Hund zieht Ärger magisch an?

  • Hallo an Euch Experten.


    Lange habe ich mich hier nur im Mitlesen geübt, aus aktuellem Anlass habe ich nun eine Frage, die mich grundsätzlich beschäftigt und benötige ein bissel Input


    Nun zum Kern meiner Frage, wir wohnen ländlich aber nicht im Nirgendwo. Hier begegnen wir ständig Hunden, häufig ohne Leine (die Anderen).


    Heute also begenen wir auf dem Weg in den Wald einer Hundehalterin, die einen sehr großen Schäfermix an der Leine hält, es war in einer Kurve, sie konnte uns also tatsächlich erst nach ihrem Hund, der an der 5-Meter-Flexi vorausging, sehen. Harley war an der 2Meter Leine direkt neben mir.
    Wir haben die Frau erst zwei/ drei mal mit Hund getroffen ansonsten ist der im Garten hinterm Zaun. Harley hat den noch nie angepöbelt obwohl sie das sonst ja gern tut. Sonst sind wir großräumig ausgewichen, einmal hat die Dame ihren Hund im Wald an nen Baum gebunden. Der Hund verbellt uns bei Begenungen sowohl im Garten als auch draußen obwohl er sonst wohl verträglich ist sagt die Besitzerin. Tja, heute konnten wir nicht ausweichen, umdrehen haben wir versucht hat aber nichts mehr genutzt, die Frau hat einfach die Leine losgelassen und es gab die tollste Keilerei.
    Nachdem die Schäferhalterin nicht eingreifen konnte hatte ich zwischenzeitlich in jeder Hand einen keifenden, schnappenden Hund, ich bin recht klein das war nicht einfach.


    Das Positive, Keiner kam zu Schaden, es sah gefährlich aus, und zwischenzeitlich war Harley schreiend unter dem Dicken vergraben, es gab aber letztendlich keine blutenden Wunden. Beide Hunde waren danach vollkommen ruhig mit einem Abstand von drei metern, der Schäfi an einen Busch gebunden, Harley bei mir. Die Frau versichert immer wieder, dass ihr Hund sonst total verträglich sei und ohne Leine nichts machen würde, ich habe ihr versichert, dass ich das nicht gern nochmal ausprobieren möchte.


    Gehe ich richtig in der Annahme, dass der Schäfi ihr also nicht ernsthaft ans Leder wollte er hatte sie ja an der Gurgel, er hätte also können wenn er gewollt hätte?


    Letztens erst gab es von einem anderen Hund, dem wir ebenfalls gelegentlich begegnen einen Scheinangriff der ähnlich hätte enden können hier war die Hundehalterin aber schneller zur Stelle.


    Meine Frage ist nun, kann es sein, das mein Hund, auch wenn er nichts "sagt" andere Hunde provoziert?


    Ja, unsere Hündin ist unverträglich. Sie besteht auf Abstand und kann sich in meiner Gegenwart durchaus ruhig an anderen Hunden vorbeibewegen. Plötzlich zu nah auftauchende Hunde sind ein Problem und wenn die Anderen ungebeten zu nahe kommen. Eigentlich haben wir das bisher gut im Griff gehabt, mit Schönfüttern, "schau", ausweichen oder einer Sitzübung. Leider habe ich aber das Gefühl bekommen, dass gerade jetzt solche Begenungen zunehmen, jetzt wo unsere doch eigentlich genau das tut was sie soll, ruhig dran vorbeigehn -oder es zumindest versuchen.
    Wenn mein Mann mit ihr unterwegs ist, sieht das ganz anders aus, da hängt sie geifernd und bellend in der Leine bei Hundesichtung. Komischerweise hat er seltener solche Begegnungen wie ich, vielleicht halten die Meisten Hunde dann von allein Abstand?
    Heisst das, dann also ich muss Harley nur bellen und keifen lassen und dann hält sie sich die selbst vom Leib?


