Allergien,- der kranke Hund, Hilfsmöglichkeiten, Erfahrungen, offene Diskussion


  • ist dein Hund ein Kurzhaarhund? Dann hätte ich einen ungewöhnlichen Vorschlag.


    Mein Pony ist ein schlimmer Allergiker, er reagiert auf die Stiche einer bestimmten Mückenart. Bei ihm habe ich sehr viel ausprobiert, diverse Medikamente vom Tierarzt, gespritzt, zum Schmieren, als Zusatzfutter. Eine befreundete Hautärztin hat mir sogar mal auf nem Privatrezept ne sehr starke Kortison-Salbe verschrieben.
    Genutzt hat nix davon wirklich. Er hatte immer blutig gescheuerte Stellen.


    Irgendwann habe ich kapituliert und er hatte ne Decke drauf, so kommen die Mücken nicht an ihn ran. Problem: er lebt in einer Herde und die Decke hats ständig zerlegt. Ich hatte teilweise 3 Decken pro Sommer Verschleiß. :ugly:


    Unsere Rettung: ich habe irgendwann in einem Forum den Tipp gelesen: Die Bodylotion aus dem Aldi. Es muss die für trockene Haut mit Vitamin E und Mandel-Öl sein. Letztes Jahr hatte sie bei Aldi Süd nen dunkelblauen Deckel (das wechselt immer mal).
    Damit die betroffenen Stellen einschmieren.


    ich war erst skeptisch, aber wir hatten nix zu verlieren. Kopfmaske hat er nie akzeptiert, also waren seine Ohren ohnehin blutig aufgescheuert, schlimmer konnte es auch mit der Bodylotion nicht werden.
    Ich habe ihm also die Ohren eingecremt - und sie sind zugewachsen. Mitten im Sommer.


    Das ist bei all den Medikamenten vom Tierarzt, das alle erste Mittel, das wirklich richtig geholfen hat.


    Seitdem ist er, wenn er regelmäßig eingecremt wird, absolut symptomlos. Wie oft gecremt werden muss hängt vom Wetter ab. Aber so alle 1 - 3 Tage im Schnitt. Ich verbrauche etwa 1 Flasche Bodylotion pro Woche.


    Ich habe die Bodylotion auch mal meinem Tierarzt des Vertrauens gezeigt, er konnte jetzt nicht sagen, an welchem Wirkstoff es hängt, aber war vom Erfolg ganz begeistert und empfiehlt sie jetzt durchaus auch weiter.


    Vlt wäre das mal einen Versuch wert bei deinem Hund? Geht natürlich nur bei nem Kurzhaarhund. Und ist auch dann ne ziemlich fettige Angelegenheit. Also ich würde es entweder vorm Spaziergang machen oder den Hund danach erstmal im Körbchen parken.


    achso: ich kann allerdings nicht sagen, ob die Bodylotion den Juckreiz lindert oder die Mücken abhält. :ka:

  • Moin,
    einer meiner Jungs hatte damals auch schwer mit einer Pollen/Gräser Allergie zu kämpfen.


    Bei ihm hat das super geholfen ...
    - Pollen Gitter an den Fenstern
    - Einen Luftreiniger/Wäscher
    - um Pollen aus dem Fell zu bekommen und den Juckreiz zu lindern half ein Apfelessig/Wasser Gemisch, welches ich mittels Sprühflasche auftrug.
    ( der gruselige Essig Geruch verschwindet innerhalb kürzester Zeit )
    - 2x am Tag inhalieren
    - ich habe ein einfaches Allergie Tagebuch geführt.


    Wir konnten ihn später mit Hilfe unserer THP prima Desensibilisieren und er hatte danach fast keine Beschwerden mehr.


    Allen Allergiegeplagten, alles Gute!

  • @miamaus2013 danke dir, ein Versuch ist es definitiv wert! Ich erinnere mich auch an diesen Tipp, hast du schonmal hier wo erwähnt glaub ich :smile:


    Ich habe durch Leos Zustand einige ganz gute Cremes für den Menschengebrauch entdeckt die dann die Dermatologin in der Klinik hier auch begeistert studiert und für gut befunden hat :roll: Ich kam da immer an mit meinen Tuben und Tiegeln die ich selbst recherchiert hatte und wurde immer mit "Sie machen alles richtig, weiter so" wieder weggeschickt.


    zB die Eubos Hautruhe Serie für Babys/Kinder die mit Neurodermitis und Ekzemen zu kämpfen haben ist sehr gut. Da gibt es Produkte zum baden, cremen und ölen.


