Wie handeln (Depressionen)?

  • Danke für deine lieben Worte. Ich habe der Familie von dem Problem erzählt und die Dame meinte, dass sie ab und zu mal mit ihrem Hund für 2-3 Stunden alleine wäre und da ihr Hund sehr ruhig ist, das sicher von ihm lernen würde. Ansonsten hat sie aber viel Zeit für beide Hunde.


    Das Alleinbleiben habe ich so geübt (Ich kopiere das mal von meiner vorherigen Antwort, bin mir nicht ganz sicher, wie das hier funktioniert):
    Ich habe nebenbei öfter meine Jacke angezogen, mich hingesetzt, sie wieder ausgezogen, hab das Radio angemacht, hab mich vor die Haustür gestellt, sie geschlossen (da ging das Bellen schon los), hab dann gedacht, dass es wohl zu schnell geht. Dann hab ich ihr beigebracht, alleine in einem Zimmer zu bleiben (wobei sie nicht entspannt ist, wenn ich in einem anderen Zimmer bin, sondern auf jedes Geräusch lauscht und sich erst wieder hinlegt, wenn ich wieder da bin), hab dann wieder versucht, wenigstens eine Sekunde alleine vor der Haustür zu stehen... Ich denke, ich bin bei der Sache zu ungeduldig... weshalb ich meine Fähigkeit bezweifle, ihr das alleine beizubringen...

  • Es ist eine Familie mit Haus und Garten und einem Ersthund an ihr interessiert... Wäre das vielleicht das Beste für sie?


    Bei der Familie müsste sie ab und zu mal 2-3 Stunden alleine bleiben, zusammen mit einem eher ruhigen Golden Retriever.

    In dem Fall wäre das wahrscheinlich nichts für sie. Es klingt doch ein bisschen danach, als bräuchte sie wirklich ihre Bezugsperson und nicht einfach nur Gesellschaft. Vielleicht findet sich ja noch jemand, wo sie nie alleine bleiben muss.

  • Was hast du denn schon probiert wegen des Alleinseins?
    Wie geht es dir mit dem Gedanken, dass du sie abgibst? Fühlst du dich erleichtert oder macht es dich traurig oder fühlst du vielleicht sogar gar nichts?
    Ich finde solche Entscheidungungen sollte man nicht während einer depressiven Episode treffen, vielleicht bereust du es nachher und machst dir dann Vorwürfe.
    Allerdings ist es auch wirklich schwierig, wenn du keine Familie/Freunde hast, die dich da etwas entlasten können.

    (Ich kopiere das mal von meiner vorherigen Antwort)
    Ich habe nebenbei öfter meine Jacke angezogen, mich hingesetzt, sie wieder ausgezogen, hab das Radio angemacht, hab mich vor die Haustür gestellt, sie geschlossen (da ging das Bellen schon los), hab dann gedacht, dass es wohl zu schnell geht. Dann hab ich ihr beigebracht, alleine in einem Zimmer zu bleiben (wobei sie nicht entspannt ist, wenn ich in einem anderen Zimmer bin, sondern auf jedes Geräusch lauscht und sich erst wieder hinlegt, wenn ich wieder da bin), hab dann wieder versucht, wenigstens eine Sekunde alleine vor der Haustür zu stehen... Ich denke, ich bin bei der Sache zu ungeduldig... weswegen ich auch meine Fähigkeit bezweifle, ihr das alleine beizubringen...


    Wenn ich daran denke, sie abzugeben, fühle ich ehrlich gesagt Traurigkeit und Erleichterung. Traurigkeit, weil ich sie sehr gern habe und Erleichterung, weil ich es dann wieder leichter im Alltag hätte und auch mal wieder mehr Zeit für mich hätte... Ich bin hin- und hergerissen... Ich denke aber auch, dass sie es bei einer anderen Familie besser hätte... Ich bin überfordert, so gern ich sie habe...

