Hunde seinen festen Rückzugsplatz (Körbchen) beibringen

  • Hi Leute,


    wir haben unsere Rosie nun seit fast 2 Jahren, sie selbst ist 2 1/2 Jahre alt und ein Schäferhund-Collie-Mix aus dem Tierheim.


    Rosie hatte bei uns den Luxus, dass sie liegen konnte, wo sie wollte - ob auf dem Sofa, dem Teppich, in der Ecke auf dem blanken Parkett, egal. Nun haben wir seit 10 Monaten unseren kleinen Sohn, der nun seit geraumer Zeit das Krabbeln für sich entdeckt hat und das mit größter Begeisterung macht. Fast genau so begeistert ist er von Rosie. Die ganzen Monate ging das gut, Rosie hat grundsätzlich super auf ihn reagiert und so.


    Nun ist es so, dass Rosie immer schneller "genug" hat und wenn Theo auf sie zu krabbelt oder sich am Sofa hochzieht, wird Rosie sehr unruhig, brummt ihn an, kläfft auch mal an. Es kam nun auch zwei Mal schon vor, dass Rosie ohne Vorwarnung aufspringt und wegrennt oder sogar nach ihm schnappt.


    Was wir uns ankreiden lassen müssen, ist, dass wir Rosie keinen festen Rückzugsplatz eingerichtet haben. Das haben wir seinerzeit zwar versucht, aber Rosie nimmt das nicht so richtig an. Also haben wir es schleifen lassen. Nun wollen wir das wieder aufgreifen und haben ihr dafür auch ein wirklich hübsches "Körbchen" gekauft (Kunstlederkissen mit eingelassenem Platz zum Niederlegen), das auch nicht gerade billig war. Das Körbchen haben wir nun in eine andere Ecke gelegt, in der Theo normalerweise nicht so häufig unterwegs ist.


    Allerdings: Rosie nimmt es mal wieder nicht an. Man muss dazu sagen, dass sie generell eine sehr nervöse Hündin ist, die vor neuen, größeren Dingen (aber auch kleine...) Angst zeigt. Meine Frau und ich konnten sie zwar schon reinlocken mit ihren Spielsachen, ihrer Decke, Leckerlis etc. aber Niederlassen möchte sie sich nicht. Einen richtigen Plan, wie wir ihr erklären können, dass das ihr sicherer Platz ist an dem weder wir gehen noch Theo lassen wollen, wissen wir nicht.


    Welche Tricks hättet ihr ggfs. dafür?


    Wir haben das Körbchen erst seit Freitag Abend, also noch nicht so lange (2 Tage quasi). Wir wissen, das braucht Zeit, aber wie geht man bei sowas am schlausten vor? Gerade bei nervösen Hunden?
    Wir sind uns auch nicht ganz sicher, ob das Körbchen am Ende zu klein ist. Es hat immerhin 100 x 70 cm, leicht erhöhte Ränder (15 cm). Wenn Rosie ausgestreckt auf dem Sofa liegt, würde Sie Pfoten und Kopf rausbaummeln lassen müssen, zum Teil. Wenn sie sich zusammenrollt, was sie auch gerne macht, würde es aber passen.


    Schon mal vielen Dank im Voraus!

  • Große (offene Tür) Box, das Kissen ist ja nicht sicher. Das ist ein Präsentierteller...


    Und dann dort das Futter hinstellen. ein paar Wochen lang.


    Aber der Kleine darf da auch wirklich nicht hinkommen!


    Zum bisherigen Vorgehen mit Kind und Hund sage ich besser nix.

  • Erstmal danke für die Antwort.


    Hätte ich dazu sagen sollen, Box hatten wir seinerzeit probiert. Auch das mit dem Futter reinstellen natürlich. Aber wie erwähnt, Rosie ist ein Angsthase, gerade was sowas mit Überdachung etc betrifft. Da traut sie sich einfach nicht rein...

  • Einen ängstlichen Hund so mit einem Kleinkind agiern zu lassen ist... mutig.

  • Nicht falsch verstehen. Natürlich sind wir immer dabei und haben nun auch nicht einfach den Kleinen auf den Boden gelegt und gesagt "so, nun isser da". Und Rosie hat diese Angst auch erst jetzt entwickelt. Davor war sie total (freudig) aufgeregt, ging total zahm und liebevoll mit ihm um, was sie jetzt größtenteils auch noch macht. Nur gibt es langsam diese ängstlich-genervten Anzeichen (seit ca. 1 Woche). Davor hatte sie zwar auch immer Respekt vor Windböen oder geschlossene Türen, aber sonst war nichts.