    Sensicutan (grüne Allergie Variante) scheint auch als eine Art natürlicher Kortisonersatz zu funktionieren und tut hier bisher auch gute Dienste.


    Leniderm Schaum kann ich auch empfehlen, direkt aus dem Kühlschrank.


    Also das wären alles Produkte die mehr oder weniger "natürlich" sind und man bestimmt versuchen kann um der Haut wenigstens ein bisschen zu helfen.


    Was ich noch interessant fände wäre eben das Cytopoint aber das hat mehr mit Juckreiz zu tun als mit Hautzuständen oder?

  • Hi,
    soweit ich weiss verändern Allergien auch die Hautoberfläche. Gerade dadurch entsteht ja manchmal der Juckreiz.
    Kommen die Symptome einer Allergie also nicht durch, kann sich die Haut vermutlich auch bessern.


    LG


    Mikkki

  • @LeoniLisa, ja im Pferdethread habe ich es mit Sicherheit schon mal erwähnt. =)


    Ich kenne das, wenn man zig teure Produkte kauft und nix so wirklich funktioniert. Ich hatte beim Pony schon Zeug zum einschmieren für 30 € für 250 ml :verzweifelt: Bzw die Kortison-Creme vom Dermatologen war noch teuer, ich glaube das waren fast 60 € für 300 g.
    Das Gute bei der Bodylotion ist halt, wenns nicht funktioniert hat man lediglich 1,15 € investiert. Bzw man kann es ja auch einfach bei sich selbst verwenden, die macht sich auch ganz klasse als sehr reichhaltige Hand- oder Fußcreme.
    Ich würde es aber auch beim Hund mit Handschuhen auftragen. Pony ist ja immer deutlich dreckiger als ein Hund, aber durch das Fett bekommt man den Dreck echt nicht mehr aus der Haut. Nicht mal mit Waschpaste. |)



    @Mikkki, das kuriose ist halt: es funktioniert nur diese eine Bodylotion. Andere Bodylotion aus anderen Discountern oder auch einfach nur ne andere Sorte aus dem Aldi funktioniert nicht. Es muss wirklich diese eine Sorte sein. Bei uns ist die im Sommer auch ständig ausverkauft, daher fange ich schon im Winter an zu horten. Wir brauchen etwa 30 Flaschen pro Jahr.
    Also es ist nicht so, dass es einfach nur an dem Cremen an sich liegt. Irgendwas muss in dieser Bodylotion sein, dass sie so anders macht als andere. :ka:
    und die kann ich wirklich auch auf offene, blutige Hautstellen schmieren und er hört wirklich sofort auf zu Kratzen.

  • Molly hat ihre ersten Symptome mit ca. 3 Jahren gezeigt. Fettiges Fell, ständig entzündete Ohren, Ekzeme zwischen den Zehen und natürlich extremer Juckreiz. Am Bauch, unter den Achseln, am Rücken...


    Es hat ca 1 1/2 Jahre gedauert bis wir das halbwegs in den Griff bekommen haben (soweit man das bei einem Allergiker überhaupt in den Griff bekommen kann). Besonders geholfen hat der Hauttest bei einer Dermatologin. Es ist einfach sehr hilfreich zu wissen woher der Juckreiz überhaupt kommt. Dieses Tappen im dunkeln ist wirklich schlimm...


    Molly hat eine atopische Dermatitis.
    Sie ist u.a. allergisch gegen Hausstaub, Futtermilben, viele unterschiedliche Pollen, Malassezien, Hundeepithelien, diverse Schimmelarten... die Liste ist lang.
    Auch bzgl. Futter sind wir sehr eingeschränkt. Ich mache eigentlich durchgehend eine Ausschlussdiät weil viele Fleischsorten und KH nicht gehen.
    Zudem vermute ich das sie künstliche Zusatzstoffe in Fertigfuttern nicht verträgt.


    Gegen den Hausstaub verwenden wir Milbendichte Bezüge auf allen Betten und über dem Sofa (1 mal wöchentlich Bettwäsche und Hundedecke waschen) und häufiges Putzen. Die Vorhänge habe ich alle abgenommen. Dekokissen weggeräumt. Ich nutze im Schlafzimmer einen Luftreiniger. Vor den Fenstern sind pollendichte Gitter.