  • Ich würde sie abgeben, da ich finde, der Hund ist nich geeignet für dich.
    Gerade bei psychosomatische oder psychischen Erkrankungen ist so ein Hund eine große „Falle“ für einen selbst.
    Ich bin Diplom Sozialarbeiter und arbeite im Bereich tiergestützte Therapie.
    In diesem Bereich passiert immer und immer wieder folgendes: ein Problemtier wird ( bewusst/ unbewusst) angeschafft um sich nicht mit den eigenen Problem auseinander setzen zu müssen ( siehe Martin Rütter letzte Woche, obwohl ich das Ende für absolut gefaked halte, ist es doch ein typisches Beispiel).
    Ein eigenes Tier ist bei einer psychosomatischen Erkrankungen fast immer ein Problem, das geht bis hin zum Münchhausen Syndrom usw.
    In der Regel ist der Betroffenen viel besser versorgt stundenweise mit einen fremden Tier ( Reiten, Gassigehen mit Tierheim Hund uä) da es meiner Meinung nach immer wieder zu dieser Problematik kommt.
    Sorry falls ich mich jetzt Dir gegenüber zu weit aus dem Fenster gelegt habe, ist aber tatsächlich meine Praxis Erfahrung

  • Danke. Ja, das habe ich ihr beigebracht, aber sie ist sehr unruhig, wenn ich in einem anderen Zimmer bin und lauscht auf Geräusche und kommt erst wieder zur Ruhe, wenn ich wieder da bin. Ich kann sie ab und zu bei meiner Mutter lassen, wenn sie gerade nicht arbeitet, ansonsten habe ich niemanden, der auf sie aufpassen könnte. Und wenn meine Mutter keine Zeit hat, bleibt nur mein Vater, dem ich sie aber niemals anvertrauen würde, weil er keine Ahnung von Hunden hat, von Gewalt in der Erziehung überzeugt ist und sie bei warmen Wetter auch im Auto lassen würde. :no: Und ich solle mir laut ihm einfach ein Anti-Bell Halsband kaufen... was aber das Problem nur unterdrücken und nicht lösen würde und für den Hund sicher unschön ist.


    Ich probiere es jetzt seit zwei Monaten aktiv (Hab ihr vorher natürlich Zeit gegeben, sich an das neue Zuhause zu gewöhnen)... Das ist nicht lange, ich weiß... Ich bin nur so frustriert, weil sie laut Vorbesitzer kein Problem mit dem Alleinsein hätte (was mir sehr wichtig und meine einzige Bedingung war) und ich jetzt vor so einem Problem sitze und keine Ahnung habe, was ich machen soll. Mit meiner ehemaligen Therapeutin habe ich keinen Kontakt mehr... Ich müsste mir eigentlich laut Psychiater dringend einen neuen Therapeuten suchen... Ich war vor drei Tagen bei ihm (gehe alle paar Monate zu ihm), da hat er mir das auch wieder deutlich gemacht...

  • Ja, ich habe einen Malteser. Sie ist eigentlich total lieb, draußen ist sie nur etwas aufgedreht und eben das Problem mit dem Bellen... Aber ansonsten ist sie wirklich ruhig und brav. Ich weiß auch nicht, wie das mit dem Hundesitter läuft, kommt da jemand nach Hause und holt sie ab? Ich habe nämlich (noch) kein Auto. Ich wollte eigentlich dieses Jahr meinen Führerschein machen, was aber zurzeit nicht geht. Dankeschön für deine liebe Antwort!

  • Wenn ich daran denke, sie abzugeben, fühle ich ehrlich gesagt Traurigkeit und Erleichterung. Traurigkeit, weil ich sie sehr gern habe und Erleichterung, weil ich es dann wieder leichter im Alltag hätte und auch mal wieder mehr Zeit für mich hätte... Ich bin hin- und hergerissen... Ich denke aber auch, dass sie es bei einer anderen Familie besser hätte... Ich bin überfordert, so gern ich sie habe...

    Ich habe mir die beiden Seiten nun durchgelesen und würde zu einer Abgabe tendieren- wenn ich in Deiner Situation wäre.


