„Angriff“ von drei Hunden - wehrlos

  • (einen spielenden Hunde abrufen ist vermutlich aber auch schon sehr anspruchsvoll?)

    Jep - und MIR persönlich auch zu anspruchsvoll, weil ich es unsinnig finde.


    Ich lasse meine Hunde nicht in eine Interaktion mit anderen Hunden, wo sie SELBER entscheiden sollen, mit welcher Verhaltensweise sie am besten klarkommen - um ihnen diese Entscheidungsfreiheit wieder abzunehmen indem ich Gehorsam abfrage ... was soll der Hund denn davon halten? "Erst darf ich - und dann doch nicht???"


    Sehe ich zumindest so, das ist wohl auch eine Einstellungssache.


    Meine Hunde bekommen mich aber MIT, wenn ich etwas sage.
    Wenn es dringend ist (und das ist dann an meinem Tonfall zu hören) kommen sie auch. Sie lassen aber nicht alles stehen und liegen - und müssen das auch bei mir nicht.


    Wenn ich dich z. B. gesehen hätte, wie du da mit angeleintem Hund kommst und möglichst viel Abstand hälst - dann hätte ich meine Jungs zu mir gerufen ("Kommt ihr mal bitte zu mir?!).
    Meine Hunde wären nicht an deinen dran gekommen - wenn ich dich zeitig genug sehe.


    Ich mag Halter, die sich bemerkbar machen wenn sie feststellen, dass ich sie nicht sehe. Wenn sie mir dann sagen was sie brauchen,um möglichst ohne Terz an uns vorbeizukommen, mache ich das gerne.

    das kann ich mir gerade irgendwie nicht vorstellen Gibts da irgendwie Bilder oder Videos wo man sich das mal anschauen kann?

    Hab ich mir gedacht |) xD
    Du stellst dir das zu kompliziert vor, ist auch nicht leicht das in Schriftform zu erklären. Finde ich.


    Stell dich mal rechts neben deinen Hund. Jetzt wende dich mit deinem Oberkörper zu ihm. Gib ihm aus der Position mal ein Leckerchen, Gleichzeitig streckst du den linken Arm etwas aus, die Hand geht dabei Richtung Kruppe. Versuche erst gar nicht, an die Kruppe ran zu kommen, der Arm soll den Hund nicht berühren, nur ein wenig abschirmen.


    Mit Leine ist das etwas komplizierter, weil du erst mal ein Gefühl dafür brauchst, welche Länge die Leine dann haben muss. Zu kurz - dann ziehst du den Hund, weil du ja mit dem Leckerchen an sein Maul gehen willst; Zu lang, dann stolpert ihr da drüber, oder dein Hund hat zu viel Spielraum für plötzliche Bewegungen (zum anderen Hund z. B.).


    Ich habe da kein Video von |)


    Eigentlich ist dieses mit-den-Armen-abschirmen ein völlig natürliche Körperbewegung, mit der wir uns räumlich breiter machen.
    Beim Hund fällt sie einem aber nicht ein, weil man in der einen Hand die Leine, in der anderen das Leckerchen hat. Beides wird VORNE am Hund benötigt - weshalb wir auf diese Art des Größer-Machens gar nicht kommen.

  • Irgendwie machst du es aber verdammt kompliziert. Ehrlich - Was für ein Theater!


    Dein Hund hat gelernt, dass er nicht pöbeln muss (und soll). Fein.
    Warum um Gottes willen willst du denn jetzt alles ändern? Dein Hund muss sich doch auch mal auf irgendwas verlassen können.


    Also gehst du weiterhin vorbei n(das scheint ja jetzt zu klappen), hältst deinen Hund aussen, mit möglichst wenig Gezerre und Getue, und gibst ihm jedes Mal ne schöne fette dicke Riesen-Belohnung, wenn ihr gut (oder einigermassen gut, das reicht) vorbeigekommen seid. Fertig.


    Ich finde, du hast ganz grundsätzlich eine falsche Erwartung: Du wirst NICHT abtrainieren können, dass dein Hund Angst hat oder andere Hunde nicht mag (ich weiß ja nicht genau, was der Fall ist - mal so mal so vermutlich). Das sind seine Emotionen und Erfahrungen. Die können nur durch andere Emotionen und positive Erfahrungen wieder verändert werden - und ganz "abgewöhnen" kann man das NICHT. Vergiss das.


    Du kannst ihm nur eine für dich und ihn und eure Umwelt passende Strategie beibringen, mit seinen Emotionen und Ängsten umzugehen, und neue, bessere Erfahrungen zu machen.


