Bin so unsicher- Chippen vs direkt Kastration

  • unser rüde hatte,aufgrund gesundheitlicher gründe ,den chip 3x in folge,jeweils für 1 jahr.


    operativ kastrieren geht nicht,eben aus gesundheitlichen gründen.


    nach dem chipen hatten wir einen völlig anderen hund,total änsgtlich und noch unsicherer als so schon.
    angeblich hatten wir aber keine wahl..... sam hat ein rektumdivertikel und hatte eine vergrößerte prostata..... eine besserung durch den chip gab es aber nicht.das divertikel hat mehr den kotabsatz blockiert als die etwas vergrößerte prostata.


    wir waren so im zwiespalt.... was nun wirklich gut ist für sam.


    als dann änni das 2. mal läufig war(beim ersten mal war überhaupt nichts los) hat sam reagiert wie ein unkastrierter rüde... es war so als habe er nie den chip bekommen.... er hat sehr darunter gelitten,kam nicht zur ruhe ,hat erbrochen...
    wir haben dann testen lassen ob der chip überhaupt den hormonspiegel beeinflußt......alles ok,testosteron produktion war gestoppt(ein bischen blöd formuliert,aber mir fiel nichts besseres ein).


    nachdem dann änni bei der ureter operation aus gesundheitlichen gründen mit kastriert werden mußte haben wir den chip auslaufen lassen und keinen neuen mehr setzen lassen.


    sam geht es seinen gesundheitlichen problemen entsprechend.sein befinden ist tagesformabhängig ,es gibt wochen da klappt der kotabsatz(wir betreiben futtermanagement dazu) gut,dann wieder muß er wöchentlich zum tierarzt zu ausräumen.
    das war mit chip nicht anders.


    änni war 22 mon. als sie kastriert werden mußte.........nie im leben hätten wir das von uns aus gefordert.
    zwar hat sie sich weiterhin normal entwickelt,ist nicht in einer phase hängengeblieben(der eingriff wurde bewußt 3 mon. nach der läufigkeit gemacht)aber ihr fell war noch nicht voll ausgereift und da merkt man die kastration ,sie hat einige plüschige stellen im fell.....


    aber es gibt schlimmeres..... wie geschrieben,hätte es nicht sein müssen,wir hätten nie kastrieren lassen.... auch hatte ich bis zueltzt gehofft das es nicht notwendig wird.


    wärmstens empfehlen kann ich das buch "kastration und verhalten" von udo ganßloser



    lg

  • Danke für die vielen Antworten. Nur kurz zur Richtigstellung- Onno hat noch keinen anderen Hund gerammelt, ich unterbinde schon im Ansatz. Beim letzten walk habe ich es unter der Aufsicht der Trainerin einmal laufen lassen, um zu schauen, wie er sich ohne Reglementierung verhält, und dann hat er in die Luft gerammelt , während er den anderen Hund geleckt hat, dann haben wir natürlich sofort abgebrochen.


    @straalster danke für die klaren Worte, ich bin als Ersthundehalter immer wieder beim Thema Hundekontakte unsicher, ja habe ein richtig schlechtes Gewissen, ob ich genug Kontakte ermöglichen kann. Wir haben im Bekanntenkreis niemanden mit Hund, es geht also nur über Hundeschule usw. Das würde also bedeuten, dass er , wenn es so nicht funktioniert, keinen Kontakt mehr haben kann. Aber wenn das okay ist für eine Weile, mache ich eben keine Termine mehr mit.

  • Bei dem was du schreibst, wäre ich auch noch nicht beim Chippen oder gar bei der Kastration!
    Und das Luftrammeln kann auch eine reine Streßreaktion sein. Das vergißt man schnell.
    Also zwar schon durch das Belecken Erregung, aber nicht wissen wie damit umgehen = Rammeln.



    Mein Frühkastrat (Dexter, mit ca 7 Monaten bei der Vorbesitzerin kastriert, weil er so jammerte und litt als er langsam seine Hormone entdeckte :roll: ) rammelt die Luft, wenn er arg gestresst ist in Konfliktsituationen.
    Beispielsweise hatte er einen Hundefreund, den er nett aber etwas anstrengend fand, weil sehr unruhig.
    Mein anderer Hund fand den Hundefreund so nervig hibbelig, dass er ihn immer mal wieder runterdimmen wollte (durfte er nicht, habs immer wieder unterbunden, und letztendlich sind wir nicht mehr gemeinsam los).
    Jedenfalls, erst hat Dexter die Luft gerammelt, wenn Max (mein anderer Hund) den Freund eingeschränkt hat, dann schon, wenn wir ihm nur begegnet sind...
    Er wollte gerne vermitteln und ein entspanntes Gassi haben, was aber kaum möglich war, weil sich ständig Konflikte ergeben haben. Und er wußte auch garnicht wie er eine Entspannung hätte erreichen können.
    Das war einfach keine gute Konstellation, und nach drei, vier Versuchen haben wir das aufgegeben.


