Wie sieht für euch gute Sozialisierung aus?

  • Nö.
    Jeder Mensch wird einzeln begutachtet und bewertet. Das ist ein lieber Mensch, den mag ich. Dieser Mensch ist uninteressant oder langweilig, der dort wirkt etwas bedrohlich. Der eine Mensch darf mal streicheln, man bietet sich an, von dem anderen Menschen will ich nicht angefasst werden.


    Ganz so, wie Menschen auch fremde Menschen taxieren, die ihnen näher kommen. Trotz aller Sozialisation.

    Natürlich wird jeder Mensch einzeln begutachtet - aber ein Hund, der generalisiert, wird eine gewisse Grunderwartungshaltung haben - egal, ob negativ oder positiv.


    Ein Hund, der überhaupt nicht generalisiert - für den ist jede Situation komplett von Grund auf neu.



    Wenn Du mit Deinen Hunden unterwegs bist und euch der 3.200ste Spaziergänger, den Deine Hunde bisher in ihrem Leben getroffen haben, begegnet - bewerten Deine Hunde diesen 3.200sten Spaziergänger dann komplett von 0 - also ohne ihre bisherigen Erfahrungen miteinzubringen? :denker:



    Viele Grüße
    Sandy

  • Leider kann ich diesen Beitrag nur 1mal liken. Mich würde auch interessieren, warum um Boomer nicht gekämpft wurde...

    Weil ein erneuter Vorfall stattgefunden hatte und der Hund wegmusste, damit die Nachbarin keine Anzeige erstattet. In Wien ist die Lage für solche Hunde momentan eher nicht besonders rosig - die kommen eher nicht mit einem laschen "Maulkorb und Leinenpflicht" weg. Da ist es schon besser, wenn er jetzt nicht mehr in Wien ist, damit ist aber auch die Trainingsmöglichkeit futsch.

  • Auch Huskies gibt es beim seriösen Züchter in Ö nicht an jeder Straßenecke...


    Und wenn ich mir ansehe, welche Husky Schwemme unser TH gerade im letzten Jahr hatte, dann bezweifle ich stark, dass der Hund für den uninformierten Hundefreund auf Suche nach einem Gassipartner so easy going ist...

  • Du weißt schon das Generalisierung auch bei Menschen angewandt wird die dem Hund nicht zu nahe kommen.
    (Fast) jeder Hund genralisiert Menschen die sich auf dem Gehweg befinden machen so und sind ungefährlich. Da wird nicht jeder Mensch einzeln bewertet. Springt einer aber aus der Reihe weil er z.b torkelt oder schreit wird der Hund genauer hinschauen.
    Was anderes wäre auch nicht effizient.

  • Natürlich wird jeder Mensch einzeln begutachtet - aber ein Hund, der generalisiert, wird eine gewisse Grunderwartungshaltung haben - egal, ob negativ oder positiv.

    Ja und zwar: "Da kommt einer, jetzt muss ich hinschauen" und "der kommt nicht, also uninteressant".


    Du vermischst m.E. ein bisserl Konditionierung mit Erfahrungslernen, durchgerührt mit Rassemerkmalen. Natürlich hat ein junger Hund, der gut sozialisiert wurde, weniger eine misstrauische Haltung (Urvertrauen), als ein Hund, der regelmässig von Menschen verprügelt wurde (fehlendes Urvertrauen). Letzteres gehört schon im Extrem gar nicht mehr hier her, eigentlich, Traumata, wieder ein anderes Thema.


    Das ändert aber nichts daran, dass ein Hund mit Persönlichkeit immer noch jeden Menschen einzeln bewertet. Die Grunderwartungshaltung ist: "Handlung/Austrahlung bewerten, harmlos, uninteressant, Freund oder Feind". Zumindest bei Rassen, in deren Genen es liegt, genau das bewerten und das auch noch entsprechend kommunizieren zu können. Dafür wurden sie gezüchtet und es interessiert nicht die Bohne, ob dieser Hund in seiner Welpen- und Junghundezeit nur rein positive Kontakte kennen gelernt hat. Das ist übrigens GsD bei den meisten Hunden so. Kommst trotzdem nicht mehr uneingeladen rein. Du bist schon per Versuch/Eindringen eine Bedrohung.


