Die ersten vier Sätze deines Buches...

  • „Es war ein seltsames Gefühl, in dem Haus zu stehen, in dem er aufgewachsen war, und sich trotzdem fremd zu fühlen. Als wären die Fotos, die Einrichtung, all das Erinnerungen eines anderen Menschen und nicht Navys eigene.

    „Komm nach unten. Er ist da“, hörte er Mary, seine Mutter aufgeregt flüstern.

    „Jack“, wiederholte sie in einem flehenden Tonfall.”


    Soulful Scars von Lisa Gibbs (© Sieben Verlag 2018)


    Link zum Zitat: http://bit.ly/2wrdZFL

  • Eines Nachmittags kam Bruno von der Schule nach Hause und staunte nicht schlecht, als Maria, das Dienstmädchen der Familie, das den Kopf immer gesenkt hielt und nie vom Teppich aufblickte, in seinem Zimmer stand und seine Sachen aus dem Schrank in vier große Holzkisten packte, auch die ganz hinten versteckten, die nur ihm gehörten und keinen etwas angingen. "Was machst du da?", fragte er so höflich er konnte, denn es passte ihm zwar nicht nach Hause zu kommen und jemanden in seinen Sachen herumwühlen zu sehen, aber Mutter hatte ihm stets gesagt, er müsse Maria respektvoll behandeln und dürfe nicht einfach Vater nachahmen und so mit ihr reden wie er. "Lass die Finger von meinen Sachen."


    Der Junge im gestreiften Pyjama- John Boyne (historisch anmutender Jugendroman)


    Ich hab's wiedererkannt heart-eyes-dog-face:applaus:

  • Und weiter geht's...


    Als Pfarrer Andreas Koppmeyer den letzten Stein in die Öffnung presste und mit Kalk und Mörtel versiegelte, hatte er noch gut vier Stunden zu leben. Mit seinem breiten Handrücken wischte er sich den Schweiß von der Stirn und lehnte sich an die kühle, feuchte Wand hinter ihm. Dann blickte er nervös die schmale, gewundene Steintreppe nach oben. Hatte sich über ihm nicht etwas bewegt?


    Die Henkerstochter und der schwarze Mönch- Oliver Pötzsch (historischer Roman)

  • Und weiter geht's...


    Als Pfarrer Andreas Koppmeyer den letzten Stein in die Öffnung presste und mit Kalk und Mörtel versiegelte, hatte er noch gut vier Stunden zu leben. Mit seinem breiten Handrücken wischte er sich den Schweiß von der Stirn und lehnte sich an die kühle, feuchte Wand hinter ihm. Dann blickte er nervös die schmale, gewundene Steintreppe nach oben. Hatte sich über ihm nicht etwas bewegt?


    Die Henkerstochter und der schwarze Mönch- Oliver Pötzsch (historischer Roman)

    Die habe ich auch alle gern gelesen. :nicken:

  • Vor drei Tagen begonnen...


    „Mae Mobley ist im August 1960 geboren, an einem Sonntag in der Früh. Ein Kirchzeitkind, wie wir sagen. Weiße Babys zu versorgen ist meine Arbeit, mitsamt dem ganzen Kochen und Putzen. Siebzehn Kinder hab ich in meinem Leben aufgezogen. Ich weiß, wie man‘s macht, dass die Kleinen einschlafen, nimmer weinen und aufs Klo gehen lernen, eh ihre Mamas am Morgen auch nur aus dem Bett kommen.“


    Kathryn Stockett „Gute Geister“

  • "Es war früh am Morgen. Der Himmel hing tief, und die Sonne war kraftlos und hing noch tiefer.

    Aus einem Buchenwald traten ein kleiner, grundhässlicher Mann namens Heinrich Straube und ein zartes, sehr blondes und etwas glotzäugiges Freifräulein.

    Bodennebel, dicht und grau wie die Wolken am Himmel, wanden sich um ihre Füße."


    Karen Duve, Fräulein Nettes kurzer Sommer

  • Ich heiße Kathy H. Ich bin einunddreißig Jahre alt und arbeite inzwischen seit über elf Jahren als Betreuerin. Eine lange Zeit, scheint es, und dennoch soll ich jetzt noch acht Monate weitermachen, bis zum Ende des Jahres. Dann wären es fast genau zwölf Jahre.


    Alles was wir geben mussten- Kazuo Ishiguro



  • Alles was wir geben mussten- Kazuo Ishiguro

    Sein bestes Buch mMn, wenn auch ausnahmslos alle "Was vom Tage übrigblieb" besser fanden, was wiederum mMn unbedingt mit der sehr hübschen Verfilmung zu tun hat.

    Einfach total unterschiedliche Texte, ich mag halt Dystopien, die auch konsequent bleiben.


    Deshalb ist "Alles, was wir geben mussten" auch so ein Jahrhundertbuch für mich.


    oh, sorry, falscher Thread.

  • Och - wieso? Ist ja, um sich Appetit zu holen, da schadet ne Einschätzung nebenher nicht. Mein Liebling ist übrigens „Der Maler der fließenden Welt“.


    Meine ersten 4 Sätze von heute und auch schon fertig geworden. War nicht so dolle:


    „Alle Bücher träumen von Geschichten. Diesen Satz dachte Nicholas James, als er erwachte. Sie fürchten sich vor dem Vergessenwerden. Dieser Satz fühlte sich fremd an, wie etwas, das eigentlich nicht ihm gehörte, aber dennoch zu ihm gekommen war wie ein Fundstück, über das man zufällig stolpert, während man abwesend an etwas ganz anderes denkt.“ Christoph Marzi: Mitternacht.

  • Mein Liebling ist übrigens „Der Maler der fließenden Welt“.

    Stimmt, auch sehr wunderbar.

    Nur eben Dystopien- da steh ich drauf und die ist eine der Besten.


    Hab grad keine neuen 4 Sätze- die Fallhöhe nach dem Droste- Roman doch immens. Seufz.;)

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