Aufreiten auf Menschen mit Beißen

  • Er packt schon nach und nach ein paar Dinge auf den Tisch an welchen wir arbeiten müssen aber war ja klar dass das kommen kann.

    Unser Vorgarten sieht aus wie ein Minenfeld, der Hund hat sich als Tiefbau Arbeiter entpuppt. ???

    Im Haus war er noch nicht, wegen der Katzen. Aber das ist auch gar nicht schlimm denn er kennt es nicht und man bekommt ihn freiwillig gar nicht über die Türschwelle. Bis zum Winter haben wir das geschafft, bin ich sicher.

    Er hat nach ein paar Tagen nachts ständig gebellt. Ja kein Wunder wenn wir ihn auf dem Grundstück lassen wo Tag und Nacht Menschen vorbei laufen und auch immer wieder die Bahn vorbei fährt. Er hat da zwar eine schöne grosse mehrfach isolierte Hütte stehen, in die er aber nur geht wenn er den Garten nicht gerade beschützen muss wie zb wenn es strömen regnet, also selten. Jetzt hat er einen Käfig wie der weiße Schäferhund bei die Welpen kommen. Der ist mit einer Decke abgedeckt, die Tür geschlossen und er steht auf der Terrasse. Seitdem schläft er ruhig die Nacht durch. Übersprungshandlungen zeigt er immer mal wieder, wenn wir ihn überfordern, also speziell wenn wir mit ihm zum Wasser gehen. Da tobt er so wild bis er das spinnen anfängt. Also gehen wir da jetzt erst mal nicht mehr hin. Nächste Woche Samstag haben wir unsere ersten 1.5h Einzeltraining bei einer Martin Rütter Dogs Hundeschule.

    Ansonsten gibt es nicht viel spektakuläres zu berichten. Meist ist er ganz lieb. Wir laufen viel mit ihm, bis zu 20km am Tag am Wochenende, unter der Woche natürlich nicht annähernd so viel. Er war schon 2x mit beim Italiener im Biergarten. Einmal lag er sehr entspannt, einmal hat es ihn gestresst, da waren dann die 3km Rückweg nicht so toll, trotz Schleppleine die er sonst liebt. Er war gestresst und das hat man gemerkt. Unser Fehler.

    Sitz, Platz, roll dich, nimm, nein, aus, stop- trainieren wir regelmäßig, macht er alles recht zuverlässig in reizarmer Umgebung. Am Straßenrand z. B ist Sitz wenn ich es eilig habe Glückssache, deshalb haben wir stop eingeführt, weil sich das leichter durchsetzen lässt. Morgens wenn ich zur Arbeit muss stoppen wir nur, abends wenn ich Zeit habe stehe ich das aus bis er sitzt, erst dann gehen wir über die Straße. Also es läuft alles ganz gut, nicht reibungslos aber doch besser als erwartet.

    So das war es für heute, das einzige was ich seit dem Hund nicht mehr habe ist Zeit.. ??

  • Sitz, Platz, roll dich, nimm, nein, aus, stop- trainieren wir regelmäßig, macht er alles recht zuverlässig in reizarmer Umgebung. Am Straßenrand z. B ist Sitz wenn ich es eilig habe Glückssache, deshalb haben wir stop eingeführt, weil sich das leichter durchsetzen lässt. Morgens wenn ich zur Arbeit muss stoppen wir nur, abends wenn ich Zeit habe stehe ich das aus bis er sitzt, erst dann gehen wir über die Straße. Also es läuft alles ganz gut, nicht reibungslos aber doch besser als erwartet.

    Ich glaube, du kannst ruhig Tempo rausnehmen! Erst mal ankommen lassen, das ist ganz schön fordernd für so ein kleines Köpfchen und je mehr du da noch zusätzlich zum alltäglichen Leben reinpackst, umso größer ist die Gefahr, dass er überfordert ist, abschaltet, Übersprungshandlungen zeigt...Stop ist super und kann vielfältig genutzt werden. Das wird schon. Ich finde deine Einstellung ganz klasse!
    Aber das Wichtigste: OMG, ich bin so froh, dass es alles so gut geklappt hat! Dieser Hund hatte mMn einfach nur mega Glück! :mrgreen-dance::mrgreen-dance::mrgreen-dance:Ich freue mich sehr für euch. Ich glaube, das andere sind mehr oder weniger ganz normale Kleinigkeiten.

