• Was ist eigentlich so schwer daran zu verstehen,dass ein ACD ein reiner Arbeitshund ist. Hüten ist ihr Leben, dafür wurden sie geboren und Nein, da ist jede andere Aktivität kein Ausgleich für.

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    Hi


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    • Und warum ich mich für einen ACD entschieden habe? Ich mag ihre Art, das sie eigentlich immer fröhlich und gut gelaunt sind, aber doch sehr zielsicher und doch wissen was sie wollen. Sie haben ihren Kopf, sind etwas verrückt.

      Ich glaube, Du hast noch immer eine recht unbedarfte, unrealistische Vorstellung davon, was ein Arbeitshund ist. Hast Du schon einen ganzen Tag mit einem Cattle Dog verbracht, kennst Du diese Art von Hunden in Realität?


      Ich habe jahrzehntelange Hunde-Erfahrung, aber ich würde mir nicht zutrauen, einen Cattle Dog anzuschaffen, geschweige denn, mit ihm in einer Mietwohnung in einer Stadt zu leben. Davor hätte ich viel zu grossen Respekt, und möchte das weder mir selber noch dem Hund antun.

      Du redest Dir da etwas schön, was Dir spätestens in ein paar Monaten leid tun wird. Ausserdem tut mir der Hund leid, der in einer für ihn völlig unangepassten Umgebung leben muss.


      Ich finde diesen ganzen Trend, reine Arbeitshunde in eine städtische Umgebung und in eine Mietwohnung ohne echte "Aufgabe" zwingen zu wollen, einfach schrecklich... arme Hunde.:verzweifelt:

    • Was ist eigentlich so schwer daran zu verstehen,dass ein ACD ein reiner Arbeitshund ist. Hüten ist ihr Leben, dafür wurden sie geboren und Nein, da ist jede andere Aktivität kein Ausgleich für.

      Was ist eigentlich so schwer daran, ordentlich zu antworten?

      Ich kenne keinen einzigen "gut gelaunten, immer fröhlichen" Cattledog. Eher im Gegenteil - alle die ich kenne (4) sind absolut ernste Hunde.

      Dann kennst du andere als ich.






      Und eigentlich muss ich auch gestehen... kann dieser Thread hier auch geschlossen werden. Ihr sagt "ACD - nein", damit ist die Frage dieses Threads beantwortet. Ich habe eure Kommentare und Erfahrungen angenommen, zu Herzen genommen und sie werden in meine Entscheidung einfliessen.


      Und nein, ich bin nicht beleidigt nur weil ihr etwas anderes sagt als ich denke. Und nein, ich bin auch nicht eingeschnappt weil ich nicht das zu hören bekommen was ich hören "möchte". Aber es wiederholt sich ja nun mittlerweile. Ihr habt eure Meinung gesagt, ich hab sie angenommen.

    • :winken: Ich find's megalieb dass Du mir antworten magst, danke dafür :bussi:


      Was ist denn bei euch so anders, das ein "Normalohundehalter" so erstaunt ist? Das würde mich mal interessieren... gerne auch per PN.

      Ach das kann ich Dir gern erzählen, das ist nichts speziell Persönliches oder so :smile:

      Also, ich hab einen schwarzen (nun ja, angeschwarzt, zumindest) Schäferhund. Ganz ganz viele Menschen haben mit Schäfis ein Problem; bei uns jetzt weniger (da sind's eher die Appenzeller Sennenhunde) aber Ausländer reagieren fast alle auf Schäfis. Hundehalter haben meist Angst vor Schäfis.


      Auffällig ist's halt speziell wenn wir mit Trötis Lieblingskumpel, ein Goldi :herzen1: unterwegs sind.
      Die Halterin ist etwas unbedarft; Ersthundehalterin und erfrischend naiv; ihr Hund rennt voraus, stellt Fussgänger und Radfahrer, zwickt Leute in die Hände, verteidigt "seine" Sitzbank, ...
      Ist alles nicht schlimm weil ist ja ein Goldi.


      Wenn mein Hund nur atmet ist da schon wesentlich mehr los :ugly:
      Heisst egal wo ich bin, egal wie weit in der Pampa draussen, sehe ich nicht um ein Eck, kommt mein Hund an die Leine.

      Im Wald wo alle andern abhauen und verschwinden dürfen, darf meine genau gar nichts. Wenn nämlich mein Hund ein Vögelchen aufscheucht dann ist das viel viel schlimmer als wenn ein anderer Hund (andere Rasse) das tut.


      Weisst wie ich meine?

      Das nur so als ein kleines Beispiel.

      Für andere Hundehalter ist das etwas das sie nicht verstehen können.

      Hier mag jemand nimmer mit mir spazierengehen weil ich meinen Hund immer so streng zurückrufe :ugly: Ja wenn das Vieh nicht hört, gibt's ein "HEY!" - das war schon zu viel.


