Frust über andere Hundehalter

  • Ich würde mich freuen, deinen Dako zu treffen... 54 cm ist jetzt aber auch kein Riesenhund.


    Aber ich habe großen Respekt vor den Ängsten anderer Leute. Bricht mir ja nix aus der Krone davon.


    Beschimpft hat mich aber bisher noch keiner. Na, einer. Aber der ist psychisch krank, der beschimpft jeden - und sein Rehpinscher ist der, der uns in den Locken hängt. Was solls.

  • Man ist anfangs mit einem schwierigen, leinenaggressiven Hund oftmals ein wenig im Tunnelblick.
    Man denkt, ich muss da jetzt vorbei! Und dann geht man vorbei, auch wenns nicht die ideale Lösung ist bekommt dabei Frust, wird sauer auf die anderen Halter...
    Ging mir auch so, einfach weil man da noch nicht so den abgeklärten Blick auf das Ganze hat.

    Kann ich so bestätigen. Am Anfang ist man erstmal etwas planlos und probiert das, was man so in den gängigen Threads liest. Wenn dann irgendwas davon nicht funktionierte, stand ich mit einem "Oh, shit. Was jetzt? - Ruhig bleiben. Nächstes Mal wirds besser" rum. Anfänger halt ... aber mit jeder guten und schlechten Begegnung konnte ich immer besser abschätzen, wie mein Leinenaggro auf den anderen Hund reagieren könnte. Dementsprechend hab ich mich dann zwischen "Absitzen lassen und ablenken" oder "Hund auf abgewandte Seite nehmen und einfach im Bogen weitergehen" entschieden. Klappt wunderbar. Aber auch nur, weil ich mich nicht mehr besonders darüber aufrege, wenn Dino die Klappe aufreißt, wenn der andere Hund uns zu nahe kommt, wenn wenn wenn ... bringt nix. Weder mir, noch meinem Hund, noch den anderen Leuten. Na gut, bringt schon was - nämlich Stress, Unmut und noch mehr Probleme |)

    Und dann sind andere Hundehalter Übungsobjekte, und kein ganz so großes Ärgernis mehr (ok, Idioten gibts immer mal, damit muss man leider leben lernen).

    Genau mit der Haltung geh ich jetzt an anderen Hunden vorbei. "Oh wie schön, ein Hund - komm Dino, wir üben." Und wenns dann halt mal nicht läuft wie gewünscht ... ja mei. Shit happens. Dann sag ich Dino gegenüber auch nix, sondern zucke innerlich mit den Schultern. Beim nächsten Mal läufts anders.


    Du wirst für dich und deinen Hund den besten Weg finden müssen. Bei manchen Haltern klappt das Eine, bei anderen Haltern eben das Andere.

    Das möchte ich unterstreichen. Klar gibt es bewährte Lösungswege, aber auch da kann es sein, dass keiner zu dem eigenen Hund passt. Dann muss man eben improvisieren, den eigenen Hund beobachten, schauen, welche Bestandteile positive Auswirkungen haben und welche eben nicht. Und daraus bastelt man sich dann eben seinen Weg zusammen.


    @iinas, ich kann deinen Frust verstehen. Sehr gut sogar. Was war ich sauer, wenn der Labbi aus dem Nachbarshaus zeitgleich mit uns im Hof stand, oder weil uns im Dunkeln unerwartet ein Radfahrer entgegen kam. Oder weil die Nachbarin aus dem Häuschen nebenan nachts auf einmal im Hauseingang stand... Dino hat sich dann aufgeregt, ich hab mich aufgeregt, weil der Dicke sich aufgeregt hat. Da hatten wir den Salat und ich nen tobenden Hund an der Leine. Ist scheiße, ja. Ich hab mich aufgeregt, weil warum muss der Labbi auch unbedingt um 10 Uhr morgens zur ersten Runde aufbrechen? Warum muss Omma Annette nachts um 23:00 noch an ihren Briefkasten, warum, wieso, weshalb ... kann sich die Welt nicht mir anpassen? - Nee. So wichtig bin ich nicht, und so wichtig sind die anderen auch nicht.


    Aber sowas passiert, und sobald man sich über sowas nicht mehr aufregt, regt sich auch der Hund nicht mehr so arg auf. Das dauert, bis man soweit ist und bis sich das auf den Hund übertragen hat, aber dann wird es gefühlt leichter. Man ärgert sich nicht mehr so dermaßen, man ist nicht mehr sauer auf seine Unfähigkeit - nee. Man nimmts einfach hin, freut sich vielleicht darüber, dass man wieder ein Puzzlestück mehr hat.


