Hundeanfänger - Unerfahrenheit und Fettnäpfchen vorbeugen

  • 15min sind viiiiieel zu lange. Kurz ist im Sekundenbereich.
    Rausgehen, Türe zu und vor/hinter der Türe einmal zm die eigene Achse drehen und sofort wieder rein und das bei jeder erdenklichen Türe in der Wohnung und gefühlte 100x am Tag und das dann peu a peu steigern und zwar so langsam, dass der Hund nicht zu schreien beginnt bevor man wieder reinkommt.
    Hoffentlich habt ihr euch das jetzt nicht schon versaut.

  • Hast du die Möglichkeit an ein Türgitter zu kommen ? So daß du ein Zimmer absperren kannst, so daß er nicht zu dir kann, aber dich trotzdem sieht ? Das wäre für mich der erste Schritt. Hinsetzen, ein Buch lesen, immer mal ein Leckerchen hinwerfen.

  • Man soll ja eigentlich immer nur kurz weg - das funktioniert aber nicht weil er locker 15min schreit, bis er (wahrscheinlich vor Erschöpfung) mal kurz Luft holt.
    Was meint ihr? Trotzdem schreien lassen bis er aufhört und dann wieder in die Wohnung?

    Vor dem Schreien wieder kommen - wie andere schon schrieben bewegt sich das zu Beginn im Sekundenbereich.


    Wird für euch schwieriger werden, weil der Hund das Schreien jetzt schon gelernt hat - also: Noch mal KOMPLETT auf Anfang.

    Hast du die Möglichkeit an ein Türgitter zu kommen ? So daß du ein Zimmer absperren kannst, so daß er nicht zu dir kann, aber dich trotzdem sieht ? Das wäre für mich der erste Schritt. Hinsetzen, ein Buch lesen, immer mal ein Leckerchen hinwerfen.

    Das soll wohl den Sinn haben dass der Hund lernt: Es passiert ihm nichts wenn er mal nicht zu seinem Menschen kann.


    Eigentlich ein guter Gedanke - aber uneigentlich weiß der Hund das nicht und kann daraus durchaus für sich mitnehmen: ICH werde von meinem Menschen ausgesperrt.


    Das kann man mit einem schon in-sich-ruhenden Hund so machen; Bei einem Welpen, der überhaupt noch keine Resilienz hinsichtlich Alleine-Sein hat, macht das keinen Sinn.


    ..........................


    Bei meinen Welpen hat sich das Alleine-sein-Können nahezu von selbst ergeben.
    Sie durften immer mit kommen innerhalb der Wohnung, ich fand es normal dass die Welpen erst mal erpicht darauf sind, immer in Kontakt zu bleiben.


    Wirklich nebenbei hat sich so ergeben, dass sie irgendwann von sich aus nicht mehr immer mitgelaufen sind. Natürlich habe ich da auch ein wenig "nachgeholfen", indem ich sie auch ab und an mit etwas für sie Schönem beschäftigen ließ - einem Kauartikel, oder ein Snackball ... oder sie haben sich zum Schlafen irgendwo hingelegt.
    Wurden sie wach, konnten sie sich darauf verlassen, nicht lange suchen zu müssen - irgendwo war einer ihrer Menschen.


    Auf dieser sicheren Basis entwickelt sich Selbstsicherheit, die gar keine Panik vor dem Alleine-Sein entwickeln lässt.

  • Guten Morgen Zusammen,


    erstmal danke füre eure Antworten! :smile:
    Wir haben es eigentlich von Anfang an so gemacht, dass wir nur kurz raus sind und sofort wieder rein, noch bevor er irgend einen Mucks von sich geben konnte. Und allgemein immer nur, wenn er grade nicht gejammert hat. Trotzdem hat es sich dann so entwickelt dass er jetzt sofort schreit wenn er nur merkt, dass einer von uns geht. Ins Bad geht so einigermaßen, wenn er gerade müde ist dann kommt er nur hinterher und legt sich vor die Tür. Manchmal schreit er noch dazu, manchmal macht er keinen Mucks. (wenn er ruhig ist loben wir ihn, wenn wir danach wieder aus der Tür kommen)


