Wie lange „muss“ man trauern, ehe ein neuer Hund einzieht?

  • Hört die Trauer denn auf nur weil ein neuer Hund einzieht ? Ich glaube nicht.


    Nach dem Tod meiner ersten Hündin hatte ich nach einer Woche eine neue Maus. Getrauert habe ich trotzdem noch, auch wenn Welpi etwas ablenkte. Meine anderen beiden Mädels waren Zweithunde, d.h. ich konnte mir viel mehr Zeit nehmen um zu trauern. Es dauerte dann fast 2 Jahre bis ein neuer Zweithund einzog. Ömi ist jetzt 10 Monate nicht mehr bei mir und noch könnte ich mir nicht vorstellen das jemand ihre Nachfolge antritt. Bei ihr trauere ich auch mehr als bei allen anderen. Ich treffe jetzt eher auf Unverständnis warum hier nicht wieder ein neuer Zweithund wohnt oder wenigstens ein Pflegehund. Der Platz wäre doch frei und man könnte gutes tun usw usw usw. ….. Nein, es ist meine Entscheidung. Ich glaube aber wenn ich gerade überhaupt keinen Hund hätte, wäre alles anders.


    Das Einzigste was bei mir Unverständnis hervorruft wenn jemand sich um einen neuen Hund bemüht und der vorhandene Hund liegt gerade im sterben. Alles schon erlebt, aber auch hier halte ich mich mit meiner Meinung zurück. Das muss jeder für sich entscheiden.

  • Nur weil ein neuer (Boah klingt das blöd) Hund einzieht, heißt es ja nicht gleich man trauert nicht mehr um den vorherigen Hund :ka:
    Ich kenne sowohl Leute, die am gleichen Abend wieder einen Hund hatten (gleiche Rasse und gleicher Name, ok das find ich dann suspekt, wäre mir nix), als auch Leute, die über 2 Jahre gebraucht haben.
    Ich finde beides ok und am Ende ist es Sache des jeweiligen Halters. Solche Sprüche wie "der Alte war noch nicht mal kalt" finde ich einfach nur unter aller Sau :rotekarte:



    Zwischen Pepper und meiner ersten Hündin lagen 9 Monate. So lange würde ich jetzt nicht mehr ohne Hund sein wollen. Man wird ja blöde |)

  • Man "muß" so lange trauern, bis man bereit zu einer neuen Bindung ist - die ja ohnehin wieder ganz anders ist und in keiner Weise bedeutet, dass der alte Hund vergessen ist.

  • Ich muss sagen, ich hatte auch ein wenig Angst vor Verurteilung. Einige wissen ja das ich meine beiden Hunde am 19.03.19 einschläfern lassen musste. Auch noch wirklich beide gleichzeitig. Nun stehe ich bei einem Züchter auf der Liste. Die Welpen werden um den 8. Mai geboren und wenn ein Welpen für mich dabei ist, dann würde nach der ersten Juliwoche einziehen. Ich habe auch erst überlegt, ob ich es erzählen/schreiben soll, aber bisher sind eigentlich noch keine negativen Kommentare gekommen (wahrscheinlich denken sich die meisten ihren Teil) und das ist auch gut so, denn beide Hunde zu verlieren war schon hart genug, da braucht man eigentlich nicht auch noch doofe Kommentare.

  • der richtige Zeitpunkt ist der, der für einen selst stimmig ist. Ich selbst bin auch eher eine die schnell wieder einen Hund hat. Lenkt etwas ab und man lacht eben auch wieder aber deswegen vermisst man die verstobenen Freunde ja nicht weniger.


    @Sambo71 mein Beileid! Ich hab das gar nicht mitbekommen. Beide gleichzeitig ist der absolute Horror. Ich wünsche dir alles Gute für deinen Nachwuchs- ich persönlich denke ja man bekommt mit ihnen ein kleines Stück von den geliebten Vierbeinern zurück.

