1 + X = Austausch-Thread für Mehrhundehalter mit komplett verschiedenen Hunden
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Schöne Idee für einen Thread.
Ich hab hier ja auch zwei recht unterschiedliche Hundetypen, bzw. Hunde, die durch ihre jeweilige rassetypischen und gesundheitlichen Gegebenheiten eigentlich eher unterschiedliche Bedürfnisse haben.
Einmal das Terriertier. Der kann die ganze Bandbreite von tiefenentspannt bis komplett "drüber". Ist aber grundsätzlich ein super Alltagsbegleiter, bleibt gut alleine, ist für einen erwachsenen Rüden recht verträglich bzw. gut zu händeln. Das, was andere evtl. nervig finden, mag ich an ihm in der Regel, bzw. kann damit gut umgehen. Ich liebe seine Eigenständigkeit, finde seinen Jagdtrieb eine spannende Herausforderung und kann es ganz gut managen, wenn wieder mal alles zu aufregend und spannend ist - für mich ist er der perfekte Hund.
Dann meine Bolonka-Hündin. Im Grunde auch der perfekte Begleithund. Hauptsache, sie ist dabei, dann ist sie zufrieden. Will gefallen, kann eigentlich überall mit hin und kommt überall auch recht schnell runter. Sie kann ich auch relativ einfach mal bei hundeunerfahrenen Verwandten oder Freunden lassen, mit ihr kommt eigentlich jeder zurecht. Sie bleibt allerdings nicht gut alleine, benötigt öfter mal Gelegenheit, sich zu lösen und neigt dazu, alles zu kommentieren und sich schnell aufzuregen. Bei Hundebegegnungen braucht sie eine recht große Distanz, ist da insgesamt recht unsicher. Sie hat ein paar gesundheitliche Problemchen, die im Alltag auch berücksichtigt werden müssen: Patellaluxaktion rechts und links - kein hoher Grad, aber man merkt es schon und wohl aufgrund dessen neigt sie insgesamt zu Verspannungen und Blockaden. Und eine Schilddrüsenunterfunktion. Seit sie entsprechende Medikation bekommt, hat sich ihr Verhalten deutlich verbessert, aber so ein paar Schwankungen gibt's halt immer mal.
Ich denke, unterschiedliche Bedürfnisse sind nicht zwangsläufig ein Problem, oft kann es ja auch bereichernd sein, mit unterschiedlichen Hundetypen zusammenzuleben. Schwierig wird es dann, wenn bestimmte Eigenschaften einschränken oder miteinander gar nicht kompatibel sind.
Bei uns klappt das mal besser, mal schlechter. Oft hat der Terrier beim Spazierengehen z.B. ein höheres Grundtempo, während die Kleine manchmal gefühlte Ewigkeiten an einem Grashalm schnüffeln kann und insgesamt wohl mit kürzeren Runden zufrieden wäre. Für getrennte Spaziergänge bleibt sie dann wiederum zu ungern allein, oft geht es auch logistisch gar nicht, weil wir unterwegs sind.
Im Miteinander der Hunde sind die Unterschiede jetzt grundsätzlich kein Problem. Sie mögen sich schon recht gern, denke ich, stoßen aber wiederum an Kompatibilitätsgrenzen wenn's z.B. ans Spielen geht. Der Terrier mag's gern etwas wilder und mit Körpereinsatz, die Kleine eher nicht so - da wird dann mal ein bisschen maulgerangelt, aber eher so als Kompromiss.
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Hi
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Ich hab ja auch schon x-mal drüber nachgedacht, aber das ist ja nichts, was man mal eben so im Internet bestellt und dann auf gut Glück ausprobiert Und ich frage mich halt, wieviel er dann von seinem Charakter einbüßen würde und ob es das wirklich wert ist. Gerade dass er in positiven Dingen (also bspw. seiner Liebe zu mir) so übertreibt, ist was wunderschönes.
