"Mischlinge sind gesünder..."

Zitat von LosPerros

Tatsächlich war die Forschung damals noch nicht so weit - es findet ja eine stete Entwicklung statt - und zudem war es früher so, dass verstorbene Welpen eben tot waren, fertig. Heute wird eher nach dem Grund geforscht.
Bei meiner Rasse wurden Ende 2012 in Schweden kranke Welpen in 2 Würfen geboren. Es wurde geforscht und nach 1 Jahr wusste man den Grund und hatte einen Gentest für die autosomal-rezessiv vererbbare Mutation entwickelt.
Beim Forschen und späteren Testen wollten die Schweden möglichst viele Ergebnisse haben und nutzten zur Untersuchung auch Blutproben von bereits verstorbenen, alten Hunden. Dabei wurden Träger entdeckt, die 1990 geboren waren.
D.h., die Krankheit gab es also schon länger und ich glaube nicht, dass sie vorher nur zufällig nicht aufgetreten ist.
Eher wird vermutet, dass zu der Zeit und vor allem auch früher eben kranke Welpen eingeschläfert wurden und fertig.

Sehr interessant, vielen Dank!

Beim Mittag habe ich über das Thema Gesundheit nachgedacht. Was ist überhaupt ein gesunder Hund? Wo fängt Gesundheit an und wo hört sie auf? Gibt es überhaupt gesunde Hunde oder gibt es nur schlecht untersuchte Hunde? Ist ein Hund, welcher aufgrund seiner körperlichen Merkmale nicht korrekt kommunizieren kann gesund? In wie weit betrifft das Thema Gesundheit den Charakter? Ist ein Hund, welcher zum Beispiel nie zur Ruhe kommen kann als gesund zu bezeichnen? Und steht die vollkommene körperliche Gesundheit (ohne Kommunikationsfähigkeit) vielleicht sogar im Konflikt mit anderen Zielen?

Zitat von danimonster

Naja einige Kramkheiten treten ja nur durch die Rassezucht so gehäuft auf. Wenn dann dafür der super neue Test kommt fällt es mir schwer dies zu loben. Es sind einfach Hausgemachte Probleme.

Die Frage ist doch, ob das nun wirklich bei Mischlingen nicht auch auftritt oder ob es einfach nur nicht präsent ist, weil es nicht so gut dokumentiert wird oder weil es im Ausland passiert und es keiner hier mitbekommt. Natürlich ist das Problem hausgemacht, woher sollte man früher auch wissen, welche Probleme mit der Rassehundezucht einhergehen? Es gibt ja auch viele positive Beispiele dafür, dass sich um eine Lösung bemüht wird. Es ist nur einfach nicht so leicht, da Lösungen allgemein wieder zu neuen Problemen führen. Das produzieren von Mischlingen ist ja nun auch nicht grade frei von Problemen.

Zitat von Gina23

Das ist so ein komplexes und interessantes Thema.

Ich kenne mittlerweile einige Mischlinge, die z.B. vom Körperbau her ziemlich "verbaut" sind.

Bei einem Rassehund ist mir das noch nicht untergekommen.

Ich rede hier jetzt nicht von Qualzuchtmerkmalen, sondern wirklich von "verbauten Körpern" bei Mischlingen.
Dass das später Probleme gibt, ist vorprogrammiert.

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Ähm - abgesehen davon, dass bestimmte Rassen schon auf nichtfunktionale Proportionen hin gezüchtet werden: Das gibt es bei Rassehunden tatsächlich auch.

Zitat

Ähm - abgesehen davon, dass bestimmte Rassen schon auf nichtfunktionale Proportionen hin gezüchtet werden: Das gibt es bei Rassehunden tatsächlich auch.

Ich denke das hat die selbe Ursache. Heutzutage wird gezüchtet, weil jemand Lust drauf hat. Auch die ganzen Mischlingswelpen fallen doch nicht mehr auf "Ups" oder Bauerhofwürfe zurück und entstehen einfach so. Da hat jemand einen ach so besonderen Hund und möchte Nachwuchs. Da fallen die Würfe auch nicht mehr in irgendwelchen Scheunen und müssen unter harten Bedingungen aufwachsen und sind dadurch vermeintlich besser selektiert. Hündin und Rüde haben sich dort auch nicht zufällig getroffen, sondern wurden vom Besitzer ausgesucht. Eben mit genauso wenig "Naturromantik" wie in der Rassehundezucht. Und auch die überwiegenden Mischlinge werden gezüchtet, weil man sich ein möglichst hübsches/süßes Ergebnis wünscht. Da ist auch nichts mit charakterlicher Eignung für irgendwas (ich meine jetzt natürlich nicht irgendwelche Nischenmischungen die tatsächlich einen Zweck haben... die gibt es natürlich genauso wie es unter den Rassehunden auch noch genug Rassen gibt, welche wirklich auf Gebrauch und nicht auf Aussehen gezüchtet werden)

Zitat von Boomerang

Bemühen ? Warum züchtet man überhaupt weiter wenn man doch weiß, das die Tiere belastet sind ? Weil ?

Warum sollte man direkt aufhören zu züchten nur weil es Probleme gibt? Es gibt kein problemfreies "System". Immerhin hat die Rassehundezucht auch genug Vorteile. Mich beschleicht das Gefühl, dass viele beim Thema Rassehundezucht direkt immer Rassen wie den Mops, Bulldoggen und solche offensichtliche Extreme im Kopf haben. Das es auch noch hunderte andere Rassen gibt, wird gerne vergessen. Der Berger de Picardie hat zum Beispiel mit einem recht hohen Inzuchtkoeffizienten zu kämpfen. Es ist aber trotzdem eine ansonsten gesunde Rasse. Warum zum Teufel soll man deshalb jetzt diese Rasse einstampfen und nicht mehr züchten?