"Mischlinge sind gesünder..."

  • Unsere Mischlinge sind Montagsmodelle. Beide stammen aus dem Tierschutz , ich wunder mich noch immer das unsere Stamm Tierklinik noch keinen Flügel nach uns benannt hat. Zumindest brauch ich mich nicht anstellen sobald die Sprechstundenhilfe uns erblickt heißt es "Oh heute (Hundename) , setzen sie sich schonmal Frau (mein Name)"


    HD, ED , fehlende Tränenkanäle, Allergien dadurch spezielle Fütterung, ständig Infektionskrankheiten, Magenprobleme , Rückenprobleme , Kreuzbandrisse um nur einige Kleinigkeiten der Letzten Jahre zu nennen. Die Tierarzt kosten belaufen sich mittlerweile im 5 Stelligen Bereich und die beiden kommen jetzt erst ins Senioren Alter.
    Die Leute mit den gesunden Mischlingen haben meist das Geheimnis das diese Hunde oft nicht wirklich Tierärztlich untersucht werden. Zumeist bemerken die Halter nicht mal wenn ihre Hunde lahm gehen und wenn doch hat er sich halt vertreten. Ich kenne unzählige lahmende ach so gesunde Mischlinge.


    Newton ist ein Rassehund aus dem VDH bisher ist er gesund. Die Zuchtuntersuchungen waren in Sachen HD, ED, Rücken , Herz und Augen ohne jede Beanstandung ob er gesund bleibt wird sich zeigen.

  • Ich denke es ist Glückssache. Ich bediene das Klischee mit den gesunden Mischling und dem kranken Rassehund leider total :verzweifelt:


    Meine Schwester ebenfalls. Zwei Cocker. Einer aus guter Zucht, anderer Tierschutz. Der Tierschutz Cocker hatte Glück. Der aus der Zucht weniger.

  • Das Körnchen Wahrheit steckt in den Begriffen Inzucht/Linienzucht, verkleinerter Genpool, Ahnenverlust...


    Wichtig ist erst mal, dass man die Gesamtpopulation betrachten muss, nicht nur den individuellen Hund.


    "Gesundheit" ist ein ungenauer Begriff. Besser ist es, von Vitalität zu sprechen. Das hat erst mal nichts mit Erbkrankheiten zu tun, sondern mit der genetischen Vielfalt einer Population. Populationen mit großer genetischer Viefalt können vitalere (fruchtbare, langlebige, widerstandsfähige) Individuum hervorbringen, als Populationen mit wenig genetischer Vielfalt. Das ist ein schlichter Fakt der Biologie.
    Die "Natur" mag auf jeden Fall keine kleinen Inselpopulationen.
    Sexuelle Fortpflanzung sorgt mittels ständiger genetischer Rekombination stets dafür, dass genetische Vielfalt erhalten bleibt - aus Sicht der Biologie ist "Reinzucht" also mal völliger Unsinn. Rassen machen nur für den Menschen Sinn, weil man nur so zuverlässig bestimmte Eigenschaften bekommt. Allerdings für einen hohen Preis.


    Erbkrankheiten können tatsächlich umso häufiger in einer Population auftreten, wenn diese klein ist und künstlich geschlossen gehalten wird (Rasse). Weil dann Träger rezessiv vererbter Krankheiten häufig aufeinander treffen können.
    Der einzelne Hund kann aber natürlich auch eine rezessiv vererbte Krankheit erben, wenn er nicht reinrassig ist. Die Wahrscheinlichkeit ist aber durchaus geringer.
    Bei vielen Krankheiten weiß man aber gar nicht, wie genau die vererbt werden, welche Faktoren sie begünstigen - HD ist ein Bsp dafür.


    Ebenso wie es "den Rassehund" nicht gibt, gibt es "den Mischling" nicht. Es gibt Rassen, bei denen ein extrem verkleinerter Genpool vorliegt (der Kromfohrländer z.B.), bei anderen ist das nicht so, oder längst nicht im selben Ausmaß.
    Es gibt Rassen, bei denen eine extreme Übertypisierung (Übergröße, Verzwergung, Brachyzephalie) vorliegt, bei anderen Rassen ist das nicht so.


