„Angriff“ von drei Hunden - wehrlos

  • Weil es der wichtigste Trainingsschritt überhaupt ist, dass der Hund deinen Schutz annimmt und lieber auf Distanz geht als auf Angriff.


    Jetzt musst du ihm nur noch geben, was er braucht, Schutz und Distanz. Und wenn es mal schwierig wird, dann das Gefühl "Wir schaffen das zusammen!"

    Ok so hab ich es noch nicht gesehen. Wir haben einen riiiieeesen Fortschritt gemacht :D Jetzt muss ich nur unseren Trainingsansatz einmal komplett über den Haufen werfen. Donnerstag ist die nächste Einzelstunde mit unserem Trainer, mal schauen was der zu den neuen Tatsachen sagt.

  • Hi,


    Man könnt auch den eigenen Hund mal eben an einem Baum festmachen, dann alleine den Abstand zu den Menschen so weit verkürzen, dass man diese freundlich und höflich darum bittet, die eigenen Hunde mal eben zu sichern.

    geht leider nicht. Wenn die Bande angreift ist für den Hund alles zu spät. Leider..


    LG


    Mikkki


    auch dieser Gedanke kam mal wieder völlig selbständig ohne zu schummeln, aber zu spät.. Sorry

  • Ok so hab ich es noch nicht gesehen. Wir haben einen riiiieeesen Fortschritt gemacht :D Jetzt muss ich nur unseren Trainingsansatz einmal komplett über den Haufen werfen. Donnerstag ist die nächste Einzelstunde mit unserem Trainer, mal schauen was der zu den neuen Tatsachen sagt.

    Welchen Trainingsansatz musst du denn über den Haufen werfen?


    Ich wäre (bin) froh, wenn mein Hund meinen Schutz sucht...

  • @Mikkki Du hast aber schon gelesen, dass ein Hund nicht so angeleint/festgebunden werden soll, wenn die anderen Hunde ihn dort bemerken KÖNNTEN?

    Welchen Trainingsansatz musst du denn über den Haufen werfen?

    Würde mich jetzt auch interessieren

    Ich wäre (bin) froh, wenn mein Hund meinen Schutz sucht...

    Meine Hunde gehen z. B. auf Abstand, sobald sie merken dass ICH die Regie übernehme und mich um den anderen Hund kümmere.


    Dazu muss ich aber auch die Leine abmachen, oder fallen lassen wenn keine Zeit mehr zum Ableinen bleibt.


    Meine Hunde kommen aber zu mir, wenn ihnen ein anderer Hund zu viel wird, und sie ihn nicht selber von seinem Verhalten abbringen können. Da ERWARTEN sie dann meine Unterstützung - die sie auch bekommen.

  • Welchen Trainingsansatz musst du denn über den Haufen werfen?


    Ich wäre (bin) froh, wenn mein Hund meinen Schutz sucht...

    Also die letzten Monate ist er ja bei Hundebegegnungen nach vorn in die Leine gegangen. Anfangs war es ich will hin, ich will hin. Dann ist es umgeschlagen in Angriff ist die beste Verteidigung. Auffällig war, dass ihn Hunde die ordentlich neben ihren Haltern an uns vorbei sind überhaupt nicht interessiert haben aber alles was in der Leine hing, bellt, oder ihn fixiert wurde eben mit in die Leine steigen kommentiert.
    Mit dem Trainer den wir haben, haben wir die letzten Wochen eine Mischung aus Korrektur und direktem Alternativverhalten trainiert. Nachdem er jetzt aber ja in den Fluchtmodus umgestiegen ist fände ich jegliche Korrektur sinnbefreit. Sprich ich persönlich (das spreche ich Donnerstag dann eben beim Trainer an) würde jetzt gezielt nur noch am Alternativverhalten trainieren sprich den Blick zu mir fördern und vermitteln, dass ich ihn schütze. Ich glaube das traut er mir eben noch nicht zu sonst müsste er ja nicht in den Fluchtmodus wechseln oder? Der Vorfall hat uns Distanztechnisch etwas zurück geworfen also da wieder langsam annähern.

    Meine Hunde gehen z. B. auf Abstand, sobald sie merken dass ICH die Regie übernehme und mich um den anderen Hund kümmere.

    Soweit sind wir im Training noch nicht. Er lässt sich derzeit noch zu sehr von uns anstacheln. Also ich muss quasi ihn hinter mich bringen und zeitgleich nach vorn agieren. Wenn ich ihn ableinen würde, würde er wahrscheinlich bellend neben mir stehen. Ich kenne das Verhalten von zuhause. Wenn der eine Kater vom Napf vom anderen Kater weggeschickt wird (Hunde schauen sich sowas schnell ab) steht er parat hinter mit und täuscht immer so ein vorspringen an und bellt einmal nach dem Motto "verzieh dich da, es ist nicht dein Essen" (ich weis nicht ob das verständlich ist? :lol: ) Da sind wir aber nach wie vor dran, dass ihn das nichts angeht aber ganz raus ist es noch nicht.