    Mit anderen Hunden kann das aber wieder ganz anders aussehen! Insofern such dir doch 1,2 Spaziergeh-Kontakte für die kritische Zeit. Auf Dauer ist das ohnehin sinnvoller.

  • Nur kurz zur Richtigstellung- Onno hat noch keinen anderen Hund gerammelt, ich unterbinde schon im Ansatz.

    Dann ist diese Ausführung von Marc Bekoff für dich sehr interessant - und warum es tatsächlich falsch ist, das permanent immer schon im Ansatz zu unterbinden:


    Easy Dogs / Warum Hunde rammeln, Marc Bekoff, Übersetzung von Maria Rehberger, Easy Dogs – Hundetraining Nürnberg


    Vielleicht bekommst du ja einen anderen Fokus auf diesen "Rammelaspekt" beim Hund - aus meiner Sicht ein distanzierterer, nicht-vermenschlichter und der Spezies Hund angemessenere Blick :smile:


    Meine Hunde durften und dürfen immer noch rammeln ... es kommt so dermaßen selten vor, dass ich es ihnen absolut nicht verüble, wenn sie durch eine stressige Situation mal nicht dem menschlichen Empfinden entsprechend agieren. Ich achte dann auf Stress, sorge dafür, dass es dann wieder ruhiger wird von den Interaktionen her. Ist das nicht möglich, gehe ich komplett aus der Situation.


    ...............


    ich hatte in einem Vorpost gefragt, wie denn die anderen Hunde auf die Rammelei von Onno reagieren. Deiner letzten Äußerung nach kannst du dazu aber gar nichts sagen, weil du wohl schon immer VORHER abbrichst.
    Es geht aber für Onno auch genau um diese Erfahrung, was ANDERE Hunde von seinem hormonellen Höhenflug halten - bis zu einem gewissen Grad braucht er auch das "Feedback" seiner Artgenossen, um zu verstehen dass er sich damit doch sehr "unerwachsen" verhält.


    Klar - es ist eine Kunst für sich dann bei dem anderen Hund zu erkennen, ob er zu duldsam ist und Unterstützung benötigt - oder ob der andere Hund völlig unangemessen und überzogen den Jungspund zurechtweist (evtl. sogar mit Löchern im Pelz - DAS braucht kein Hund!)


    Gerade deshalb ist es wichtig, souveräne und sozial kompetente Hunde als Begleiter deines Hundes in dieser Phase zu haben. Vielleicht findest du diese, auch nach Rücksprache mit deiner Trainerin, ja in der Hundeschule :smile:

  • Danke für die vielen Antworten. Nur kurz zur Richtigstellung- Onno hat noch keinen anderen Hund gerammelt, ich unterbinde schon im Ansatz. Beim letzten walk habe ich es unter der Aufsicht der Trainerin einmal laufen lassen, um zu schauen, wie er sich ohne Reglementierung verhält, und dann hat er in die Luft gerammelt , während er den anderen Hund geleckt hat, dann haben wir natürlich sofort abgebrochen.


    @straalster danke für die klaren Worte, ich bin als Ersthundehalter immer wieder beim Thema Hundekontakte unsicher, ja habe ein richtig schlechtes Gewissen, ob ich genug Kontakte ermöglichen kann. Wir haben im Bekanntenkreis niemanden mit Hund, es geht also nur über Hundeschule usw. Das würde also bedeuten, dass er , wenn es so nicht funktioniert, keinen Kontakt mehr haben kann. Aber wenn das okay ist für eine Weile, mache ich eben keine Termine mehr mit.

    Casper ist aktuell 1,5 Jahre alt. Er zeigt bei Hundegruppen (mehr als 2 Hunde) auch Stress. So liest es sich auch bei deinem Hund.


    Hat Casper an Tag 1 ausgiebig Hundekontakt gehabt, gibt es an Tag 2 keinen. Casper ist sonst nämlich auch überfordert und wird aufdringlich oder fiddelt.


    Vielleicht suchst du dir jemanden, mit dem ihr spazieren gehen könnt. Casper hat jetzt ein paar feste Hundekontakte und benimmt sich da gut. Größere Hundegruppen meide ich, da es ihn stresst.