    Diese Kindergitter haben wir bereits. Einmal als Abgrenzung zum Büro (Rückzugsort der Katzen) und zwischen Flur und Wohnbereich,
    auch in erster Linie dafür, dass er nicht sofort in die Wohnung rennt wenn wir vom Gassi kommen und die Katzen so noch Zeit haben sich aus dem Staub zu machen.
    Ich hatte gestern eher überlegt ob nicht genau dieses Gitter das Problem ist. Also dass er uns zusehen kann beim Gehen.
    Aktuell hat jetzt meine bessere Hälfte noch Urlaub , aber wenn ich gehe, dann stehe ich ja im Flur und Arthas steht am Gitter. Dann kann er mir zusehen wie ich Schuhe und Jacke anziehe und gehe. Er macht dann schon Alarm wenn wir nur durch das Gitter getrennt sind und sobald ich dann aus der Wohnung gehe, fängt er mit diesem Schreien an.


    Und wie gesagt, leider bringen Leckerli, Kaustangen etc nichts. Er verkrümelt sich damit, aber sobal er einen nicht mehr sieht, kriegt er Panik und rennt zur Tür/zum Gitter.

  • Juhu!
    Ich besitze mal die Frechheit mich hier als Neuling mit einzuklinken :hust:
    Wir hatten für unsere Maus im Flur auch extra einen ganz tollen Bereich abgetrennt mit so einem Kaminschutz (quasi Türgitter in 3 Meter). Dort wollten wir auch langsam beginnen sie mal 1,2 Minuten allein zu lassen. Haben dort erst mit ihr gespielt und uns dort aufgehalten damit sie diesen „Raum“ kennenlernt. Irgendwann hab ich sie mal dort gelassen und bin ins Bad (Tür sieht sie, weil direkt angrenzend). Das war ein Drama. Und beim nächsten mal war ich in der Küche. Sie konnte mich sehen und war fürchterlich unzufrieden und hat gejammert.


    Da wir aktuell Probleme mit „Beiß-Spielchen“ haben, verwende ich die Methode laut „aua„ zu sagen und zu gehen. Also schließe ich die Wohnzimmertüre und lasse sie dort für einen Moment allein. Wenn sie nicht meckert gehe ich wieder rein.
    Lustigerweise trainieren wir so nicht nur das beißen blöd ist, sondern auch alleine sein. Sie nimmt das viel mehr an als wenn sie sieht das ich was alleine mache.


    Könnte mir schon vorstellen, dass es bei dir vielleicht auch eher geht wenn er nicht sieht was du tust. :ka:

  • Mist :( :


    Ich befürchte, ihr habt zu früh angefangen mit dem Fokus auf das Alleine-Sein-Können, und habt es dabei direkt falsch etabliert ...


    :streichel:


    Braucht ihr demnächst das Allein-Bleiben können (z. B. wenn dein Verlobter keinen Urlaub mehr hat)?


    Dann solltet ihr keine Zeit mehr Verschwenden und versuchen das mit Biegen und Brechen irgendwie hinzubekommen ... sondern die Zeit nutzen um eine Betreuung zu suchen, an die der Welpe sich JETZT SCHON gewöhnen kann.
    Sonst ist das ein weiterer Bruch im Vertrauen eures Welpen :( :


    ................
    Ich habe nicht gelobt beim Wiederkommen. Gehen und vor Allem ZURÜCKKOMMEN ist völlig normal.


    Ein Hund ist nicht lobenswert "tapfer", wenn er es aushält mal ohne euch zu sein - er ist sich der Rückkehr seiner Menschen GEWISS.
    Das ist ein großer Unterschied.


    Was du JETZT tun kannst, um überhaupt erst mal von diesem Schreien weg zu kommen:


    NICHT GEHEN, und dieses schon etablierte Ritual für das Schreien zunächst erst mal wieder versuchen, auszulöschen:
    Jacke und Schuhe anziehen - und damit ins Wohnzimmer gehen, Welpen auf den Schoß nehmen, streicheln - und nach ein paar Minuten wieder in den Flur, Jacke und Schuhe aus, und etwas in der Wohnung machen wo der Welpe mit dabei sein kann.


