Wie verhaltet ihr euch, wenn euer Hund von einem anderen Hund angegriffen wird?

  • Jupp, das kann ich bestätigen. Ich hab selbst jahrelang SV-Kurse für Frauen gegeben.
    Das nennt man mentales Training und wenn man sich schonmal mit so einer Situation mental befasst hat, trifft es einen nicht mehr ganz unvorbereitet.

  • Es macht oft einen Unterschied, ob man Verteidigungshandlungen theoretisch schon mal durchgespielt hat und/oder es auch praktisch geübt hat (also wie Selbstverteidigungskurse)


    Deine eigene Schocksituation kann mal eintreten, muss aber beim nächsten mal nicht genauso sein.


    Als mein jetziger Hund von hinten lautlos aus dem Nichts angegriffen wurde. Mitten in der Stadt und gerade mal einer Woche bei mir, da war ich mega perplex. Hat gefühlt ewig gebraucht bis ich den Angreifer weggetreten und meinen Hund hochgehieft habe. Ich hab getobt wie ein Bär.


    Jetzt bin ich definitiv schneller, hab Optionen im Kopf. Das ist wie Training bei der Feuerwehr.

  • Hi,
    ich bin ganz froh mich gut auf Situationen einstellen zu können. Es geht dann durch den Kopf jetzt wird's Ernst und Du musst was tun, jegliche Gefühle ausschalten und konsequent vorgehen. Ob schwere Autounfälle, Prügeleien oder wenn halt der Fallschirm nicht aufgeht. Ich hab sogar den Eindruck gehabt in diesen ganz fokussierten Situationen sogar wenig bis keinen Schmerz zu spüren, Verletzungen erst viel später zu bemerken usw.
    Sich auch mit den Hundesituationen vorab zu beschäftigen hilft sicherlich, allein wenn ich Sino kämpfen sehe stelle ich fest um wieviel effektiver er ist und seine ernstzunehmenden Gegner sind meist echte Kaliber. Und wesentlich schneller als ich. Hab ich ja grad vorgestern wieder erlebt.
    Sino ist vor ein paar Jahren von 2 Schäferhunden, die aus dem Nichts kamen angegriffen worden. Ich hab ihn sofort losgemacht mit dem Gedanken, dass er flüchten kann. Er hat dann einen der Hunde verprügelt ihm selbst ist nichts geschehen. Ich hasse es. Aber was tut man , wenn man selbst objektiv analysiert hat, dass man wahrscheinlich 0 Chancen hat den eigenen Hund zu retten und die Chancen selbst schwer verletzt zu werden überaus gross sind.
    Ein Ridgeback Rüde hat mich mal spielerisch angesprungen, was für eine Kraft.
    Ich würde wahrscheinlich nicht auf meinen Kopf hören und versuchen zu helfen, für mich wär das völlig ungewohnt. Ich hab noch ein bisschen an dem Erlebten zu arbeiten. Der einzige der völlig unbeeindruckt ist, ist mein Hund. War was??


    LG


    Mikkki

  • Wann spuerst du keine/weniger Schmerzen? Weil du ja direkt davor schreibst 'Es geht dann durch den Kopf ....' :???:


    Ansonsten: Sowas ist normal in gewissen Situationen! Der Hormoncocktail im Koerper aendert sich und dadurch auch Dinge wie Schmerzempfinden. Es muss auch z.B. keiner in einem Kampf ploetzlich dringend auf's Klo oder denkt an Einkaufszettel. Es koennte in dem Moment auch niemand eine Matheaufgabe loesen o.ae.
    All das ist eine Erbe aus frueheren Zeiten und dient dem Ueberleben. Das haben wir einfach nie 'verloren', Tiere uebrigens auch nicht ;)


    Als mir der Husky im Arm hing hab ich auch nichts gespuert. Ich hab den Hund in meinem Arm gesehen und mein Hirn hat auch registriert, dass da ein Hund im Arm haengt, mehr aber auch nicht.
    Als der Hund dann endlich weg war, also wirklich weg, bin ich zurueck zu meinen Hunden und hab mich hingesetzt, weil der Kampf mit dem Vieh echt anstrengend war. Und dann kamen langsam die Schmerzen. Und obwohl sie da noch nicht voll da waren, musste ich mich wirklich zwingen nicht den Weg vollzu :kotz: wegen den Schmerzen...