    Zum baden (so selten wie nötig, Feuchtigkeit begünstigt übermäßige Malazessien-Bildung ) benutze ich das Shampoo "Allermyl". Das ist bis dato das einzige das die Haut nicht irritiert.


    Wenn sie doch mal pusteln in den Zehenzwischenräumen hat, mache ich Sudocreme drauf und ziehe ihr Socken an. Dann sind die Pusteln am nächsten Tag weg. (Die Sudocreme scheint auch den Juckreiz zu lindern...)


    Ohne Apoquel geht es aber selbst in den Wintermonaten nie. Sie hätte selbst in der pollenfreiene Zeit dann durchgehend Juckreiz am Rücken und der macht sie wahnsinnig. Bei ihr reicht aktuell die minimale Erhaltungsdosis (täglich). Dann geht es am späten Abend mit dem Juckreiz ein bisschen wieder los aber sie kommt gut durch die Nacht.
    Vor Cytopoint habe ich etwas bammel weil es noch kaum erforscht ist und im Netz ein paar Horrorgeschichten kursieren.
    Wobei ich es wohl auch versuchen würde, wenn Apoquel nicht mehr funktionieren sollte.


    Natürlich will ich das sie möglichst lange lebt aber:
    Sie soll lieber ein schönes, kurzes Leben haben, als ein langes Leben mit quälendem Juckreiz.

  • Habe bei unserer Stute mit Pollenallergie (Husten und extremer Hautausschlag) sehr gute Erfahrungen mit Akupunktur gemacht. Im 1. Jahr 3 x akupunktiert. Im 2 Jahr 1x, im 3. Jahr auch 1x und dann war es bis heute (7. oder 8. Jahr) nicht mehr notwendig.


    Ich fand es immer faszinierend, wie sehr sie die Akupunktur genossen hat und sie ist nicht der Typ ruhiges entspanntes Pferd.

  • Hier sitzt auch so ein typischer Allergie Bully. Das Schlimmste ist die extrem juckende, schuppige Haut, Zwischenzehenekzeme und sich bildende offene, eiternde Bereiche.
    In der Hauptpolenzeit kommt noch starkes Augentränen dazu und leicht entzündliche Haut.


    Wenn man dem Bluttest vertrauen mag reagiert sie auf nahezu alles :ugly: sämtliche Kräuter, Pflanzen, Bäume, Gräser. Zig Fleischsorten, Hausstaub- und alle anderen gängigen Milben.


    Wir haben es mit Shampoos, Ausschlussdiäten, Hyposensibilisierung und verschiedenen Medikamenten versucht. Zuverlässig helfen tut nur Cortison mit mehreren bekannten Nebenwirkungen und Apoquel ohne spürbare Nebenwirkungen. Letzteres bekommt sie nun schon mehrere Jahre dauerhaft und variiere die Dosierung je nach auftretender Belastung. Nicht schön, aber die einzig vernünftige Möglichkeit dem Hund Lebensqualität zu geben.

  • Cetirizin


    Lorano

    Ben hat laut Bluttest auch alle möglichen Allergien und eigentlich müssten wir beide ( mir geht es nämlich auch so) in einem Glashaus leben.
    Diese Medikamente sind doch für Menschen, kann ich die einfach meinem Hund auch geben? Ich gebe zu, ich habe mich seit der Trockenfutterumstellung nicht mehr so intensiv damit beschäftigt. Bei Ben habe ich den Eindruck, er reagiert verstärkt auf bestimmte Konservierungsstoffe. In den letzten beiden Wochen hat er, wenn er nach dem Fressen, noch ein Leckerlie bekommen hat, sein ganzes Futter wieder ausgespuckt.

  • Ben hat laut Bluttest auch alle möglichen Allergien und eigentlich müssten wir beide ( mir geht es nämlich auch so) in einem Glashaus leben.Diese Medikamente sind doch für Menschen, kann ich die einfach meinem Hund auch geben? Ich gebe zu, ich habe mich seit der Trockenfutterumstellung nicht mehr so intensiv damit beschäftigt. Bei Ben habe ich den Eindruck, er reagiert verstärkt auf bestimmte Konservierungsstoffe. In den letzten beiden Wochen hat er, wenn er nach dem Fressen, noch ein Leckerlie bekommen hat, sein ganzes Futter wieder ausgespuckt.

    Ja, kannst du. Uns wurde Cetirizin sogar von der TK empfohlen

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