    Du würdest Dich erleichtert fühlen, Du hast Deinen Freiraum, den Du brauchst, wieder zurück,...


    Ich bin kein Mensch, der voreilig zu einer Abgabe tendiert, ganz im Gegenteil. Die Frage ist nur, wie viel Kraft Du noch aufwenden kannst, wenn Du derzeit so unglücklich bist.


    Es ist natürlich immer sehr schwer, ein geliebtes Tier abzugeben!
    Aber manchmal passt die Situation einfach nicht.


    Aber mal umgekehrt gedacht, vielleicht engst Du den Hund auch ein. Vielleicht spielt hier einfach alles zusammen.
    Der Hund merkt, dass Du leidest. Somit möchte er sich noch weniger von Dir trennen.

  • Erstmal, du bist nicht alleine mit dem Problem, ich kenne das aus eigener Erfahrung :bussi:

    Wie lange hast du denn deinen Hund schon? Ist er schon bei dir gewesen, als du krank wurdest, oder hast du ihn aufgenommen, als du schon die Depression hattest?
    Also deine Krankheitsgeschichte geht uns hier natürlich nichts an, aber ich denke, die Frage, wie lange der Hund schon bei dir ist, hilft um zu verstehen.
    Kannst du dir vorstellen, wenn du wüsstest, dass dein Hund ein gutes neues Zuhause hätte, dass es dir dann besser gehen würde? Dass du dann zur Therapie gehen würdest usw.?

    Danke. Ich habe sie seit 3-4 Monaten. Ich habe sie aufgenommen, als ich schon Depressionen hatte, weil sie mir leid tat (und ich ansonsten viel Zeit für einen Hund habe, da ich höchstens nur 4 Stunden arbeiten kann/darf) und der Vorbesitzer mir sagte, dass sie auf jeden Fall alleine bleiben kann, was meine einzige Bedingung war...


    Ich weiß, dass 3-4 Monate keine lange Zeit sind, das Problem ist nur, dass ich mittlerweile sehr verzweifelt/frustriert bin und gar keine Geduld/ Hoffnung mehr habe. Das tut mir wirklich leid, aber ich kann echt langsam nicht mehr... Wenn ich wüsste, dass mein Hund ein schönes Zuhause bekommt, würde ich sie wahrscheinlich weggeben... Dann würde ich auf jeden Fall auch zur Therapie gehen, da mich mein Psychiater schon dazu drängt und ich auch einiges Privates loswerden muss, worüber ich seit Monaten mit keinem reden kann. Das soll nicht so klingen, als würde ich nur an mich selbst denken... Ich weiß nur echt nicht weiter :no:

  • Diese Krankheit ist ein Drecksvieh. Puuh.


    Ich denke du brauchst tatsächlich mehr Luft im Leben. Und die Möglichkeit dich um dich zu kümmern.


    Ich geb dir eine Portion von meinem aktuellen Oberwasser. Egal welche Entscheidung, es ist die richtige. Hör auf dich.


    Halt durch.

  • Hast du mal den Therapeuten gefragt ob der Hund mitkommen kann?


    Meine Mutter hatte auch schwere Depressionen und sie durfte ihren Hund mitnehmen wenn es zur Therapie ging.
    Der Therapeut sah den Hund sogar positiv, da sie dadurch gezwungen war mit der Außenwelt in Kontakt zu bleiben und sich nicht ganz einigeln konnte. Sie musste zum Gassigehen raus, traf dadurch andere Hundehalter, blieb in sozialem Kontakt.

    Nein, da ich noch keinen Therapeuten habe und mir erst einen suchen müsste... Ich wusste aber gar nicht, dass das geht, das wäre schon praktisch. Dann könnte ich ja am Telefon auch direkt fragen, ob ich sie mitnehmen könnte. Ja, mir tut das Gassigehen auch sehr gut, sie bringt mich auch oft zum lachen. :herzen1: Nur dann stehe ich wieder vor dem Bell-Problem und bin wieder am verzweifeln

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