  • Es geht dann durch den Kopf jetzt wird's Ernst und Du musst was tun, jegliche Gefühle ausschalten und konsequent vorgehen. Ob schwere Autounfälle, Prügeleien oder wenn halt der Fallschirm nicht aufgeht. Ich hab sogar den Eindruck gehabt in diesen ganz fokussierten Situationen sogar wenig bis keinen Schmerz zu spüren, Verletzungen erst viel später zu bemerken usw.
    ...


    Der einzige der völlig unbeeindruckt ist, ist mein Hund. War was??


    bei mir ist das auch so, in der Situation selbst (auch in anderen Notsituationen) bin ich ruhig, abgeklärt, reagiere intuitiv richtig und ohne nachdenken.
    Hinterher kommt dann der große Schock, die Knie werden weich, das Blut rauscht in den Ohren und ich mache mir stunden- und tagelang einen Kopf, was alles hätte passieren könne, und was ich hätte tun können, und was gewesen wäre, wenn ich es anders gemacht hätte, und wie ich Ähnliches vermeiden kann in Zukunft... :muede: während die Hunde die Situation schon wieder ad acta gelegt haben und zum Tagesgeschäft übergehen... :lol: ;)

  • Hi,

    Wann spuerst du keine/weniger Schmerzen? Weil du ja direkt davor schreibst 'Es geht dann durch den Kopf ....'

    ich weiss nicht wie ichs beschreiben soll, der Kopf stellt eine Notistuation fest, jetzt wird's ernst, und der Körper sagt, okay verstanden Höchstleistung angesagt, Schmerzen ausschalten, weil die hindern bei eigenen Aktionen.


    Leute, die von Löwen angegriffen und verletzt worden sind, berichteten auch schon mal so was. Trotz Verletzung erst später Schmerzen, nachdem die Gefahr vorbei war..


    LG


    Mikkki

  • Leute, die von Löwen angegriffen und verletzt worden sind, berichteten auch schon mal so was. Trotz Verletzung erst später Schmerzen, nachdem die Gefahr vorbei war..

    Hat Murmelchen ja auch so formuliert :smile:
    Das ist ziemlich normal.

  • Mir gehts um was anderes bei deiner Aussage.
    Wieso solltest du Schmerzen fuehlen, wenn du erstmal NUR registrierst das eine ernste Situation stattfindet/entsteht? Da tut dir niemand weh, also wieso Schmerzen?


    Und ja...sobald einem IN der Situation Schmerzen zugefuegt werden, spuert man die nicht. Was eben, wie angefuehrt, voellig normal ist. Aber dazu muessen einem erstmal Schmerzen zugefuegt werden und das passiert ja nun nicht, wenn man denkt 'oh..jetzt wird's gleich ernst'.
    Weisst du was ich meine?

  • Bei uns im Ort gab es einen Rüden der es absolut auf unseren damaligen Jacko abgesehen hatte.


    Sobald er Jacko sah wollte er auf ihn drauf.


    Jacko und ich waren einmal unterwegs als ich plötzlich von hinten was rascheln hörte und aus dem nichts kam der Rüde und ist sofort auf meine Drauf ... ich habe reflexartig reagiert und den Rüden am Halsband gepackt und hochgezogen, gleichzeitig Jacko ins Gebüsch geschickt. Endlich kam dann auch die Besitzerin und hat sich ihren Burschen dann geschnappt.
    Im Nachhinein dachte ich dann auch, dass es ganz schön leichtsinnig war den Rüden (grosser schwarzer Labbi) so zu packen.. wir standen uns dann wirklich von Angesicht zu Angesicht gegenüber) aber in dem Moment war mir das sowas von egal. Hauptsache mein Jacko kamm fast heile aus der Sache raus.
    Der Labbi war bei ihm echt immer aufs plattmachen aus. Ging immer gleich Richtung Kehle.


    Bei mir war es einfach der Reflex.

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