10 Wochen alte Schäferhündin - Erziehungsgrundlagen
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Guten Abend ihr Lieben,
vor zwei Wochen ist ein Welpe bei mir eingezogen.
Die kleine Alma ist ein Schäferhund-Mischling und wir finden langsam immer mehr zusammen. Ehrlich gesagt hatte ich mir als meinen ersten eigenen Hund etwas ganz anderes vorgestellt, auf keinen Fall eine Hündin, Schäferhund stand eigentlich auch nicht zur Debatte - aber wo die Liebe eben hinfällt!
Sie ist mittlerweile 10 Wochen alt und ein munteres, sehr selbstbewusstes und intelligentes Mädchen. In meiner Kindheit haben mich eher 'trägere' Hunderassen wie Neufundländer begleitet, die als Haus- und Hofhund fungiert und kaum Erziehung genossen haben. Nun wohne ich alleine und habe die volle Verantwortung für ihre Erziehung. Zwar habe ich "Hunde-Verständnis" und bin nicht komplett unerfahren, dennoch bin ich mir manchmal unsicher, wie genau ich auf welche Situation reagieren soll. Insbesondere, da Alma einen sehr starken Charakter hat, das erläutere ich gerne im nächsten Absatz.
Alma ist, wie oben bereits erwähnt, sehr selbstbewusst und lässt sich kaum beeindrucken. Das zeigt sich sowohl bei Hunden, denen sie sich unabhängig von Größe und Alter sehr aufsässig und penetrant gegenüber verhält, als auch bei Menschen. Bei unseren Spaziergängen habe ich sie nun größtenteils ohne Leine laufen lassen, da die Leinenführigkeit bisher semi-gut funktioniert, dazu auch später. Kommt uns jemand entgegen (insbesondere Kinder) läuft sie sofort auf die Person zu und folgt ihnen teilweise sogar. Der Rückruf klappt in dem Alter natürlich noch nicht ausreichend, um sie davon abzuhalten. Daher die erste Frage: sollte ich sie auf der Straße grundsätzlich an die Leine nehmen, um das zu verhindern?
Begegnet Alma Hunden, werden diese angebellt. Sie fordert sie teilweise recht stürmisch zum Spielen auf, ist manchmal etwas nervig. Frage: soll ich dabei eingreifen und sie an die Leine nehmen?
Dem Hund meiner Eltern (7 Jahre alt, kastrierter Rüde, sehr sozialverträglich) geht sie wahnsinnig auf die Nerven. Sie läuft ihm hinterher, schnappt nach Schwanz und Läufen, bellt ihn penetrant an, auch oder gerade in "seinem Revier", also Haus und Garten meiner Eltern. Der Hund ist ein Goldschatz und wahnsinnig geduldig; erst, als es wirklich extrem geworden ist, hat er sie zurechtgewiesen. Dann war kurz Ruhe, später das gleiche Spiel von vorne. Ich war mir nicht sicher, ob ich eingreifen und sie zur Ruhe bringen sollte, insbesondere beim Bellen - wie sollte ich das nächste Mal in dieser Situation reagieren?Punkto Leinenführigkeit: wie gesagt, ich lasse sie meistens ohne Leine laufen, da sie sich sowieso noch an mir orientiert. Nun wird sie aber immer mutiger und da ich städtisch wohne, traue ich mich das nicht mehr so ganz. Zudem das besagte Problem, dass sie sich mittlerweile gern an die Fersen fremder Leute heftet. Wir gehen größtenteils die gleiche Runde, fünf Minuten zum Park, dort etwas spielen lassen und dann wieder zurück. Der Rückweg funktioniert sehr gut, auch an der Leine, nur hin bekomme ich sie nicht anders als getragen oder ohne Leine. Sie setzt sich und bewegt sich keinen Zentimeter nach vorne; locke ich sie mit einem Leckerli, holt sie sich das und setzt sich sofort wieder. Das Spiel kann ich natürlich nicht die ganze Zeit treiben, sonst käme ich nicht weiter als bis zur nächsten Hausecke. Hat da jemand Tipps für mich?
Nun zum letzten Punkt: trotz meiner unzureichenden Welpenerfahrung merke ich, dass Alma einen sehr starken Charakter hat und sich nicht unterbuttern lässt. Ganz im Gegenteil - ein "Aus" heizt sie nur noch mehr auf, da geht sie richtig in die Offensive. Insbesondere, wenn sie müde und etwas überdreht ist. Nach dem Spaziergang zum Beispiel lasse ich sie ohne Leine im Innenhof zur Tür laufen. Dann rennt sie knurrend und bellend vor mich, schnappt nach meinen Beinen oder meinem Mantel und verbeißt sich. Versuche ich sie wegzudrücken, reagiert sie nur noch stärker dagegen. Auch beim Tragen fängt sie manchmal an, recht stark zu knurren und beißt fest in meine Hände und Arme. Dann halte ich sie mit einer Hand unterm Brustkorb unter meinen Arm, damit sie gar nichts erst erreichen kann, was ihr natürlich nicht gefällt und großes Gezappele zur Folge hat, woraufhin sie sich aber meistens schnell beruhigt.