    Und ich würde mich auch freuen, über noch mehr Fotos von dem Hübschen! :herzen1:


    Weiterhin alles Gute!

  • Mein Tipp: Noch weniger machen.


    Man braucht solche Kommandos nicht wirklich, wenn der Hund einfach gechillt mit der Umwelt umgehen kann und sich am Mensch orientiert und Abbrüche akzeptiert.


    Er ist so kurz da - ich würde da weniger "aufregende" Dinge machen, mehr erstmal einfach "leben" und so Sachen etablieren wie eben, sich nicht über Dinge aufregen, wenn ihr das nicht wollt, sondern sich mit Orientierung an euch entspannt durchs Leben zu bewegen.

    Alles was länger und stationär ist (heißt: er kann durch gleichmäßige Bewegung keinen Stress abbauen) würde ich noch vermeiden. Das heißt nicht, dass man nicht auch mal durch die Stadt laufen kann, aber dann wäre das ein Weg, den ich gehen würde und es dann dabei belassen und in die Ruhe daheim zurück kehren und dieses Erlebnis verarbeiten lassen, da es sich auch für ihn so nicht "überfordernd" dargestellt hat.

  • Wie kann ich denn hin bekommen, dass er sich mehr an uns orientiert? Ich bemühe mich um seine Aufmerksamkeit, wenn ich sie habe lobe ich ihn immer wieder zu anderen Zeiten bemühe ich mich darum und übe mit ihm Kommandos. Das funktioniert super. Aber habe ich ihn zb im Wald an der schleppleine schaut er uns kein einziges Mal an, jedenfalls nicht dass es mir auffallen würde. Andererseits ist die 10m Schleppleine nie gespannt, er schnüffeln zwar unentwegt am Boden aber erstaunlicherweise folgt er uns trotzdem immer bzw läuft neben uns oder voraus.

    Ich übe ja nur so viel mit ihm damit es für ihn besser wird. Bis jetzt ist er noch viel einsam im Vorgarten wo die Katzen nicht hin kommen bzw in seinem Schlafkäfig auf der Terrasse um bei uns zu sein weil ich mir Sorge um die Katzen mache. Ich denke bevor er nicht wirklich gut hört ist ein zusammentreffen mit den Katzen mindestens suboptimal. Also trainieren wir.

    Wir regen uns überhaupt nicht über Dinge auf die er nicht tun soll und trotzdem tut, ganz im Gegenteil, wenn der hund irgend etwas noch nicht eherrscht wird garantiert immer von irgendwem in Schutz genommen. (5köpfige Familie) ??Der Italiener zu dem wir immer mal gehen ist nicht in der Stadt sondern im Wald, 3km von hier, quer durch den Wald. Ich denke das wird alles, der Hund fügt sich echt gut ein und wie wir auf die übersprungshandlungen adäquat reagieren lernen wir auch noch. Bis dahin vermeiden wir das wovon wir wissen dass es ihm nicht gut tut.

  • Steck dir mal ne handvoll Käse- oder Wurststückchen ein, oder ne Tube Hundeleberwurst. Wenn er schnüffelt und nicht auf dich achtet, dekoriere mal einen Strauch, Baum etc. mit dem Futter. Dann freu dir nen Keks, weil du ja soooowas Tolles gefunden hast und er darf dann suchen. Meine Beiden lassen mich draussen nicht mehr aus den Augen....

  • bezüglich der Kommandos war mir aufgefallen, dass du schriebst, es sei Glückssache, ob er Sitz macht. es wird empfohlen, Kommandos wirklich nur zu sagen, wenn du sichergehen kannst, dass er es auch ausführt bzw. du es durchsetzen kannst. Daher am Anfang nur "komm" sagen, wenn er auf dem Weg ist. Nur "sitz" wenn er sich selbst grad setzt. Später, wenn die Verknüpfung da ist, nur an der Schlepp, wenn du sonst für die Ausführung des Kommandos sorgen kannst. Damit du nicht irgendwann einen Hund hast, dem du immer lauter alles dreimal sagen musst, sondern die Kette Kommando - ausführen ganz verinnerlicht.


