Pubertierender Rüde, übersteigertes Ego?

  • @frauchen07 also ich fasse nochmal kurz zusammen wie wir verschiedene Situationen BISHER angegangen sind, bin nach wie vor für Ratschläge und Änderungen offen:
    1. fremdhundebegegnungen: werden gemieden bzw. Marley kommt an die Leine und wir üben derzeit mit dem Trainer ordentlich dran vorbei zu laufen. Natürlich lernt er und auch wir es nicht wenn man das bloß einmal die Woche in der einzelstunde macht sondern eben im Alltag.
    2. neue Hunde in der gassigruppe: es wird an der Leine gelaufen bis alle entspannt sind und das erste große Interesse füreinander verflogen ist. Als erstes bleibt die Leine kurz und Leinenführigkeit wird eingefordert einfach damit er sich erstmal raus nimmt (lange Leine am Anfang wäre zu viel Spielraum). Wenn das gut funktioniert wird, wie du schreibst an der langen Leinen geschnüffelt die Hunde haben aber immer noch keinen direkten Kontakt (Leine egal in welcher Form ist hundefreie Zone). Wenn das funktioniert darf er von der Leine ab wobei dann auch im Freilauf darauf geachtet wird, dass er dem anderen Hund nicht permanent am hintern hängt.
    3. bekannte Hunde (gassigruppe): da kann man ihn laufen lassen. Es erfordert tageweise oder auch situationsbedingt (rüde der zu forsch ist) auch mal ein Eingreifen aber das hält sich in der Regel wirklich sehr in Grenzen.


    Bei dem Seminar wäre es mir eben in erster Linie auch darum gegangen in kontrolliertem Umfeld mit meinem Hund zu sehen wie viel schnüffeln oder Lage checken ok und wann nicht. Also es würde MIR sehr helfen wenn mir das mit meinem Hund erklärt und gezeigt wird und ich dann nicht wieder von anderen Hunden auf meinen überragen muss (da schleichen sich wieder Fehler ein). Es geht ja auch nicht darum im Seminar (soweit hatte ich das zumindest verstanden) die Hunde sich selbst zu überlassen sondern eben im kontrollieren überschaubaren Rahmen zu zeigen welche hündische Kommunikation was zu bedeuten hat und wann man einschreiten sollte und auch wie.


    Was wäre denn dein Vorschlag wie Marley die mangelnde Kommunikation erlernen soll wenn nicht in einer gruppe Hunde?

  • Ich finde deine 3 Punkte ganz genau richtig und würde es auch genau so machen.





    Wenn du ihn jetzt aber zu Übungszwecken mit fremden Hunden zusammenbringst, um ihn zu beobachten, dann machst du ganz viel Vertrauen kaputt. Jemandem, der danebensteht und zuguckt, wenn ich vielleicht grad in Schwierigkeiten komme, vertraue ich doch NIE wieder.
    Der soll doch lernen, sich an dir zu orientieren, sich auf dich zu verlassen. Sonst hast du auch gar keine Chance, einzugreifen - das geht nur, wenn dein Hund dich LÄSST. Du bringst mit deiner ganzen passiven Einstellung dem Hund bei, besser sein Ding zu machen. Und dann siehst du vielleicht: oh, gleich knallst - hast aber keine Chance was zu machen, weil dein Hund dir nicht folgt. Jetzt hast du eh schon einen selbstständigen Typ, da würde ich das doch nicht noch fördern.


    Kein Hund muss mit jedem anderen Hund super kommuniziern können. Hunde sind viel zu verschieden, haben grundsätzlich unterschiedliche Strategien, Körpersprache, Aggressionslevel, Alter, Geschlecht, Interessenlage, Neigungen, usw. Jede einzelne Situation ist wieder anders. Das kann man nicht üben.


    Erweitere ganz langsam den kreis bekannter Hunde, beobachte deinen Hund in DIESEN Situationen, überlasse ihn nie sich selbst.

