"Mischlinge sind gesünder..."

  • Es gibt ja so einige Sätze, die man (ich) in Sachen Hund immer wieder mal hört. Einer davon ist "Mischlinge sind gesünder (auch gerne robuster), als Rassehunde vom Züchter".


    Dass Rassehunde vom Züchter Untersuchungen genossen haben, von denen Mischlinge in der Regel nur träumen können, darüber brauchen wir uns nicht zu unterhalten; und dennoch frage ich mich, woher dieser Gedanke nun kommt?


    Wie sind eure Erfahrungen?
    Woher stammen eure Hunde; sind es Rassehunde oder Mischlinge, und haben sie (Erb-)krankheiten?



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    Wenn es einen solchen Thread schon gibt, so bitte ich um Entschuldigung.

  • Ich habe schon immer Rassehunde (Pudel) und würde meine Hunde auch immer wieder vom Züchter holen. Ich weiß einfach gerne, was in meinem Hund steckt und woher er kommt. Ebenso dass er von klein auf gut Tierärztlich betreut wurde. Meine Hunde wurden bisher immer 16-18,5 Jahre alt und hatten somit ein stolzes alter. Meine beiden sind auch total robust.


    Verstehe aber auch Leute, die einen Mischling haben,- hatte ich auch schon. Solange man keine wilde Vermehrerei unterstützt und, sehe ich darin auch gar kein Problem. Was ich niemals verstehen werde, ist das ganze gedoodle. Dafür habe ich kein Verständnis.

  • Ich glaube, Menschen die davon sprechen, dass Mischlinge gesünder wären als Rassehunde, denken bei Rassehunden an Überzüchtung und/oder Qualzucht.



    Ehrlich gesagt würde ich mir nichts darauf einbilden, dass die Eltern meines Hundes untersucht sind. Denn meinen Hund kann es trotzdem erwischen, egal ob Rassehund oder nicht. Man kann einen kranken Mischling erwischen, man kann einen kranken Rassehund erwischen, man kann einen gesunden Mischling erwischen, man kann einen gesunden Rassehund erwischen.


    Es sind halt Lebewesen 100%ige Sicherheit gibt es da nicht.


    Meine Hündin ist ein Hund vom Vermehrer. Die Eltern sind Rottweiler, was in den früheren Generationen drin war.. :ka: Sie ist aktuell 5 Jahre alt, wurde aus Gesundheitlichen Gründen kastriert, neigt zu Übergewicht, ist Durchtrittig, hat leichte Arthrose, schielt ein bisschen an manchen Tagen, hat Rosenohren... das alles hätte ich auch bei einem ADRK Rottweiler kriegen können. Das alles hätte ich auch bei einem Rottweiler Mischling kriegen können.



    Nein, ich denke nicht, dass Mischlinge Grundsätzlich gesünder sind als Rassehunde. Ich denke aber, einige Rassen und deren Mischlinge sind gesünder als andere Rassen und deren Mischlinge.

  • Welpen können immer nur so gesund oder krank sein, wie die Elterntiere auch.
    Ich habe diese Aussage „Mischlinge sind gesünder“ schon oft gehört und noch nie verstanden.


    Es gibt Studien darüber, daran hängen sich auch viele auf.
    Soweit ich weiß, sind die aber eher seltsam.


    Verschiedene Rassen zu verpaaren, die jeweils mit ihren Erbkrankheiten zu kämpfen haben, werden nicht urplötzlich gesunde Hunde.
    Ganz im Gegenteil.


    Vielleicht denken viele, die Überzüchtungen heben sich dadurch auf, wenn man Mischlinge draus macht.
    Mit ganz viel Pech trifft es den Hund aber doppelt so hart.

  • Gesundheit an sich ist kaum messbar, denn wo fängt sie an und wo hört sie auf? Auch mit vielen Krankheiten können Hunde lange leben, wenn sie gut behandelt werden. Daher eignet sich dieser Begriff nicht für einen echten Vergleich. Anders steht es mit dem erreichten Lebensalter.


    Es gibt zwei große vergleichende Untersuchungen mit sehr hohen Tierzahlen, eine in den USA und eine in Schweden. Dabei wurden die Lebensalter der Hunde ausgewertet und verglichen, also welches Alter sie erreichten. Außerdem wurden alle Hunde in verschiedene Größen- bzw Gewichtsgrupppen eingeteilt, denn kleine Hunde leben bekanntlich im Durchschnitt länger als große.


    Bei beiden Untersuchungen erreichten Mischlinge über alle Größen hinweg im Durchschnitt ein deutlich höheres Lebensalter als Rassehunde. Der Unterschied lag, wenn ich mich richtig erinnere, bei 14 bis 16 Monaten, was schon signifikant ist.


    Quelle: "Rassehund Wohin" von Hellmuth Wachtel



    Unabhängig von Qualzuchtmerkmalen unterliegen Rassehunde grundsätzlich einer höheren Verwandschaftszucht, das geht auf die Dauer auf Kosten der Vitalität. Inbesondere dann, wenn keine echten Arbeitseigenschaften mehr gefordert werden, sondern eine reine Zucht auf Schönheit betrieben wird, wie bei der überwiegenden Zahl aller heutigen Rassen.