    (ich selbst finde das vor der Straße hinsetzen ziemlich sinnbefreit. Hünde können selten alle Arten von Straßen (Zufahrten, abgesenkte Bordsteinkanten.. ) wirklich von allein erkennen. Besser, an der Straße einfach immer Hund an der Leine haben. Auch der besttrainierte kann irgendwann durch den besten Kumpel, einen lauten Knall, eine Katze.. mal losrennen)


    Für Kommandos generell ist auch ein Auflösesignal wichtig. Da weiß ich nicht, ob du das machst. Aber damit klar ist, sitz oder stopp gilt grundsätzlich so lange bis du es mit "und los" zb. wieder auflöst. das ähnlich aufbauen. Zunächst sagen, wenn der Hund von allein aufspringt und ihn ziehen lassen. Nach mehreren Tagen oft wiederholen ihn dann wieder zurückbefördern, bis du das Kommando nennst.

  • So ihr Lieben, ich hatte versprochen ab und an ein Update zu geben, hier ist eins.
    Es läuft gut mit Odin. Er hat sich gut eingewöhnt. Wir waren inzwischen mehrfach zur Hundeschule, Einzel- und Gruppenstunden. Mittlerweile läuft er an der Leine meist wie eine eins. Er versteht den Unterschied zwischen *Fuß* und *gassi*, sitzt super, oft schon, wenn wir nur sitz denken und noch nicht mal den Finger richtig gehoben haben. Uns anfallen ist Geschichte, Streß schüttelt er mittlerweile sehr gut ab, wofür er natürlich gelobt wird bis zum Gehtnichtmehr.

    Mit den Katzen funktioniert es leider noch nicht gut und wir haben keine Idee wie wir das in den Griff kriegen soll. Einer der Hundetrainer sagte, wir sollen sie ihm schön füttern, also Katze im Anflug und leckerstes Leckeren aller Zeiten rein in den Mund. Das funktioniert, aber leider nur so lange wir dabei sitzen. Lassen wir ihn im Schlafkäfig oder an der Leine mal alleine mit den Katzen führt er sich auf. Ich denke und hoffe wir werden das auch noch hin kriegen, mit der Zeit. Eine Trainerin kommt alle 2 Wochen zu uns nach Hause, wir bleiben dran. Alles in allem meinte einer der beiden Hundetrainer Odin ist für einen Hundetrainer ein langweiliger Hund, intelligent, gelehrig und er will gefallen. Also ein idealer Hund für uns Hundelaien. ;P Wenn er nicht macht was wir von ihm wollen ist klar, wir müssen an unserer Kommunikation arbeiten. Macht schon Spass mit dem Kerl. Zum Glück habe ich auch den besten Mann der Welt. Er wollte keinen Hund, hat mir zu liebe ja gesagt, meinte damals um ihn kümmern muss ich mich aber alleine und ist jetzt der netteste und konsequenteste Hundehalter, der manchen Tag einfach mal 15-20km mit dem Hund unterwegs ist, damit er genug Bewegung und Aufmerksamkeit bekommt obwohl wir beide Vollzeit arbeiten. Zum Glück kümmert sich auch unsere jüngste Tochter während der Semesterferien um ihn und liebt ihn trotz seiner anfänglichen Macken sehr.


    An alle Skeptiker, die mir abrieten als Anfänger den Straßenhund, der mich schon in BG angefallen hat mitzunehmen. Ihr hattet irgendwo recht, das hätte auch schief gehen können, wenn man vornherein nicht gewillt ist einiges an Geld, Zeit und Geduld zu investieren und nicht zu 1000% hinter seiner Entscheidung steht. Der Anfang schien einfach, dann kam eine Phase in der er uns sehr oft angefallen hat und wir nicht wussten wie wir das in den Griff bekommen sollen, so lange bis wir verstanden, dass dies seine Art war mit Stress umzugehen, bis uns ein Hundetrainer Mut machte, in dem er meinte wir haben Glück, er fällt uns zwar an aber er bleibt freundlich, er bringt keinen Druck auf den Kiefer, meine blauen Arme kamen davon, dass er mit seinen harten Zähnen gegen meinen Arm geknallt ist. Damit konnte wir dann viel entspannter umgehen, wenn er mal wieder am Rad gedreht hat. Mittlerweile schüttelt er sich ausgiebig und oft an Stellen wo er uns vor Wochen angefallen hätte. Wir und auch seine beiden Trainer sind sehr zufrieden mit ihm. Bis auf das Thema Katze haben wir inzwischen einen freundlichen, gelehrige, extrem verschmusten, wunderschönen Hund, mit welchem wir in den nächsten Tagen in seinen ersten (Wander-)Urlaub starten werden.

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