Vorbereitung auf den Welpen

  • Diese Unverträglichkeit mit anderen Hunden, wie kann man denn da von Beginn an gegenwirken? Was steckt da denn psychologische dahinter?


    Die ganzen Bullrassen haben ja eine Kampfhund / Wachhund/ Bullenbeißer Vergangenheit in ihren Genen.
    Da wurde auf griffige Hunde die sich nicht die Butter von Brot nehmen lassen und alles fremde doof finden selektiert. Das kommt halt in unterschiedlicher Ausprägung häufig durch.
    Das lässt sich auch nicht mit Welpenstunden wegsozialisieren! Das haben schon viele einsehen müssen.


    Verhindern: eine auf Verträglichkeit selektierte Rasse wählen.


    Ein Hund der unverträglich ist und keine Wärme verträgt schränkt übrigens doppelt ein.

  • Diese Unverträglichkeit mit anderen Hunden, wie kann man denn da von Beginn an gegenwirken? Was steckt da denn psychologische dahinter?

    andere Hunde interpretieren häufig das Atemgeräusch der Frenchies (und Möpse) als geknurre. Außerdem haben sie kaum Mimik und keinen Schwanz zur Stimmungsäußerung. Normale Kommunikation mit anderen Hunden ist ihnen somit sehr erschwert


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    Verliebt als Kriterium - Hm.


    Ich habe mich hier mit einer Mopsbesitzerin mal unterhalten, weil der Hund mir aufgefallen ist, weil er kaum Geschnauft hat und rein optisch auch gut aussah von der Figur her. Habe sie gefragt, ob er keine Gesundheitlichen Probleme hätte, er würde so wirken. Tja, und dann hat sie mir erzählt, was der Hund bisher schon an OP´s hinter sich hat. Nie wieder würde sie sich einen Hund dieser Rasse holen.
    Und bei Frenchies ist es nicht anders.
    Ich könnte das nicht, mir wissentlich einen Hund anschaffen bei dem es vorprogrammiert ist, dass er nur mit diversen OP´s evtl ein einigermaßen Leben haben kann und vor allem mit dem Kauf solch gewissenlose Zuchten zu unterstützen. Jeden Tag das Geschnorchel beim Luft holen, Angst haben vor so einem Sommer wie letztes Jahr mit den Temperaturen, weil der Hund dann unendlich leidet und man Angst haben muß, das er draußen umkippt.
    Ich habe Heuschnupfen und dadurch zu manchen Zeiten den Hals zu und das reicht mir schon. Diese Hunde leiden häufig jeden verdammten einzelnen Tag ihres Lebens. Wie kann man daran Freude empfinden?
    Ist mir wirklich absolut unbegreiflich

  • Meine absolute Lieblingsrasse kommt mir auch nur - falls überhaupt jemals wieder - als Notfell ins Haus.
    Mopsis ebenso - ich liebe Mopsis :herzen1: aber wenn dann nur als Notfell.
    Aber vielleicht muss man da durch? Selbst erleben wie schlimm das ist, wenn der geliebte Hund fast eingeht, Schmerzen hat und einfach nicht kann obwohl er will.
    Das sind heftige Momente :( :

  • andere Hunde interpretieren häufig das Atemgeräusch der Frenchies (und Möpse) als geknurre. Außerdem haben sie kaum Mimik und keinen Schwanz zur Stimmungsäußerung. Normale Kommunikation mit anderen Hunden ist ihnen somit sehr erschwert

    Das kann ich nur unterschreiben. Mein Hund hat extreme Probleme mit Plattnasen und rastet regelrecht aus wenn er eine sieht.
    Wobei man dazu sagen muss, dass eine französische Bulldogge hier aber auch extrem andere Hunde provoziert und generell nur mit wenigen Hunden verträglich ist.



    Was ich mich hier beim Lesen gefragt habe, der gesunde Menschenverstand sagt dir/euch, dass man einen Hund nicht 9 Stunden alleine lässt aber eine wissentlich kranke Rasse anschaffen kann man mit seinem Gewissen vereinbaren?

  • Bei 16 Grad und Sonne wie heute ist sie praktisch nicht mehr zu gebrauchen. Im Sommer geht gar nichts mehr. Die Familie hockt zu Hause weil der Hund sonst umkippt wenn sie ihn irgendwo mit hinnehmen

    Du schreibst, daß ihr mit dem Hund viel gemeinsam unternehmen wollt - aus oben genannten Gründen hat das bei dieser Rasse enge Grenzen.
    Viele Neubesitzer von Möpsen oder Bullys freuen sich in den ersten ein, zwei Jahren noch an ihren frei atmenden, sportlichen Hunden. Mit vier bis fünf Jahren werden sie dann regelmäßig von der Wirklichkeit eingeholt.


    Dagmar & Cara

  • Diese Unverträglichkeit mit anderen Hunden, wie kann man denn da von Beginn an gegenwirken? Was steckt da denn psychologische dahinter?

    Naja, es ist einfach das Zusammenspiel ihrer Charaktereigenschaften.
    Unsicher, Frust, Triebig - das ist keine gute Kombi mit (fremden) Hundebekanntschaften.