Nala freut sich zwar sehr über mich, aber die freut sich eben auch über Freunde von mir sehr ähnlich, während ich für Whiskey schon das absolute Nonplusultra bin.Das stimmt und wenn dein TA da nicht mitspielt ist es halt echt doof. Dabei gibts da ja inzwischen auch ne große Bandbreite an Medikamenten.
Die Frage ist halt ob es das wert ist, also das er soviel Stress hat dafür aber eben überschwänglich liebt. Für mich persönlich stände das im Hintergrund, aber wie gesagt, ich bin in so Sachen auch einfach sehr pragmatisch.
(Muss ich sein, nehme ja selbst zig Medikamente.)Das bringt bei ihm halt alles nix. Alles durch ^^ Das einzige, was ein bisschen gebracht hat, war eben Tryptophan + Vit. B.
Ja, wirkt halt leider nicht bei jedem Hund. Manchmal braucht man da auch Dosierungen in x-facher Höhe, Hami bei den Adaptil Tabletten zB. Wenn man da ne Wirkung merken will dann braucht der mindestens 6 Tabletten, also 3 mal am Tag 2. Besser 4 mal am Tag 2.
Aber der hat ja nur Silvesterpanik, das ist ja nochmal was ganz anderes. (Und ich bin so froh das er nur Silversterangst hat)
Wobei ich bei dem auch ab und zu gesagt bekomme er wäre ja so nervös. Meist von Besitzern mit Hunden die fast apathisch in der Gegend rumstehen, was ich wiederum richtig gruselig finde.Genau. Und dafür habe ich Nala Nala ist da echt meine Therapie. Mit ihr kann ich das machen, was ich immer mit einem Hund machen wollte. Durch die Gegend bummeln, neue Strecken erkunden, sie (fast) überall mit hinnehmen...
Das ist echter Balsam für die Seele.Oh, das glaub ich dir. Darum wirds hier bei mir auch nur noch sowas geben.
Es ist sooooo entspannend! Mitnehmen, daheim lassen, nur mit den beiden gehen, mit 3 anderen Hunden dazu gehen, Hundewiese, City... Gasthunde hier, sie selbst als Gast woanders, völlig egal. Die Jungs machen alles mit und haben Spaß.
Grad wenn man selbst Erfahrungen mit Nervhibbeln hat/hatte genießt man sowas unproblematisches richtig.Aber hach, den Whiskey würd ich trotzdem jederzeit einsacken.
Der hat einfach was.
Ich glaub ich krieg das nie los, diese Vorliebe für etwas spezielle Viecher. -
Hier leben auch 2 Extreme. Oft bringt mich das an den Rand der Verzweiflung und manchmal könnte es nicht besser sein. Das ist sehr tagesabhängig. Hätte ich vorher gewusst wie sie sind, wären beide hier nicht eingezogen Und bei beiden (zu sehr unterschiedlichen Zeiten und Gründen) habe ich zwischenseitlich über Abgabe in ihrem Sinne nachgedacht. Bin aber froh es nicht getan zu haben. Beides sind tolle Hunde mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen und Verhalten. Und trotzdem passen die beiden wie Arsch auf Eimer zusammen, sind unzertrennbar. Ich liebe es die beiden zu beobachten.
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Die Frage ist halt ob es das wert ist, also das er soviel Stress hat dafür aber eben überschwänglich liebt. Für mich persönlich stände das im Hintergrund, aber wie gesagt, ich bin in so Sachen auch einfach sehr pragmatisch.
Es geht da nicht nur um das Lieben, aber das war das erste, was mir da spontan eingefallen ist. Er ist einfach immer sofort da, wenn man was von ihm möchte. Es reichen minimalste Veränderungen in der Körperspannung und er weiß, was er machen soll (WENN er klar im Kopf ist), wenn man mit ihm was übt (und er klar im Kopf ist ) hat er einen wahnsinnigen Will to Please und eine Ausdauer, das ist der pure Wahnsinn.