      Die Goldi-Halterin sagte mal, dass ihr erst nach und nach bewusst wurde, was das heisst, einen Hund einer bestimmten Rasse zu haben, ihr wär das viel zu anstrengend.



      Also die Umstände sind geklärt, zumindest weitestgehend. Ich meinte wenn mir was passiert brauche ich jemanden der sich um den Hund kümmert - egal welche Rasse. Aber ich weiss wie du das meinst.

      Dann ist gut.
      Ich habe mich auch erkundigt (war neu in der Stadt und kannte keinen) - das fing bei der Welpenstunde an und hörte auf mit Hundepensionen :ugly: Zuerst war alles jaja klaaaaaaar geeerne - und als Hund dann da war, war alles ganz anders.


      Wenn Du jetzt ein weisses Wuschelchen hast, wirst Du - so es kläfft und nicht allein sein kann - kein Problem haben, ein Plätzchen zu finden wo es dann nicht allein sein muss.
      Mit einer andern Rasse wirst Du da eher Mühe haben.


      Ihr habt eure Meinung gesagt, ich hab sie angenommen.

      Find' ich super!

      Ich selbst bin ja immer froh und dankbar über möglichst negative Hinweise weil mir selbst die viel viel mehr bringen als ein "joa mach ruhig, kein Problem". Das ist zwar nett und schön, hilft mir aber nicht beim "Probelm finden und abarbeiten".

      Von dem her bin ich über die kritischen Stimmen hier sehr froh, ich finde gerade die Knurrhähne unter den ACDs wahnsinnig charmant :ops:

      Ja ich habe einen schrägen Geschmack, ich weiss :lol:



      Eine Frage habe ich noch an Dich, wenn ich darf: :ops:

      Magst Du die Züchterin bei Gelegenheit mal fragen, ob es bei den ACDs in eine ähnliche Richtung geht wie mit den Border Collies?

      Inzwischen haben sich Show- und Arbeitslinie dermassen weit vonenander wegentwickelt dass es eigentlich schon zwei verschiedene Rassen sind.

      Würde mich ehrlich interessieren.

      Aber nur wenn Du magst und es sich ergibt :smile:



      Merci an alle hier für den spannenden Thread *Rudelknutsch* :bussi:

    • Also, als immerfröhlich und gut gelaunt ist mir auch noch kein Cattle Dog begegnet. Aber vielleicht ist das tatsächlich so eine individuelle Sicht auf etwas. Hütehunde erlebe ich aber generell als sehr reaktive und jederzeit bereite Hunde "ernst" zu machen. Es gibt im Grunde nur Jobs, wenn man nicht ständig den Daumen drauf hat.


      Generell will ich gar nicht gegen den ACD sprechen. Es gibt Menschen, zu denen passt er. Ich kenne so welche.

    • Also ich würde die Cattle Dogs, die man in Deutschland bekommt, nun nicht unbedingt als Hütespezialisten bezeichen, dafür hat sich die Zucht in den letzten 10, 15 Jahren zu sehr in Richtung Begleit- oder Sporthund entwickelt, so ähnlich wie beim Australian Shepherd, wo die allermeisten Züchter ja auch nicht auf Arbeitsfähigkeit selektieren, sicherlich auch, weil sie es nicht können, da sie keine Rinder haben.


      Interessant fand ich, was uns die Vorbesitzerin unseres Koolies erzählte, nämlich dass sie in New South Wales, wo sie ihre Koolies direkt von Viehfarmen gekauft hat, Cattle Dogs eigentlich eher als Wachhunde gesehen hat, weil sie vom Gebäude her nicht die Laufleistung wie Kelpies und Koolies bringen.


      Nur: Wenn ich aus einer Rasse, die genügend Durchschlagskraft für halbwilde Rinder haben soll, per Wesenstest immer stärker auf die "Netten" selektiere, geht irgendwann genau das verloren, was Viele an den Hunden so fasziniert, nämlich der kernige, ruppige Charme und die nötige Selbstbeherrschung, um ihre ursprüngliche, potenziell lebensbedrohende Arbeit zu erledigen.


      Wenn ich mir andere Rassen angucke, die ebenfalls einen gefährlichen Job haben, würde ich sagen, die Bereitschaft zum Zähneeinsetzen bleibt ziemlich lange erhalten, selbst wenn, wie flying-paws mal schrieb, manche noch nicht mal mehr an Schafen zu gebrauchen sind, weil sie schlicht nicht die Traute haben.


      Ich behaupte mal, die wenigsten, die Welpen dieser Rasse auf den Markt schmeißen, haben jemals dieses mentale Kräftemessen Hund - Rind gesehen und miterlebt, wie sich heranwachsende Hunde den Mut antrainieren, tonnenweise Rindviecher nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen.


      Oder wo ist es heutzutage noch erwünscht, dass ein Hund auf dem eigenen Grundstück richtig ernsthaft wacht? Fremde nicht nur ankündigt, sondern zur Not auch am Hereinkommen hindert?


