Mein Hundi ist alt, taub und blind. Was soll ich tun?

  • Hallo,


    ich bin am verzweifeln, meine kleine Lili (yorkshire terrier) ist nicht mehr so fit wie früher. Sie ist 14 Jahre alt und total blind und ziemlich taub.


    Noch bis vor 4 Monaten war alles OK sie konnte mit unseren anderen Hunden zum Gassi gehen mitkommen und lief gut mit, sogar ohne Leine.


    Sie sieht zwar schon seit 2 Jahren schlechter aber, seit Januar sieht sie nix mehr, und hören kann sie nur hohe Töne. Sie ist vollkommen orientierungslos und läuft gegen alles (wände, schuhe, beine, andere Hunde).
    Gassi gehen mache ich immer extra nur mit ihr und da sie ja nichts sieht, traut sie sich kaum zu laufen und zieht immer in andere Richtung. Oft lasse ich sie nur auf einer grosse Wiese ohne Leine laufen da sie da etwas entspannter ist. Aber sogar da wird sie manchmal ganz komisch und dreht sich ewig nur im Kreis. Es tut so weh sie so zu sehen, sie war ein extrem agiler Hund, liebte Schwimmen und Ball spielen.


    Seit 2 Wochen gibt es noch ein Problem. Wir haben noch 2 grosse Hunde die mit der Lili sonst kein Problem hatten. Aber manchmal läuft sie gegen sie oder in deren Richtung mit starrenden Augen. Dann wird sie angeknurrt. Da sie ja das nicht hört läuft sie einfach weiter. Letzte Woche, obwohl ich versuche sie nicht aus den Augen zu lassen, wurde sie von der grosse ins Ohr gezwickt weil sie gegen sie gelaufen ist.


    Seit dem kann ich sie nicht mehr ohne Aufsicht mit den grossen lassen. Wenn ich nicht zu hause bin, lasse ich die Lili im Schlafzimmer damit sie und die anderen ihre Ruhe haben. Heute haben mir die Nachbarn erzält dass sie die ganze 2 Stunden die sie im Schlafzimmer war gejault hat.


    Fressen und Leckerlies liebt sie noch und sonst fehlt ihr nichts (Blutwerte OK, nur gesunde Zähne im Mund) aber manchmal denke ich, sie quält sich vielleicht.


    Viele raten mir sie einschläfern zu lassen, aber das kann ich nicht. Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht?

  • Hallo Skovens,


    ich kann es gut verstehen, dass Du Dir so viele Gedanken um Deine Maus machst...
    Ich finde es sehr traurig, dass Dir viele Leute zur Einschläferung raten.
    Du sagst sie frisst und geniesst es, und auch sonst ist sie o.k.
    Also warum einschläfern??


    Vielleicht braucht sie noch Zeit, sich an die neue Situatiuon zu gewöhnen,
    3 Monate sind ja nicht soo lange.


    Ich finde es schrecklich, dass andere Leute jemandem reinreden was
    das Thema Einschläfern angeht.


    Du wirst selbst fühlen, wenn Dein Hund nicht mehr möchte.


    Wenn es nach manchen anderen Leuten gegangen wäre, wäre meine Rotti-Maus nicht 16, sondern nur 14 geworden.
    Sie hatte Gesäugetumore und alle haben gesagt sie wäre zu alt für eine OP und ich sollte sie einschläfern lassen.
    Ich hab sie operieren lassen und sie hatte noch fast 2 Jahre ein schönes Leben, und sie ist einen natürlichen Tod gestorben.
    Ich habe gespürt dass sie noch nicht gehen möchte.
    Vorsichtshalber habe ich von einer Kinesiologin austesten lassen,
    wie hoch der Lebenswille noch ist.
    Das Resultat war, dass meine Roxy selbst entscheiden wollte wann sie geht.


    Ich weiß aus vielen Berichten hier im Forum, dass ich mit meiner Meinung ziemlich allein dastehe, aber trotzdem kann ich nur wiederholen, dass viele Hundehalter in meinen Augen ihre Hunde zu früh einschläfern lassen.
    Es wäre oft gar nicht nötig, da es andere Möglichkeiten gibt, dem Hund beim Loslassen zu helfen.