  • Ich kann dir von diesem Testosteronchaos tatsächlich reichlich Lieder singen. :roll:


    Die Kurzform: Mein Rüde ist jetzt knapp 17 Monate alt; seit etwa 2 oder 3 Monaten ist das bei uns auch recht extrem mit dem Aufreiten (v.a. Hündinnen, aber auch kastrierte Rüden). Es hat eine Weile gedauert, bis ich eingesehen habe, dass es ganz eng mit seinem Stresspegel zusammenhängt, wie ausgeprägt das ist und dass ich es durch besser dosierte Hundekontakte (also ihm bekannte Hunde aus unserer Gassigruppe) in einem gewissen Rahmen steuern kann.


    Wir schaffen es inzwischen immer öfter, auch mit mehreren Hunden mal eine Stunde zu laufen, ohne dass ich großartig eingreifen muss. Und wenn es doch mal wieder zu viel war, dann gibt es danach ein paar Tage ultralangweilige einsame Spaziergänge.


    Ich sag mal so, das läuft hier noch lange nicht perfekt und ich hab auch oft genug noch schlechtes Timing, aber mit der Zeit entwickelt man
    a) zumindest ein kleines Maß an Gelassen heit und
    b) ein Gespür dafür, wann es Zeit wird, aus einer Situation rauszugehen (ich verlasse Gruppenspaziergänge dann auch mal mittendrin) oder gar nicht erst rein, weil Hund eh schon aufgedreht ist oder in extremer Schnüffellaune. Wenn man einfach vorher schon weiss, dass es heute einfach keine gute Idee ist.


    Extrem hilfreich sind souveräne Hunde, denn da lernt er m.E. viel schneller, welches Verhalten angebracht ist, als wenn Mensch eingreift.


    Glaub mir, Chip und Kastration sind hier immer wieder kreisende Optionen gewesen und sollte es wirklich irgendwann nicht mehr anders gehen, wird das auch gemacht. Aber diesen Zeitpunkt versuchen wir so lange es geht herauszuzögern (am liebsten ganz zu vermeiden). Auch wenn das immer wieder mal tageweise keine hündischen Soziallontakte bedeutet. Das ist eben der Kompromiss, den wir eingehen.



    Noch kürzer gesagt: Kopf hoch, ihr steht das durch!

  • Danke für die vielen Antworten. Nur kurz zur Richtigstellung- Onno hat noch keinen anderen Hund gerammelt, ich unterbinde schon im Ansatz. Beim letzten walk habe ich es unter der Aufsicht der Trainerin einmal laufen lassen, um zu schauen, wie er sich ohne Reglementierung verhält, und dann hat er in die Luft gerammelt , während er den anderen Hund geleckt hat, dann haben wir natürlich sofort abgebrochen.


    @straalster danke für die klaren Worte, ich bin als Ersthundehalter immer wieder beim Thema Hundekontakte unsicher, ja habe ein richtig schlechtes Gewissen, ob ich genug Kontakte ermöglichen kann. Wir haben im Bekanntenkreis niemanden mit Hund, es geht also nur über Hundeschule usw. Das würde also bedeuten, dass er , wenn es so nicht funktioniert, keinen Kontakt mehr haben kann. Aber wenn das okay ist für eine Weile, mache ich eben keine Termine mehr mit.

    Man merkt ja auch, dass du dir viele Gedanken machst und das finde ich super :smile: Und wenn dann noch der Trainer zur Kastration oder dem Chip rät - finde ich die Gedanken absolut verständlich.
    War von mir auch wirklich nicht bös gemeint.


    Und ich denke, dein Hund hat sich nicht darüber geärgert, dass die anderen rumrennen und er mit dir spielen "musste". Der wird sich eher gefreut haben.
    Also mach dir da erstmal nicht so viele Sorgen.

  • Vielleicht suchst du dir jemanden, mit dem ihr spazieren gehen könnt. Casper hat jetzt ein paar feste Hundekontakte und benimmt sich da gut. Größere Hundegruppen meide ich, da es ihn stresst.

    Das funktioniert leider auch nicht, auch mit einem Hund haben wir das gleiche Problem. Zumal der andere Hundehalter dann ja möchte, dass die Hunde spielen können, was ja eben nicht klappt. Unsere Pudelfreundin hat er letztens fiepsend gejagt, :( und ich habe ihn nicht abgerufen bekommen :rotekarte: , obwohl der Rückruf sonst gut klappt. Also sind wir dann mit Leine gegangen. Also bleibt nur kompletter Verzicht auf Hundekontakte. Für mich wirklich schade, weil bis zu den blöden Hormonen ging das super. Intakte Rüden kennen wir leider nicht. Sind immer alle kastriert und dann s.o.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!