Eure Meinung zu Outcrosszuchten / Rassenerhaltung?

  • Toll, jetzt ist mein langer Text weg :muede:



    Ja frueher gabs offene Zuchtbuecher und man mixte verschiedene Hunde. Und frueher gabs Dinge in der Zucht, bei denen heute fast alle Menschen hier aufschreien wuerden. Aber hey...es gab offene Zuchtbuecher :roll:





    Und noe, ich hab kein Problem mit durchdachten Outcrossverpaarungen.
    Einen AKC kann man da nicht rauslassen. Dessen Regeln machen den Unterschied zu den Rahmenbedingungen bei den FCI-Laendern.

  • Gerade beim Dobermann ist das Outcross Thema extrem problematisch, so lange der Erbgang von DCM nicht entschlüsselt ist.
    Am Ende hat man Dobermannmischlinge mit DCM was auch keinen weiterbringt und wenn ich mir die eingekreuzten Rassen so ansehe... gerade bei den US Populationen von Rottweiler und CC erschließt sich mir nicht, was man dadurch beim Dobermann in Sachen Gesundheit, Charakter und Leistung verbessern will.
    Da leg ich auf das Krebsthema nur noch einen Packen drauf und mache Gelenke und Wirbelsäule, die beim Dobermann zur Zeit nicht mehr wirklich ein Thema sind wieder zum Risikogebiet, bei der DCM Problematik wird es wenig bis nichts helfen, also wozu das ganze?



    Outcross durchdacht und mit klarem Ziel ja.
    Aber das Projekt, das du hier beschreibst klingt mal wieder nach der üblichen Kreuz und quer Verpaarung mit unpassenden Rassen.
    Ich würde die Finger davon lassen.

  • Rassen sind eine Kreation des Menschen und die waren alle keine Kynologen oder Biologen. Was es bedeutet eine genetische Gruppe zu schließen und über Inzuchtdepression und die Verbreitung rezessiver Krankheiten innerhalb eines geschlossenen Systems, kann sich jeder selber informieren.

    Und weil man inzwischen weiß, wo "so etwas" hinführt, sollten wir diesen Fehler doch nicht bewusst nochmal machen.


    "Damals" hatte man vermutlich noch gesünderes "Material" zur Verfügung. Jetzt hat man zig Rassen mit all ihren eigenen Problemen. Sei es die Brachycephalie, Nierenerkrankungen, etc.
    Nun kommt "Otto Normal Hundehalter" daher und sagt: "Joah, meine Oma hat schon gesagt, dass Mischlinge gesünder sind. Also mixe ich jetzt zwei Rassen und erkläre allen, dass die Welpen robuster sind."


    Das ist genauso unsinnig wie die Versprechungen von sich selbsterziehenden, allergiefreien und nichthaarenden Hunden.


    Hätten von Anfang an Biologen und/oder Kynologen an der Rassegeschichte mitgewirkt, wären wir u.U. gar nicht da, wo wir heute sind.
    Gezielte Einkreuzungen finde ich sinnvoll. Aber eben unter kontrollierten Bedingungen und nicht als Verkaufsstrategie für jeden dahergelaufenen "Züchter", der sich so schnelles Geld erhofft.

  • Früher wurde auch selektiert und der Grundstein für die heutigen Probleme gelegt. Aus Unwissenheit zwar, aber das Problem müssen die heutigen Hunde austragen.
    Die Rasseprobleme sind ja kein neuzeitliches Problem, sondern ein Ergebnis.

  • Früher wurde auch viel rigoroser "aussortiert"... wer nicht das gewünschte Verhalten zeigte oder krank war, wurde halt erschossen oder erschlagen.
    In den Anfangszeiten der Rassehundezucht war kein Platz für "Sentimalitäten"... somit überlebten vermutlich weniger genetisch kranke Hunde, d.h. die einzelnen Rassen waren gesünder, Extremzuchten hatten keine Daseins-Berechtigung.
    Ich will damit natürlich nicht sagen, dass man kranke Hunde einfach "ausmerzen" soll, aber zumindest nicht für die Weiterzucht einsetzen.


    Heute ist genau das Gegenteil der Antreiber der Rasse-Zucht: Je extremer, auffälliger, exotischer (und kränker), desto gefragter...


    Ob die Crosszucht das Ruder wieder in eine andere Richtung schwenken kann, weiss ich nicht.

