Wie werden Hunde süchtig?
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Nein. Einfach nein. Je nach Konsum entwickelt der Mensch auch eine enorme körperliche Abhängigkeit und das fehlt unseren "Balljunkys". Deshalb mag ich den Begriff auch nicht.
Ich habe noch nie einen Hund gesehen, der zittert, krampft oder sich übergibt weil sein Ball nicht geworfen wird.Beim Ball nachhetzen wird aber Adrenalin ausgeschüttet. Jedes Mal. Der Pegel steigt immer weiter an. Ist der Hund einen konstant hohen Pegel gewohnt glaube ich schon dass er eine Art Entzugserscheinungen bekommen kann.
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Im Prinzip sind ja Entzugserscheinungen auch eine Erregung des Körpers, die er zeigt, weil er nicht das Gewünschte bekommt
Kann man also schon vergleichen.
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Ich finde auch, dass man Balljunkies nicht mit Drogen-Junkies vergleichen kann.
Außerdem würde das Verhalten, dass sogenannte Ball-Junkies zeigen, in anderen Bereichen durchaus aus "gut" empfunden werden, was z.B. die hohe Konzentration auf die Aufgabe, den Ehrgeiz des Hundes, die ausdauernde Arbeitsweise (insbesondere mental), die Leistungsbereitschaft usw. betrifft.
Hunde im Schutzdienst, im Agility oder beim Hüten sind genau so "im Tunnel" und auch oft ihn hoher Erregungslage.
Da freut mich sich aber über die gute Leistung und niemand kommt auf die Idee, einen solchen Hund als "Junkie" zu bezeichnenDeshalb finde ich nicht diesen "Tunnel" oder die Erregungslage an sich schlimm, sondern nur, wenn der Hund NACH der Arbeit bzw. in diesem Fall NACH dem Spiel nicht mehr aus diesem Tunnel herauskommt und weiterhin alles andere ausblendet, obwohl das Spiel bereits beendet ist.
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Ich kann da als Beispiel meinen Border Collie nennen.
Er ist kein von Haus aus gemachter Junkie. Er ist bei egal was kontrollierbar, hört mit allem auf wenn ich es ihm sage, läuft von klein auf, da wo es möglich ist frei und es gab keine nennenswerten Ausrutscher, etc.
Eines Tages war ich an einer Wiese, habe beiläufig mitbekommen wie ein Mann seinem Labrador mit so einer Ballwurfschleuder (die mein BC vorher nie gesehen hat) nen Ball geworfen hat. Es hat genau einen Wurf gedauert und mein BC ist weg gewesen. Leider konnte ich so schnell gar nicht reagieren, da es weiter weg war, aber den 2. Wurf hat er dann im direkten Beisein meines Hundes gemacht und danach war er vollkommen weggetreten. Er hörten null, er war total im Tunnel, die Pupillen wurden winzig und die Augen gläsern.
Vorm 3. Wurf konnte ich den Mann bitten nicht zu werfen bis ich meinen Hund eingesammelt habe, was er auch tat. Ich musste ihn am Halsband wegzerren und er konnte den Blick nicht mehr von dem kleinen Ding lassen. Er wehrte sich auch wie nen Irrer.So habe ich meinen Hund weder davor noch danach auch nur im Ansatz erlebt. Bälle interessieren ihn im übrigen bis heute nur mässig, aber sobald er eine Schleuder sieht steigt die Erregung sehr schnell. Zu dem Zeitpunkt als das oben genannte passiert ist, war er etwa 6 Monate alt.
Nachtrag: ich habe zumindest beim hüten noch keinen Border erlebt der im Tunnel war wie ein Junkie. Agility ebenfalls nicht.
Hohe Konzentration mit meinetwegen hoher Erregungslage und trotzdem Aufnahmefähig ist kein Junkie -
Im Prinzip sind ja Entzugserscheinungen auch eine Erregung des Körpers, die er zeigt, weil er nicht das Gewünschte bekommt
Kann man also schon vergleichen.
Die Erregung des Hundes entsteht aber eher während des Spiels bzw. wenn er ein Spiel erwartet.
Ein Junkie hat hingegen immer wenn er nicht unter seiner Droge (egal ob Zigaretten, Alkohol, harte Drogen o.ä.) Entzugserscheinungen und steht dann unter Strom.
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Ich kann da als Beispiel meinen Border Collie nennen.
Er ist kein von Haus aus gemachter Junkie. Er ist bei egal was kontrollierbar, hört mit allem auf wenn ich es ihm sage, läuft von klein auf, da wo es möglich ist frei und es gab keine nennenswerten Ausrutscher, etc.