  • Das klingt m.E. bisserl misstverständlich. Im Grunde genommen passiert das bereits auf dem Trainingsplatz. Du bist gegen die kontrollierte Umgebung?

    Ich bin absolut dagegen, den Hund (der in der Wahrnehmung der Besitzerin Probleme mit fremden Hunden hat) zur Kontaktaufnahme mit fremden Hunden auf einem umzäunten Platz zu zwingen, um mir das dann anzugucken.


    Besser kann ich doch dem Hund nicht beibringen: Du musst auf dich selbst aufpassen und selbst entscheiden!
    Abhauen geht auch nicht, weil ja Zaun (und Hunde wissen das GANZ genau), also beste Strategie: DRUFF.


    Und dann noch einen Trainer, der einem schön erklärt, was da gerade passiert ist - super. Hätte er besser erklärt, warum man so einen Scheiss nicht tun sollte.


    Bei einem vermutlich territorial veranlagten, selbstständigen und wehrhaftem (im Sinne von: Nicht grundlos aggressiv, aber in der Lage dazu, wenn eben nötig), pubertierenden Jungrüden ist das doch völlig sinnfrei.

  • Hm - heißt dieses Seminar denn automatisch, dass der Hund Fehler machen soll, die dann erklärt werden?


    Ich könnte mir auch vorstellen, dass erfahrene Augen dort schon ganz präventiv arbeiten, erklären warum sie das tun - und der Halter dann mit eigenen Augen sehen kann, dass sein Hund tatsächlich auch andere Handlungsalternativen KANN.


    Er braucht halt nur die Chancen dazu.


    Dass dabei auch gelernt wird, auch die Situationen einzuschätzen und schon im Vorfeld zu vermeiden, wo ein Hund keine Alternativen mehr hat, ist für mich auch selbstverständlich.


    Aus einem sehr selbständig agierenden Hund mache ich kein demütiges Schaf.
    Da wird es immer Situationen geben, wo so ein Hund einfach zeigen MUSS, dass er sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt.


    Ein kluger Hund erkennt, dass er das oft gar nicht nötig hat - und ein kluger Halter, wo das Grenzen hat, und wie er diese Situationen erst gar nicht zustande kommen lässt. Das ist dann Management, bei dem das Individuum Hund berücksichtigt wird.

  • Kann ja jeder machen was er will. Für mich ist alleine das Betreten des Platzes, wo dann Hunde abgeleint und zusammen gelassen werden, schon ein Fehler

    schon im Vorfeld zu vermeiden, wo ein Hund keine Alternativen mehr hat, ist für mich auch selbstverständlich.

    Genau. Daher bitte NICHT in eine freilaufende Hundegruppe auf einem umzäunten Platz werfen. Da sind alle sinnvollen Alternativen ja bereits den Bach runter...


    Aber wie gesagt, kann ja jeder machen was er will. Man sollte sich nur klar sein, dass der Hund auch seine Schlüsse zieht aus dem Verhalten des Menschen...

  • Der eine der seit einem Jahr zu forsch ist haben wir gemanaged. Also auf einer 2 Stunden runde kommt es 1-2 vor, dass er zu ihm rennt und auf seine Art und weise spielen möchte. Aber das bedeutet bei ihm lautes Getöse und auch mit Körpereinsatz schiebt er Marley und drängt ab. Da haben wir die beiden auseinander gerufen und gut ist. Zumal Marley auch wenn es zu wild wurde zu mir kommt und ich den anderen dann abblocke. Als Marley sich dagegen gestellt hatte, hatte der andere nur den Versuch gestartet und da hat er gleich gesagt „nö so nicht mehr“ der andere hat sich dann auch einfach umgedreht und ist weg.

    Du empfindest einen wöchentlichen Spaziergang bei dem dein Hund mindestens 2 mal von einem Hund angepampt wird als okay. Ich nicht.
    Ich kann dir auch nicht per Forum alles genauestens erklären.
    Du hast schon mehrfach von eurer (insuffizienten) Gassigehtruppe berichtet.
    Und ob du nun mittlerweile BLOCKST oder den Hund abrufst, der Drops ist gelutscht. Dein Hund hat glernt, die Dinge, die zu regeln sind, die muss er selbst regeln. Und der Marley ist dennoch so nett und kommt auch mal zu dir.


