Eure Meinung zu Outcrosszuchten / Rassenerhaltung?

  • Was bringt denn ein Mix aus Dobermann + x, wenn die Nachzucht draus wieder DCM hat (wie sich irgendwann vielleicht mal feststellt, oder auch nicht)? Solange man es nicht testen kann, ist das doch weiterhin nur Glücksspiel, oder liege ich da jetzt ganz daneben?


    Nö, da liegst du goldrichtig.
    Vor allem weil auch beim CC Herzprobleme ein häufiges Thema sind und auch beim Grey DCM auftritt.


    Wir haben damals (als man noch glaubte es gäbe deutlich weniger belastete Linien, bevor die Bayern Nach- und Inzuchten auch begannen zu fallen) viele Möglichkeiten diskutiert.
    Zum Vergleich, meine persönlich (und bei vielen teilnehmenden LZ Züchtern) favorisierte Zuchtrichtung wären Outvross mit DJT und wenn man die Farbfrage unter Kontrolle bekommen hätte in Kombination mit jagdlichen Weimaranern gewesen.


    Diskutert wurde aber viel von Beauceron, Malinois über Gordon Setter, bis hin zu Dalmatiner auch Grey und Rotti wurden damals besprochen und geprüft, ebenso wie ein halbes dutzend weiterer Rassen. Es war damals nach Sichtung von Unterlagen gerade zur Gesundheit sehr schnell klar, dass es nicht so einfach war zu gucken, was optisch passen könnte oder eben anhand der (geratenen) Rassekombination von F.L. Dobermann einzukreuzen.
    Ich hab die Unterlagen nach dem PC Absturz nach Beerdigung des Projekts nicht wiederhergestellt. Sonst könnt ich da mit ner halben Bibliothek dienen, zum Thema "warum Rasse x eine dumme Idee zum Einkreuzen wäre"

  • Wie gesagt, zu den gewählten Rassen kann ich die Tage vielleicht etwas schreiben. Dato habe ich dazu auch keine genaue Begründung und da ich selbst nie vorhatte zu züchten bin ich alles andere als wissend was Genetik betrifft. Letzten Endes ist es so, dass der Dobermann eine Rasse mit dem kleinsten Genpool ist und viele der Krankheiten durch Inzucht sich so durchgesetzt haben. Hier versucht man nun 1. jeden bekannten Test zu machen, vor allem auf Gesundheit (was das z.B. beinhaltet habe ich schon geschrieben) als auch auf Temperament, Charakter 2. ältere Hunde zur Zucht einzusetzen da sich Krankheiten wie DCM oft erst später bemerkbar machen 3. durch outcross Verpaarungen den Genpool zu erweitern und den COI zu senken. Das und noch ein paar andere Vorhaben sind ein Versuch die Rasse aufrechtzuerhalten ohne kranke Hunde zu züchten. Hier kommt es selbstverständlich auf das Zusammenspiel aller Faktoren an. Nur irgendeinen Dobermann und irgendeine andere Rasse zu kreuzen würde gar nichts bringen und darum geht es auch überhaupt nicht.


    @Helfstyna

  • Ich finde, die Anmerkung, dass man die frühere Rassehundzucht außen vor lassen muss, weil da wenig gelungene Nachzuchten „erschlagen und erschossen“ wurden, ziemlich antiquiert.


    Heutzutage muss man keinen Hund erschießen nur, damit er sich nicht fortpflanzt. Man kann sich einfach *entscheiden* mit ihm nicht zu züchten oder ihn kastrieren lassen.

  • Heutzutage muss man keinen Hund erschießen nur, damit er sich nicht fortpflanzt. Man kann sich einfach *entscheiden* mit ihm nicht zu züchten oder ihn kastrieren lassen.


    Du glaubst wohl nicht ernsthaft, dass ein namhafter Züchter seinen Ruf mit Fehlfarben oder Mickerlingen oder einfach nur schlechten Hunden ruiniert. Dafür muss sich ein schlechter Hund nicht fortpflanzen, der muss nur existieren. Über Facebook und Co ist so ein nebensächlicher Kommentar über den Hund unter der Hand direkt im Netz. Da braucht man von einer Veranstaltung grad mal vom Parkplatz zu fahren, da grassiert im Internet schon die stille Post.
    Und ob mit dem gezüchtet wird oder nicht, liegt nicht in der Hand des Züchters, der den Hund verkauft.
    Einige Hunde kommen heute wie damals weg. Nur die Methoden haben sich geändert.