    Aber was kann ich nun tun? Die anderen Hundehalter lassen sich nicht ändern, denen werden wir immer wieder begenen. Ich kann hier ja nun auch nicht jeden Weg meiden... Andererseits soll Harley bei Hundebegnungen ruhig bleiben, davon sind wir nun wahrscheinlich wieder meilenweit entfernt. Inzwischen habe ich auf manchen Strecken schon richtig Schiss und das erst recht wenn ich die Kinder mit dabei habe (in einer Situation wie heute früh -mir ist jetzt noch übel).
    Also, kann es sein, das so unerfreuliche Begenungen an meinem Hund liegen (Körpersprachlich vielleicht -wobei selbst mein Hund heute früh zumindest keine Zeit dafür hatte). Und falls ja, wie kann ich da erzieherisch besser lenken?


    Danke, für das Lesen bis hierher, ist doch wieder länger geworden....

  • Ich bin auf die Antworten sehr gespannt. :smile:


    Hilfreiches kann ich nicht beitragen, aber ich habe seit vielen Jahren ein ähnliches Problem.


    Meine Hündin ignoriert andere Hunde in Vollendung. Gehen wir an anderen Hunden vorbei oder diese an uns, dann verändert sich bei meiner Hündin nichts, gar nichts.
    Weder die Körperhaltung, noch der Blick, sie dreht nicht mal den Kopf.
    So als gäbe es diese Hunde gar nicht.


    Jetzt könnte man meinen, prima, kein Problem.
    Genau das Gegenteil ist der Fall.
    Drei Viertel aller Hunde, die uns begegnen reagieren darauf ziemlich ungehalten.
    Wir werden entweder durchaus aggressiv angepöbelt oder aber die lieben Tutnixe wollen in uns rein rennen.


    Vor meiner Hündin hatte ich einen Sitterhund, einen Langhaarcollie, mit dem ich regelmäßig unterwegs war und der ein ganz normales Sozialverhalten hatte.
    Nie ein Problem.


    Ich war Gassigänger im Tierheim, mit unterschiedlichen Hunden, ab und an Probleme, alle lösbar.


    Von dieser Thematik wurde ich aber kalt erwischt.
    3 Hundetrainer, die ich bereits hinzugezogen habe, konnten es auch nicht erklären.


    Ich lernte also nach den ersten Wochen, was es heißt, wenn man selbst sämtliche Begegnungen regeln muss. Und das tue ich, meine Hündin verlässt sich mittlerweile vollständig auf mich.
    Ist nicht schön, aber leider nötig.


    Nur verstehen tue ich es immer noch nicht.
    Ich beobachte, ich versuche zu analysieren und finde absolut keinen Grund, weshalb die meisten anderen Hunde derart grantig auf meine reagieren.


    Von daher, ich bin gespannt. :/

  • Also, kann es sein, das so unerfreuliche Begenungen an meinem Hund liegen (Körpersprachlich vielleicht -wobei selbst mein Hund heute früh zumindest keine Zeit dafür hatte). Und falls ja, wie kann ich da erzieherisch besser lenken?

    Möglich ist das schon, dazu müsste man ihre Körpersprache sehen. Es kann aber auch einfach sein, dass der Schäfi sie nicht leiden kann.

  • Na ja, in dem Fall kamen zwei Hunde frontal aufeinander (zu Beginn) und das ist schon nen Scheißstart. Natürlich kann es sein, dass dein Hund da gesagt hat "Hau ab, du Arsch". Ist doch sein gutes Recht.


    Dann hat die Frau ihn von hinten auf euch losgelassen?! Das würde meine auch nicht mögen.


    Meine Hündin macht(e) Scheinattacken wenn sie unsicher war, weil ein großer Hund plötzlich vor ihr / über ihr stand. Die sollen nur für Abstand sorgen.



    Jede Begegnung müsstest du individuell beobachten. Aber selbst wenn dein Hund mit Pöbeln anfängt, du lässt ihn dann da ja nicht hin. Du weißt ja das er keinen Bock hat.


    Schreien und Verjagen hätte in der jüngsten Situation nix genutzt. Weiß nicht ob ich einen nicht offensichtlichen Pöbelhund, die natürliche Kommunikation Umerziehen wollen würde. Schleicht sich ja nicht dem anderen Hund an oder sowas... Mh.


    Mal sehen was hier sonst noch kommt.