    Ich wünsche Dir und Deiner Maus alles Gute und viel Kraft!

  • Das war bei unserem alten Terrier genau das gleiche. Er war zwar von den Körperfunktionen absolut kerngesund, aber halt fast blind und taub, das fing so etwas ebenfalls mit 13 Jahren an. Unser Tierarzt sagte uns damals, solange der Hund noch sein "Geschäft" verrichten kann, leidet er nicht und hat auch keine Einschränkungen in der Lebensqualität.


    Gefressen hat er bis zuletzt auch gut und gelitten hat er auch nicht. Nachdem er aber am Schluss jeden Tag in den Gartenteich gefallen ist und auch überall sonst vorgelaufen ist, haben wir ihn schweren Herzens einschläfern lassen, da war er 17 Jahre alt.


    Anfänglich hat unserer andere sehr junge aber auch sehr selbständige Hund den alten am Halsband immer aus dem Gartenteich herausgezogen und ist ihm auch ansonsten nicht von der Seite gewichen, um aufzupassen, aber später hat er sich nicht mehr um den alten gekümmert. - Wir haben das als Signal genommen und glauben, dass ein Hund mit viel feinerem Instinkt merkt, wann die Lebensuhr abgelaufen ist. - Wir konnten uns damit trösten, dass der Hund bei uns sehr viele wundervolle und sehr dankbare Jahre hatte, nachdem der asoziale Erstbesitzer ihn zwei jahre verprügelt (!) und mit seiner besch... Ernährung für ein Staupe-Gebiss gesorgt hatte; das sollte die Hundeangst dieses Schwachkopfs bekämpfen.


    Was ich Dir raten soll? - Nun, wenn der Yorshire sich nicht ständig in Gefahr begibt, würde ich ihn leben lassen, er selbst macht sich mit Sicherheit keine Sorgen um seinen Zustand, so blöd sind nur Menschen. Solange er keine Schmerzen hat, ist das Leben für ihn lebenswert.

  • Zitat


    Ich finde es schrecklich, dass andere Leute jemandem reinreden was
    das Thema Einschläfern angeht.


    Du wirst selbst fühlen, wenn Dein Hund nicht mehr möchte.


    Ich weiß aus vielen Berichten hier im Forum, dass ich mit meiner Meinung ziemlich allein dastehe, aber trotzdem kann ich nur wiederholen, dass viele Hundehalter in meinen Augen ihre Hunde zu früh einschläfern lassen.


    Hallo,


    Da muss ich Ines voll zustimmen.


    Natürlich darf man aus Angst loszulassen oder einem schlechten Gewissen
    heraus ein Tier nicht unnötig leiden lassen.


    Aber Du kennst Deinen Hund.
    Du wirst erkennen, wann es so weit ist.
    Lass' Dir da nicht von anderen reinreden.


    Unser Dino war fast zwölf Jahre blind, wurde später schwerhörig und
    war die letzte Zeit seines Lebens fast vollständig taub.
    Obwohl er unter verschiedenen Krankheiten litt, ermöglichten wir ihm
    ein lebenswertes Leben.


    Natürlich musst Du Dich auch umstellen.
    Du musst für den Hund sehen, ihn lenken.


    Frei rennen lassen geht halt nicht mehr so einfach.
    Für sein Gehör gib ihm doch mal Karsivan.


    http://www.karsivan.de/


    Es fördert den Sauerstofftransport im Blut und fördert so die Durchblutung.
    Dadurch kann sich auch das Hörvermögen wieder etwas bessern.


    Mit den Grossen, musst Du halt aufpassen, damit der Kleinen nichts
    passiert.
    Aber im Grossen und Ganzen lässt es sich auch mit einem behinderten
    Hund gut leben.


    Achte auf ihre Signale Deiner Kleinen und entscheide so, wie Du es
    nach Absprache mit Deinem TA verantworten kannst.


    liebe Grüsse ... Patrick

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