Wenn ich einen TA finde, bei dem ich denke, dass wir dort mit der Thematik gut aufgehoben sind, werde ich es definitiv probieren. Aber so lange das nicht gegeben ist... Nein. Ich kann das nicht "alleine".Aber der hat ja nur Silvesterpanik, das ist ja nochmal was ganz anderes. (Und ich bin so froh das er nur Silversterangst hat)
Das hat Whiskey ja noch oben drauf.
Nala übrigens auch nicht Wie sollte es anders sein.Wobei ich bei dem auch ab und zu gesagt bekomme er wäre ja so nervös. Meist von Besitzern mit Hunden die fast apathisch in der Gegend rumstehen, was ich wiederum richtig gruselig finde.
Das kenn ich... Allerdings mit Nala. Die KANN halt auch aufdrehen und mal nervig sein. Aber wegen Whiskey sitz ich das halt auf ner halben Arschbacke ab. Ich bin einfach viel viel extremeres gewöhnt und belächel die Leute dann nur, die da so stehen und mich fragen, ob die immer so ist und wie man das aushält
Aber hach, den Whiskey würd ich trotzdem jederzeit einsacken.
Der hat einfach was.
Ich glaub ich krieg das nie los, diese Vorliebe für etwas spezielle Viecher.Dann weiß ich ja, an wen ich das Paket adressieren kann, wenn er mir mal wieder übelst auf die Nerven geht
Mir ist da noch ein extremer Unterschied zwischen den beiden aufgefallen. Ich glaube irgendwie, dass @Rübennase diesen Unterschied kennt, weiß aber nicht woher
10 Minuten bei Nieselregen raus mit den beiden: Whiskey ist klatschnass bis auf die Haut, Nala schüttelt sich einmal und ist (bis auf den Kopf) trocken.Die Kröte hat extrem weiches, seidiges Deckhaar und wenig Unterwolle, die er dafür aber das ganze Jahr über munter nachschiebt.
Monsterchen hingegen hat hartes festes Deckhaar und Berge von Unterwolle, die sie nur zweimal im Jahr abschmeißt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Unterschieden stellt das aber kein Problem da. Kröt bekommt einfach beizeiten nen Mantel an und wird eben das ganze Jahr über regelmäßg gebürstet, während klein Monsterchen nur während des Fellwechsels regelmäßig (sprich dann durchaus zweimal am Tag) gebürstet wird. -
Klar, schick ihn rüber! Jederzeit!
Und Arren ist Silvester völlig cool, eher sogar ein wenig beleidigt weil er nicht mehr die tollen Lichter gucken kann sondern mit mir und Hamilton im verrammelten Zimmerchen bei lauter Musik hocken muss.
Ich hab ja so gehofft das Hami sich da was abguckt, seit letztem Silvester denk ich mir das es besser gewesen wäre ihn schon nach dem ersten Silvester die Dröhnung zu geben, dann hätte das vielleicht geklappt.
Tja, hinterher ist man immer schlauer.Ha, im Fell sind beide sehr ähnlich. Klar, beide Kurzhaar.
Der eine wird nicht so schnell nass, hasst Regen aber wie die Pest. Der andere ist nach 3 Tropfen nass bis auf die Haut, findet Regen aber nur nervig.
Bürsten muss ich die 2 dringend mal wieder, muss alles warten bis meine Schulter wieder mitspielt. :/ -
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Ja, hier leben seid Anfang diesen Jahres auch zwei recht unterschiedliche Hundetypen.
Knightley ist mein 7 jähriger Boxer- Dogo Canario Mix und dazu kam dann nach Jahre langer Überlegung ob überhaupt und wenn dann was Springer Hei Hei dazu.
Beides sind aktive, kooperative, Beute geile und mega tolle Hunde, aber Rasse typisch natürlich Grund verschieden. Die gehen beide total unterschiedlich in Situationen rein und gehen beide auch unterschiedlich mit den gleichen Gefühlen um.