    Meine Hunde kommen aber zu mir, wenn ihnen ein anderer Hund zu viel wird, und sie ihn nicht selber von seinem Verhalten abbringen können. Da ERWARTEN sie dann meine Unterstützung - die sie auch bekommen.

    Das macht Marley auch seit er bei uns ist und das hab ich auch immer schön belohnt und mich gekümmert (obwohl auch hier Stimmen im Umkreis gesagt haben er soll es selbst regeln lernen). Ich war froh, dass er nicht mit Bissigkeit selbst versucht hat seinen willen durchzusetzen.

  • Soweit sind wir im Training noch nicht.

    Sicher?
    Schau mal - das hier hast du im Eingangspost geschrieben:



    Als sie eingesammelt waren hat sich Marley noch aus seinem Halsband gewunden (wurde direkt mal enger gemacht) und ist 5-6 Meter auf die Wiesen gelaufen mit eingezogenem Schwanz und hat gepieselt.

    5-6m - also auch wenn die Hunde da schon eingesammelt waren, und diese "Flucht" evtl. auch damit in Zusammenhang steht, dass DU SELBER sehr fertig warst und vermutlich nicht ganz so souverän agiert hast in der Zeit ...


    Klar zählt "Abstand nehmen" zur Meide-/Fluchttendenz beim Aversionsverhalten - aber hier hat das Flüchten bei "etwas Abstand nehmen" aufgehört...


    Ich finde, dieses Verhalten Marleys ist zumindest ein wichtiger Punkt, den du dir merken und deiner Trainerin mitteilen solltest :smile:

    Er lässt sich derzeit noch zu sehr von uns anstacheln.

    Ich denke auch, dass deine gesamte Aufregung IN der Situation irgend etwas bei Marley anstachelt. Ruhiger wird er sicher nicht, wenn "sein" Mensch selber total aufgeregt ist.

    Das macht Marley auch seit er bei uns ist und das hab ich auch immer schön belohnt und mich gekümmert (obwohl auch hier Stimmen im Umkreis gesagt haben er soll es selbst regeln lernen). Ich war froh, dass er nicht mit Bissigkeit selbst versucht hat seinen willen durchzusetzen.

    Wie gut dass du diese Stimmen ignoriert hast :bussi: Damit hast du schon mal EINEN tollen Baustein - den dein Hund dir angeboten hat, und den DU angenommen und gefestigt hast.


    Ich finde, das hört sich bei euch gar nicht so katastrophal an, wie du es immer empfindest.


    Kann es sein, dass du ein wenig den Blick verloren hast auf diese guten Ansätze, die ja nicht nur von mir hier gesehen werden?


    Das passiert, jedem (mal mehr, mal weniger), weil es eine menschliche Neigung ist, diesen Blick zu verlieren und sich zu sehr auf die Probleme zu fokussieren.


    Ich zumindest finde, ihr seid auf einem guten Weg (wozu auch deine Nachfrage im Jagdthread gehört; Ist vielleicht sogar ganz sinnvoll, etwas in dieser Richtung zu machen, weil das auch noch mal eine andere Perspektive für deinen Hund und dich bringt. Frag deine Trainerin mal :smile: )

  • Klar zählt "Abstand nehmen" zur Meide-/Fluchttendenz beim Aversionsverhalten - aber hier hat das Flüchten bei "etwas Abstand nehmen" aufgehört...

    Dieses aus der Situation flüchten hätte ich wahrscheinlich eher dem direkten Kontakten mit den Hunden zugeschrieben. Als er sich rausgewunden hat, war ja quasi schon alles rum. Die Halter hatten die Hunde ein paar Sekunden zuvor angeleint und ich stand auch ruhig da zack ist er rückwärts durch meine Beine und raus aus dem Halsband. Könnte es Sinn machen das mal mit einem freilaufenden Tut-nix auszuprobieren. Also wenn das nächste mal einer auf uns zukommt Leine fallen lassen und einen großen Schritt Richtung Fremdhund machen? Schlimmstenfalls würde Marley den Schritt mitgehen und würde dann in Kontakt mit dem Fremdhund treten. Oder könnte es dann passieren, dass sich meine Antihaltung in dem Moment überträgt und er direkt schlechtgestimmt auf den Hund zugeht.

    Kann es sein, dass du ein wenig den Blick verloren hast auf diese guten Ansätze, die ja nicht nur von mir hier gesehen werden?

