Nix essbares ist vor ihm sicher..
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Hallo ihr Lieben!
Ich brauch mal euren Rat - die Verfressenheit unseres Collies treibt mich noch in den Wahnsinn!
Sorry, sehr langer Text, ich versuch nur so detailliert wie möglich zu schreiben.
Vorab: wir haben vor einigen Monaten (im Dezember) bereits ein großes Blutbild machen lassen, organisch ist alles in Ordnung (die Befunde poste ich gerne nachher!); der große kleine Mann ist einfach nur verfressen.. er bekommt selbstverständlich 2x täglich genug und hochwertig zu fressen (Barf, wenn ich mal nicht kann gibt es alternativ Herrmanns oder Auenland Nassfutter) und nimmt auch stetig (im Rahmen) zu, sein Gewicht passt derweil perfekt zur Statur.
So, meine süße Langnase, wie bereits erwähnt, versucht alles zu fressen was in Seh- und Riechweite ist. Vor allem nachdem er sein „richtiges“ Fressen bekommen hat verfällt er in eine Art Rausch und sucht dann das ganze Haus aktiv nach essbarem ab; das unterbinde ich mittlerweile, nach dem Fressen geht er auf seinen Platz bis er von seinem Rausch runterkommt und sich entspannt, das dauert meist so 5min, dann ist er wieder der Alte.
Wir haben ein Kleinkind daheim, zwischendurch hat er mal einen Snack in der Hand, sei es ein Brot, eine Brezel, oder ein Quetschie.. (während wir am Tisch essen, liegt der hund auf seinem Platz, aber 2-3x täglich bekommt der kleine einen Snack und beweget sich frei im Haus).
Solang ich im Raum bin, schleicht der gute „nur“ wie ein Wolf ums Kind - sollte ich mal nicht im Raum sein, versucht er ihm das Essbare bei der erstbesten Gelegenheit direkt aus der Hand abzuluchsen, dazu gleich mehr.
Auch das Schleichen wird mittlerweile unterbunden bzw. sobald ich halt merke dass er auf essbares lauert, muss er sich entfernen. Sonst schleicht er ihm hinterher und sammelt jeden verd.. Krümel auf bis er das ganze aus seiner Hand erwischt; bei mir bzw bei Erwachsenen generell wagt er sowas nicht, da hält er sich distanziert (was nicht heißt das er nach dem Essen nicht doch kommt und checkt ob irgendwo Krümel oder Reste liegen).So, dann gibt es Situationen wo ich mir mal rotzfrech die Freiheit nehme aufs Klo zu gehen oder zu duschen, spätestens da hör ich nach Sekunden das Kind weinen und der Hund hat das Brot oder was auch immer im Maul. Erwisch ich ihn inflagranti (und das fast immer - selbst wenn ich dazu nackt ausm Bad einen Hechtsprung einlegen muss !) zieh ich ihm das Essen ausm Maul. Bei 8/10 malen denk ich dran das mein Kind was in der Hand hat und lasse es nicht soweit kommen, aber bei 2/10 malen vergesse ich es leider, und dann merk ich es eben erst wenn das Kind schon weint. Dem Hund konnt ich bislang noch nahezu alles aus dem Maul ziehen; er darf ruhig wissen was ich von seiner Essensklauerei halte
Ich hab von Anfang an drauf geachtet das er nix bekommt was net aus meiner Hand oder aus seinem Napf kommt, er kann also mit keiner Erfolgsserie prahlen.. in den letzten 3 Wochen (seitdem hab ich leider mehr Belastung im Haushalt und bin nur noch zu 99% aufmerksam, net 100%) hat er „Erfolg“ gehabt und konnte einige Krümel und mal die Ecke von einem Croissant erwischen, doch auch da gab es Ärger weil ich’s gesehn, nur nicht schnell genug bei ihm war. Es gab kein einziges Mal wo er etwas erwischt hat und es „genießen konnte“ ohne Konsequenz, das Verhalten beruht also eigentlich nicht auf bisherigen Erfolg..
So, das war die Situation daheim. Draußen ist es nicht viel anders, sobald was fressbares in Nasenweite ist, muss es gefressen werden.
„nein!“ und „lass das“ kennt er, funktioniert solang er in einem 3-4m Radius ist und auch nur noch wenn ich das nein wirklich scharf und laut zische und dabei auf ihn zugehe. Im Normalfall klappt auch ein ruhiges „nein“, aber bei essbarem ist ihm das einfach nicht so wichtig, erst wenn er meint er muss wirklich Konsequenzen befürchten „Ohoh, ich komm eh net zum schlucken, lassen wir’s lieber“; wenn er es tatsächlich fallen lässt, belohn ich ihn mit Spiel, nicht mit Leckerli.Nun, jetzt darf er halt höchstens an die Schleppleine und der Freilauf ist erst mal gestrichen; denn sollte der Gute einen Giftköder finden, wars das. Und das macht mir echt sorgen.
Was wir alles probiert haben, in der Reihenfolge:
-Schimpfen wenn ich ihn inflagranti erwische. Da war vom tadeln bis zum verbalen Einlauf schon alles dabei, aber der Hund ist „zu robust“ wie es scheint.