    EDIT die Schäfibegegnung hatte für mich nix mit Scheinattacken zutun

  • Ach ja, dein Training Weitermachen, solltest du. Und dein Mann am besten auch. Nur weil es bei dir klappt, heißt das nicht das es automatisch bei anderen Gassigehern auch geht...


    Und ja, im Sommer wird dir das öfter passieren. So früh wie möglich dem anderen Halter kommunizieren "kein Kontakt erwünscht, Hund zurückrufen"

  • die Frau hat einfach die Leine losgelassen und es gab die tollste Keilerei.

    Das ist ja eine Unverschämtheit!!! Die Dame hätte ich gebügelt und gefaltet, nach dem ich mit ihrem Hund fertig gewesen wäre.


    Es ist weder deine noch die Schuld deines Hundes, wenn andere HH nicht mit ihren Hunden fertig werden. Zieh dir diesen Schuh nicht an.

    Die Frau versichert immer wieder, dass ihr Hund sonst total verträglich

    Das sagen sie immer, alle. Meistens kommt auch noch so ein blöder Spruch, wie "Das hat er noch nie gemacht, das muß an ihrem Hund liegen". :headbash:


    Lerne deinen Hund zu verteidigen, damit er das nicht machen muß.
    Der nächste Hund, der angerannt kommt, den mußt du blocken. Bringe deinen Hund aus der Schusslinie, hinter deinen Rücken.
    Dann brüll den Ankömmling an, mit dem Fuß aufstampfen kann auch sehr hilfreich sein. Wenn er trotzdem angreifen will, dann verpass ihm einen Tritt.

  • Einer inkompetenten Idiotin, die ihren Hund einfach losläßt, damit er deinen verprügeln kann, mußt du kein Wort glauben. Das sind die typischen Sprüche, um die Schuld von sich abzuwälzen. Ist doch am einfachsten, wenn das Opfer selbst schuld hat!


    Nicht jede Beißerei unter Hunden erfolgt mit Tötungsabsicht. Man kann den Gegner auch einfach mal so verprügeln.


    Dagmar & Cara

  • Danke Euch schon mal für die Antworten. Den Vorfall von gestern haben wir soweit gut überstanden. Wir haben am Nachmittag einigermaßen manierlich einen anderen großen Hund passieren können.


    Muss halt dazu sagen, dass Harley eben von ihrer Art her eher nicht deeskalierend ist und sich so eine gepflegte Klopperei nicht zweimal anbieten lässt, was sicher zum Beispiel gestern nicht zu einem schnelleren Ende Dergleichen geführt hat.


    Sie ist insgesamt eher der Typ Hund, der sonst eben, wenn man sie ließe die Prügelei auch gern anfangen würde bzw. sich umgehend gegen eine zu aufdringliche Annäherung wehren würde. Daher meine Frage, ob die anderen Hunde eventuell in ihr die Kravalltussi erkennen auch wenn sie eigentlich nichts macht und nur Leberwurst abstauben will oder aber abgelenkt ist (also nicht fixiert uder steif wird, da wärs mir dann ja klar...). Weil ich das eben öfter höre von anderen Hundehaltern, dass die sonst ja nie was machen. Und ich gehe davon aus, dass das auch so idt, sonst hätten solche Hunde doch schon Ärger gehabt und Auflagen. Ich sehe Einige der besagten Hunde ja öfter und die laufen fast immer frei und treffen andere Hunde als unsere und da scheint es ja zu klappen nur bei Harley nicht, die scheint in denen irgendwas zu wecken. Bei unserer vorherigen Hündin war das nie so der Fall.

  • Gehe ich richtig in der Annahme, dass der Schäfi ihr also nicht ernsthaft ans Leder wollte er hatte sie ja an der Gurgel, er hätte also können wenn er gewollt hätte?

    Sehrwahrscheinlich, ja.


    Ist Deine Hündin gesund?
    Meine Tutnixe geht auf kranke Hunde los, tut ihnen effektiv nix aber bügelt sie in den Boden rein.
    Ist drei mal passiert und drei mal hat das den Hunden das Leben gerettet - Tumore frühzeitig erkannt weil ich drauf bestanden habe, dass der Hund sofort zum TA kommt.


    Ich würd' die Maus durchchecken lassen.

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