    Hmm ja kann vielleicht tatsächlich sein :fear: Ich weis, dass er keine vollkatastrophe ist im Gegenteil er hat es uns in gewissen Bereich wirklich leicht gemacht weil er eben ganz ganz viel von sich selbst aus anbietet und wir es nur erkennen mussten/müssen. Und manchmal hat man dann drei beschi**ene Tage hintereinander an denen die Leinführigkeit nicht funktioniert, Hundebegegnungen wieder in einer Katastrophe enden und zu guter letzt will er sich das Reh kaschen. Wenn ich ehrlich sein soll ist dem Moment für einen kurzen Moment meine Welt zusammen gebrochen (ich dachte nur das arme Reh, bitte renn so schnell du kannst und Marley komm bitte wieder, verlauf dich nicht und werd nicht panisch. Mein Mann ist ihm ja nach aber das Tempo konnte er nicht halten)

    Ich zumindest finde, ihr seid auf einem guten Weg (wozu auch deine Nachfrage im Jagdthread gehört; Ist vielleicht sogar ganz sinnvoll, etwas in dieser Richtung zu machen, weil das auch noch mal eine andere Perspektive für deinen Hund und dich bringt. Frag deine Trainerin mal )

    spreche ich Donnerstag auch mit an :smile:

  • dass sich meine Antihaltung in dem Moment überträgt und er direkt schlechtgestimmt auf den Hund zugeht.

    Das ist genau immer meine größte Besorgnis, gerade bei einem Hund der sowieso gerne dazu neigt, nach Vorne zu gehen.


    Ich diene in dem Moment als Vorbild für meinen Hund - und ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich da schon ein: "Ja, aber ..." gehört habe.


    Die Spiegelung eines Verhaltens durch Schutzbefohlene/in der Obhut befindliche/zu Erziehende ist NACHWEISLICH in der Psychologie belegt; hier hat schon Gerhard Roth ausführlich dargestellt, dass ein Großteil der wegen Gewalttaten bestraften Täter in einem Umfeld aufgewachsen ist, welches durch Vorbild eine erhöhte Gewaltbereitschaft geformt hat.


    jetzt stell dir vor, das ist tatsächlich ein Tut-Nix, der ja auch noch unbemerkt von uns möglicherweise Tut-Nix-Signale sendet - WIR ignorieren diese Signale, Was lernt der Hund daraus?


    AUCH diese Signale zu ignorieren, alle heranpreschenden Hunde über einen Kamm zu scheren ... und vehement abzuwehren.


    Ich habe auch Angst vor Hundebegegnungen, insofern dass IMMER die Möglichkeit besteht, hier an ein Ausnahmeexemplar zu geraten welches tatsächlich mit starker Beschädigungsabsicht (sorry - ich mag jetzt nicht von Tötugsabsicht schreiben, aber starke Beschädigung reicht ja schon aus für ein Traumata - bei Hund UND Halter).


    Ich hatte das noch nie... und ich hoffe sehr, dass meinen Hunden (und damit auch mir) eine solche Begegnung auch zukünftig erspart bleibt.


    Obwohl ich um diese Gefahr weiß, versuche ich, einerseits durch umsichtiges, vorausschauendes Handeln die Gefahr einer solchen Begegnung zu verkleinern - ich gehe z. B. IMMER aus dem Weg, wenn ich das Gefühl habe, es könnten Löcher entstehen.
    Das ist MEIN Schutz für MEINE Hunde.
    Andererseits darf ich mich durch solche Ängste nicht selber blockieren - denn das ist, neben dem Verlust an Lebensqualität - eben genau der Hauptaspekt, der dazu führt dass meine Befürchtungen auch eintreffen: Solche Gedanken beeinflussen meine Handlungsfähigkeit, oft unbemerkt in der Situation; Die Körperhaltung wird anders (versteift sich, nimmt abwehrende oder sogar bedrohliche Formen an), die Körpersprache verändert sich, die Mimik ist anders (angespannt, auf Abwehr), die Stimmlage wird beeinflusst ... und auch meine Denkfähigkeit gerät in einen Tunnel, bei dem ich den Blick auf möglicherweise viel effektivere Maßnahmen VERLIERE.


    Gleichzeitig ist MEINE Wirkung auf die Umwelt/mein Gegenüber eine andere: Überlege mal, wie du wohl bei den anderen Hundehaltern ankommst, wenn du statt eines (übertrieben) freundlichen: "Ja hi - wer bist DUUUU denn?" ein barsches, lautes: "Hau ab, du Töle!" mit noch bedrohlicher Körperhaltung anwendest?