    Einerseits sollen die Hunde in der Gassietruppe Sozialverhalten lernen, andererseits sollen sie ab Abbrechen, wenn....??? Mensch das nicht mehr möchte...
    Ihr werdet, wenn ihr so weitermacht Zeuge sein, wie die beiden sich irgendwann beissen...Weil beide nicht ordentlich agieren können.


    Das ist für deinen jungen Hund sch...ss...
    Und es nutzt auch nicht zu jammern, dass es keine souveränen Hunde in deinem Lebensumkreis gibt.

    Einen souveränen Rüden gibt es bei uns im Bekanntenkreis leider nicht.

    Du kennst keinen....und in solch einem Gassitreff würde ich auch nicht mit einem souveränen Hund mitlaufen, der würde ordentlich Arbeit haben mit den Hunden, aber die MENSCHEN sind immer das grössere Problem.
    Und so rotten sich die Leute mit Hunden zusammen, lassen sie irgendwie agieren, rufen ab, wenn Hund anfängt sich mal richtig darzustellen und bekommen echten Gefahren und hündische Interaktionen gar nicht richtig mit. Übernehmen irgendwie das Abrufen...von irgendwas...

    Und nein, ich meide solche Situationen wo es geht. Deswegen auch kein fremdhundekontakt, zumal er nicht jedem hallo sagen braucht. Gestern war ich wieder in der Zwickmühle da kein Halter da. Entweder ich blocke den anderen weg und riskiere, dass meiner im selben Moment an die Decke geht. Oder ich lasse es laufen und nachdem er sehr langsam näher kam und nicht einfach angeschossen gekommen ist war das für mich die bessere Variante. Man kann sagen wenns hoch kommt, kommt es einmal im Monat zu fremdhundekontakt. Aber auch wenn in unserer wochenendgruppem mal neue Hunde dazugekommen sind (in einem Jahr waren das 4 Stück) zeigt er das Verhalten. Also ich konnte mir das alles in allem insgesamt vielleicht 10 mal anschauen können in einem Jahr (finde ich nicht aber oft) und das reicht ja um zu wissen wo er sich verhält.

    Wenn du abblockts, geht deiner an die Decke. Das ist genau der Kasus knaktus. ER AGIERT, weil er dir nicht zutraut, das zu handeln.


    Ich würde das komplett neu erarbeiten mit dem Hund, evt. kannst du jetzt noch was korrigieren.


    Dazu brauchst du einen richtig guten Trainer, der dich anleitet, wie du mit dem Hund arbeiten kannst und einen Verzicht auf die insuffiziente "Sonntagsgassietruppe".

  • Kann ja jeder machen was er will. Für mich ist alleine das Betreten des Platzes, wo dann Hunde abgeleint und zusammen gelassen werden, schon ein Fehler

    Genau. Daher bitte NICHT in eine freilaufende Hundegruppe auf einem umzäunten Platz werfen. Da sind alle sinnvollen Alternativen ja bereits den Bach runter...
    Aber wie gesagt, kann ja jeder machen was er will. Man sollte sich nur klar sein, dass der Hund auch seine Schlüsse zieht aus dem Verhalten des Menschen...

    Habe ich jetzt irgendwo eine Info überlesen? :???:
    Wo steht, dass bei diesem geplanten Seminar die Hunde als Gruppe freilaufend auf einen umzäunten Platz geworfen werden?


    Oder wird das jetzt irgendwie vorausgesetzt aufgrund der Schilderungen von der ersten Gruppenstunde mit der Trainerin, die dies dazu nutzte um Marley einzuschätzen?
    Wobei ich auch da den Eindruck hatte, da wurden nicht 10 Hunde auf 50m² zusammen geworfen, sondern es hat eher zwar freilaufend, aber doch weitläufiger Einzelinteraktionen gegeben, bei denen die Trainerin aber parat stand...