  • Mein Hund ist nun 7 Monate nicht mehr im Hier und er fehlt.


    Ein anderer Hund ist nicht geplant. Das hat aber nichts mit der Trauer zu tun.


    Ich beneide jeden, der sich schnell wieder für ein Tier entscheiden kann, das bedeutet ja nicht Vergessen.

  • Nun kam die Aussage einer Freundin: „Das macht man nicht! Das ging viel zu schnell, der Vorgänger war ja noch nicht mal kalt! Man muss warten, ehe man einen neuen Hund holt“

    Du hast sehr komische Freunde (sagt die Frau ohne Freunde, also mach Dir nix draus, hihi!).


    Ich bin Mehrhundehalter und fühle mich komisch mit nur einem Hund, wäre Tröti gestorben in ihrer Einzelhundzeit, hätte ich auf die Umstände geschaut. Das ist glaub' auch meine Antwort - es kommt drauf an ob es passt. Lebensumstände, wie man trauert. Ist man in der Lage, zu leisten oder tut alles weh?


    Bei den Katzen habe ich tatsächlich den Platz der freigeworden ist :( neu besetzt. Das klingt jetzt auch so kalt, gell. Aber es fehlte im Gefüge (will nicht Rudel sagen) und den Katzen - mindestens einer - ging es "so" nicht gut. Da achte ich mehr auf die Lebenden (weil denen gehört das Leben!) denn auf meine Trauer. Die hört auch nicht auf wenn ein neues Familienmitglied dazukommt.


    Ich empfinde es als "altes denken" und eine sehr konservative Einstellung wenn man davon ausgeht, jemand ersetzt das verstorbene Tier. Früher hat man - zumindest in meiner Umgebung - nicht so wirklich auf das individuelle Wesen geachtet, da ĥatte man man halt einen Hund. Und ob es dem jetzt so gut ging oder nicht, war eigentlich auch egal. War ja nur ein Hund. War der tot, hat man ihn ersetzt. Punkt.
    Mich dünkt immer, solche Sprüche kommt von Leuten die noch ein bissel... weiter hinten leben / erzogen sind. Ganz wertfrei, gell. Ist einfach meine Erfahrung. Wenn man sie denn darauf anspricht, nachfragt und sie zum denken und überlegen zwingt, kommt meist ein ahaaaaaa ja eigentlich... :smile:



    @Sambo71 Oh wie ich mich freue :bussi: gratuliere :bindafür:
    Hast Du schon irgendwo was über die Rasse gesagt? :ops:
    Oh Mann ich freu mich grad so! :mrgreen-dance:

  • Ich finde, die Trauer um den verstorbenen Hund ist ja nicht vorbei, sobald ein neuer Hund da ist. Der Hund, der gegangen ist, bleibt ja immer präsent.


    Das Einzige, was ich nicht in Ordnung fände, wäre, dass man den neuen Hund dann ständig mit dem "alten" vergleicht, weil man eigentlich doch noch nicht richtig bereit ist, sich auf ein anderes Lebewesen einzulassen. Da muss man sich aber selber richtig einschätzen.

  • Hm, ich persönlich finde, dass man den Zeitraum eh nicht in Zahlen messen kann.
    Denn egal wie lange der Tod zurück liegt, tuts immer noch weh, an die Dorthunde zu denken und ja, da trauert und vermisst man doch auch noch jedes Mal.


    Die Ommi hat damals noch gelebt, als hier der Nachwuchs eingezogen ist. Wirklich geplant war Hazeli nicht, aber dennoch war ich froh, dass sie dann schon da war - weil es die Trauer einfach leichter gemacht hat, als die Ommi einige Wochen nach Hazelis Einzug starb.
    Für Eggnog standen wir schon 6 Monate vor Opis Tod auf der Liste und wir mussten 6 lange Monate nach seinem Tod warten, bis Eggi endlich eingezogen ist.
    Die Lücke auszuhalten, fand ich ehrlich gesagt, irgendwie schlimmer.

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