Mäkeln, Verwöhnen und Co. - Fragen rund um die Ernährung

  • Wie haltet ihr das und warum? Jeden Tag das gleiche Futter oder möglichst viel Abwechslung?

    Ich habe "eine Basis" die bewegt sich in einem gewissen Rahmen, meine zwei Wuffels sind Allergiker und wer kein Huhn verträgt, bekommt keins. Klingt logisch, ist es aber nicht immer :headbash:
    Roh vertragen sie nicht so gut, also koche ich was.
    Ist nicht immer ganz genau gleich aber mehr oder weniger schon.
    Als Kekse nehme ich die wirklich verschiedensten TroFus, halt auch darauf abgestimmt was vertragen wird.
    Bei meiner Kombi von Allergikern nicht ganz so simpel :ugly:
    Dann gibt's natürlich noch spezielle Kekse, je nach dem was grad ansteht, wie wichtig etwas ist und wie gut es schon sitzt. Da gibt's relativ viel Abwechslung :smile:


    Und wenn wir etwas vom Mac holen und uns vollfressen, bekommen die Hunde auch einen Burger :nicken:
    Wenn sie vertragen was wir essen, bekommen sich davon auch was ab. Sei's dass sie's grad von den Tellern haben dürfen oder dass ich etwas mehr mache und dann als Mahlzeit verfüttere. Oder es als Belohnung einsetze.
    Und so weiter.


    Geht ihr automatisch von Mäkeln aus? Und warum ist Mäkeln eigentlich so schlimm - oder ist es das für euch gar nicht?

    In der Theorie :hust: gehe ich nie von mäkeln aus und noch wenn, ist's mir egal. Ich bin auch ein Mäkler, wurde in ganz jungen Jahren sehr sehr doll angegangen weil ich nicht alles essen mochte (ich vertrage auch nicht alles, der Körper ist recht vernünftig, finde ich) - also bin ich tolerant und gestehe das "mäkeln" allen andern auch zu. Wer etwas nicht mag, muss es nicht konsumieren.
    Schon gar nicht als allerletzter Ausweg vorm verhungern :no:
    Mäkeln existiert für mich nicht, ehrlich gesagt.


    Dann kommt die Praxis :ugly:
    Es hat mal wieder ewig lange gedauert, bis ich Vollidiot bemerkt habe, dass Tess kein Poulet (Hühnchen) verträgt :headbash:
    Vom mäkeln bin ich tatsächlich nicht ausgegangen, ich dachte sie hat was an den Zähnen (hat sie auch, bin ich immer noch überzeugt aber man findet nix).
    Als sie dann ihr normales Essen nimmer essen wollte und sich ein paar mal heftig übergeben hat und Dünnpfiff hatte, hab' ich's irgendwann begriffen.


    Ich bin nach all den Jahren, mit all der Erfahrung mit "mäkelnden" Hunden die Unverträglichkeiten hatten und haben, immer noch dumm genug, nicht wirklich nachzudenken sondern den einfachen Weg gehen zu wollen.
    Ich versuche wirklich, mich zu verbessern, ich hoffe sehr, es gelingt mir irgendwann :( :
    Ihr hier seid mir eine grosse Hilfe dabei :bussi: es hilft, zu reflektieren und schon ganz allein den Blickwinkel zu ändern.




    Wenn Hunde etwas als Belohnung annehmen aber nicht als Mahlzeit essen wollen, kann es schlichtweg der Fall sein, dass die Menge das Gift macht.
    Auch da: Toleranz und Respekt, das hilft eigentlich immer :herzen1:

  • Ich habe das Thema in die passende Rubrik geschoben.


    Bei mir gibt es so Futter, wie es zum Hund passt.


    Ich hatte schon einen Mäkler - einen richtigen. Da hab ich - nach monatelangem Futter-Durchprobieren - dann irgendwann tatsächlich mit "dann gibts nur das" und einer 7 tägigen Fastenphase erst wieder dafür sorgen können, dass der Hund frisst. Er hatte nämlich durch das Mäkeln so extrem abgenommen. Als er wieder gut gefressen hat, gab es alles was in seinem Rahmen (Allergiker) ging abwechslungsreich (roh, gekocht, Fertigfutter).


    Die Biotonnen hier haben immer alles gemischt und abwechslungsreich bekommen. Basis Trockenfutter, dazu aber immer wieder roh, gekocht, Essensreste... Zacki ist auch eigen und hätte gern öfter mal was Besseres, wenn es mal was Frisches gab und mag dann lieber einen Tag nix fressen als das "Doofe", darum gibts für ihn seltener was Besonderes.