Außer sie freuen sich richtig, da explodieren beideKnightley geht sofort ohne kompromisse nach vorne und Hei Hei tritt den Rückzug an. Auch wenn sie etwas neues erkunden, knightley geht gerade darauf zu (im Notfall wirds halt platt gemacht) und Hei Hei nähert sich vorsichtig oder schlägt einen Bogen.
Knightley läuft auch 'gerade' seiner Wege, Hei Hei geht ganz Springer typisch in Schlangenlinien.Knightley glotzt und Hei Hei riecht.
Knightley hat das erste Mal so mit 3 oder 4 Jahren die Zeit gefunden aktiv und länger die Nase einzusetzen und bei Hei Hei war ich so fasziniert das die paar Wochen alten Knirpse schon so aktiv ihre Nase einsetzen.Dafür empfinde ich es leichter Knightley Kommandos beizubringen die nicht auf natürlichem Verhalten basieren. Hei Hei tut sich da echt schwer.
Knightley kam mit 8 Wochen zu mir und war noch so sehr Baby, dagegen war Hei Hei mit ihren 9 Wochen im Verhältnis schon soviel mehr Hund. Überhaupt empfinde ich Hei Hei viel mehr als Hund als Knightley. Weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll.
Dazu kommt dann noch das knightley nicht das beste Nervenkostüm hat, kann euch daher voll verstehen. Für ihn ist man mehr Therapeut als Halter. Stadt, fremde Umgebung/Lebewesen, Trubel, Stress gehen bei ihm gar nicht. Es ist alles schon so viel besser geworden und im Vergleich zu früher ist er inzwischen echt entspannt, aber Sachen die Mini schon locker weg steckt, da musste ich Knightley lange, lange ran führen, gehen immer noch nicht oder nur mit sehr viel Stress auf allen Seiten.
Hei Hei ist da echt selbst erziehende, der lass ich viel mehr durch gehen. Hätte ich das bei knightley, der wäre über Tische und Bänke gegangen oder wäre nicht mehr.Zusammen sind sie aber toll
Ich geh wenn möglich auch immer zusammen mit beiden. Das wird sich aber mit der Zeit in einigem trennen, knightley ist nicht mehr der jüngste, hat seine wehwehchen und kann eben mit vielen auch nicht umgehen.
Ich find das sehr schade. Würde gerne immer beide mitnehmen. Aber das wusst ich ja vorher, ua ist deswegen ja auch Hei Hei eingezogen -
Das finde ich ist ein wichtiger Punkt. Das denke ich mir tatsächlich auch öfter mit Whiskey. Natürlich liebe ich ihn über alles und würde ihn niemals weggeben (und ganz ehrlich: wer würde "so einen Hund" freiwillig nehmen ), aber es wird definitiv einfacher, wenn er nicht mehr da ist. Und ja, ich plane auch als nächsten Hund wieder einen eher einfachen Hund zu nehmen (auch wenn das natürlich noch Jahre hin ist!). Gerne mit ein oder zwei Baustellen oder ein Welpe, aber kein "Totalausfall" wie Whiskey.Ich habe jetzt schon (nach 4 1/2 Jahren) teilweise keine Lust mehr mich so massiv einzuschränken, vor allem wenn ich durch Nala sehe, wie einfach alles sein kann.
Für mich ein Punkt, mit dem es mir immer mal wieder schlecht geht. Wie sieht das bei Dir aus @Dinakl? Kommst Du damit klar?So ist es bei mir auch.
Es klingt immer so doof, wenn man sagt, dass man sich ein bisschen "auf die Zeit danach" freut. Ich liebe ihn auch sehr und für nichts auf der Welt würde ich ihn hergeben aber ich denke, ich werde es nur mit den einfachen Aussies danach auch genießen und würde mir keinen Totalschadenhund mehr holen.
Es tut mir oft leid, dass er zu gewissen Dingen nicht mit kann. Aber genauso tut es mir leid, wenn die Aussies gewisse Dinge nicht tun können, weil er dabei ist.