  • Hinsichtlich US-Population: Deren Zuchthunde und/oder deren Vorfahren stammen zum Großteil aus Europa. Was Dobis angeht werden sowohl amerikanische als auch europäische Blutlinien verwendet um den IK schlussendlich noch geringer zu halten und auch weil Amerikanische Dobermänner heutzutage stabiler im Wesen sind als die meisten Europäischen.


    Danke für deine Meinung :smile:



    und an alle
    Ich kann und will nichts verallgemeinern aber zumindest bei dem von mir beschriebenen Projekt geht es nicht darum Geld zu machen. Die Welpen werden nur innerhalb drei Staaten verkauft und vorzugsweise immer an Bekannte, Familie, etc. der Züchter da sie die Möglichkeit haben wollen jeden Hund und seine Entwicklung bis ans Lebensende mitzuverfolgen. Letzten Endes sind es eben doch nur Mischlinge und es gibt auch innerhalb eines Wurfes große Unterschiede. Hunde die potenziell für den weitern Verlauf der Zucht geeignet sind, werden im noch engeren Kreis gehalten. Der Abgabepreis ist hier verschwindend gering. Sollte sich eine willkürliche Privatperson für einen solchen Welpen interessieren, folgt ein langes Auswahlverfahren (ohne Empfehlungsschreiben eines Trainers braucht man nicht mal eine Anfrage zu stellen) und auch diese bezahlen einen für deutsche Verhältnisse hohen Preis aber für nordamerikanische Verhältnisse durchschnittlichen Preis. Ich wäre lediglich eine Ausnahme, ist jetzt nicht so dass es dort Gang und gäbe ist Welpen zu verschicken. Man kann letzten Endes davon halten was man möchte aber es nur mit Geldmacherei zu begründen finde ich doof. :sweet:

  • Deren Zuchthunde und/oder deren Vorfahren stammen zum Großteil aus Europa. Was Dobis angeht werden sowohl amerikanische als auch europäische Blutlinien verwendet um den IK schlussendlich noch geringer zu halten und auch weil Amerikanische Dobermänner heutzutage stabiler im Wesen sind als die meisten Europäischen.


    Nicht zum Großteil... die gesamte US Population geht auf ein paar Forell Hunde zurück (ich glaube es waren 7)
    Und die Blutlinien bleiben ziemlich egal, du hast das selbe gesundheitliche Problem überall und das Thema mit dem stabilen Wesen halte ich für ein Gerücht.


    Ändert abe nichts daran, dass es einfach keinen Sinn macht, drei gesundheitlich stark angeschlagene Rassen zu verpaaren, teils mit starken Überschneidungen in den gesundheitlichen Problemfeldern, mit dem Ziel eine gesündere Rasse zu erzeugen.
    Auch wenn viele Leute glauben, es reicht, den Inzuchtgrad zu drücken, damit alles besser wird, ist das ein Irrweg.

  • Nicht zum Großteil... die gesamte US Population geht auf ein paar Forell Hunde zurück (ich glaube es waren 7)
    Und die Blutlinien bleiben ziemlich egal, du hast das selbe gesundheitliche Problem überall und das Thema mit dem stabilen Wesen halte ich für ein Gerücht.


    Ändert abe nichts daran, dass es einfach keinen Sinn macht, drei gesundheitlich stark angeschlagene Rassen zu verpaaren, teils mit starken Überschneidungen in den gesundheitlichen Problemfeldern, mit dem Ziel eine gesündere Rasse zu erzeugen.
    Auch wenn viele Leute glauben, es reicht, den Inzuchtgrad zu drücken, damit alles besser wird, ist das ein Irrweg.

    Ich meinte damit einfach dass die meisten Hunde importiert sind oder deren Eltern importiert wurden aus unterschiedlichen hauptsächlich europäischen Ländern.

  • Woher die Hunde importiert sind, ist eigentlich egal oder ob sie in den USA gezüchtet wurden. Nach ein paar Generationen landet man immer bei den gleichen Vererbern, egal ob die Hunde aus D, USA, Australien oder sonst wo kommen und am ende führen eh alle Wege zurück nach Thüringen.

  • Früher wurde auch selektiert und der Grundstein für die heutigen Probleme gelegt. Aus Unwissenheit zwar, aber das Problem müssen die heutigen Hunde austragen.
    Die Rasseprobleme sind ja kein neuzeitliches Problem, sondern ein Ergebnis.

    Ja, nach Arbeitsvermögen und Leistungsfähigkeit und nicht nach Fellfarbe, abfallendem Rücken, Kindchenschema oder Familientauglichkeit.


    Die Prioritäten haben sich verschoben und ich denke, da nahm das Drama auch seinen Lauf.

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