Eines Tages war ich an einer Wiese, habe beiläufig mitbekommen wie ein Mann seinem Labrador mit so einer Ballwurfschleuder (die mein BC vorher nie gesehen hat) nen Ball geworfen hat. Es hat genau einen Wurf gedauert und mein BC ist weg gewesen. Leider konnte ich so schnell gar nicht reagieren, da es weiter weg war, aber den 2. Wurf hat er dann im direkten Beisein meines Hundes gemacht und danach war er vollkommen weggetreten. Er hörten null, er war total im Tunnel, die Pupillen wurden winzig und die Augen gläsern.
Vorm 3. Wurf konnte ich den Mann bitten nicht zu werfen bis ich meinen Hund eingesammelt habe, was er auch tat. Ich musste ihn am Halsband wegzerren und er konnte den Blick nicht mehr von dem kleinen Ding lassen. Er wehrte sich auch wie nen Irrer.So habe ich meinen Hund weder davor noch danach auch nur im Ansatz erlebt. Bälle interessieren ihn im übrigen bis heute nur mässig, aber sobald er eine Schleuder sieht steigt die Erregung sehr schnell. Zu dem Zeitpunkt als das oben genannte passiert ist, war er etwa 6 Monate alt.
Ohje, das ist natürlich schon extrem.
Aber nur, weil er in dieser Situation so heiß auf die Schleuder war, finde ich das noch nicht "schlimm" im Sinne von "Balljunkie sein", solange er danach wieder normal denken kann.
Ich finde, ein Hund wird viel zu oft voreilig als "Ball-Junkie" bezeichnet
Lucy würde auch ein Reh oder einen Hasen jagen, wenn ich sie nicht abrufen würde.
Sie ist bei einer Wildsichtung auch sehr auf das Wild fixiert und mit Kommandos durchdringen ist auch nicht ganz so einfach, wie in entspannten Situationen - aber deshalb kommt niemand auf die Idee, Lucy als "Hasen-Junkie" zu bezeichnenBei Lexi musste ich bei Katzen immer sehr aufpassen - sie war deshalb aber kein "Katzen-Junkie"
Und bei "guten" Sachen fällt es uns einfach weniger auf - aber wenn ich mit Lucy Freiflächen/Freiverloren-Suche mache und sie losschicke, dann ist Lucy auch in ihrer eigenen Welt und blendet alles aus, bis sie den Suchgegenstand gefunden hat.
Da läuft sie auch komplett desinteressiert über Wildspuren, die sie noch kurz vor der Suche mega-interessant gefunden hat.
Und ich glaube, sie würde sogar an einem Reh vorbeilaufen, ohne es überhaupt zu bemerken"Richtige" Balljunkies, die auch danach nicht mehr aus ihrem Rausch auftauchen, tun mir wirklich sehr leid - und wenn mein Hund dazu neigen würde, würde ich natürlich alles, was irgendwie damit zusammenhängt unbedingt vermeiden.
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Wenn man den Verlgeich zum Menschen machen möchte, dann mit einem, der unter Zwangsverhalten leidet. Das ist der selbe Mechanismus. In dem Fall sind die Menschen süchtig danach, weil sie von körpereigenen Hormonen berauscht werden. Es wird also kein chemisch wirkendes Mittel von Außen genutzt, damit die Hormone durchdrehen, sondern Handlungsketten, die Einfluss darauf haben. Diese Handlungsketten sind in der Regel mal sinnvolle gewesen, die aus dem Ruder gelaufen sind. Wie das Jagdverhalten vieler Hunde.
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Suchtverhalten beim Hund ist wie Glücksspielsucht, Computerspielsucht oder Kaufsucht beim Menschen, aber nicht wie Alkohol- oder Drogensucht. Echtes Suchtverhalten mit allen negativen Folgen, aber ohne daß irgendein Mittel konsumiert wird.
Dagmar & Cara
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Beim Menschen "dienen" Zwangshandlungen i. d. R. zum Herunterregulieren von Emotionen, nicht dem Rausch.
Vergleichbar ist, dass das Verhalten sich so stereotypisiert hat, dass es tatsächlich nicht mehr als lustvoll wahrgenommen wird.
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Beim Menschen "dienen" Zwangshandlungen i. d. R. zum Herunterregulieren von Emotionen, nicht dem Rausch.
Durch die Handlung wird das Hormonsystem beeinflusst. Insofern ist es schon vergleichbar.
Wenn ich so drüber grübele ... da das menschliche Jagdverhalten nicht so gestrickt ist wie das des Hundes, könnte man so einen Balljunkie vielleicht ganz gut mit Hypersexualität beim Menschen vergleichen.
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