Haha, Collies sind sensibelchen.. das hat ihm wohl keiner erzählt-üben mir essbares anzuzeigen. Das ging sooooo lala.. wir waren soweit, dass er tatsächlich vor dem Essen sitzen blieb - aber sobald ich geklickt habe, oder ein Markerwort verwende sah er es als Aufforderung „super hab ich das gemacht, jetzt fress ichs!“
Das klang dann etwa so: „FeinnnnNNNNEEEIIIINN!!“ - die Schnauze is dann schneller unten als ich ihn belohnen kann..
Ich kann einfach nix positives drauf sagen/machen, weil das alles ruiniert.-essen bewusst auslegen und Kommando „nein“ festigen. Funktioniert im Haus semi-wunderbar, er lässt es zwar, versucht aber trotzdem wiederholt irgendwie ranzukommen, also er kommt einfach nicht zur Ruhe.
-präprierte fallen.
Erst über positive Bestärkung, wär ja toll gewesen wenn’s klappen würd. Nachdem alle Tricks über positive Bestärkung nicht mal ansatzweise Erfolg angedeutet haben, haben wir versucht es in meideverhalten umzulenken..
-Präparate mit Bitterapfel und Zitrus irgendwas (allein vom Dunst könnt ich würgen) - juckt ihn nicht, schleckt er genüsslich ab. Dann hab ichs ihm natürlich aus dem Maul gezogen.-klappernde Löffel/Topfdeckel and Essen hängen, dass es scheppert und kracht wenn er das Essen nehmen will. Er hat sich zwar erschreckt, aber nur für den einen Moment, dann wollt ers fressen.
-wasserpistole (ohne das er es sieht). Hat ihn zwar auch kurz erschreckt, aber nicht genug um das Essen aufzugeben.
-wurfkette, selbes spiel.
Das einzige was ich noch nicht versucht habe, sind so spielchen mit Tabasco oder eben ein Maulkorb.
Seit gestern bind ich den Hund einfach kurz an wenn ich ins Bad muss oder den Müll rausbringen oder so.. (das sind 1 bis maximal 10min). Aber das ist ja keine richtige Problemlösung.
Maulkorbtraining machen wir gerade, sobald das sitzt kann er vllt wieder den Freilauf genießen.
Ich weiß halt dass aktuell wieder öfter Köder in unserer Umgebung sind, und das Risiko kann und will ich mit unserem süßen Müllschlucker einfach nicht eingehen.
So, damit nicht alles so negativ klingt: Wir lieben unseren kleinen Mann sehr, auch wenn diese Fressucht echt anstrengend ist. Aber davon abgesehen ist er ein super umgänglicher und ruhiger Typ, ganz verschmust und wahnsinnig robust - was ein riesen Nachteil ist um ihn bei essbarem in ein Meideverhalten zu bringen, ist im Alltag ein Riesenvorteil. Ich könnte einen Feuerwerkskörper vor seinen Augen knallen lassen und er würde nur interessiert zugucken (an Silvester hat er wirklich auf der Terrasse Feuerwerke angeguckt. ) Kleinkinder die kreischen und rumrennen und Spielzeug rumwerfen - Wurscht, er liegt (freiwillig) mittendrin und döst und lässt sich von den Winzlingen kuscheln. Wenn er mal keinen Bock hat verkrümelt er sich einfach. Großstadt, Lärm und Einkaufszentren sind kein Problem, ob hell oder dunkel, was auch immer - Er lernt schnell und hach, ich könnt so schwärmen von ihm. Nur das vermaledeite Essen..
Diese Fressucht dürfte auch nicht von Langeweile und Über- oder Unterforderung kommen - aber korrigiert mich ruhig, optimiert meinen Tagesablauf! Morgens sind wir 20min draußen, vormittags 20-30 min, und am späten Nachmittag 30-60min (je nachdem wie der restliche Tag aussieht und wie lang wir vorher draußen waren), tagsüber mehrmals verteilt für einige Minuten was fürs Köpfchen - Tricks lernen, oder Suchspiele, Versteckspiele oÄ., oder Übungen aus der Hundeschule festigen. Vor dem Schlafen nochmal kurz zum lösen raus.
Seit einer Weile hab ich noch die Nachbarshunde zum „babysitten“ - also während sie da sind, dürfen sie im Garten auch spielen. Aber das ist ja sowieso Ausnahmesituation und nicht dauerhaft.
Drin im Haus ist dann Ruhe angesagt, wenn grad nirgendwo was gegessen wird, schläft/döst er auch meistens
Ich hoffe dass das selbstverständlich und nicht erwähnenswert ist, dass Meideverhalten nicht unser Standard ist und wir schön Party mit ihm machen wenn er was gut macht beim Fressen ist mir allerdings meiden lieber als gar nix..
Muss ich mich damit einfach abfinden? Echt?
