Ängstlicher Junghund

  • Aber wie sollen wir uns verhalten, wenn er doch mal Angst bekommt?

    Da sein. Sicherheit vermitteln. Möglichst die Situation verlassen / entschärfen.
    Einen kleinen Hund würde ich immer an eine Tasche gewöhnen, die sichere Höhle wo nichts, überhaupt rein gar nichts passieren kann - und wenn die Welt untergeht, in der Tasche ist Hund sicher.


    Angst verstärkt sich nicht, wenn Du Schutz bietest und für den Hund da bist.
    Sie geht wohl auch nicht weg, aber Du machst mit da sein, in den Arm nehmen und beschützen nichts falsch.

  • Aber wie sollen wir uns verhalten, wenn er doch mal Angst bekommt? Also nicht schimpfen.. aber was dann? Loben doch wohl auch nicht oder?

    Ihr solltet zügig mit einem fähigen Trainer - der ängstliche Hunde auch KANN (!!), der gutes Umkonditionieren KANN, der wirklich Emotionen verändern kann über Markertraining und der aber gleichzeitig weiß, dass gerade unsichere Hunde auch sehr klare Führung und Grenzen brauchen, weil sie sonst noch unsicherer werden anfangen zu arbeiten.


    Bis dahin sei einfach da. Zwischen "Loben" und "Halten" gibt es einen riesen Unterschied, den du selbst von dir sicherlich kennst. Es ist etwas anderes, ob dir jemand sagt "Mensch, das hast du ja grandios gemacht! Ich bin stolz!" - oder ob die Person dich in den Arm nimmt, fest hält und sagt "Ich bin da, alles wird gut, auch wenn es jetzt gerade schlimm scheint."


    Für so einen Zwerg sind auch tragbare Höhlen (wahlweise Tasche oder unter einem Stuhl eine tolle Höhle für Sicherheit) sehr einfach umsetzbar. Man kann die auch auf den Arm nehmen.


    Der Hund sollte lernen, dass du ihm hilfst und da bist und dass du ihn nicht allein lässt, wenn es ihm schlecht geht.

  • Zu Dir umorientieren, Du kannst ein Kommando einführen ("alles ok", "alles gut" o.ä.), der Situation ausweichen und diese aus seinem Wohlfühlabstand mit ihm zusammen anschauen. Wenn es etwas statisches ist, was ihn gruselt, kann man sich auch ranpendeln, also vor und zurück und vor und zurück. Dann verliert das gruselige Dingens oft die Gruseligkeit. Wenn er dann schaut und interessiert ist, loben und Leckerchen.


    Ich kann Dir ein Buch empfehlen: "Leben will gelernt sein" von Wibke Hagemann. Da sind super Tipps drin für ängstliche Hunde. Vielleicht magst Du da mal reinschauen.

  • Aber wie sollen wir uns verhalten, wenn er doch mal Angst bekommt? Also nicht schimpfen.. aber was dann? Loben doch wohl auch nicht oder?

    klare Führung und Sicherheit vermitteln (du regelst die Situation nicht der Hund). Damit wirst du jetzt aber auch nichts anfangen können. Wir haben die letzten 10 Monate auch versucht das ganze bei Marley in die Praxis umzusetzen. Letztendlich konnte nur ein Trainer helfen der uns vermittelt hat wie punktgenau die Führung aussehen muss. Ich kann nur den Rat geben experimentiert nicht selbst sondern sucht euch jemanden der Ahnung davon hat. Erspart euch viele Nerven und Zeit und auch dem Hund eine Menge Stress. Man kann in einem Forum nicht vermitteln wie das explizit bei eurem Hund jetzt aussehen muss weil keiner sieht wie euer Hund wirklich reagiert. Kleine Nuancen entscheiden welcher Ansatz bei euch der richtige ist.

  • Ich warne dich schon mal vor: Wenn man sich selbst nicht auskennt, kann man die schlechten von den guten Trainern nicht trennen, und es gibt massenweise grottenschlechte.

  • Ich warne dich schon mal vor: Wenn man sich selbst nicht auskennt, kann man die schlechten von den guten Trainern nicht trennen, und es gibt massenweise grottenschlechte.

    Eben das ist es ja. Nach der schrecklichen Erfahrung mit der Welpen"spiel"stunde stehen wir Trainern eher kritisch gegenüber....

  • Magst Du mal schreiben, aus welcher Region Du kommst? Vielleicht hat jemand einen Tipp für Dich.


    Ansonsten könntest Du auch mal bei örtlichen Tierschutzvereinen bei Dir in der Umgebung fragen, ob die für ängstliche Hunde einen Trainertipp haben. Eine Frage noch:


    Merkst Du es, ob Euer Kleiner Stress bekommt, bevor er anfängt laut zu werden? Wie zeigt er sich da?


    LG Nicole

  • Eben das ist es ja. Nach der schrecklichen Erfahrung mit der Welpen"spiel"stunde stehen wir Trainern eher kritisch gegenüber....

    Da kann ich euch verstehen. Das Thema haben wir auch durch. Aber ein guter Trainer ist eben nicht ersetzbar wenn einem selbst die Kenntnisse fehlen. Vielleicht können euch hier aber ja gute Trainer in der Nähe empfohlen werden?

  • Merkst Du es, ob Euer Kleiner Stress bekommt, bevor er anfängt laut zu werden? Wie zeigt er sich da?

    Das ist tatsächlich immer unterschiedlich. Manchmal fängt er gefühlt aus dem Nichts an loszubellen ohne vorher irgendetwas anzuzeigen. In anderen Situationen sieht man, dass vorher seine Augen groß werden und er seine Ohren (welche sonst stehen) nach hinten anlegt.


    Wir kommen aus einem kleinen Ort in der Nähe von Chemnitz.

  • Ich würde wie gesagt mal unter www-trainieren-statt-dominieren nach Trainen in Deiner Umgebung gucken. Die sind sicher auch nicht alle gleich gut aber immerhin weiß man schon mal, dass sie ohne Gewalt und Einschüchterung arbeiten. Und gerade viele sehr positiv arbeitende Trainer haben viel Erfahrung mit ängstlichen Hunden.

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