    Dagmar & Cara

  • Meinen verstorbenen Hund habe ich bekommen als er 1 Jahr alt war. Er wurde vorher zig mal rumgereicht (5x im ersten Lebensjahr...) und von einem Mann misshandelt.
    Er lebte bei mir 17 Jahre lang, wurde also 18 Jahre alt. Er war ein Mischling aus Rauhaardackel und noch anderen Rassen, die keiner mehr benennen konnte. Trotz seiner schlechten Herkunft war er sehr gesund und hat mich beim Tierarzt so gut wie nichts gekostet.


    Jetzt habe ich einen Rassehund (1 1/2 Jahre alt) und bisher kamen da nur Kleinigkeiten (Bindehautentzündung, Erkältung). Ich hoffe, dass es so bleibt.


    Insgesamt denke ich, dass man Pech oder Glück haben kann. Mit Rassehunden kann man das Risiko minimieren (Gesundheitstests Eltern), aber ich muss ehrlich sagen.. würde ich einen Mischlingshund kennenlernen und mich in ihn verlieben, ein gutes Gefühl haben, würde ich das Risiko auch eingehen und mich eventuell mit einer Tierkrankenversicherung absichern.

  • Ich glaube, dass es um "beide" gleich gut bzw. gleich schlecht bestellt ist.
    Die Zahlen, die "wir" für eine objektiv aussagekräftige Schlussfolgerung bräuchten, haben und bekommen wir nicht und deswegen gibt es sicher immer wieder Verzerrungen dieses Bildes.
    Nachbar A sagt "mein Rassehund ist 15 geworden und war kerngesund",
    Nachbar B sagt "alle meine Mischlinge hatten nie was" .... Nachprüfbarkeit ist auch so eine Sache ...


    Ich gehöre zu den Leuten, die ein Klischee bedienen: Mein Mischling ist fast 15 und hatte bis auf eine Magenverstimmung mit 4 Jahren auch noch nie was xD
    Über Rassehunde erlaube ich mir kein Pauschalurteil.

  • Ich denke auch, dass es tatsächlich Glückssache ist. Meine Eltern und ich sind mit unserem ersten Rassewelpen richtig eingegangen, gut, man könnte sagen dass es die eigene Schuld war, weil der Züchter, ich glaube mich zu erinnern, nicht dem VDH bzw DRC angeschlossen war. Die Züchter hatten jahrelang gesunde Welpen, und auch die Geschwister unserer Hündin waren alle gesund und hatten ein langes Leben. Unsere wurde mit nur einer kleinen, nahezu funktionslosen Niere geboren und wir mussten sie mit 10 Monaten gehen lassen..


    Danach haben wir uns einen Hund aus dem Tierheim geholt, keiner weiß, was drin ist.. bis auf einen Giardienbefall hatte sie bisher keinerlei gesundheitlichen Probleme, sie ist nun geschätzt 14-15 Jahre alt.


    Als mein Partner und ich uns nun dafür entschlossen haben, einen reinrassigen Golden Retriever Welpen aufzunehmen, waren meine Eltern dementsprechend skeptisch.


    Ich denke, so geht es den meisten, die diese Meinung vertreten. Entweder sie haben selbst schlechte Erfahrungen mit Rassehunden gemacht, oder vielleicht jemand im Verwandten - oder Bekanntenkreis :ka: Und der Großteil wird sich eben dann auch nicht weiter informieren, sondern vertritt diese Meinung eben. Und beruft sich auf diverse „Studien“.

  • Würde ich nicht unterschreiben. Wir haben einen mischling und angefangen von den ganzen Kleinigkeiten die er bisher hatte (Erkältung, Entzündung an den Augen, ohrenentzündung etc.) ist er auch vom Magen extrem empfindlich und seine Schwester wurde mit einem Jahr HD positiv diagnostiziert. Marley hat bisher keine Anzeichen und dementsprechend hadere ich im Moment noch etwas mit mir ihn deswegen in Narkose legen zu lassen. Aber auf Dauer werde ich es wohl auch bei ihm in Angriff nehmen.
    Also pauschal kann man das nicht sagen.


    Wir haben noch zwei Kater und einer der beiden wurde angeschafft als ich noch bei Mama wohnte. Sie hatte sich damals auch geweigert eine rassekatze zu kaufen mit genau dieser Begründung also wurde es ein Bauernhofkater. Inzwischen sind es zwei davon und auch da, der erste hatte in seinen 10 Jahren einmal eine analdrüsenverstopfung und der zweite hat ständig was an den Augen und hier ein Wehwehchen und da.

  • Wir hatten verschiedene Erfahrungen gemacht. Der reinrassige Bernhardiner ist mit 6 an einer Magendrehung gestorben und hatte Diabetes. Der reinrassige Neufundländer hatte Knochenkrebs und wurde dennoch 12 Jahre alt. Der reinrassige Samojede nur 8 da sie schwere HD und ebenfalls Knochenkrebs hatte.


    Dann kamen die Tierheimhunde:
    Spitzmix HD und Krebs ... wurde 10 Jahre
    Schnauzermixe HD ansonsten gesund 13 Jahre
    Shitzu-Bolonka Zwetna mix Allergien ohne Ende, Knochen- und Gebärmutterkrebs und Nierenversagen.... wurde nur 8


    Also beides war nie frei von Krankheiten, hier in der Gegend ist Krebs allerdings recht verbreitet bei Tieren :/

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