Es ist echt eine schwierige Situation da jedem gleichermaßen gerecht zu werden. -
Super Thema, ich habe mit vier Hütehunden auf dem Papier ja recht ähnliche Hunde, aber eben nur auf dem Papier.
Bei mir sticht Hudson raus und Reeba. Reeba hat nicht die besten Nerven und findet Stadt, Menschen, fremdhunde, Kinder stressig und nervig. Das heißt, dahin nehme ich sie nicht mit. Sie geht auf Rückzug und findet das Hölle. Mit zu Besuch oder Besuch bekommen, der nichts von ihr will, gar kein Thema. Sie geht halt weg und ignoriert den Besuch oder besuchten.
Beim gassi ist sie unkompliziert, solange Freilauf möglich ist und keine fremdhunde in sie reinknallen.Hudson ist der wirklich einschränkende Faktor hier. Ihn nehme ich eigentlich nirgends mehr mit, außer zum gassi gehen. Da ist er total unkompliziert. Jagt nicht, verträglich, gehorsam, entspannt. Hudsons Problem sind enge Situationen und freu-Situationen. Hudson ist 11 Jahre alt und besitzt eine kaum messbare impulskontrolle. (Ich habe geübt bis zum Erbrechen, bei Aufregung fliegt heute noch sein Hirn raus). Er liebt jeden, besonders befreundete Menschen, er ist ein beutegeier, er ist impulsiv. Er nervt, ist anstrengend und hat was von loriot in Papa ante portas ("und wenn ich mir jetzt noch mehr Mühe gebe, Frauchen?" Und ich denke: " alles, aber bitte bloß das nicht!") Hudson hat die Mentalität einer dampframme und ist ein Verschlimmbesserer. Ihm tut es immer schrecklich leid, wenn er etwas falsch gemacht hat und reagiert auf Kritik mit gehibbel, Stress und dem Wunsch mit Wucht jetzt das besser zu machen, sofort.
Er ist anstrengend. Er nervt. Er verkompliziert. Er liebt. Er macht Spaß. Er ist mein sargnagel. Er wird von mir sehr geliebt.Diesen beiden Hunden stehen Nevis und june gegenüber. Absolut leichtführig, denkend, im hohen Maße kritikfähig, trainierbar, anpassungsfähig, nicht groß an anderen Menschen interessiert, (dezent zurückhaltend neutral bis freundlich), kaum Interesse an fremdhunden, im Rudel absolut easy going, nerven aus Stahl, unkomplizierte Begleiter, an der sensiblen Seite.
Ich denke auch manchmal an die n.H Zeit. (nach Hudson). Und dann kann ich es mir ohne den nicht vorstellen. Keine blauen flecke mehr, keine Kratzer mehr, keine kaputten Spielzeuge und runtergeschmissenen Dinge mehr. Kein sozialer Bär mehr, mit dem so toll kuscheln kann und der unsicheren Hunden "den Fels in der Brandung" macht.
Gassi klappt hier mit allen vieren problemlos, dank Gehorsamkeit. Alles andere teile ich halt auf. Darum sind es vier Hunde, dann hockt niemand alleine rum.
Lg
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Danke @Kiri31 - ja das ist wahrlich ein Thread für uns.
So, nun bin ich echt mal gespannt, wie das bei euch so abläuft. Habt ihr ähnliche Probleme oder ganz andere? Wenn ihr unsere Probleme/Unterschiede kennt, wie geht ihr damit um?
Hier leben auch zwei ganz unterschiedliche Charaktere - das funktioniert sehr gut zusammen, allerdings weil wir uns in vielen Bereichen darauf eingestellt und darauf ausgerichtet haben.