    Frenchies verstehen sich oft am besten untereinander.... aber ob das "Freundlich" ist oder ein rumgeboller, sei mal dahingestellt.
    Im eigenen Rudel mit klaren Regeln sind sie schon verträglich. Der andere Hund muss das aber auch ab können und sich nicht unterbuttern lassen.

  • LiLeider ist es auch nicht so, daß man nur eine seriöse Züchterin finden muß, weil die anatomischen Gegebenheiten, die zu den Problemen führen, bei Züchter- wie Vermehrerhunden die gleichen sind. Egal wie sehr die Leute beteuern, sie würden "auf Gesundheit züchten".
    Beim Welpen ist übrigens von den Problemen noch nichts zu merken, die entstehen erst später.


    Hunde, die ihren Tubus lieben! - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert


    Bully-Bashing, oder: Die Qualzucht-Rassen Französische Bulldogge, Englische Bulldogge und Mops - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert

    Ich habe mich mit "Kurz-Nasen-Hunden" bisher noch nicht sooo beschäftigt, weil ich schon rein optisch lieber Hunde mit "mehr Nase" mag.
    Deshalb dachte ich ehrlich gesagt lange, dass es Unterschiede macht, von welchem Züchter/aus welcher Linie der Hund ist. Aber das scheint leider nicht so zu sein :( :


    Den Artikel "Hunde, die ihren Tubus lieben" habe ich vor ein paar Wochen zufällig entdeckt - und ich musste weinen, als ich das gelesen habe, weil mir die Hunde so leid tun :( :


    Wenn man sich leichtsinnig für so eine Rasse entscheidet, finde ich es schlimm - aber noch viel weniger kann ich es verstehen, dass man sich für die Rasse entscheidet, wenn man diesen "Tubus-Artikel" gelesen hat :( :



    Die OP-Kosten würden mich noch am wenigsten stören - WENN der Hund ein schönes Leben mit genügend Luft haben würde. Aber genügend Luft ja er ja trotzdem nicht :( :




    Und zur Verträglichkeit:
    Wir haben uns ein paar Mal mit einer französischen Bulldogge zum spielen getroffen.
    Lucy und die französischen Bulldogge spielen grundsätzlich schön zusammen (sind aber beide noch Junghunde) - aber die ersten 1-2 Minuten sind irgendwie immer komisch...
    Ich glaube, da kann Lucy die franz.Bulldogge einfach nicht einschätzen (andere Mimik, kein Schwanz, komische Geräusche).


    Die Halterin hat mir erzählt, dass Lucy eigentlich der einzige Hundekontakt ist, den ihr Hund hat (bis auf manche zufällige Begegnungen) - weil alle anderen Hunde die franz. Bulldogge sofort angehen :( :


    Dabei ist das so eine liebe Maus - es tut mir so leid, dass sie da so eingeschränkt ist. :( :
    Und wenn sie älter wird, kommen wahrscheinlich noch Atemnot usw. dazu.
    Dabei spielt sie so gerne... :( :


    (Ach ja - der Hund ist aus dem Tierschutz und die Halter haben der Maus aus Mitleid ein Zuhause gegeben. Das war in diesem Fall nicht so "gewollt".)



    Da ihr den Welpen jetzt schon kennt, ist es bestimmt schwierig, sich noch um zu entscheiden - noch dazu, weil es ja nicht nur Deine Entscheidung ist...
    Aber vielleicht könnt ihr wirklich die gesundheitlichen Aspekte nochmal ganz gründlich überdenken - es gibt sooo viele Hunderassen, die auch ganz, ganz toll sind und die problemlos Luft bekommen.


    Viele Grüße
    Sandy

  • Diese Unverträglichkeit mit anderen Hunden, wie kann man denn da von Beginn an gegenwirken? Was steckt da denn psychologische dahinter?

    Es ist auch Körperbau und Haltung...... sie kommen steifbeinig und breit auf die anderen Hunde zu, dabei wirken sie durch die Glubschaugen starrend, das Geröchel wirkt wie knurren....
    Der entgegenkommende Hund denkt, die ziehen gerade in den Krieg! Das finden die meisten nicht so super.

  • Bitte bedenke, dass Nasenprobleme nicht die einzige Baustelle sind. Bekommt man schlecht Luft, ist das Herz unter Dauerbelastung und schnell hinüber.


    Der gesunde langnasige "Retromops" bzw Puggle in der Familie hat inzwischen eine Reihe von OPs hinter sich und kostete einen guten 6stelligen Betrag inkl Physio usw. Der hatte einen Bandscheibenvorfall wegen Keilwirbelsydrom und "war" querschnittsgelähmt. "war", weil er heute wieder bisschen durch die Gegend wackeln kann. Der Hund ist bis heute inkontinent, kann keine einzige Stufe laufen usw. Und dass die den Hund überhaupt so weit bekommen haben, war eine finanzielle und zeitliche Riesenleistung.


    War ein ganz toller Züchter, der die Plattnasen gesünder züchten wollte. Den gab's dann eine Weile später nicht mehr :pfeif:


    Dieselben Probleme gibt's beim Frenchie auch...

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