Im Großen und ganzen nicht der schlimmste Preis den man für einen sonst nahezu optimalen Hund zahlen müsste, aber ich möchte einfach nichts unversucht lassen, denn auch wenn es wie eine Lappalie klingt für Außenstehende, ist es wirklich eine Nervenprobe für uns - von der Tatsache abgesehen das es wirklich gefährlich werden könnte wenn mal tatsächlich irgendwo ein Köder liegt.Verzweifelte Grüße..
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hast du mal versucht das Futter zu strecken ? Also füllstoffe dazu gegeben die zwar satt aber nicht dick machen. Vielleicht fühlt sich der Magen für ihn wirklich leer an.
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Danke dir für die Antwort
Ja habe ich bereits, mit Möhren zb., manchmal Hüttenkäse oder Kartoffeln. allerdings befürchte ich, dass er kein Sättigungsgefühl hat; ich hab ihm mal die ganze Tagesration „auf einmal“ gegeben (das war damals gut und gern ein kg Futter wenn ich mich recht erinnere - ist einige
Monate her), er schlingt als gäbe es kein Morgen, hat erbrochen, das Erbrochene wieder gefuttert, und weiter nach fressen gesucht..Aber ich gebe auch jetzt noch oft bisschen was dazu damit der Napf gut gefüllt ist.
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oje das ist blöd. Woher kommt er denn? Wie lange hast du das mit dem Strecken probiert?
Wegen möglichen stress/Überforderung können dir andere besser Auskunft geben. Ich tue mir da immer etwas schwer. -
Was fütterst du denn überhaupt?
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Ist denn gesundheitlich alles in Ordnung?
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Vorab: wir haben vor einigen Monaten (im Dezember) bereits ein großes Blutbild machen lassen, organisch ist alles in Ordnung (die Befunde poste ich gerne nachher!); der große kleine Mann ist einfach nur verfressen.. er bekommt selbstverständlich 2x täglich genug und hochwertig zu fressen (Barf, wenn ich mal nicht kann gibt es alternativ Herrmanns oder Auenland Nassfutter) und nimmt auch stetig (im Rahmen) zu, sein Gewicht passt derweil perfekt zur Statur.
@hasilein75 und @Estandia
Das "Essen nach dem Essen" klingt für mich leicht nach Blutzuckerspiegel. Ist da auch alles in Ordnung?
Ansonsten würde ich einen langen Atem bewahren, Maulkorbtraining weiter machen und draußen Mauli drauf.
Des weiteren das Kind nicht mit Essen in der Hand mit Hund alleine lassen, das kann auch schiefgehen, wenn er doch mal frustriert ist, weil ers nicht kriegt.Den Ansatz den Hund nach dem Essen auf seinen Platz zu schicken und Ruhe einzufordern find ich gut, mach ich auch so.
Ich glaube, deiner ist einfach sehr ausdauernd. Ich würde sein Essen ggf. etwas strecken mit Möhrchen oder so und nach dem Essen wirklich runterkommen und Pause. -
Meine Aussi-Hündin war als Junghund auch so ein Müllschlucker. Also nicht so heißhungrig wie deiner und nicht im Haus, aber unterwegs. Alte Nüsse, Äpfel, Schafsköttel, Pferdeäpfel, Holzstückchen... es war schrecklich. Die hat unterwegs nur gestaubsaugert, hat sich fressend vorwärtsbewegt.
Erst rannte ich paar Spaziergänge lang Nein! Nein! schreiend durch die Gegend und hatte schon gar keine Freude mehr dran, dann hab ich mir drei Strategien überlegt, die hab ich parallel angewendet.
Da es Herbst war und bei uns häufig die Leute ihren alten Trester wieder unter die Bäume kippen, gabs an diesen Stellen statt Fressorgien eben Fuß-Übungen - der erste Hund, der schon als Junghund perfekt Fuß gehen konnte. Kann man natürlich nicht das ganze Gassi durch machen, aber man kennt ja die Stellen, an denen maximale Ablenkung not tut.
Außerdem hab ich sie etwas tragen lassen. Wer schon was im Maul hat, hat keinen Platz mehr zum Fressen. Das hat erstaunlich gut geklappt. War zwar anfangs ne reine Verzweiflungstat, aber sie hat wirklich gut 1/3 der Strecke ein Spielzeug getragen und war damit während dieser Zeit schon mal vom Fressensuchen abgelenkt.
Und für den Rest hab ich dann Tauschen angefangen. Das wollte ich eigentlich nicht, weil ich Angst hatte, mir ne Verhaltenskette ranzuziehen, aber das war unbegründet. Ich hab wirklich hochwertig getauscht und sie hat es recht schnell kapiert. Hat angefangen begeistert auszuspucken und ich konnte das Ausspucken unter Kommando bringen und das Tauschen allmählich ausschleichen.
Im nächsten Herbst ging sie unbeeindruckt an den Tresterhäufen vorbei, als hätten die sie noch niiiiiieee interessiert.
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@hasilein75 und @Estandia
Erkennt man Unverträglichkeiten und Allergien im Blutbild?
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Eventuell fehlt ihm was im Futter? Hast du den Barf Plan selbst erstellt?
Bei einem Mangel an irgendwas, kann ein Hund auch so verfressen reagieren.
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