    Ich mach kein Dogma draus, wobei es mir auch Spaß macht, was Besonderes aufzutischen. Aber muss zum Hund passen. Ich brauch zB Zackis Hunger fürs Training - da werde ich dann schnell pragmatisch.

  • Ich hab bei 2 von 3 Hunden die Erfahrung gemacht, das es sich dabei (gesundheitliches ausgeschlossen) um eine Phase des Erwachsenwerdens handelt.
    Bei 2 Hunden fing das kurz nach der Geschlechtsreife an und dauerte jeweils rund nen halbes Jahr.


    Meine Hündin hätte lieber gehungert als Futter X zu fressen, daher gab es täglich nur das was sie mochte (einen Sorte TroFu) und immer mal nen Versuch ob sie nun was anderes mag.
    Der Rüde fing von einem auf den anderen Tag an alles zu nehmen, auszuspucken, genau untersuchen, wieder ins Maul nehmen, leicht drauf beissen, wieder ausspucken, etc..
    Er war weniger extrem in der Hinsicht, aber das hat sich mittlerweile auch wieder erledigt.


    Ich glaube man sollte nur kein Drama draus machen, damit sich keine Marotte daraus entwickelt.
    Da schätze ich einfach das es zum Hirnumbau dazu gehört wie das Erwachen diverse Triebe etc.


    Hündinnen die kurz vor der Läufigkeit schlecht fressen oder auch Frauen die während ihrer Tage Heisshunger auf irgendwas entwickeln.. Hormone sorgen scheinbar auch für Durcheinander im Essverhalten.

  • Danke @Hummel - ich war mir unsicher bei der Einordnung, weil es mir ja mehr um die Einstellung zum Füttern geht bei meiner Frage und weniger um das Futter selbst.


    Was mir jetzt (nur in meinem Umfeld) aufgefallen ist: Früher war das tatsächlich anders.


    Ja es galt: Es wird gegessen, was auf den Tisch bzw. in den Napf kommt. Aber: Es gab auch viel mehr Abwechslung. Es gab nie nur das eine Dosenfutter oder das eine Trockenfutter. Es gab mal ein Ei übers Futter. Mal frisches Fleisch, mal Gekochtes.


    Dann gab es so eine Phase, wo nur das eine, wahre Futter gegeben wurde - weil das ja die Versorgung rund um absichert. Vermeintlich. Da haben mich alle schief angeschaut, weil ich weiterhin so wie gewohnt halt alles bunt miteinander abgewechselt habe. Haben meine Tiere nicht alles gefressen, galten sie als verwöhnt, verzogen, mäkelig, sie tanzen mir auf der Nase rum etc. Dabei fand ich diese Selbstregulierung wirklich angenehm. Und ich finde es ganz selbstverständlich, dass nicht jedes Lebewesen alles mag.


    Was ich bei den Mono-Diäten immer öfter beobachte: Die Hunde vertragen auch kaum etwas anderes oder müssen sehr langsam umgestellt werden. Vor allem bei reiner Fütterung mit TroFu. Da reicht auch bei einem größeren Hund n Löffelchen von etwas Frischem oder Neuem und sofort gibt es Durchfall. Vermutlich, weil es der Verdauungstrakt einfach nicht kennt.


    Das finde ich eine sehr traurige Entwicklung, zumal es ja in vielen Fällen nur an der Bequemlichkeit des Menschen zu liegen scheint.

  • Wie haltet ihr das und warum? Jeden Tag das gleiche Futter oder möglichst viel Abwechslung?
    Geht ihr automatisch von Mäkeln aus? Und warum ist Mäkeln eigentlich so schlimm - oder ist es das für euch gar nicht?

    Ich fang mal mit deiner letzten Frage an: ich finde Mäkeln total ätzend und anstrengend. Wenn man einen Hund hat, immer an der Grenze zum Untergewicht selbstverständlich, der Tag für Tag sein Futter mißtrauisch beäugt und angewidert ignoriert, dann ist das extrem nervig und bauscht das Thema Futter zu einem allgegenwärtigen, riesigen Problem auf.


    Ich weiß, das ist gerade sehr unpopulär. Aber ich bin mir recht sicher, dass niemand, der gerade so sehr dafür eintritt, dass Hund doch nur fressen soll, was er auch mag, das kennt oder damit glücklich wäre. Das hat mit Mäkeln nämlich recht wenig zu tun.
    Bei einem Hund, der mäkelt, überlegt man heute schon, was man morgen wohl füttern kann, in der Hoffnung, dass das Hundi mal einfach glücklich reinhaut. Der Halter hat hier auch schon zig Varianten wohlschmeckenden Futters aller Richtungen ausprobiert. Dem kann man nicht mehr vorwerfen, er würde es sich leicht machen wollen und/oder den Geschmack des Hundes ignorieren. Und wenn er denkt, er weiß endlich, was Hund möchte, ändert der seinen Geschmack um 180 Grad und tut so, als wolle man ihn vergiften. Das will niemand. Das ist auch meilenweit davon entfernt, dass Hund weiß, was ihm bekommt oder nicht. Das ist ein Machtspielchen vorm Futternapf.
    Und meist hat man das selbst gemacht, indem man sich hat hineinziehen lassen.