    Mit dem Anziehen von Jacke und Schuhen läutest du für deinen Welpen JETZT schon ein: " :shocked: - die GEHT GLEICH!"
    Das Schreien ist dann schon vorprogrammiert.


    Wenn du irgendwohin gehen musst - lass deinen Verlobten zunächst mit dem Welpen rausgehen. DANN gehst du - und wenn du wiederkommst und dein Verlobter und der Welpe sind da, machst du KEINE Begrüßungsorgie!
    Du bist wieder da. Punkt.


    Der Welpe hat jetzt schon ein Verhaltensmuster: Einer von euch (oder auch nur du) GEHT - und er bekommt Verlustangst.


    Streiche dieses Gehen komplett für mindestens eine Woche.


    .....................


    Verhaltensbiologisch ist es völlig normal, dass Welpen nicht alleine sein wollen - sie sind alleine nicht überlebensfähig, weshalb sich bei Welpen das Verhaltens des FOLGENS zeigt. Sie sind darum bemüht, NICHT den Anschluss an IHRE Familie zu verlieren, weil der Verlust für sie den Tod bedeuten würde.


    Das ist einfach so angelegt in ihren Gehirnen, da können die nix für :ka:


    Erst mit wachsenden eigenen Fähigkeiten kommt auch das Selbstvertrauen, Situationen selber lösen zu können, sich selber mit etwas zu befassen.
    In diesem Punkt könnt ihr eurem Welpen helfen - indem ihr ihn mit Umweltreizen (schön dosiert, seinem derzeitigem Vermögen angepasst) konfrontiert, wo seine Neugier, sein Mut und sein Selbstvertrauen wachsen können.


    Erst dieses Selbstvertrauen versetzt den Welpen in die Lage, ein kurzfristiges Alleine-Sein nicht als Verlassen-Sein zu erfahren.

  • Danke dir @Glueckshaeslein :smile:
    Ja das habe ich auch überlegt, dass es ihn nochmal extra aufregt wenn er sieht, dass wir was alleine machen und er nicht zu uns kann.


    Das nächste ist ja auch, dass die einen meinen, man soll einfach gehen ohne groß Drama zu machen, andere sagen mal soll irgendwas zum Hund sagen "brav sein, ich komm wieder" oder so. Dass er irgendwann diesen Satz damit verknüpft "okay, kein Grund zur Panik, die kommen wieder".
    Wenn wir nur ins Bad gehen oder in einen anderen Raum haben wir nichts gesagt, wenn wir aber aus der Wohnung sind haben wir jetzt die letzten Male immer "ich komm wieder" gesagt :ka:

  • Mist :( :


    Ich befürchte, ihr habt zu früh angefangen mit dem Fokus auf das Alleine-Sein-Können, und habt es dabei direkt falsch etabliert ...

    Sag sowas nicht, wir waren eigentlich überzeugt davon dass wir es richtig angehen :(
    Was meinst du an was lag genau der Fehler? Doch daran, dass er uns zusehen konnte beim gehen?
    Weil eigentlich haben wir ja von Anfang an versucht ihm zu zeigen dass es ganz normal ist wenn wir immer mal wieder verschwinden.


    Und ja, in zwei Wochen muss er eigentlich 2h alleine bleiben :verzweifelt:

  • Der Fehler war meiner Meinung nach, dass ihr ihn schreien gelassen habt, weil man überall gesagt bekommt, man dürfe erst wieder rein, wenn der Hund nicht mehr schreit. So kann man den Welpen prima traumatisieren.

  • Der Fehler war meiner Meinung nach, dass ihr ihn schreien gelassen habt, weil man überall gesagt bekommt, man dürfe erst wieder rein, wenn der Hund nicht mehr schreit. So kann man den Welpen prima traumatisieren.

    Ja gut, dann haben wir es tatsächlich versaut...

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