      Zum reinen Viehbewegen von A nach B gibt es sicherlich elegantere, filigraner arbeitende Hunde - aber in Sachen Durchschlagskraft sind sie schon einmalig, wenn es darum geht, den Rindviechern beizubiegen, dass sie gefälligst zu weichen haben, wenn Hund & Herrchen kommen.


      Und wenn diese Möglichkeit zum Trainieren der mentalen Stärke fehlt, dann sucht sich das, was an Viehtreiber-Genetik noch da ist, eben andere Ventile, womit man sich in der Stadt in einer Etagenwohnung evtl. nicht gerade Freunde macht, weil man einfach viel zu dicht aufeinander hängt.


      Was ist, wenn sich der Hund den Wohnungsnachbarn auf derselben Etage als Sparringpartner - oh, Angst hat er! - aussucht? Oder irgendeinen anderen Hund aus der Nachbarschaft, der ihm den Gefallen tut, Angst vor ihm zu haben?


      Das sind Sachen, die kannst Du nicht wegsozialisieren, wegtrainieren oder was auch immer, und ich würde mich fragen, ist Dein Leben tatsächlich auf einen Hund eingerichtet, der ein gerüttelt Maß an Krawallbereitschaft mitbringen kann?

    • Im Nachgang dazu noch eine kleine Geschichte von vor 10 Tagen:


      Herrchen hat sich mal wieder einen "guten Vererber" andrehen lassen, sprich, ein absolutes Mistvieh von Bulle, der auf einer der Dauerweiden Färsen decken soll und der, kaum dort angekommen, nichts Besseres zu tun hatte, als erst mal mit den ihn neugierig umringenden Weibern Krawall anzufangen und sie schnaubend wegzustoßen.


      Schon auf dem Hof mussten beide Hunde, also Spockie-Koolie und Cattle-Kleinteil, ran, um ihn die Rampe auf den Viehwagen hochzudrücken, und schon dort hatte er eine der Kühe, die ausgemustert wurden und möglichst noch einmal gedeckt werden sollen, umgestoßen.


      Klar, Stress, neue Umgebung, neue Weiber, das gibt sich...


      Beim Abladen war die Kuh zwar etwas steifbeinig, aber wir dachten, auf über 40 ha können sich die insgesamt 35 Tiere locker aus dem Weg gehen.


      Nach 3 Tagen Anruf eines Jägers, da und da - offene, schattenlose Fläche - liegt auf dieser Weide ein Tier, das offensichtlich versucht aufzustehen und es nicht schafft.


      Ich war mit den Rüden unterwegs, Herrchen hatte nur die Cattle-Lotte da, laut Jäger war der Rest der Herde Richtung Wald zu einem Tümpel unterwegs.


      Herrchen also mit Hund und Notfallausrüstung, d. h. auch einem Bottich und Wasserkannen, los zu der Weide, da er sich schon dachte, dass es die umgerannte Kuh sein könnte, fährt mit dem Auto ran an die auf dem Hintern sitzende Kuh, der Rest der Herde, also auch der Bullen-Kotzbrocken, kriegt das mit und dreht um.


      Die ersten Färsen kamen wohl fröhlich angetrabt, so nach dem Motto, oh, hallo, Bauer, schön, dass Du da bist, zeig doch mal, was Du uns Nettes zu fressen mitgebracht hast...


      Sie kennen nämlich die Bottiche, aus denen es auch mal Schrot gibt.


      Die Lotte jagt sie auch brav wieder weg, weil Herrchen nur schnell die Kuh begutachten und mit Wasser versorgen wollte.


      Doch ruck, zuck war die ganze Herde da, und 34 Tiere, einschließlich röhrendem Bullen, jagten den Hund...


      Herrchen erzählte hinterher, dass sie wohl immer dann, wenn sich die Tiere ihm näherten, all ihren Mut zusammennahm und in alle Flotzmäuler biss, die sie erwischen konnte, so dass er zwar hastig, aber ausführlich genug die Kuh begutachten und versorgen konnte.


      Ohne den Hund hätte er sich wohl ins Auto geflüchtet und unverrichteter Dinge wieder fahren müssen.


      Das war eine ganz großartige Leistung für so einen jungen Hund, noch dazu ohne ihren spitzohrigen Kollegen, und das brauchte ihr niemand zu sagen, was sie zu tun hatte, das Beschützen liegt ihr im Blut.


      Meiner bescheidenen Meinung nach sollte ein Cattle Dog, genau wie andere Rassen mit Schutztrieb auch, Gelegenheit haben, mutig sein zu dürfen, ohne dass das als Problem oder zu bearbeitende Baustelle betrachtet wird und gleich die volle Breitseite der heutigen hundepsychologischen Erkenntnistheorie oder der vielgepriesene Hundesport aufgefahren wird.


      Den kann man sich nämlich meiner Meinung nach Ihrwisstschonwas, wenn man einen Hund bei seiner ureigenen Bestimmung sieht.


      Caterina

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