Wie werden Hunde süchtig?
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Ich denke, dass besonders reizempfängliche Hunde wie Hütehunde und Schäferhunde gefährdet sind.
Auch vielleicht die Bereitschaft das Objekt wieder zurück zu bringen, trägt dazu bei.
Wenn der Hund nur ungern den Ball wieder bringt, wird der Mensch ihn auch nur selten und ungern schmeißen. So entwickelt sich diese Sucht gar nicht.
Finja rennt den Ball zwar evtl hinterher, aber sie bringt ihn selten. Folglicherweise werfe ich ihn auch selten, muss ihn ja sonst wieder holen -
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Verteidigen tut er den Ball nicht. Er nimmt Newton gar nicht wahr, weil er im Tunnel ist. Deswegen ist Newton auch so irritiert, er agiert bekommt aber Null Feedback von Naikey. Schau mal genau auf die Bewegungsabläufe wie monoton sie ablaufen. Bellen würde er auch ganz ohne das Newton da rumspringt.
Der Blick ist fest und starr , der ganze Hund steht unter Strom und Stress. Wie erwähnt handelt es sich hier um die Einstiegs Sequenz. Nach dem Bellen in Vorderkörpertiefstellung käme jetzt wieder das auf den Ball stellen.
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Hab gestern den ansässigen Jäger, Vater einer Freundin, getroffen und seinen Jagddackel. Der darf wirklich nur während der Jagd dieses Verhalten zeigen, Zuhause wird kein Ball oder ähnliches geworfen. Auf keinen Fall meinte er.
Cleverer Jäger!
Wozu sollen Bälle/Gegenstände rein zum Spaß beim Gassi überhaupt geworfen werden, ich werde das nie verstehen
Als Bestätigung/zum Aufbau (z.B. Schnelligkeit) im Training ja, aber sinnloses Ball/Gegenstand durch die Gegend fliegen und den Hund -evtl. den freilaufenden, nicht gut hörenden Hund- von sich weg rennen lassen ... keine Plan was das bringt!
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Würden Hunde denn wenn die Jagd erfolgreich beendet wurde (bei Wilderei oder so) weniger Risiko haben zum Junkie zu werden?
Beim Ballwerfen ist es ja nur das wiederholte hetzen, aber anders töten und fressen sie ja noch. Wird das im Gehirn irgendwie anders verwertet als „hetzen macht Spaß“ sondern „Jagd ist geglückt, Thema erledigt“ ?
Es gibt auf Youtube Videos von Terriern und Lurchern, die professionell zum Rattenjagen eingesetzt werden. Die hetzen, packen und schütteln die Ratte tot, danach ist sie uninteressant und wird fallen gelassen. Der Hund sucht nach dem nächsten Bewegungsreiz, und das ganze wiederholt sich. Da kommen teils erstaunliche Strecken zusammen. Für die Hunde ist das Totschütteln bereits die Endhandlung der Jagd, nicht das Fressen und Sattwerden. Und das wird solange wiederholt, wie noch Jagdobjekte da sind. Bei diesen Terriern und Terriermixen ist das züchterisch gewollt. Der Mensch möchte keinen Arbeitsterrier, der nach der fünften Ratte sagt, mir reichts jetzt.
Süchtig werden kann sich aber auch auf verschiedene Handlungen beziehen. Ich habe mal einen Labrador aus Arbeitsline kennengelernt, der war süchtig nach Apportieren. Der wurde schon gaga nur von dem Gefühl, das Dummy (Beute) im Maul zu tragen und war dadurch so übererregt, daß an ein vernünftiges Arbeiten (Ruhe, Konzentration, Naseneinsatz) gar nicht zu denken war. Die HF verbrachte die meiste Zeit des Dummy-Kurses ganz am Rand der Szene, um mit ihrem Hund an der Frustrationstoleranz zu arbeiten und ihn in einen ansprechbaren Zustand zu bringen. Sie hat den Kurs dann verlassen, und leider weiß ich nicht, wie der Hund sich danach entwickelt hat.
Seither weiß ich, daß Überzüchtung auch bei Verhaltensmerkmalen ein Thema sein kann, nicht nur bei körperlichen. Denn die HF hat keine Fehler wie Bällchenwerfen o. Ä. gemacht, um ihren Hund in diesen Zustand zu bringen.Dagmar & Cara
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Wie schon geschrieben, im Hund beim Hetzen werden Hormone ausgeschüttet, die süchtig nach mehr und mehr machen. Balljunkies würden dem Ball nachjagen bis zur totalen Erschöpfung.
Anzeichen sind auch, wenn der Hund total fixiert auf das Objekt ist, auch wenn es nur irgendwo rumliegt, beim Spaziergang ständig nach dem Objekt bettelt (einige Hunde äußern dies zB durch aufforderndes Bellen), und Junkies blenden im "Rausch" auch ihre Umwelt komplett aus.
Meiner Ansicht nach sind Hütehunde wie Border Collies, aber auch Jagdhunde wie Retriever besonders "gefährdet". Auch bei Terriern erlebt man das Junkietum öfters.
Jeden Hund kann man nicht zum Balljunkie machen. Mein Chi zB spielt vllt 2-3 Minuten Ball, dann wird es ihm öde und er will was anderes machen. Zudem sieht er den Ball nichtmal als Belohnung und bringt ihn eher in Erwartung auf ein Leckerli. Die Veranlagung muss mMn gegeben sein.