    Und das gibts hier nicht mehr. Mein erster Hund hat mir das beigebracht. Von daher hatte Geordy keine Chance damit. Geordy hat ganz sicher eine breite Palette von Nahrungsmitteln, die er doof findet und nicht mag. Das ist durchaus ok, da kann ich mit leben. Er ist da sehr deutlich und deshalb dauert es auch nicht ewig, bis ich das jeweils kapiert habe. Aber ich habe mich eben nicht darauf eingelassen, dass wir täglich zweimal vor seiner Futterschüssel diskutieren und ein Faß darüber aufmachen, was Herr Hund zu futtern wünscht. Das gibts nicht. Er bekommt Futter, er bekommt auch abwechslungsreiches Futter. Er bekommt meistens Futter, was er mag. Er frißt oder er lässt es sein. Er ist nicht doof, er hat das schnell begriffen und deshalb ist Mäkeln hier auch kein Thema mehr.

  • Früher war das tatsächlich anders.
    [...]
    Dann gab es so eine Phase, wo nur das eine, wahre Futter gegeben wurde - weil das ja die Versorgung rund um absichert.

    Um welche Jahre oder Jahrzehnte geht es da ungefähr?

  • Durch das Rohfüttern ist hier die Abwechslung aus Prinzip gegeben.


    Ich habe kein Problem damit, wenn Hunde etwas nicht mögen. Jedes Lebewesen hat da seine Vorlieben und mir fällt kein Zacken aus der Krone, weil es für meine Hunde kein frisches Kaninchen gibt.
    Wo es aber aufhört, ist wenn sich der ganze Tage nur noch darum dreht, wie man das Futter denn heute aufwerten kann, damit der hoheitliche Hund es anrührt, dann ist die Grenze definitiv überschritten.
    Die erste Frage beim mäkelnden Hund ist für mich selbstverständlich immer die Gesundheit und zwar das Gesamtpaket. Ist der Hund gesund, bin ich durchaus bereit ein paar Zugeständnisse zu machen, aber ich bin defintiv nicht bereit, 25 Futtersorten in der Speisekammer stehen zu haben und über die Monate die Hälfte davon entsorgen zu müssen, weil es dem Hund gerade nicht beliebt.


    Ich habe bisweilen das Gefühl, dass beim Hund langsam die selbe ungesunde Fixierung auf die Ernährung entsteht, wie beim Menschen. Man kann nicht einmal ein Auge zudrücken oder auch einfach mal akzeptieren, dass Hund nach einem stressigen Tag (gerade als Welpe) oder im Sommer beiß großer Hitze, etc pp vielleicht einfach mal schlecht frisst und schon geht der Eiertanz los.
    Ganz abgesehen davon, dass man auch bei Hunden in jüngster Zeit immer öfter eine "Ernährungsphilosophie" braucht, an die sich dann sklavisch gehalten wird, ohne sie zu hinterfragen.


    Ein Mäkler ist lästig im Alltag, nervtötend in der Ausbildung und kritisch bei Krankheit, deshalb lege ich von Anfang an wert darauf, das Mäkeln zu unterbinden.

  • Das ist ein Machtspielchen vorm Futternapf.

    Woran kannst du das festmachen?
    Ich frag deswegen so doof, weil ich auch schon Hunde hatte, die brauchten das... ich nenne es mal "anfüttern". Manche neigten zum Nüchternerbrechen, andere nicht - aber ihnen schien dennoch übel zu sein. Hatten sie ein paar Stückchen aus der Hand genommen, konnten sie dann langsam den Napf leeren. Da war aber auch tatsächlich egal, was sich im Napf befand. Das war, als müssten sie sich erstmal zum Essen überwinden. (obwohl da natürlich alles Gesundheitliche abgeklärt war).


    Um welche Jahre oder Jahrzehnte geht es da ungefähr?

    So vor 30 Jahren noch alles bunt durcheinander. Dann vor 15-20 mit dem vermehrten Aufkommen von Fertigfutter im Supermarkt eher die Mono-Fütterung und Tendenz zum TroFu. Ich kann mich dabei auch irren - ist halt nur mein Umfeld. Und das hat sich ja auch geändert, von Bauernhof auf dörflicher Stadtrand.

