Plötzliche Aggression und Ungehorsamkeit

  • MT sehe ich in dieser Konstellation auch nicht :verzweifelt: ... Hundeverständnis gehört ja zu jeder Auslastungsart.


    Alles sehr unglücklich hier :/

  • Ja, man kann! mit nem unverträglichen, jagenden Hund
    - ZHS
    - MT
    - Dummy
    - Flächensuche


    machen.
    Aaaaaaaaber:
    Dafür braucht’s
    - gute Trainer
    - gute Leute im Team
    - sicheres Gelände
    - man muss mobil sein, um da jeweils hinzukommen


    Und das ist hier nun mal alles nicht gegeben.
    :/
    Nen eigenes Auto würd so einiges erleichtern.... und ich glaube, dann wäre es auch nicht so verzwickt und nicht so festgefahren.

  • Ich habe vorhin kurz auf den hier vorgeschlagenen Seiten über Akitas gelesen.
    Da stand, dass sich Nasenarbeit wohl am besten eignen würde.
    Gut, Mantrailing war ja anscheinend nix (manche brauchen einfach auch bis sie verstehen was sie tun sollen), aber es gibt ja noch viel mehr Sachen zur Nasenarbeit.
    Kekse in der Wohnung verstecken, unterwegs (jetzt wohl eher nachts) usw. Lies dich mal schlau.
    Dein Hund braucht auch was für den Kopf, wenn er schon kaum mehr raus kommt.
    Bastel ihm Intelligenzspielsachen, gibts tolle Sachen, kosten nix.


    (ich hab ein paar Seiten übersprungen, man möchte es mir bitte nachsehen, falls ich was überlesen habe)


    Zu allem anderen wurde ja wirklich schon ausreichend gesagt.


    Nicht dein Hund muss sich anpassen.....du musst dich anpassen an deinen Hund! Er ist wie er ist! Entweder du liebst ihn und lässt dich auf ihn voll und ganz ein oder das wird nix!

  • Wir haben seit gut 11 Jahren einen Akita im Dorf.
    Als Welpe war er im Haus, zu Beginn der Pubertät musste er in einen Zwinger umziehen. Die Gassigänge bestanden von nun an nur noch - mit Maulkorb an der Gurtbandflexi gesichert- einmal die Straße runter bis zum Feldrand und wieder zurück. Das sind (hin und zurück) keine zehn Minuten Wegstrecke.


    Bei Hundebegegnungen war er kaum zu halten, bei entgegenkommenden Rüden mussten sich die Halter zusätzlich an einem Laternenpfahl, einem Zaun oder Verkehrsschild festhalten. Die Führer des anderen Hundes mussten dennoch zwingend die Straßenseite wechseln. Passiert ist meines Wissens nie etwas. Im Dorf kennt man Strecke und Gassizeiten und weicht aus Selbstschutzgründen aus.


    Mehrfach wurde der Tierschutz eingeschalten, aber für ein Einziehen des Hundes hat diese Art der Haltung nicht ausgereicht. Freiwillig haben die Besitzer das Tier nicht abgegeben, weil sie ihn „doch lieben“.


    Aus dem schönen, stolzen Akita ist mittlerweile ein alter Hund geworden. Er läuft sehr unrund, sein „Geprolle“ hat an Leidenschaft verloren. Die zehn Minuten Gassi scheinen ihn inzwischen anzustrengen.


    Beim Text von @Die Swiffer habe ich mich gefragt, ob sie Pascha kennt?