Dakota ist, wie der schon genannte Mr. Knightley von @grPups, eine Dogo-Canario / Deuscher-Boxer Kreuzung und inzwischen 7 1/2 Jahre alt. Inzwischen ist sie eine ältere 'Lady', die durchaus auch Ruhe und Entspannung kennt, aber das war ein jahrelanger und mitunter sehr steiniger Weg. Dakota steht ständig unter Strom, sie war ein Duracell-Häschen - bis sie eine sehr hässliche, sehr lang anhaltende Lungenentzündung ausgebremst hat. Das ging so weit, dass sie anfing zu fiepen und zu zittern, wenn sie still stehen musste. Stillstand war für diesen Hund eine Höchststrafe.
Fremdhunde sind ihr ein echtes Greul und auch die Befindlichkeiten ihrer Mithunde interessieren sie nur marginal. Ihre Grundstücksgrenzen kennt sie ganz genau, ebenso wie die potentiellen Wege die in ihr Territorium führen. Auf unserem Gründstück ist das kein Problem - wenn die Nachbarhunde es nicht wagen die Nasen durch den Zaun zu stecken (bleiben sie ruhig dahinter, kann sie jene ignorieren) - auf Spazierwegen ist es purer Stress, wenn diese stärker frequentiert sind. Überhaupt hat Dakota viel Stress, wenn sich Dinge ändern. Routinen, Wege, allgemeine Abläufe ... Hat sie Stress, hat sie Durchfall (also auf jeder normalen Spazierrunde), dann ist sie angespannt, nervös, grantig und noch wesentlich unflexibler was Fremdhunde angeht. Sie ist zufrieden und glücklich, wenn sie Zuhause ist, in ihrem Garten, ihrem Haus, ganz ohne dass irgendjemand Fremdes ihre Kreise stört. Alleine bleiben war für Dakota auch nie ein Problem.
Und dennoch ist sie ein unglaublich wacher, führiger Hund, der viel, viel Freude an dem Zusammenspiel mit Menschen hat - ich schreibe absichtlich Spiel, denn Ernst oder Arbeit ist nicht Dakotas Definition der schönen Dinge. Die müssen einfach spürbar spielerisch sein, dann macht sie alles gern. Ernst hingegen ist das Bewachen der Grundstücksgrenze. Und die Konfrontation mit Artgenossen. Spaßig dagegen der Kampf um das Spielzeug - sie zerrt und reißt und rupft als Belohnung am liebsten. Dakota achtet extrem genau auf unsere Körpersprache, Blickkontakt, Mimik, auch die genaue Betonung von Worten - sie ist sehr darauf bedacht alles mitzubekommen und immer bereit alles auf sich zu beziehen oder zumindest ihren Anteil an dem Leben um sie herum zu nehmen. Das bedeutet aber auch, dass ein 'Komm' zwanzig Meter von ihr weg und mit dem Rücken zu ihr gesprochen, selbstverständlich für sie gilt und nicht für Pepper, der direkt vor meiner Nase sitzt und den ich dabei angucke.
Schlussendlich ist Dakota ein körperbetonter, absolut unglaublicher und zum verlieben toller Menschenhund. ♥
Pepper hingegen, ein nicht ganz zweijähriger English Springer Spaniel, ist Hund, von der Nase bis zu den Ohrenspitzen. Er guckt nicht, er schnuppert. Er zerrt nicht, er rennt. Er fühlt sich dann angesprochen, wenn man explizit mit ihm Kontakt sucht. Er arbeitet gerne (und nimmt seine Tätigkeit dann auch ernst) und lässt sich mit Spiel belohnen - da darf man auch etwas zergeln, aber viel besser ist das hinterher hetzen und jagen in Reizangelmanier. Er ist ein Pazifist im Fleckenfell, ohne Ambitionen anderen Hunden irgendeine Verhaltensweise übel zu nehmen. Er ist butterweich im Kern und am Körper, konnte schon als acht Wochen Zwerg seelig pennen und ist so unerschrocken und cool, dass es eine echte Freude ist. Alleine sein findet Pepper blöd, er braucht den ständigen Kontakt mindestens zu seinen Menschen, gerne auch zu anderen Hunden, hätte und hat auch überhaupt kein Problem mit Fremdhunden. Grundstücksgrenzen interessieren ihn kein Stück, da darf kommen und gehen wer will.
