Nach Läufigkeit "depri" - was tun?

  • Liebe alle,


    ich bin ein wenig ratlos und unglücklich wegen meiner post-läufigen Trulla Hündin. Wie nach jeder Läufigkeit - die letzte endete etwa am 30. März - ist sie extrem lustlos und müde, aber gleichzeitig auch unzufrieden. Sie kommt mir fast etwas deprimiert vor.


    Alles, was ich ihr anbiete, ist "doof": Beim Spazieren, auch wenn wir extra in schöne, unvertraute Gegenden fahren, latscht sie nur hinter mir her. Sie will bloß intensiv-schnüffeln, rumtrödeln und manchmal legt sie sich einfach hin. Insgesamt ist sie ungehorsamer, sie gehorcht sehr zäh und nimmt sich Sachen heraus, die sie sonst nicht macht (Fressbares aufnehmen, ungebeten zu Fremden laufen, Rückruf ignorieren etc.) Bei Beschäftigungen, die sie sonst mag (ZOS, Longieren ...) ist sie sehr unkonzentriert. Bei Treffen mit bekannten Hunden ist sie agiler und fröhlich.


    Na gut, man könnte sagen, dann soll sie halt rumliegen und schlafen - aber das will sie oft auch nicht. Oft legt sie sich zuhause ab, aber blickt ins Leere. Körperlich ist sie unauffällig, die Zitzen sind nur minimal dicker. Ausfluss seh ich keinen. Fieber hat sie nicht. Auch Nestbau, Ersatzwelpen usw. macht sie nicht. Habe bereits zwei Mal nach der Läufigkeit Blutbild machen lassen aus Sorge, war jedes Mal unauffällig. Denke also, es ist eher psycho. Die Läufigkeiten selber sind auch eher dezent, sie blutet wenig und ihr Verhalten ist nicht auffällig bis aufs Markieren.


    Was kann ich tun, um ihr zu helfen? (Man muss dazu sagen, ich arbeite und habe nicht unendlich viel Zeit.)


    Irgendwie packt mich ihr Verhalten auch selber so richtig blöd an, muss ich gestehen. Ich will ihr helfen, kann aber nicht noch mehr geben und es scheint ja auch egal, was ich mache - ist ja alles "blöd". Dass ich so ein bissel genervt bin, macht es sicher nicht besser. :muede:


    Help!


    Trainingsstrategien? Zaubermittelchen? Oder einfach aussitzen?

  • Hallo,


    ich fürchte das muss man aussitzen. Wenn gesundheitlich nichts im Argen liegt, sind es die Hormone.


    Zusätzlich ist es jetzt auch noch sehr schnell, sehr warm geworden (bei uns zumindest), das ist ja noch eine zusätzliche Belastung.


    Meine Oliv war auch bis Ende März läufig und ist auch sehr schlapp und lustlos im Moment. Beim Spazieren muss ich sie teilweise hinter mir herziehen, das kenne ich so überhaupt nicht. Normalerweise prescht sie immer voran und ich muss bremsen.


    Es ist nur eine Phase, geht auch wieder vorbei. :smile:


    Vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp was man an Globuli oder Naturmitteln geben kann, da kenne ich mich leider gar nicht mit aus.

  • Nee, das ist der natürliche Lauf der Dinge und sollte man genießen, finde ich. Wenn der Hund natürlich wirklich depressiv ist und leidet, dann medizinisch helfen, aber nicht nur, weil wir Menschen da einen anderen Hormonhaushalt haben.


    Ich hatte ja letztens diesen Artikel gefunden, in dem ganz genau steht, wie da welche Hormone was genau anstellen: Die intakte Hündin, das unbekannte Wesen? - Hundemagazin WUFF
    Den fand ich sehr hilfreich.

  • Es ist nur eine Phase, geht auch wieder vorbei.

    Danke, das hilft. Mir. Sonst ist sie halt ganz anders - fröhlich, agil, und sozusagen für jeden Scheiß zu haben.
    Und du hast recht, es ist auch ganz schnell warm geworden.


    Nee, das ist der natürliche Lauf der Dinge

    Jaaa. Ich würde auch nie den Hund kastrieren lassen oder so, also ohne echte Indikation. Bin mir halt nur nicht sicher, ob es ihr seelisch schlecht geht.


    Körperlich scheint alles ok, aber ich hab das natürlich im Blick wg. Pyometra.


    Kürzt ihr euren das Futter eigentlich? Liest man ja auch ab und zu mal, dass man das tun soll.

  • Meinst du zur Vorsorge oder bei verminderter Aktivität? Ich darf natürlich nicht so energiereich füttern, wenn sie sich die drei Monate weniger bewegt und weniger hibbelt, aber vorsorglich (um die Scheinschwangerschaft zu verhindern) kürze ich mittlerweile nicht mehr. Erstens habe ich nicht wirklich rausgefunden, ob das wirkt, und zweitens genieße ich die Zeit mittlerweile wirklich. Laura ist dann viel schwieriger zu stressen und kann sich mal so richtig erholen. Ist das bei euren nicht so?

  • Ich achte sehr darauf, dass sie nicht zuviel frisst (also noch mehr als sonst). Oliv ist furchtbar verfressen und geiert nach allem was sie bekommen kann. Wenn ich nicht aufpasse, kann ich sie rollen. Und in der Scheinträchtigkeit ist es noch viel schlimmer (muss ja die imaginären Babys versorgen :verzweifelt: )


    Aber ich halte sie jetzt nicht bewusst knapp...

  • Gemessen an dem, was eine scheinschwangere Hündin so bieten kann, klingt das wirklich noch sehr dezent. Ich würde auch sagen: knapp füttern, gut bewegen, aussitzen - und froh sein, dass es nicht schlimmer kommt.


    Und laß dich selbst bloß nicht runterziehen, du machst ja absolut nichts falsch - es ist einfach der Lauf der (Hormon-)welt und geht auch wieder vorbei.

  • @Ixabel ich meinte quasi präventiv knapper füttern, um die Scheinträchtigkeit/Mutterschaft-Symptome zu vermeiden. Aber vermutlich ist das ja eh überholt, genauso wie der eine Fastentag, den Hunde früher angeblich "bräuchten".


    @'oliv' Oja, diese vermehrte Gefräßigkeit hat Vicky auch. Klaro, der Wurf braucht das... ;-) (hab das Gefühl, unsere Treiberinnen ähneln sich ein bissel)

  • Danke, @terriers4me das hilft... Mit dem Bewegen ist etwas schwierig, das Viech will sich ja nicht bewegen. Morgen steh ich früher auf, um die Kühle mitzunehmen.

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