Die ersten vier Sätze deines Buches...

  • Mae Mobley ist im August 1960 geboren, an einem Sonntag in der Früh. Ein Kirchzeitkind, wie wir sagen. Weiße Babys zu versorgen ist meine Arbeit, mitsamt dem ganzen Kochen und Putzen. Siebzehn Kinder hab ich im meinem Leben aufgezogen.


    Gute Geister - Kathryn Stockett

  • Tao

    Bezirk 242, Shirong, Sichuan, 2098


    Wie verwachsene Vögel balancierten wir auf unseren Ästen, das Plastikgefäß in der einen Hand, den Federpinsel in der anderen.

    Langsam, so vorsichtig ich konnte, kletterte ich aufwärts. Im Gegensatz zu vielen anderen Frauen im Arbeitsbezirk eignete ich mich nicht für diese Aufgabe, ich war nicht zierlich genug, meine Bewegungen waren oft zu fahrig, mir fehlte die nötige Feinmotorik. Ich war nicht geschaffen dafür, und trotzdem musste ich jeden Tag hier sein, zwölf Stunden am Stück.


    -Die Geschichte der Bienen - Maja Lunde /Roman (Belletristik)

  • Das Buch hat mich sehr berührt. Seitdem gucke ich ständig, ob es den Hummeln und Bienen im Garten auch ja gut geht.

  • Ich hab, geschätzt, noch etwa 150 Seiten. Aber ja, es regt echt zum Nachdenken an.

  • @Brauni2012 : Du liest es also auch... Eine Seite zuvor habe ich den Anfang ebenfalls zitiert. Tolles Buch!

    Jepp. :nicken:

    Nachdem ihr mich so angefixt hattet, hab ich endlich zugegriffen... lag bestimmt 1 Jahr auf meinem SUB.

  • Tante Anna starb mit sechzehn an einer Lungenentzündung, die aufgrund ihres gebrochenen Herzens und des noch nicht entdeckten Penizillins nicht heilen konnte. Ihr Tod trat an einem Spätnachmittag im Juli ein. Und als Annas jüngere Schwester Bertha daraufhin weinend in den Garten rannte, sah sie, dass mit Annas letztem rasselnden Atemzug alle roten Johannisbeeren weiß geworden waren. Es war ein großer Garten, die vielen alten Johannisbeerbüsche krümmten sich unter den schweren Früchten.


    Der Geschmack von Apfelkernen, Katharina Hagena (Familiensaga)

  • Vier Sätze (eigentlich die ganze erste Seite), die gleich eine wunderbar fremde Atmosphäre schaffen:


    Noch lag die Altstadt von Damaskus unter dem grauen Mantel der Dämmerung, als ein unglaubliches Gerücht an den Tischen der kleinen Garküchen und unter den ersten Kunden der Bäckereien seine Kreise zog: Nura, die schöne Frau des angesehenen und wohlhabenden Kalligraphen Hamid Farsi, sei geflüchtet.

    Der April des Jahres 1957 bescherte Damaskus sommerliche Hitze. Zu dieser frühen Stunde füllte die Nachtluft noch die Gassen, und die Altstadt roch nach den Jasminblüten der Höfe, nach Gewürzen und nach feuchtem Holz. Die Gerade Straße lag im Dunkeln.

    Rafik Schami: Das Geheimnis des Kalligraphen

  • Wenn Zeba eine weniger gewöhnliche Frau gewesen wäre, hätte Kamal es vielleicht kommen sehen, ein nervöses Kribbeln oder ein paar Nackenhaare, die sich sträubten, hätten es ihm verraten. Aber sie lieferte ihm keinen Hinweis, keinen Grund zu der Annahme, sie könnte etwas anderes sein, als sie in den letzten zwei Jahrzehnten gewesen war: eine liebende Ehefrau, eine geduldige Mutter, eine friedfertige Nachbarin. Nichts von dem, was sie tat, hatte je Aufmerksamkeit erregt. An jenem Tag, dem Tag, der ein Dorf, das sich niemals änderte, schließlich doch veränderte, gestaltete sich Zebas Nachmittag als eine farblose Wiederholung vieler vorangegangener Nachmittage.


    Das Licht von vierzig Monden- Nadia Hashimi (Familiensaga)



    Beginnt wirklich sehr vielversprechend!

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