  • Das ist ne Frage von Aufklärung und Mentalität, dass man für das höhere Ziel Gesundheit auch mal eine Fehlfarbe toleriert.


    Die „bösen“ Laien, die zum Mischling greifen in der Hoffnung er sei gesünder oder der sagt „mein Hund ist wegen dieser Färbung nicht zuchttauglich, aber ich finde ihn trotzdem schön“, sind da weniger das Problem.


    Wer sich für die Gesundheit einer Rasse nicht genug begeistern kann, um ein paar weniger typvolle, einheitliche Hunde zu tolerieren, der wird sich auch sonst kein Bein dafür ausreißen, wenn‘s ihm keine Champions bringt.

  • Wenn ich so was hier lese, bin ich froh, von den Rassehunden weg zu sein.
    Ich möchte das nicht mehr unterstützen.


    Es steht dir natürlich frei Hunde zu kaufen wie du möchtest, aber ich bin davon überzeugt dass die aller aller meisten Züchter das aus Liebe zu den Tieren machen und nicht zu solchen Methoden greifen. Alleine bei den Boxern gibt es inzwischen so viele weiße, auch wenn die nicht zur Zucht zugelassen werden.

  • Ich finde, die Anmerkung, dass man die frühere Rassehundzucht außen vor lassen muss, weil da wenig gelungene Nachzuchten „erschlagen und erschossen“ wurden, ziemlich antiquiert.


    Heutzutage muss man keinen Hund erschießen nur, damit er sich nicht fortpflanzt. Man kann sich einfach *entscheiden* mit ihm nicht zu züchten oder ihn kastrieren lassen.

    Es geht nicht um aussen vor lassen.
    Das Argument, was frueher alles gemacht wurde, ist halt in meinen Augen sinnlos, wenn man sich nur das rauszieht, was man selber positiv findet und alles andere - was zu dieser Zucht gehoert hat!!- ignoriert!

  • @Czarek


    da bin ich aber froh, dass ich kein namhafter Züchter bin .... ich bringe meinen "Fehlschlag" sogar mit auf die Zuchtwarttagung xD , öffentlicher geht wohl kaum.



    @Murmelchen


    da stimme ich Dir absolut zu. Zwar stimmt es, dass man heutzutage einen Hund deswegen wirklich nicht gleich erschiessen oder totschlagen muss. Aber darum geht es ja letztendlich nicht. Sondern darum, dass früher viel härter selektiert wurde.


    Ein alter Züchter meinte mal "die ersten 48h wird an den Welpen nix gemacht. Die die dann noch leben, sind kräftige Welpen". Sprich, nicht anlegen, nicht päppeln etc. Natürlich ist es nicht schön, einen Welpen sterben zu lassen. Aber das sagt ja auch niemand, dass man das heute noch machen soll.
    NUR - man sollte sich mehr Gedanken um Selektion machen. Gesundheitsuntersuchungen gut und schön. Aber heute geht halt vieles in die Zucht, was früher gar keine Chance gehabt hätte. Gepäppelte Welpen, die eigentlich von der Konsitution her nicht so fit sind, hätten früher gar nicht überlebt. Heute werden sie erwachsen und gehen oft genug in die Zucht, weil eben von Seiten der Züchter nicht darauf geachtet wird. Und weil diese Hunde dann für die neuen Besitzer auch die tollsten Hunde sind.


    Zu dem Projekt habe ich ja schon gesagt, dass ich das nicht wirklich sinnvoll sehe. Nicht mit den gedachten Rassen. Denn leider ist es halt nicht so einfach von wegen man kreuze A mit B, C mit D und dann AB mit CD und erhalte wieder A.


    Zumal Rottweiler und Cane Corso nun auch nicht die gesündesten Vertreter sind. Gesundheitstests schön und gut. Aber man kann nach wie vor nicht alles ausschliessen.

  • Das ist ne Frage von Aufklärung und Mentalität, dass man für das höhere Ziel Gesundheit auch mal eine Fehlfarbe toleriert.


    Die „bösen“ Laien, die zum Mischling greifen in der Hoffnung er sei gesünder oder der sagt „mein Hund ist wegen dieser Färbung nicht zuchttauglich, aber ich finde ihn trotzdem schön“, sind da weniger das Problem.


    Wer sich für die Gesundheit einer Rasse nicht genug begeistern kann, um ein paar weniger typvolle, einheitliche Hunde zu tolerieren, der wird sich auch sonst kein Bein dafür ausreißen, wenn‘s ihm keine Champions bringt.

    Hehre Worte.
    So läuft das aber nicht. Diskutieren wir über Ideale oder wie es wirklich läuft?

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