Genauso ist es, wenn ihre Welpenknabberei heftiger wird und ich sie dafür zurechtweise. Dann beginnt die Knurrerei und Schnapperei in Hände, Arme und Kleidung. Teilweise springt sie mich schnappend an. Ein "Aus", auch mit (enorm) viel Nachdruck, bewirkt überhaupt nichts oder genau das Gegenteil. Meistens schiebe ich sie weg und verlasse den Raum. Sollte ich da heftiger durchgreifen? Einmal habe ich sie auf den Boden gedrückt, da es wirklich schlimm geworden ist und nichts mehr mit Welpenspielerei gemeinsam hatte, doch zu 100% wirkt das auch nicht.Das waren fürs Erste alle Fragen; entschuldigt bitte den langen Text. Sie bereitet viel Freude und ich sehe fast alle Punkte recht entspannt außer den letzten, da sie auffallend nach vorne geht und dann auch mal in Richtung Gesicht schnappt oder sich wirklich verbeißt. Ich habe das so noch bei keinem Welpen beobachtet, vor allem nicht bei unseren Familienhunden, und frage mich, ob das mit dem Schäferhund-Charakter einhergeht? Ich habe ja wirklich absolut keine Erfahrungen mit Schäferhunden.
Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn hier jemand seine Erfahrungswerte und Tipps mit mir teilen würde!
Vielen Dank im Voraus,
Celia
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Ein Hund gehört an eine Leine, wenn er nicht auf den Rückruf hört. Zumindest an eine Schleppleine.
Wenn er Leute belästigt, wenn er das jetzt schon lernt, wird das später zu eine Tragödie!Wenn Dein Hund den Hund Deiner Eltern so nervt, würde ich das unbedingt unterbinden.
Es ist Deine Aufgabe, Deinen Hund fern zu halten, wenn es einem anderen Hund zu viel wird.Zum Thema Überdrehen:
Beende die Situation und schau, dass sie runter kommt. Wie viel macht ihr denn am Tag?
Vielleicht ist dieser Hund schon so hochgepusht, dass er gar nicht zur Ruhe kommen kann.Wie viel schläft Dein Welpe denn überhaupt?
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Noch etwas:
Ich würde mich wegdrehen, wenn der Hund meint, er muss schnappen.
Allerdings verstehe ich das so, dass er offensichtlich nicht getragen werden möchte. Kann das sein?Als mein Junghund meinte, er muss an der Leine blockieren und sitzen bleiben, habe ich neben ihr gestanden und gewartet. So lange, bis sie von alleine weiter ging!
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Ein "Aus", auch mit (enorm) viel Nachdruck, bewirkt überhaupt nichts
Wie auch - sie hat "Aus" doch wahrscheinlich noch gar nicht gelernt. Du könntest auch "Busbahnhof" oder "Pfannkuchenwender" sagen. Der enorme Nachdruck trägt m.E. nur dazu bei, die Situation aufzuheizen, sie reagiert auf die Emotion.
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Bist du denn in einer Hundeschule oder evtl, besser noch in einem Hundeverein wo mit Schäferhunden gerabeitet wird?
Wo du kompetente Ansprechpartner hast die dir helfen und Unsicherheiten nehmen können?An der Straße würde ich unbedingt anleinen - auch wenn sie kleinen Kindern hinterher läuft - sowas geht wirklich nicht ...
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Ansonsten klink dich mal hier mit ein. Ich les da aus Jux und Interesse mit und da werden sehr sehr sehr viele hilfreiche Tipps gegeben. Manche User kotzen sich da auch mal aus. Unter Umständen findest du da Ratschläge, die du für dich selbst umsetzen kannst.
Und ganz wichtig: in der ersten Zeit mit dem Hund würde ich noch gar nicht so viele Tricks etc. üben, sondern mich aufs Ruhehalten konzentrieren. Gerade Gebrauchshunderassen und deren Mischlinge - eigentlich aber fast alle Hunde - müssen lernen, dass sie auch mal abschalten sollen. Wenn du z. B. einen Schäferhundwelpen immer dann bespaßt, wenn er nach Aufmerksamkeit kräht, dann hast du in 1-2 Jahren eine richtig nervige Kackbratze an der Leine. Nur mal so als Maßstab: Welpen sollten täglich 18-20 h mit Schlafen verbringen, damit sie die erlebten Eindrücke ordentlich verarbeiten können.