    Einen Hund, der nicht dazu lernt, sondern in seiner gewissen Grunderwartungshaltung aus Zeitfenster X generalisierend stecken bleibt ("z.B. alle Männer lieb"), kannst Du als Wach-/Schutzhund eher nicht gebrauchen. Stell Dir vor, super sozialisiert und dann steigt einer ein und bis der Hund geschnallt hat, dass diese Zurückhaltung falsch war. Steht Hund doch schon hinter der verschlossenen Türe. GsD funktioniert es so nicht.


    Ob ein Labbi einen mag oder nicht, er kann nur so tun, als würde er alle Menschen mögen (häufig zumindest).

  • Du weißt schon das Generalisierung auch bei Menschen angewandt wird die dem Hund nicht zu nahe kommen.
    (Fast) jeder Hund genralisiert Menschen die sich auf dem Gehweg befinden machen so und sind ungefährlich.

    Du weisst aber schon, dass ich auch das formuliert habe?
    Eigentlich darauf hingewiesen, dass das die Kern-Generalisierung ausmacht?

  • Es wird ein Husky werden.

    Ben ist aus Wien von einem Mädel, dass, sagen wir mal, auch sehr naiv an die Hundeanschaffung rangegangen ist.

    wenn ein Hund mit Jagdtrieb an der Schlepp durchstartet, ist das ein echtes Vergnügen

    Dafür brauchts noch nicht mal ne Schlepp, ne kanpp drei Meter Leine, etwas gedankenverloren und schwupps, wirste mal eben schnell durch ne Hecke gezogen und liegst wie ein Maikäfer aufm Rücken im Park.

    Der Nachteil ist, dass sie schwerer zu erziehen sind und Jagdtrieb haben.

    Ich finde, zB, Huskys nicht schwer zu erziehen, will aber auch keinen Hund für Stadtbummel und Hundegruppenspaziergänge. zum Jagdtrieb kann ich nur sagen, hoffe, dass es keine Freigängerkatzen und kleine , freche Hunde bei Euch gibt.

  • @Rosilein:


    Oder anders herum betrachtet:


    Wenn ein Hund von einem großen, schwarzen Hund gebissen wird, reagiert er oft danach auf alle großen, schwarzen Hunde.
    Er hat diese Erfahrung dann generalisiert - und deshalb wird der große, schwarze Hund, der überhaupt nichts mit dem Biss zu tun hatte, erst einmal trotzdem als potentiell gefährlich eingestuft.


    Wie dann mit dieser Gefahr umgegangen wird, ist dann natürlich wieder von Rasse zu Rasse und von Hund zu Hund unterschiedlich - der eine Hund geht ins Meideverhalten, versteckt sich hinter seinem Halter, ein anderer greift seinerseits an, weil Angriff die beste Verteidung ist usw.



    Vielleicht war aber auch die Wortwahl "generalisieren lernen" falsch getroffen.


    Vielleicht wäre folgende Formulierung besser:
    Ein gut sozialisierter* Welpe hat die Fähigkeit, zu generalisieren bzw. ein Hund, der als Welpe gut sozialisiert* wurde, ist in der Lage, zu generalisieren.


    (*das "gut sozialisiert" habe ich jetzt nicht näher beschrieben, weil das an dieser Stelle den Satz nur unnötig aufblähen würde)



    Viele Grüße
    Sandy

  • jetzt schon. Hab dich falsch verstanden.

    vll. habe ich mich auch nicht so konkret und klar ausgedrückt ;)
    (Das Thema ist sehr komplex ... und schwierig, nur am Rande abzuhandeln)

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