    Jetzt hat er gerade angefangen (und ihr seid noch ganz am Anfang), deine Strategie - ruhig und mit Distanz vorbei gehen - zu verstehen und umzusetzen, also eine neue Erfahrung zu machen, und dann willst du das plötzlich wieder ändern?


    Wie kommt man bloss auf sowas? Das ist noch LANGE nicht gefestigt. Und ein Hund, der Pöbeln mal als Strategie gelernt (vom menschen beigebracht!) hat, der wird in meiner Erfahrung das immer mal wieder aus dem Ärmel ziehen, wenn man ihn wieder in Bedrängnis bringt! Und zwar nicht die bösen bösen Fremdhunde, sondern wenn DU ihn im Stich lässt. Das kann der Hund schon auch unterschieden, ob du wenigstens versucht hast, ihm zu helfen, oder ob du da stehst und das ganze sogar noch - zum "mal Probieren" absichtlich zulässt.


    Sätze wie "ich probiere das mal aus" sind in meinen Augen ein absolutes roten Tuch - gerade bei diesem Problem. Da probiert man nicht rum. Dein Hund ist doch kein Versuchstier!


    Wenn Kontakt zu Fremdhunden, dann eiserne Regel: Erst ein paar Minuten - oder ein paar Spaziergänge - parallel an der Leine, und sobald/falls beide entspannt sind, Leinen mal lösen.


    Sonst halt abblocken (dazu reicht sehr oft einfach schon, den Körper auf die Sichtlinie zwischen den Hunden zu schieben, Hunde verstehen das, körperlich blocken muss man gar nicht oft) und einfach zügig weitergehen, raus aus der Situation, mit sowenig Getue wie möglich.


    Da gibts doch nix zum "Ausprobieren".

  • Und wenn ich Leute anquatschen will, dann geh ich halt mal ohne Hund spazieren....


    ich bin ein sehr kommunikativer HH und quatsche echt mit jedem - aber wenn ich gerade einen Hund mit dem Problem an der Leine hab, dann muss das halt mal zurückstehen....

  • Ein Angriff war das nicht. Ich gehe in einer solchen Situation weiter. Bei einem Angriff reagier ich früher bevor die Hunde bei mir sind. Sonst ist es zu spät. Aber die beschriebene Situation war eben keiner. Weitergehen mit eignem Hund ohne Horrorszenarien im Kopf klappt tatsächlich. Und ohne Groll auf die tut nix Halter sogar noch besser.

  • @iinas Kennst du *Zeigen und Benennen*? Das war für uns der absolute Durchbruch vom kreischenden Lenkdrachen zum "mir-doch-egal-wenn-die-pöbeln"-Hund.
    Habs nicht eins zu eins genau so umgesetzt, sondern einfach das rausgezogen, was hilfreich war für mich.
    Am Ende dann, als ich wusste: Er kanns! Hab ich auch mal korrigiert und Signale eingesetzt.

  • Jetzt hat er gerade angefangen (und ihr seid noch ganz am Anfang), deine Strategie - ruhig und mit Distanz vorbei gehen - zu verstehen und umzusetzen, also eine neue Erfahrung zu machen, und dann willst du das plötzlich wieder ändern?

    ja, das ist verwirrend. Ich vermute, da steckt jetzt auch viel Kopfkino mit drin, welches suggeriert dass die doch gerade erfolgreiche Strategie nun geändert werden müsste.


    Tatsächlich geht es ja nur darum, diesen Punkt des nach-Vorne-Wegpreschens, nachdem der Hund ruhig passiert wurde, jetzt noch in den Griff zu bekommen.


    Dazu bedarf es mMn aber keiner Änderung der eigentlichen Strategie (das ist Kopfkino).


    Jetzt geht es darum, aus Marley diesen "Impuls", seinen Hintern in Sicherheit bringen zu müssen, noch weg zu bekommen.


    Also ICH kann verstehen, warum es bei ihm kribbelt, sobald der Hund passiert hat.


    Deshalb wende ich mich meinem Hund zu, und behalte aus dem Augenwinkel heraus den anderen Hund im Auge.


    Ihn zu ignorieren heißt ja nicht, dass ich ihn nicht trotzdem im Auge behalte.


    .............