Wie sieht denn euer Alltag aus? Und hast du ein Foto von deiner kleinen Alma?
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Daher die erste Frage: sollte ich sie auf der Straße grundsätzlich an die Leine nehmen, um das zu verhindern?
Unbedingt. Und zwar nicht nur an der Straße, sondern immer. Noch hat sie den Welpencharme, aber der ist bald weg und du kommst in Teufelsküche, wenn ein Schäferhund(mix) allen möglichen Leuten nachrennt.
Ich war mir nicht sicher, ob ich eingreifen und sie zur Ruhe bringen sollte, insbesondere beim Bellen - wie sollte ich das nächste Mal in dieser Situation reagieren?
Unbedingt eingreifen. Die meisten Rüden sind ja nett, aber der nächste Hund bei dem sie das versucht, könnte durchaus der letzte Hund sein, mit dem sie das jemals macht. Es gibt Hunde, die sich gegen so ein respektloses Verhalten massiv wehren.
Und unfair dem Rüden deiner Eltern gegenüber ist es auch.Hat da jemand Tipps für mich?
Ja. Abwarten. Das wird bald vorbei sein und du kannst schauen wie du den Hund einfängst. Also Leine dran.
Sollte ich da heftiger durchgreifen? Einmal habe ich sie auf den Boden gedrückt, da es wirklich schlimm geworden ist und nichts mehr mit Welpenspielerei gemeinsam hatte, doch zu 100% wirkt das auch nicht.
Doch. Hat es. Es ist ein Welpe der lernt und schnell überdreht. Und du machst bei dem wilden Spiel ja auch schön mit.
Ich würde einfach gehen und den Welpen stehen lassen. Auch wenn es weh tut.
Mit Runter Drücken schädigst du nur das Vertrauen zu dir und das sollte das letzte sein, dass du willst.
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Vielen Dank schon mal für die erste Antwort, kann ich in jedem Fall nachvollziehen.
Unser Tagesablauf besteht normalerweise aus der morgendlichen Runde in den Park, worauf sie etwa drei Stunden schläft. Nachmittags / abends wiederhole ich die Runde oder wähle eine andere, kürzere Route. In der Zwischenzeit setze ich sie nur in den Innenhof zum Schnuppern und Geschäft verrichten. In der Wohnung beschäftige ich mich nicht außerordentlich viel mit ihr; zwischendurch und eher nebenbei üben wir, dass sie auf Kommando auf ihre Decke geht, Sitz kann sie auch, aber das sind keine festgelegten Trainingseinheiten, sondern ergibt sich eher. Ans Alleine bleiben gewöhne ich sie auch, das klappt völlig problemlos.
Ungefähr jeden dritten Tag nehme ich sie entweder zu meinen Eltern oder zum Beispiel mit ins Restaurant. Ich würde sagen, sie schläft etwa sechs bis sieben Stunden pro pro Tag. Normalerweise schläft sie ab 22 Uhr und meistens 'beginne' ich den Tag um acht Uhr morgens. Sie schläft für gewöhnlich sehr gut durch bis mindestens um sechs. -
Ich rufe mal
Sicherlich könnt ihr gute Tips und Denkanstöße geben.
Ich finde e svor allem wichtig, dass deine Hündin häufig Umgang mit souveränen, sicheren Althunden bekommt. welche die sich nicht mobben lassen - die sie in die schranken weisen und Hundetypisches Sozialverhalten zeigen.
Wichtig ist es, dass du deiner Hündin nicht erlaubst, andere Hunde zu mobben.
Aber wenn du sie nur abhälst, lernt sie nicht wie es richtig geht.
Ud richtige Hundekommunikation/Sozialverhalten untereinander lernt der Hund nicht von Menschen ...Desswegen nochmal der Hinweis auf Hundeschule/Verein
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Bist du denn in einer Hundeschule oder evtl, besser noch in einem Hundeverein wo mit Schäferhunden gerabeitet wird?
Wo du kompetente Ansprechpartner hast die dir helfen und Unsicherheiten nehmen können?Ich finde das einen sehr guten Tipp!
Der Hund braucht eine gewisse Struktur für später.
Da wäre eine Hundeschule sicher eine gute Idee.Besser wird es in der Pubertät bestimmt nicht.
Eine Hundeschule oder ein Hundeverein kann Dich dabei unterstützen. -
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