundesichtung in die Leine, sonst läuft er locker neben mir. Die Schlepp hat er noch nie ausgenutzt, das war mir von Anfang an extrem wichtig, dass das klappt - gerade wegen der Gewichtsverteilung. Ja, das ist anstrengend. Aber noch lange kein Grund, es nicht zu machen...

  • Das muss kein grundsaetzliches Problem der Leinenfuehrigkeit sein bzw. evtl. spielt es mit rein.
    Ein Hund der nur 10 Minuten rauskommt, an kurzer Leine, der ist nicht ausgelastet. Sowas hat keine Folgen, wenn es MAL 10 Minuten sind. Passiert das ueber einen laengeren Zeitraum, wird die Situation eine andere.
    Dann kommt der Stress dazu. Stress durch das Problem mit anderen Hunden und der Tatsache alle paar Meter einen zu treffen.
    Dann noch ein Halter der entsprechend drauf ist und das Chaos ist perfekt!
    Alles alleine kann den Hund schon 'aus der Bahn werfen'. Zusammen sind die mAn die Pest!

  • Gäbe es die Chance, dass sich sein Sozialverhalten bessert, wenn ein zweiter Hund dazu käme?
    Wenn ich mir z.B. einen Labrador holen würde, der super sozial und lieb ist, denkt ihr, dass er sich das von seinem Rudelmitglied abschauen könnte?

    nein!!

  • Das muss kein grundsaetzliches Problem der Leinenfuehrigkeit sein bzw. evtl. spielt es mit rein.
    Ein Hund der nur 10 Minuten rauskommt, an kurzer Leine, der ist nicht ausgelastet. Sowas hat keine Folgen, wenn es MAL 10 Minuten sind. Passiert das ueber einen laengeren Zeitraum, wird die Situation eine andere.
    Dann kommt der Stress dazu. Stress durch das Problem mit anderen Hunden und der Tatsache alle paar Meter einen zu treffen.
    Dann noch ein Halter der entsprechend drauf ist und das Chaos ist perfekt!
    Alles alleine kann den Hund schon 'aus der Bahn werfen'. Zusammen sind die mAn die Pest!

    Mir ging es auch vielmehr darum, dass die 10 Minuten Gassi wegen des Gezerres schon zu anstrengend sind. Ich hatte es so verstanden, dass nur 10 Minuten gegangen wird, WEIL er zerrt. Dass dann fehlende Auslastung auf Dauer dazu kommt und das noch verstärkt, klar. Ist vielleicht auch die Frage nach Henne und Ei. Hoffe, das wurde deutlicher :denker:

  • Ich stell mir das sehr anstrengend vor, mit einem Hund draussen rumzulaufen, den man im Ernstfall nicht halten kann.
    Ich glaub, länger als zehn Minuten würde ich das auch nicht aushalten.

  • Vor allem, wenn er wirklich ständig auf Zug sein sollte. Daher ja mein Hinweis, Geschirr mit Brustring und da die Leine einklinken. Durch den Brustring kann der Hund nicht so reindonnern und diese immense Kraft aufbauen. Gibt leider nur wenig Geschirre, die den haben. Ich habe mir extra ein Geschirr anfertigen lassen - da kann dann auch mal ein Hase vorbeihoppeln, aber ich weiß, dass ich Herrn Hund gut gehalten bekomme, selbst wenn die Leine etwas länger ist. Netter Nebeneffekt: ihm ist es zwischenzeitlich in einigen Situationen zu doof, in die Leine zu steigen. Er bleibt dann einfach maulend stehen. Und ich habe die Kapazität, an den anderen Sachen zu arbeiten, ohne Sorge haben zu müssen, dass der Hund unkontrolliert stiften gehen kann.

  • @Kat87 er soll ja leinenfuehrig gewesen sein. Ich denke, der hat angefangen zu zerren wegen anderen Hunden und langsam schaukelt sich das alles hoch..





    Zum Zweithund:
    NEIN!!
    Im besten Fall hast du einen vertraeglichen Hund und einen unvertraeglichen (dein Akita). Ist weniger cool, wenn der eine Hund zum Fremdhund will und der 2. Hund genau diesen Fremdhund zerlegen will.
    Im schlimmsten Fall hast du 2 unvertragliche Hunde (oder nur einen, weil dein Akita den neuen Hund nicht akzeptiert!)!
    Du bekommst deinen Hund nicht geregelt, also tu der Umwelt bitte einen Gefallen und schaff dir KEINEN 2. Hund an!!!

  • Ich lese interessiert mit. Ich kenne lediglich 2 Akitas, beide würde ich vom Gewicht her bei den Labbis einordnen, also um die 30/35 Kilo. Das angegebene Gewicht von 50 Kilo irritiert mich etwas ?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!