    Ich bin mir nicht sicher, ob es hier im Thread war wo die Anmerkung kam, dass es jetzt vielleicht doch an der Zeit wäre, mit Marley nicht mehr an JEDEM Fremdhund vorbei zu gehen (Im Zusammenhang mit: NIE zu dürfen baut auch Frust auf), sondern gut überlegte Fremdhundkontakte einzubauen. :???:


    Da finde ich diesen Hinweis gut:



    Wenn Kontakt zu Fremdhunden, dann eiserne Regel: Erst ein paar Minuten - oder ein paar Spaziergänge - parallel an der Leine, und sobald/falls beide entspannt sind, Leinen mal lösen.

    @iinas Du hast von diesen Gruppenspaziergängen berichtet (mit der neu dazugekommenen, souveränen Hündin). Ist das im Freilauf, kommt es da auch zu Kontakten mit Fremdhunden?

  • Nur mal als Vorwort.
    Ich bin eine absolut COOOOLE SAU.


    Was ich noch deeskaliere, ist bei Hundeanfängern schon HÖLLE

    Erneut, zum x-ten Mal, in der Hoffnung, dass es mal fruchtet: Solche Situationen vermeiden!

    Ich habe mich gefragt, warum mich dieser Beitrag so verärgert.
    Meine Antwort ist, dass er sehr überheblich rüberkommt, eine Schuldzuweisung enthält (wärst du da nicht lang gelaufen, wäre..., also selbst Schuld.)


    X mal hast du das anscheinend schon gepredigt, aber wer nicht hört (auf dich) muss halt fühlen.



    Seltenst stürzen sich die Fremdhunde gleich auf den eigenen, sondern stürmen halt her und sind aufdringlich.

    Ich hatte mehrmals MIT BISSWUNDEN, genau das Scenario!



    @Hundundmehr Angriff extra in „ gesetzt. Angriff beginnt für mich da wo Hunde nicht mit der Absicht kommen mal schnüffeln zu wollen sondern fixierend, Knurrend und mit gestellter Bürste zeigen dass sie nicht friedlich gestimmt sind. Das konnte sogar ich als Anfänger erkennen. Angriff wurde nicht zu Ende gebracht weil HH relativ schnell da waren die sind aber selbst recht panisch geworden was für mich eigentlich nur noch mehr gezeigt hat dass es ernst gemeint ist.


    Ja insgeheim hab ich mich irgendwo drauf vorbereitet dass die Hunde angerannt kommen aber eben in typische der tut nix Absicht und nicht mit der Absicht auf Marley los gehen zu wollen.

    Ich habe auch Tipps!
    Nimm NIEMALS den Hund so hoch, dass angreifende an die Bauchseite oder die Pfoten gelangen können!


    Im Fall eines Angriffes selbst grade stehen, versuchen den Überblick zu behalten und DER SITUATION ANGEMESSEN!!!! zu agieren.
    Angreifende Hunde sind nicht immer gleich GEFÄHRLICHE Hunde.


    Ich finde übrigens das von dir beschriebene Verhalten deines Hundes ausgezeichnet! Er scheint (er ist doch noch jung?) ein sehr souveränes Tier zu sein.
    Deine Befürchtung, dass er angstagressiv oder aggressiv wird, kann ich teilen (Ist das nicht was Herdenschütziges? Oder verwechsel ich was?).
    Ich würde auch versuchen, mit der souveränen Hündin zu laufen und ihm auch mit Trainer, jetzt ganz viel RISIKOARME Situationen und PAUSEN zum Verarbeiten zukommen lassen.Kann es sein, dass dein Hund eine weitreichende Ausstrahlung hat?
    Und an dir selbst arbeitem, is gut, aber du machst ja alles richtig!
    Und dass du als Mensch nicht sofort alles weisst, was Hunde so brauchen und machen, find ich absolut menschlich!


    Und wir angegriffenen (ich kann ein Lied singen von Angriffen MIT Bisswunden auf meine Hunde (angeleint und freundlich)), wir sind DIE OPFER! und nicht die Täter!


    Und ich bin auch der Meinung, und dass sage ich als Deeskalationstrainerin eines sehr grossen Betriebes, Deeskalation ist wunderbar.
    Und wenn Kekse werfen hilft, dann würde ich Kekse werfen.
    Aber genau wie bei Angriffen durch Menschen gibt es auch bei Hunden, Angriffe die wahllos erscheinen.
    Und dann muss man sich entweder WEHREN oder manchmal sogar AKTIV verteidigen und Abwehrtechniken kennen.
    Und das Wissen um die Technik, wie man Hunde trennt.