    Ich kann auch deinen Frust bezüglich der dummen Kommentare mancher Leute verstehen. Mein direkter Nachbar hat ein Talent für sowas :ugly: Ich bin mit den zwei Hunden unterwegs, schließ gerade die Tür zum Treppenhaus auf, da guckt er ausm Fenster raus und ruft mir zu: "Mensch Elias, hast du jetzt ZWEI Hunde?!"
    "Nein, ich bin nur mit Teki rausgegangen, das andere an der Leine ist ein Elefant! Hast du keine Augen im Kopf?!" ... hätte ich jedenfalls gerne geantwortet. Stattdessen hab ich mir mit freundlicher Miene ein "Ja, seit kurzem!" abgerungen und bin dann einfach hoch in meine Wohnung. Situation beendet, ich hab meine Ruhe.
    Was ich sagen will (und was hier schon oft gesagt wurde): reg dich nicht so auf. Dumme, sinnbefreite, irrelevante oder schlichtweg nervige Kommentare gibts immer. Aber man kann das beste daraus machen, und wenn man sich im Kopf nur ne bescheuerte Antwort zurecht legt ;) Hab ich auch erst lernen müssen.

  • Hie meldet sich mal eine Hundehalterin zu Wort, die eine Golden-Retriever-Hündin hatte, die sehr problemlos war, und jetzt ebenfalls einen solchen Junghund hat.


    Wenn ich hier so lese, dann habt ihr alle eine ganze Menge Erfahrung vorzuweisen! Die hat aber nicht jeder Hundehalter!!
    Und ich zähle mich dazu, eben weil meine erste Hündin problemlos durch mein Leben ging.


    Ich dachte früher immer - wenn ich pöbelnde, leinenaggressive Hunde sah -, dass die Hundehalter ihren Hund nicht im Griff haben. Dass es Hunde gibt, die nicht anders können, wusste ich nicht.


    Seitdem ich hier mitlese, bin ich den Hunden bzw. deren Haltern gegenüber toleranter geworden.


    Aber es ist eben so, dass - wenn man einen leichtführigen Hund hat - sich nicht groß um die "Macken" anderer Hunde schert, zumal, wenn man sonst keinen unmittelbaren Kontakt mit ihnen hat.


    Lange Rede - kurzer Sinn: Vielleicht ist dem Hundehalter (eingangs des Threads erwähnt) gar nicht bewusst gewesen, was sein Verhalten bedeutet....dass er die TE damit in Bedrängnis gebracht hat.


    Jeder hat mal "klein" angefangen, und da gibt es eine Menge zu lernen. Und es hört nicht auf.

  • Aber man kann auch mit einem Leinenaggressiven Hund an dem Problem arbeiten. Ist ja nicht so als hätte ich sowas noch nie gehabt. :D
    Mich nervt dann eher, wenn man so einen Pöbler einfach pöbeln läßt und noch blöd grinsend daneben steht als wär man stolz auf sein Verhalten.

  • blöd grinsend daneben steht als wär man stolz auf sein Verhalten.

    Das Grinsen ist sehr oft Unsicherheit.
    Den meisten Menschen ist solches Verhalten des Hundes extreeeem peinlich. Und ganz viele Menschen grinsen wenn sie unsicher sind.
    Gibt bestimmt auch solche wie Du sagst aber mir persönlich begegnen die sehr selten, meist sind sie einfach komplett verunsichert und es ist ihnen peinlich.
    Sieht halt einfach falsch und blöd aus :ka:

  • Das Grinsen ist sehr oft Unsicherheit.
    Den meisten Menschen ist solches Verhalten des Hundes extreeeem peinlich.

    Mir ist es egal was es ist. Ich hab mal eine Pudelhalterin angeraunzt, weil sie immer blöd grinsend neben ihren pöbelnden Viechern stand.
    Seitdem geht sie mir weiträumig aus dem Weg. Geht doch! :lol:

  • Reden (oder Laute von sich geben) hilft an sich immer ;)

  • Aber man kann auch mit einem Leinenaggressiven Hund an dem Problem arbeiten. Ist ja nicht so als hätte ich sowas noch nie gehabt. :D
    Mich nervt dann eher, wenn man so einen Pöbler einfach pöbeln läßt und noch blöd grinsend daneben steht als wär man stolz auf sein Verhalten.

    Viele wissen sich aber auch nicht zu helfen oder haben einen Hund der sich bei jeglicher Form von Einwirkung erst recht aufregt.


    Da sind mir die "Augen zu und durch Kandidaten" lieber als die die dann ohne Ankündigung ein Training anfangen. Aber klar, stehen bleiben, pöbeln lassen und blöd grinsen ist nicht zu vergleichen mit pöbeln lassen aber weiterlaufen.

  • Was ich aus meinen Erfahrungen lerne ist, dass mein nächster Hund ein Dackel wird. Da hat wenigsten keiner Angst vor, egal wie der rumpöbelt :roll: .
    Schade, wo die Entwicklung hingeht. Vor 10 Jahren waren die Menschen noch entspannter (oder ICH war entspannter).

  • Was ich aus meinen Erfahrungen lerne ist, dass mein nächster Hund ein Dackel wird. Da hat wenigsten keiner Angst vor, egal wie der rumpöbelt :roll: .
    Schade, wo die Entwicklung hingeht. Vor 10 Jahren waren die Menschen noch entspannter (oder ICH war entspannter).

    Diese passiv-aggressive Opferhaltung finde ich komplett blöd.
    Auch einen Dackel sollteste anleinen oder soweit unter Kontrolle haben, dass er keine andern belästigt.
    Das ist eigentlich komplett selbstverständtlich :klugscheisser:

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