    Ein Mäkler ist lästig im Alltag, nervtötend in der Ausbildung und kritisch bei Krankheit, deshalb lege ich von Anfang an wert darauf, das Mäkeln zu unterbinden.

    Auch hier: Woran genau erkennst du das Mäkeln? Mäkeln im Sinne von, der Hund verweigert das Futter in der Hoffnung auf was Besseres?

  • Vielleicht noch zu Klärung - ich mach jetzt auch kein riesigen Aufstand um das Futter.
    Trockenfutter jederzeit zur Verfügung. Ist bei der Anzahl der Tiere sehr praktisch und verhindert bei den entsprechenden Kandidaten Nüchternerbrechen.
    Es gibt auch nicht punkt um die und die Uhrzeit Essen. Es gibt: Runde drehen, eventuell noch a bissl Spielen oder Training, Futter. Das ist an einem Tag mal 4 Uhr morgens, mal um 7 und dann abends mal 18 Uhr oder 23 Uhr.


    Gibt es für die Menschen Möhren, gibt es die auch für die Tiere. Hab ich wenig Zeit, gibt es ne Dose. Hab ich bei Bekannten oder beim Einkauf die Möglichkeit, rohes Fleisch zu holen - gibt es eben das.


    Im Endeffekt ist es genauso, wie ich das bei den Menschen mache - heute gab es das und das im Angebot oder wir haben gerade ne große Ernte von diesem und jenem, also gibt es das die nächsten Tage. Bei Zeitmangel Fertiggericht oder was aufgetaut wovon ich noch einen Vorrat habe.
    Im Winter ist es deftiger und reichhaltiger. Im Sommer leichter und weniger.

  • Ein Hund verhungert nicht vorm vollen Napf.

    ich muss ja sagen, dass mich dieser Satz immer total aufregt.
    Doch ja, genau das geht!


    Manni kam mit knapp 17kg zu uns. gefressen hat er, ähm ja, so gut wie gar nichts.
    Roh rührt er nicht an, der verzieht das ganze gesicht und fängt an zu speichel, wie wenn er gerade an ner Zecke riecht.


    TroFu / Dose, tja, er hat in der Woche vielleicht eine halbe Tagesration gefressen. Dose kannst du dann nur noch weg schmeißen (abgesehen davon, dass er die überhaupt nicht gut verträgt und durchfall bekommt).
    Welches Trofu, welche Dose ist dabei völlig egal. Von TroFu fängt er im übrigen tierisch an zu stinken (er pupst nicht, aber sein fell dünstet ekelerregend).
    immer nur das gleiche futter anbieten, wegstellen nach 10 minuten, leckere zusätze, wie hüttenkäse rein, ect pp haben hier nichts gebracht. abgesehen davon, dass der hund nur ein kochengerüst war.
    und wenn man das thema anspricht heißt es, man hat sich nen mäkler ran gezogen, weil kein hund vorm vollen napf verhungert. besonders kein labbi (mischling).



    seit hier gekocht wird für den hund, frisst er mit großer begeisterung.
    keine 3 monatigen futterverweigerungen mehr, er sagt, dass er auch nach seinem futter noch hunger hat, oder freut sich, dass es ihm geschmeckt hat.


    durchs kochen gab es hier eine sehr abwechslungsreiche küche.
    er bekam auch immer unsere reste (und manchmal extra übrig gelassene reste). das rächt sich gerade, denn er ist mittlerweile ein futterallergiker.
    dadurch gibt es derzeit keine abwechslung im napf, da wir mitten in der ASD sind.
    Aber auch beim kochen konnte man ein paar unterschiede feststellen. so mag manni keine nudeln (wenn nur ganz frisch), kein bulgur, kein brot (er bekam ja auch immer unsere reste), kein reis. Kartoffeln waren seine lieblings-kh-quelle.
    spinat fand er auch nicht so bombe und auf salat hätte er auch verzichten können.
    fleisch hat er immer alles gefressen, aber besonders gerne vom grill, gebraten, oder knusprig gebacken.
    Und ja, da bin ich ehrlich, er hat seinen vorlieben angepasst, sein futter bekommen. :ops:
    auch wenn ich schon mal stunden damit zugebracht habe, ihm ein hähnchen im backofen zu garen und dem eine schöne knusprige haut verpasst hab. oder leber, die für manni gedacht war aber der göga dann meinte, die würde viel zu gut für manni schmecken (da musste manni dann mal teilen) :lol:


    sobald wir ihn wieder abwechslungsreicher füttern können, wird das auch wieder gemacht. und sei es, dass das fleisch nicht mehr nur gekocht wird (ohne gewürze), sondern es wieder gewürzt, gebraten, geräuchert und gebacken werden kann.

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