    Es gibt Rassen, bei denen eine ganz bestimmte Krankheit die ganze Rasse "durchseuchen" konnte, weil bestimmte Vererber sehr oft eingesetzt wurden (der Dobermann ist dafür ein Beispiel), und man keinen zuverlässigen Gentest hat, um weitere Vererbung auszuschliessen.


    Es kann aber auch bei einem Mischling eine Erbkrankheit auftreten, auch dort kann der Genpool klein sein, oder es kann die Verpaarung ganz ungünstig sein und körperliche Nachteile mit sich bringen (Dackel-Schäferhund z.B.).


    Es ist auch ein großer Unterschied, ob man 2 genetisch verarmte oder gar kranke Rassehunde verpaart, oder es wirklich ein über Generationen vielfältig gemixter Gen-Cocktail ist, und die Eltern gesund waren.


    Und natürlich hinkt der Vergleich zwischen Rassehunden von gesunden Eltern aus guter Aufzucht mit Mischlingen aus schlechter Aufzucht/Tierschutz ganz gewaltig.


    mein Fazit: Ich habe einen Rassehund, von einer Rasse, die viele Probleme (noch?) nicht hat. Es gibt aber sehr viele Rassen, die für mich nicht in Frage kämen.


    Eine pauschale Aussage ergibt aber erst mal keinen Sinn. Es ist eben alles sehr viel komplizierter.

  • Egal, wieviel Hunde wir privat kennen oder selbst besessen haben, daraus kann man keine Schlüsse ziehen. Man muß schon Tausende Hunde vergleichen, um einen ausagekräftiges Ergebnis zu bekommen. Deswegen sind die erwähnten Studien, die auf den Todesdaten von vielen Tausenden von Hunden beruhen so interessant. (Es wurden die Daten von Tierkrankenversicherungen ausgewertet.


    Ich glaube, dass es um "beide" gleich gut bzw. gleich schlecht bestellt ist.

    Tatsächlich ist es um die Rassehunde schlecht bestellt, was namhafte Genetiker wie Hellmuth Wachtel oder Dr Irene Sommerfeld-Stur seit Jahrzehnten anmahnen. Veraltete Ansichten und Zuchtsysteme verhindern eine wirksame Verbesserung.


    Es gibt allerdings vereinzelt auch Zuchtvereine, die sich den Erkenntnissen der Wissenschaft nicht verschließen und auf echte Verbesserung hinarbeiten. Dabei geht es nicht einfach um immer mehr Untersuchungen von immer mehr möglichen vererbaren Krankheiten. Sondern zB darum, den genetischen Pool einer Rasse möglichst zu verbreitern anstatt ihn immer weiter zu verengen. Das kann auch weh tun und den einzelnen Züchter in seiner Freiheit einschränken, wenn zB Rüden nur wenige Male im Leben decken dürfen. Deshalb tun sich die meisten Vereine schwer mit wirklich nachhaltigen Verbesserungen, denn dafür müßten viele heilige Kühe geschlachtet werden.


    Dagmar & Cara

  • Den Ausspruch habe ich lustigerweise von einer Frau gehört, die dann zu mir gesagt hat, dass meine Hündin auf keinen Fall mit ihrer spielen darf, da diese eine schwere HD hat (war erst ein Jahr alt).
    Dass bei kurzschnäuzigen Rassen eine Mischung mit einem Hund mit Schnauze nur eine Verbesserung bringen kann, ist sowieso klar.
    Qualzuchtrassen sind auch vom Züchter nicht gesund (können sie gar nicht sein).

  • Hallo,


    ich mag überraschungseier, deswegen habe ich immer Mischlinge gehabt. Der nächste kommt vom Züchter. Entweder Eurasier oder Grosspudel.


    Zur Gesundheit der Mischlinge kann ich nur sagen die waren alle immer phantastisch hatten nichts weiter. Ok die Oma bei mir hat mit 12 jetzt Herzprobleme, aber sie ist ja nun auch schon älter. Die hat den TA ihr ganzes Leben lang nur zum Impfen gesehen.