  • Ich habe auch zwei Hunde mit zum Teil ähnlichen rassebedingten Eigenschaften.
    (Jagd-, Schutz- und Wachtrieb, ernsthaft territoriales Verhalten, Eigenständigkeit, kein Will-to-please, die Tendenz, Probleme selbstständig zu lösen,...)
    Ich wusste das alles theoretisch.
    Aber wie das das Hundehalterleben tatsächlich beeinflussen kann, war mir auch nicht so wirklich klar.
    Ich dachte, mein Terrier hätte mich auf alle möglichen Triebe optimal vorbereitet.
    Pustekuchen.
    Wir haben einige unserer Vorstellungen über den Haufen geworfen, unser Leben den Hunden angepasst. Manche Baustellen haben wir ganz gut im Griff, andere werden wohl eine Lebensaufgabe bleiben.
    Viele Eigenschaften haben wir liebgewonnen, mit anderen haben wir uns arrangiert.
    Ich weiß sehr gut, dass solche Hunde eben auch (oft!) einschränken.
    Andererseits macht ihr (hart erkämpftes) Vertrauen und das Leben mit diesen eigenständigen, erwachsenen, ernsten Hunden auch unglaublich reich, wenn man sich darauf einlassen und auf Dinge verzichten kann, die man für und mit dem Hund geplant hatte, oder seine Erwartungen und Vorstellungen dem Wesen des Hundes entsprechend ändern kann.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass dich viele Antworten hier schockiert haben. Damit hast du bestimmt nicht gerechnet. Du wolltest Tipps, wie Boomer wieder wie früher wird.
    Das wird er nicht werden. Er wird nicht wieder zum Welpen/Junghund werden und vieles wird sich in der Ausprägung auch noch verändern und womöglich zu noch größeren Schwierigkeiten führen.
    Auch wenn du hier nicht mehr schreiben willst, lass dir den Thread nochmal durch den Kopf gehen. Lies dir alles in Ruhe nochmal durch. Beobachte deinen Hund und hinterfrage ehrlich zu dir selbst, ob du mit Boomer, so wie er eben JETZT ist, leben kannst und willst - und was diese Entscheidung auch für deinen Hund bedeutet.
    Und dann sei bitte auch so fair Boomer gegenüber, eine Entscheidung zu treffen, mit der ihr BEIDE leben könnt - nicht nur die, die dir leichter fällt.

  • Wäre es vielleicht eine Möglichkeit für den Übergang (bis eine bessere Lösung gefunden ist), den Hund bei deinen Eltern stundenweise betreuen zu lassen?


    Ist der Zaun des Gartens wirklich sicher?
    Könnten deine Eltern die Fahrt auf sich nehmen, damit der Hund nicht in den Öffentlichen fahren muss? (sofern sie ein Auto haben)
    Ist er in dem Garten ruhig?


    Denn auch mit Trainer wird das ja jetzt erstmal noch eine Weile dauern - und bis dahin macht er Terz in der Wohnung....

  • @Eni46: nein, Pascha kenne ich nicht.
    Aber ich kenne einige solcher Fälle und weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, den Spagat zu schaffen, einen solchem Hund ein gutes Umfeld zu schaffen und ein eigenes Leben führen zu können.

  • Die TE bekommt nun seit 1,5 Tagen (größtenteils berechtigterweise) ordentlich was vor den Latz geballert. Vielleicht braucht sie jetzt auch erstmal ein wenig Zeit, um alles zu verarbeiten...

  • Du hast Ridgebacks, oder? Ich kann deine Antwort nur bestätigen. Ich habe meinen ersten Ridgie und würde mich als hundeerfahren bezeichnen. Ich kannte die Rassebeschreibung und denke trotzdem oft "holla die Waldfee"... Es ist eine Herausforderung, auf die man sich einlassen WOLLEN muss. Den Jagdtrieb und die Körperkraft habe ich nicht so stark eingeschätzt. Zum Glück ist er verträglich, aber irgendwie hat man bei unserem Modell die Bremsen vergessen... Das Bild das die Nachbarschaft von uns hat mag ich mir nicht vorstellen. Ich warte darauf, dass der Tierschutz irgendwann vor der Tür steht, weil die Nachbarn nur sehen, dass wir mit ihm an der Leine nur zum Pinkeln ins Feld hinters Haus gehen, wo alle anderen ihre Gassirunden drehen. Dort mag ich aber nicht mehr hin, weil zwischen Bahnlinie und Bundesstraße gelegen und von Hasen besiedelt. Ich fahr also jeden Tag mit ihm raus. Das sieht nur keiner...
    Man muss sich an seinen Hund anpassen können. Ich kann nicht von ihm erwarten, dass er nicht mehr jagt und in andere Hunde reingebrettert ohne dass ich daran arbeite. Gewisse Probleme werde ich nie 100% im Griff haben. Will ich auch nicht, wäre ich nicht bis zu einem gewissen Grad dazu bereit mit den Eigenarten der Rasse zu leben, hätte ich keinen Ridgie in mein Leben holen dürfen. Gleiches gilt für dem Akita.

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