"Mischlinge sind gesünder..."

    Zitat von Cherubina

    Eine Statistik mit einem Vergleich Rassehund - Mischling bezüglich der Lebenserwartung finde ich sehr spannend.
    Allerdings würde es mich noch mehr interessieren, wenn man die Statistik nochmal rechnet ohne die Rassen mit bekanntermaßen niedriger durchschnitttlicher Lebenserwartung aufgrund von in der Rasse gehäuft auftretenden Erkrankungen.

    Also du meinst, man soll die kranken Rassen nicht miteinbeziehen?


    Schwierig finde ich den Begriff "Rassehund". Manche Rassen sind von verschiedenen Problemen extrem betroffen - Dobermann, CKCS, Mops - würde ich alle aus Krankheitsgründen nicht kaufen. Bei anderen sieht es besser aus.


    Diese Unterscheidung finde ich ebenso wichtig wie "im VDH oder nicht".

    Zitat von Co_Co

    Mixe gelten als gesünder , hier primär bei Leuten die aber auch null untersuchen lassen.
    Da kann gar nicht rauskommen das der Hund XY hat oder career ist , dementsprechend sinnbefreit empfinde ich diese pauschale Aussage die immer wieder gerne getätigt wird. :ka:
    Selbiges für "Rassehunde" von Vermehrern .
    Ein Hund ist nicht gesund nur weil der 5 Jahre rund läuft ohne umzufallen und großartige TA Kosten zu verursachen. Insbesondere wenn ich mal resümiere wie wenig die Leute hier in der Umgebung mit "normalen" Hund zum TA gehen bzw wann erst.

    Halter von FCI Rassehunden lassen ihre Hunde auch nicht generell auf Krankeiten testen. Habe ich bei meine 4 auch nicht gemacht.

    Ich habe grade wieder ein Gegenbeispiel im Bekanntenkreis: 3-jährige Schäferhundmischlingshündin aus dem Ausland, bei ihr wurde heute schwere HD mit fortgeschrittenen Arthrosen beidseits festgestellt, nachdem sie seit ca. einem Monat nach dem Rennen humpelte. Eigentlich wären die Röntgenbilder schon eine Indikation zur OP, aber durch das junge Alter wollen die Halterin und die Ärztin noch abwarten.
    Wirklich schlimm, wenn junge, aktive Hunde nicht mehr dem nachgehen können, was sie eigentlich möchten :no:

    Zitat von feenzauber

    Halter von FCI Rassehunden lassen ihre Hunde auch nicht generell auf Krankeiten testen. Habe ich bei meine 4 auch nicht gemacht.

    Nun, die Züchterin von meinem Irish hat den Wurf auf Digitale Hyperkeratose testen lassen und die COLA Werte bestimmen lassen. Empfinde ich als normal aufgrund der rassetypischen Disposition.

    Das ist so ein bisschen wie: "Früher waren die Hunde nicht so krank" - früher konnte man einfach noch nicht auf so vieles testen und es wurde ganz anders "selektiert" oder einfach keine Statistiken geführt :ka:


    Kann man vermuten, aber eben auch nicht wirklich beweisen. Ist halt so ein "Gefühlsding". Ich habe auch das Gefühl, das viele auch einfach ihr Gewissen beruhigen wollen. Da wurde halt der billige und einfach zu bekommene Mischling gekauft und da die ja eh gesünder und "besser" sind, braucht man sich mit den Rassehunden gar nicht auseinandersetzen - aber belegen und beweisen kann ich das nun auch nicht.


    Edit: Ich denke, dass das auch ein wenig wie bei den Rezessionen im Netz ist. Die zufriedenen Käufer äußern sich in der Regel nicht. Nur die Unzufriedenen. Und bei einem teuren Rassehund ist das Bedürfnis sich Gehör zu verschaffen vielleicht noch etwas höher. Dabei hat von den meisten "Rassehunden" die ich kenne kaum ein Hund Papiere. "Nicht mal" von nicht-VDH Vereinen.

    Dazu fällt mir noch ein persönliches Beispiel ein. Von wegen selektiver Wahrnehmung. Da man beim DSH immer auf die "böse" abfallende Kruppe aufmerksam gemacht wurde, ist mir diese auch immer sofort negativ aufgefallen. Oder eben positiv, wenn der Rücken gerade/r war.


    Nun habe ich letztens gelesen, dass viele Rassen eine abfallende Kruppe haben, aber einfach für die Show nicht so betont hingestellt werden. Und plötzlich fällt mir die tatsächlich auch bei vielen anderen Rassen auf :ugly:

    Mein TA vertritt auch vehement die Ansicht, dass Mischlinge älter werden. Ich bin da eher skeptisch. Habe unter meinen Kunden gerade bei den großen Mischlingen schon viele orthopädische Probleme, gerade HD und ED. Klar ist das nicht repräsentativ. Aber wenn sich zwei rumänische Straßenhunde mit HD treffen sagen die bestimmt nicht ihr Date ab, um ihre Erkrankung nicht weiter zu geben. Von einem seriösen Züchter erwarte ich das.
    Mein mittelgroßer Pudelmix ist 15 geworden, meine TS-Hündin Chica wird jetzt 15 und ist noch ziemlich fit. 6km joggen ist kein Problem. Mal sehen ob meine beiden Rassehunde da auch hinkommen.

    Und ich gehe davon aus, dass es nur einer von vielen im Umlauf befindlichen markigen Sprüchen rund um das Thema Hund ist (den gabs schon zur Generation meiner Großeltern), die allesamt grob vereinfachend, teils in einem bestimmten Kontext betrachtet richtig, stellenweise einfach falsch und gerade wegen ihrer Unbestimmtheit so populär sind. Ums mit einem Wort zu sagen: Populismus.


    Und trotzdem bleibt die Frage nach den gesundheitlichen Folgen der Rassehundezucht aktuell. Mir erschließt sich nur nicht, was da ein „Gegensatz“ Rassehund vs. Mischling zu suchen hat. Denn diese Frage kann nur innerhalb einer Rasse geklärt werden.


    @Secans Das Argument mit dem schlechten Gewissen - hmmh. Also ich zumindest habe kein schlechtes Gewissen, weil ich Mischlinge habe, die halt einfach da waren. Aber irgendwie schwingt in dieser Diskussion schon so ein Rechtfertigungsdruck mit - sowohl von Seiten der Rassehund- als auch der Mischlingshalter. Was ich schade finde.


    Die Faszination fürs Lebewesen Hund ist doch allen gemein? :ka:

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