    Mein Junghund ist schwer Krank. ED/HD immer mal wieder entzündete Augen, häufig Durchfall, eine Baustelle von vorne bis hinten. Er hat mich schon einiges gekostet.


    Die Hunde davor waren ähnlich gesund wie meine Oma. Bis auf die Rotti/Schäfer Dame die ist mit 4 an Blutkrebs verstorben.


    Ich denke nicht das Mischlinge gesünder sind. Ich denke aber auch nicht das jeder Hund vom Züchter gesund ist. Da kann man auch mal ein empfindliches Tier erwischen, mit Allergie usw. Klar werden rassetypische Krankheiten ausgeschlossen, aber siehe den Bernersennen oft schon in Jungen Jahren auch beim Züchter mit Krebs betroffen.


    Ich sehe jeden Hubd einfach als Individuum, mit Macken und Krankheiten egal wo sie herkommen.

  • Ich dreh den Spieß mal um: Warum meinen Menschen, der Rassehund, den sie kaufen, sei gesünder als ein Mischling?
    Wie soll er es auch sein, wenn Optik soviel zählt bei den meisten Rassen?


    Und viele Mixe sind ja nicht nur Rasse 1 + Rasse 2 = Mix, sondern eine Mischung aus einigen Rassen, oft gar nicht mehr erkennbar aus welchen und ja, da denke ich schon, daß die Tendenz zu mehr Gesundheit geht als bei der Inzucht auf Optik

  • Hmm, die Irish haben Schwierigkeiten mit DIGITALER HYPERKERATOSE und CHYSTINURIE.


    Jette ist bei der digitalen Hyperkerastose clear und ihre COLA Werte sind i.O.


    Ansonsten hatten wir hatten wir Dinge wie grad mal nicht so Verträgliches inhaliert, Pfote geprellt und Zug bekommen durch Klimaanlage im Auto.


    Normales eben.

  • Warum meinen Menschen, der Rassehund, den sie kaufen, sei gesünder als ein Mischling?

    Weil bei einem Rassehund zumindest Pflichtuntersuchungen auf Erbkrankheiten gemacht wurden, die bei 95% der Mischlingen fehlen und ja, manche Dinge lassen sich dadurch schlichtweg vermeiden oder die Chance der Erkrankung verringern. Natürlich kann mein "gesunder Rassehund" dann noch irgendwas anderes kriegen oder doch an der getesteten Erbkrankheit XY erkranken... die Wahrscheinlichkeit ist aber geringer, als wenn man sich einen Dreck darum schert, wie krank/gesund die Elterntiere waren.


    Und viele Mixe sind ja nicht nur Rasse 1 + Rasse 2 = Mix, sondern eine Mischung aus einigen Rassen, oft gar nicht mehr erkennbar aus welchen und ja, da denke ich schon, daß die Tendenz zu mehr Gesundheit geht als bei der Inzucht auf Optik

    Wieso sollten diese Mehrgenerationenmischlinge gesünder sein als ein Rassehund? So einen starken Selektionsdruck gibt es ja auch bei Straßenhunden nicht (mehr).
    Und bei was für Züchtern kaufst du, wenn diese nur auf Optik achten?

  • Ich habe schon mal Menschen getroffen, die zu mir sagten, dass Rassehunde generell krank sind. Kurz darauf mir erklärten, dass alle kranken Welpen im Mutterleib zurück gebildet werden und somit die Natur gegen Erbkrankheiten vorgeht.


    Diese Aussagen verwirren mich sehr, würde das denn nicht dann bedeuten, dass Erbkrankheiten eigentlich nicht entstehen würden? :???:



    Generell habe ich mehr das Gefühl, dass die meisten Menschen Genetik nie gelernt haben oder gar verstanden. Ich habe Genetik in der Schule durchgenommen, wenn auch sehr stark vereinfacht. Die meisten meiner Klassenkameraden haben es nie verstanden. :ka:

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