  • Hi,


    Wichtig für den Hund ist auch wo der RuhePlatz sich befindet. Bei ängstlicheren nervösen Hunden ist es super wenn mindestens zwei Seiten ohne Gefahr sind, bei mir sogar 3. Also nicht mitten in den Raum stellen.
    Ich hab noch ein großes Kissen von mir mit reingelegt.
    Im anderen Raum habe ich eine faltbare Transportbox, die bieten mehr Raum und weniger Gefängnisfeeling.


    Alle tollen Dinge gibt es nun dort auf dem Platz. Begrüßt nach dem Heimkommen wird auf dem Kissen. Leckerliregen hilft auch. Das Kind nähert sich dem Platz nie nie nie.


    Mag euer Hund vielleicht im anderen Zimmer lieber liegen, wenn das "Kindermonster" unterwegs ist?
    Meine hat letztens einen großen Warnschuss an eine 8jährige abgegeben. Hab das Kind ständig ermahnt den Hund in Ruhe zu lassen.. Würde das ziemlich ernst nehmen. Das wird eher mehr, je mehr sich das Kind bewegt...

    PS das dauert natürlich so 2 Wochen bis der Hund den Platz toll findet. Am Anfang nur Leckerlis drauf werfen ohne Druck zu machen..

  • Wieviel Collie stecke denn in dem Mix drin?
    Wir hatten vor kurzem im Collie-Thread nämlich gerade das Thema, dass Collies eher ungern in nem Körbchen liegen...eher auf Fliesen, Laminat oder auf der Terrasse.
    Wenn eure Rosi so ängstlich ist, kann ein Kunstleder-Bett auch blöd sein....das macht Geräusche beim reinlegen. Dann lieber ne Decke in ne Ecke legen.
    Oder habt ihr einen Schreibtisch in der Wohnung.....wäre auch ein guter Rückzugsort. Dahin verzieht sich nämlich unser großes Colliekind immer, wenn sie keine Lust mehr auf unsere Enkelin hat. (die ist jetzt 9 Monate und erobert krabbelnd die Welt)
    Ansonsten das neue Bett "schmackhaft" machen...bissel Leberwurst auf den Rand schmieren. Beim Ablecken merkt Rosi, dass das neue gruselige Teil garnicht so gruselig ist.

  • Danke für eure Antworten!


    Wie viel Collie drin steckt, können wir nicht genau sagen. So wurde es uns vom Tierheim aus "verkauft". So richtig erkennen tut man es rein optisch zumindest nicht, vom Verhalten her schon etwas mehr. Rein optisch (v.a. Körperbau) sehen wir eher einen Schäferhund-Windhund-Mix...

  • Ich würde dem Hund einen Auslauf bauen und den total gemütlich einrichten. Körbchen, Kissen, Decken, Wasserschüssel. Dann immer darin füttern, einen ganz besonders leckeren Kauknochen geben, Streicheln etc. Also einen Auslauf, der komplett geschlossen werden kann und den als Ruhezone etablieren. Dann kannst Du die beiden auch problemlos trennen und mal kurz allein lassen, wenn Du mal ins Bad musst.


    Aber Obacht. Kuschellandschaften auf dem Boden haben einen großen Reiz für Kleinkinder xD


    Du musst dafür sorgen, dass der Hund da wirklich niemals vom Kind bedrängt wird.

  • Hallo zusammen,


    ich wollte mal ein kurzes Update geben und ggfs. nochmals um Hilfe bitten.


    Wir haben das Körbchen mittlerweile gegen einer größere, richtige Box getauscht und auch den Standort nochmals separierter gewählt.


    Es ist allerdings genau so, wie befürchtet. Rosie traut sich absoliut nicht in die Box. Da können wir ihr Essen noch so lange drin stehen lassen oder uns mit reinlegen oder sonst was.


    Ich bin nun am überlegen, ob ich sie nicht einfach mal reinhebe und die Tür schließe und dann auch bei ihr bleibe und gut zurede. Aber irgendwie kommt mir das so hart vor. Andernfalls wüsst ich aber nicht, wie sie sonst jemals lernen sollte, dass da drin ihr nichts passieren kann, ganz im Gegenteil....

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