    Immer ist es wichtig, auch im schlimmsten Gewusel, den ÜBERBLICK versuchen zu behalten.
    Du hast dich hier als erstes gebückt und deinen Hund zwischen deinen Beinen gehabt.
    Also hattest du weder einen guten Stand auf deinen Füssen, noch konntest du mit deinen Augen, die Situation vollständig erkennen. Und dann hast du deine Händ auch am Hund gehabt, so dass du dich eigentlich selbst "gefesselt" hast.


    Das sollstes du nicht mehr machen.


    Aufrecht stehen und die Angreifer im Auge behalten! Einen "harmlosen" Hundi, würde ich meinerseits mit den Augen fixieren und ihm ganz klar vermitteln, dass jetzt gleich eine Glocke schlägt, die er so schnell nicht vergisst.
    Aber das geht nur in der Situation heraus aus der INTUITION, die wir Menschen haben, die tiefe Weisheit der Gefühle.


    Und dann gibt es noch ganz technische Dinge:
    Wegtreten
    Trennen

  • Ich kann noch aus Erfahrung mitgeben, dass man anfangs sehr schockiert darüber ist wie solche Situationen entstehen und wie fassungslos man über andere Hundehalter ist. Das ist noch so die Phase in der man denkt "Das kann doch echt nicht wahr sein" und da verhält man sich meist relativ defensiv und zurückhaltend. Grübelt auch ganz lange noch nach und fragt sich was man selbst falsch gemacht hat etc. Irgendwann hat man nach der x-ten Situation wirklich direkt eine Wut im Bauch und das kann man auch wunderbar raus lassen. Das muss dann gar nicht körperlich sein, aber das reicht ja schon wenn es von Herzen kommt und wirklich authentisch ist. Tatsächlich hilft das dann auch.


    Ich werte heranstürmen mittlerweile auch als Angriff wenn nicht vorher abgestoppt und sich dann langsam und friedlich genähert wird. Ich hatte das auch schon super oft, dass sie dann um uns rum sind und von hinten und den Seiten nach uns geschnappt haben. Oder eben den Zwerg gepackt und direkt auf den Rücken gelegt aus dem Nichts. Brauchen wir nicht.

  • GENAU so ist das!


    Ich habe viele solcher Situationen..Und ich bin tatsächlich sehr freundlich......


    Ich habe NOCH mehr Situationen, die vollkommen normal ablaufen, wo alles mega friedlich ist.
    UND, ich habe Situationen gehabt, BEI JEDEM meiner Hunde, wo die die Ar....l...waren.....


    Mein Mudi ist getreten worden.....als er mir ausbüchste und bei einem Radfahrer am Hosenbein zu surfen....


    Der Collie (sehr nett) ist beim ersten Chihuahua, den er erblickte hinter dem her, der hat Schiss bekommen....und rannte weg..


    Ich hinter dem Collie, der Collie hinter dem Chi....der Chihalter :barbar: :barbar: hinter mir....
    Peinlichst...Nur dass mein Collie tatsächlich nur GEGUCKT hat.....der hat nicht Pfote getätschelt ect...

  • @frauchen07 ich will keine Strategie ändern :???: Ich will sein jetzt gezeigtes verhalten einfach weiter ausbauen und den Punkt wenn er nach vorn schießt um zu flüchten auffangen.


    Wir waren eben wieder mit der Gruppe laufen, die Hündin war auch dabei. Eine fremdhundbegegnung gab es. Ein kleiner weißer der knurrend an uns vorbei geführt wurde. Hündin hab ich hinter Marley platzieren lassen also sind wir wie im entenmarsch an ihm vorbei. Marley Leckerlie vor die Nase gehalten und er ist neben mir geblieben bis wir komplett vorbei waren. Dafür gabs dann ne ganze Hand voll :D Ich denke die Hündin hinten daran hat ihm quasi nochmal den Rücken gestärkt und er war nicht einfach angreifbar.



    @Hundundmehr da wo wir laufen mit der Gruppe gibt es eigentlich kaum fremdhundbegegnungen und falls doch dann keine ohne Leine. Also diese „oh geh mal hallo sagen“ gibt es bei uns nicht mehr. Kommen neue Hunde in der Gruppe dazu wird das erste Stück an der Leine gelaufen. Mal der eine vorne mal der andere und dann auch nebeneinander aber mit genug Abstand. Damit sind wir die letzten Male ganz gut gefahren und da hatte ich dann auch kein Problem mit Marley als mal noch eine rüde dazu kam. Ich kann nur sagen, dass die Hündin ihm extrem
    Gut tut.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!