    Und ja, jetzt kommt mit Sicherheit wieder der Einwand: "Mir doch egal was die anderen von mir halten."
    Kann ich verstehen - aber: MIR ist das nicht egal, die gehen nämlich mit meinen Hunden im Ernstfall genauso um, wie ich mit deren Hund. Außerdem bringen sie in eine sowieso schon prickelnde Situation mit Sicherheit keine freundliche Stimmung rein, wenn ich schon so unfreundlich zu ihrem Hund bin, möglicherweise sogar nach diesem trete ...


    Ich brauche aber deren Kooperation im weiteren Verlauf - um MEINES HUNDES WILLEN.


    Das ist mein Ziel.

  • Gleichzeitig ist MEINE Wirkung auf die Umwelt/mein Gegenüber eine andere: Überlege mal, wie du wohl bei den anderen Hundehaltern ankommst, wenn du statt eines (übertrieben) freundlichen: "Ja hi - wer bist DUUUU denn?" ein barsches, lautes: "Hau ab, du Töle!" mit noch bedrohlicher Körperhaltung anwendest?


    Und ja, jetzt kommt mit Sicherheit wieder der Einwand: "Mir doch egal was die anderen von mir halten."
    Kann ich verstehen - aber: MIR ist das nicht egal, die gehen nämlich mit meinen Hunden im Ernstfall genauso um, wie ich mit deren Hund. Außerdem bringen sie in eine sowieso schon prickelnde Situation mit Sicherheit keine freundliche Stimmung rein, wenn ich schon so unfreundlich zu ihrem Hund bin, möglicherweise sogar nach diesem trete ...


    Ich brauche aber deren Kooperation im weiteren Verlauf - um MEINES HUNDES WILLEN.

    zwei Gedanken dazu. 1. Einerseits ist es scheinbar grad bitter nötig, dass ich meinen Hund vor anderen schütze und das schon auf Distanz. Er möchte ja nicht um sonst lieber fliehen als Hallo sagen. Wenn ich dann also mit einem überschwänglichen Hallo auf den anderen Hund zu gehen erreiche ich es damit in der Regel ja wiederum aber nicht Abstand und Distanz zu wahren oder?


    2. Uns ist es natürlich auch schon passiert, dass Marley zu anderen angeleinten Hunden hingerannt ist (Schande über mein Haupt) und in beiden Fällen haben die Halterinnen, für mein empfinden angemessen reagiert, und haben ihn weg geschickt. Die eine energisch nach vorn gehend und die andere ist zwei Meter vor ihrem eigenen Hund stehen geblieben und hat immer wieder "BLLLLEEEIIIIIIB" zu Marley gesagt. Ich konnte in dem Moment nicht beurteilen WARUM sie so reagiert haben aber es wird seinen Grund gehabt haben. Die eine hab ich nur rufen hören ist ein Rüde also tippe ich auf Rüdenunverträglichkeit und bei der zweiten wars ein gestandener Schäferhund (wird auch seine Berechtigung gehabt haben) und in beiden Fällen hab ich mich entschuldigt und fürs weg schicken bedankt. Mir ist ein energisch weg geschickt zur Not auch mit dem Bein weg geschobener Hund lieber wie einer der in einen angeleinten reinkracht und getackert aus der Nummer raus kommt. Ich kann derzeit noch nicht mit Garantie sagen was passiert wenn ich ihn bei reinrennenden Hund machen lasse. Ich tu mir gerade einfach schwer damit, dass ich ihm einerseits vermitteln möchte, dass er sich an der kurzen Leine um nichts kümmern braucht und ich ihn zu 100% schütze und andererseits würde ich es aber riskieren, dass Fremdhund ihm an der Leine doch zu nah kommt. Fakt ist er steht nicht drauf wenn er sich in seiner Komfortzone Leine befindet und da auf einmal ein anderer Hund reinkracht. Im Freilauf wo die Hunde schon auf Distanz uneingeschränkt kommunizieren können sieht die Welt ganz anders aus. Ich weis nicht ob das jetzt so verständlich rüber kommt :???:

  • Ich frage mich gerade ob das eventuell erlernte Strategie ist??
    Du sagst ja, zu Beginn wollte er zu allen hin. Er hat gelernt, dass das nicht geht.
    Dann hat er gepöbelt..... Training..... geht also auch nicht...
    Jetzt will er weg.... geht durch die Leine ja auch nicht....
    Mir fällt so auf, dass das ja quasi 3 der 4 F sind....


    Kommt freeze als nächste Strategie??


    Ich bin ja nicht so der Theoretiker.... möchte jemand mein Gedankenwirrwarr mal eindeutschen?


    Übrigens glaube ich, dass du das ganze leichter verarbeiten könntest, wenn du „ nettere „ Begriffe wählst. Sprache macht Wahrheit....
    Und So ein Wort wie Angriff macht Angst wenn man ist dann immer und immer wieder liest und an die Situation zurück denkt

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