Für ihn kann ein Spaziergang nicht spannend genug sein - fremde Wege, fremde Umgebung, fremde Menschen, fremde Hunde - Pepper macht alles mit und alles gern. Er ist unfassbar unkompliziert. Mit ihm kann ich bei jedem Wetter raus (Dakota hasst Regen und findet Hitze anstrengend, Kälte macht ihr Stress ... ), lange Runden laufen, ohne dass er körperliche Stresssymptome zeigt und muss danach keine zwei oder drei Tage Ruhe/Routine einplanen, damit er alles verarbeiten kann. Pepper schnuppert auf den Runden und freut sich, wenn ich ihm Beschäftigung anbiete, fordert aber kaum etwas ein. Dakota hingegen ist immer mit einem Auge bei mir und wäre allzeit bereit etwas für und mit mir zu machen - wir haben in den ersten Jahren lange geübt, dass wir keine Dauerbespaßung auf den Spaziergängen haben.
Im Alltag war das in der Stadt sehr anstrengend, wir haben uns arrangiert, indem ich oft mit Pepper (noch) einmal alleine raus gegangen bin oder die gemeinsamen Runden an Dakotas Bedürfnisse angepasst habe. Nun sind wir umgezogen, in ein Haus mit großem Grundstück (3600m²), ländlich gelegen. Und auch, wenn es natürlich nicht der ausschlaggebende Grund war, hat die Überlegung, dass es Dakota gut tun würde, durchaus bei der Wahl von Ort und Zeitpunkt mit hinein gespielt (beides lief aber natürlich allen anderen Interessen nicht total konträr).
Wir verbringen sehr viele Stunden auf dem Grundstück, arbeiten und spielen dort zusammen oder die Hunde sind einfach dabei, wenn wir werkeln - für Dakota ist das einfach das perfekte Leben. Manchmal kommt sie dann auf die Spazierrunden mit Pepper mit, wenn sie will und die Umstände stimmen (gutes Wetter, wenig Menschen und Hunde, Zeit allem und jedem großzügig und in Ruhe auszuweichen - alles für Pepper kein Problem). Ansonsten gehe ich mit Pepper alleine und übe vorher oder danach mit Dakota auf dem Grundstück.
Wir haben unser Leben also diesen beiden unterschiedlichen Charakteren sehr angepasst, damit jeder auf seine Kosten kommt und wir alle unsere Eigenheiten genießen können. Peppers Einzug als Zweithund und auch die Wahl der Rasse war allerdings tatsächlich sehr stark abhängig von den Schwierigkeiten, die wir mit und die Dakota mit ihrer Umwelt hat. Gelernt habe ich durch mein Mädchen sehr viel, auch und vor allem das nicht jeder alle Ansprüche in derselben Weise erfüllen kann (und das auch nicht muss). Ohne sie kann ich mir unser Leben nicht mehr vorstellen (und mir graut es vor dem Tag, der irgendwann kommen wird) und doch kann ich auch gerade deswegen Peppers zuckersüße Unkompliziertheit in vollen Zügen genießen. Ob ich aber zukünftig auf einen sensibel-neurotischen-Bollerkopf verzichten können werde, das weiß ich nicht. Es ist eben doch etwas ganz anderes. ♥
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Interessanter Thread! Meine Hunde sind so unterschiedlich, dass ich nur getrennt gehe. Alles andere habe ich von Anfang an komplett ausgeschlossen, es hätte mich gestresst. So kann ich auf die Bedürfnisse von beiden Hunden eingehen und entsprechend mit ihnen üben! Zusammen mit beiden Hunden geht nur, wenn mein Mann am Wochenende einen Hund übernimmt. So kann sich jeder dann bei Hundebegegnungen etc um einen Hund kümmern. Zu Hause sind beide zum Glück unproblematisch und beide Hunde selbst vertragen sich auch gut miteinander!
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