    :ka:

  • Kann ja jeder machen was er will.


    Nö, ich weiß nicht genau, wie das Seminar ablaufen soll. Ich kanns mir vorstellen.



    Hab uns grad für ein kommunikationsseminar im Juni angemeldet. Geht ein Tag. Bin mal gespannt :D Da geht es auch hauptsächlich darum was man noch laufen lassen kann/soll und wann man einschreitet

    Nochmal - meine Meinung ist: was man noch laufen lassen kann/soll (mit fremden Hunden) wäre bei diesem Gespann erst mal genau nix. Weiß man doch jetzt schon.


    Als Mensch einen Tag lang zugucken, bitte, kann man machen. Den Hund in der Phase, wo er dringend lernen sollte, auf seinen Menschen zu achten, und der Mensch dringend lernen muss, etwas bestimtmer und v.a. proaktiver zu werden, da rein zu bringen, finde ich komplett daneben.


    Wenn die Einschätzung der Halterin über ihren eigenen Hund auch nur annähernd stimmt, dann sind Fremdhundekontakte sowieso schwierig und werden es vermutlich auch bleiben, wenn sie laufen gelassen werden. Das ist doch bekannt.

  • jetzt bin ich wieder verwirrter als zuvor. Also zum Verständnis für mich. Laut @frauchen07 können wir uns das Seminar genau genommen schenken, da fremdhundekontakt in jeglicher Form unterbunden werden muss. Sobald zwei Hunde miteinander in Kontakt treten läuft da doch schon ganz automatisch was. Zwei Hunde beschnüffeln sich schließlich und was dann passiert ist ja schon „es läuft“.


    Laut @Mehrhund sollte die Gruppe am Sonntag gestrichen werden damit nehme ich uns jeglichen Kontakt zu anderen Hunden. Wo soll ich mir souveräne Hunde suchen von denen er lernen kann oder wie lernt man denn solche Halter und Hunde kennen? Ich kenne bisher nur die eine Hündin

  • Ich grätsch mal rein.


    Lola war nicht aggressiv, aber wollte ja massiv zu jedem Hund hin.
    Ich habe - in einer Trainerstunde - geübt mit Lola im Fuß an einem souveränen Hund vorbei zu gehen. Lola geht aus dem Fuß: Korrektur. Bei mir: Leinenimpuls. Den hat mir die Trainerin gezeigt. Genauso hat sie mir gezeigt, dass und warum ich meine Leine falsch halte, bevor ich in die Begegnung gehe. Allein damit habe ich schon Spannung aufgebaut.
    Gleichzeitig habe ich gelernt, den anderen Hund nicht zu beachten. Nach dem Motto "Ist mir egal, kann dir egal sein."


    Blauäugig würde ich sagen, dass man auch Marley so arbeiten kann. Denn der braucht auch deine Führung und die Ansage, dass du entscheidest, dass er da jetzt vorbei geht.
    Mit einem guten Trainer sollte das machbar sein. Sicherlich nicht auf so kurze Entfernung (Lola, ich, Fremdhund) aber generell. Die Distanz erarbeitet ihr euch ja.


    Außerdem hab ich nochmal Alltag umgestellt. Also Lola liegt mehr auf ihrem Platz und hat da zu bleiben, ich bin generell zackiger bei Korrekturen (die ja aber immer weniger werden, wenn sie richtig sitzen!).


    Vielleicht kannst du auch einmal zuschauen bei DEN Stunden der anderen und üben, den Hund zu lesen? Das hilft schonmal. Genauso mal spazieren gehen und jemand liest deinen Hund (von der kurzen Leine aus sieht man das ja eh etwas schlechter).


    Übrigens fände ich Trainerstunde mit einem passenden Hund (hier üblicherweise ein passender des Trainers) sinnvoll. Auch nicht auf dem Platz unbedingt sondern im normalen Gelände. Bissl einsame Wiese oder so.

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