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@network ich finde schon dass man einen Ball oder Spielzeug sinnvoll einsetzen kann aber klar, so wie du sagst steckt bei solchen Leuten meist null Gedanke oder Plan dahinter.
Ich habe mit Leo auch aus Unwissen früher zu oft planlos was geworfen wobei er nie richtig abhängig geworden ist aber eben es war trotzdem zu viel.
Jetzt nutze ich manchmal Spielis um genau das zu üben, dass eben nicht planlos gehetzt wird etc. Er apportiert auch gerne die Teile, wir zergeln damit, er muss ausgeben, ich werfe, er muss warten, Kommandos befolgen und darf es dann holen.
Aber auch maximal dreimal ab und an, er ist einfach sonst schnell zu "angeknipst".
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Deshalb schrieb ich von sinnlos LeonieLisa
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Zivas erste Aktion als sie mit ca 3,5Monaten zu uns gekommen ist war sich im Park einen Stock zu holen und den rumzutragen. Davor hat ihr nie wer etwas geworfen.
Sie sucht von selber Sachen, trägt sie rum und bringt sie Menschen. Manche werfen ihr (trotz zigfacher Belehrung) was. Wirft ihr niemand was, wirft sie es sich selber in die Höhe oder einen Hang runter und rennt dem nach.
Wie genau es zu dem Verhalten kam weiss ich nicht. Das war bei ihr schon immer drin.
Würde man ihr stundenlang was werfen, würde sie stundenlang mitspielen.
Hecci würde nach dem zweiten Mal bringen meinen "du kannst mich mal" und weg gehen.
Ich glaub also schon dass da genetisch etwas verankert sein muss was es für den einen toll macht, für den anderen aber nicht.
Ziva Jagd nicht, null. Sie kann ihrem Ball/Stock was auch immer nach rennen obwohl um sie rum Hühner rumlaufen, Schafe, oder oder. Sie keift die dann eher an weil sie ihr im Weg stehen. -
Nun habe ich mich gefragt, wie ein Hund überhaupt zum Junkie wird?
Selektion von bestimmtem Verhalten, das in der Zucht gefördert wird, zum Beispiel.
Das ist sozusagen der Nährboden.
Unvernünftiges / unwissendes Verhalten der Menschen auf die der Hund trifft, gibt dem dann den Rest.Muss z.B. als Hauptauslastung ballwerfen gemacht werden oder gibt es Hunde die zum Suchtverhalten neigen? Vll auch rasseabhängig?
Wenn ein nicht-Balljunky ausschliesslich via Bällchen Kontakt mit seinem dummen Menschen haben kann, wird sich der Hund auf das Bällchen ...fixieren (mir fällt kein besseres Wort ein).
Er wird das Bällchen - oder den Tanz darum - einsetzen, um mit seinem Menschen zu kommunizieren.Aber wie geschrieben Oben, es bedingt der Reizoffenheit für bestimmte Sequenzen der Jagd in der Regel, die gezielt und gewollt gezüchtet werden.
Und das "passende" Verhalten der Menschen. Oder auch eine gewisse Ignoranz, nicht auf Anzeichen zu reagieren, sprich manchen ist's auch einfach egal.Ich hatte auffallend viele (kaputte, abgelieferte) Schäfis die Ballkauer waren. Wie Kaugummi, permanentes kauen und draufrumknatschen.
Gäbe es in der Natur so etwas? Da würde ja niemand die Äpfel oder Stöcke werfen.
Wölfchen töten im Rausch Dutzende Schafe, Wiesel und Füchse richten im Hühnerstall ein Blutbad an... in der Natur sind wehrlose Tiere selten so zusammengepfercht ohne Chance auf Flucht.
Da ein Hund und Natur für mich jetzt nicht zusammenpasst in dem Fall, wird kaum ein Fuchs im Wahn Ratten so aufstöbern und töten wie ein dafür gezüchteter Terrier.
Da sind die gesamten Verhältnisse und Gegebenheiten einfach anders.
Von daher gibt's für mich keinen Vergleich.Finde das Thema interessant.
Ich auch
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Bei uns ist es wie bei Ziva.
Teddy hat von Baby an uns immer Dinge (Spielzeug, Socken, Stöcke) gebracht und wirft man sie, auch zurück gebracht.
Heute macht er das ewig lange, wenn man ihn lässt, und würde von alleine nur ab und an eine Pause machen.
Da er immer ansprechbar und abrufbar bleibt und es so liebt den Ball zu holen, machen wir das fast täglich so 10 bis 15 Minuten. Am Schluss tauschen wir gegen ein Leckerchen und ich stecke den Ball ein.
Anbellen oder betteln gibt es nicht wenn ich den Ball verdeckt trage. Aber er weiß natürlich das er da ist und versucht dann extrem brav zu sein.Den Ball rumliegen lassen geht nicht
Er wirft den uns dann durchgehend zu und wird dabei dann auch nervös. Andere Gegenstände lösen diese Sucht nicht aus. Die holt er zwar auch aber lässt es auch bleiben wenn wir nicht mehr wollen.
Er jagt übrigens auch nicht. Also auch wenn er nicht abgelenkt ist reizt ihn ein anderen Tier nicht. -
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